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Thesenpapier Peak Oil & Wirtschaft – Produktion und Konsum

Produkt einer kleinen Arbeitsgruppe koordiniert von AndreasExner

1. Arbeit wird international aufgeteilt: Energiekonsum erhöht sich

Ursachen:

  • Die Arbeitsteilung wird aus Gründen der erhöhten Profitabilität immer feiner (zergliederter, fraktaler). Großbetriebe können Größenvorteile nutzen: mehr Output bei verhältnismäßig weniger Infrastruktur und Maschinenkosten; mehr Marktmacht und Investitionen; Fusionen.
  • Produktionsabläufe werden in immer kleinere Einheiten zerteilt und neu zusammengefasst. Die Unternehmen bilden räumliche, oft branchenspezifische Ballungszentren: Autocluster, Stahlregionen etc.
  • Der Austausch zwischen diesen Ballungszentren wird weltumspannend.
Probleme:

  • zunehmende wirtschaftliche Monokultur in solchen Ballungszentren erhöht die Abhängigkeit einer Region von hochspezialisierten Betrieben; das führt zu Krisenanfälligkeit angesichts Peak Oil.
  • Große Transportdistanzen erhöhen die Abhängigkeit von billiger (fossiler) Energie.
2. Maschinen ersetzen Arbeit: Energiekonsum erhöht sich

Ursachen:

  • Bei geringen Energiekosten kann mit Maschinen mehr produziert werden ohne die Beschäftigung zu erhöhen.
  • Profitproduktion ist mit hohen Löhnen vereinbar, wenn die Produktivität der Arbeit steigt und die Lohnstückkosten damit sinken.
Probleme:
  • Die Automatisierung erhöht den Energiebedarf (v.a. Strom). Sie führt bei geringen gesamtwirtschaftlichen Wachstumsraten tendenziell zu steigender Arbeitslosigkeit.
3. Wirtschaftswachstum: Energiekonsum erhöht sich

Ursachen:

  • Das Wachstum des Kapitals einzelner Unternehmen führt zum Wachstum der Gesamtwirtschaft, sofern nicht mehr „Kapitalien“ die Produktion einstellen als andere ihre Produktion ausdehnen oder die bankrottierenden Unternehmen aufkaufen und weiterführen.
Probleme:
  • Wächst der gesamtwirtschaftliche Output, so wachsen auch die Energieverbräuche aufgrund von Arbeitsteilung und der Maschinisierung. Wirtschaftswachstum kann nicht absolut, dauerhaft und global von Energieverbrauchswachstum entkoppelt werden. Bei steigender Arbeitsproduktivität ist Wirtschaftswachstum nötig um Beschäftigung zu sichern.
4. Lösungsansätze: Wohlstand von Wachstum entkoppeln

Ziele:

  • Energieverbräuche sind drastisch zu reduzieren und von fossilen auf erneuerbare Energieträger umzustellen. Dies muss vorrangig durch Verkehrsvermeidung (Personen und Güter), Effizienzsteigerungen in der Produktion und beim Gebrauch von Gütern erfolgen.
Mittel:

  • Arbeitsplätze in Branchen, die regionale Stoff- und Wertkreisläufe bilden, müssen geschaffen und gesichert werden. Dazu müssen regionenspezifische Potenziale genutzt werden. Dies geschieht durch lokal angepasste Technologien und eine kooperative Vernetzung von Produzierenden und Konsumierenden.
Diskussionsansätze:

  • Kooperativen, Subvention von Nah(r)versorgung, Regionalwährungen etc.
Strategien und Konzepte:

  • Schaffung regionaler Wirtschaftskreisläufe durch eine Solidarische Ökonomie der (1) Selbstverwaltung, (2) Demokratie, (3) Bedarfsorientierung.
Ergebnisse:
  • Regionale Einkommen, Lebensgrundlagen und Vertrauen werden gesichert, der Anteil der regionalen Wertschöpfung erhöht.
  • Produktionsketten werden überschaubar und können demokratisch und ressourcensparend gestaltet werden.
Diskussion

AG2

VIRTUELLE DISKUSSION

HelmutLeitner 8. März 2010 15:21 CET: ... eine in Ansätzen musterhafte, in Ansätzen kybernetische, vernetzte Darstellung. Wäre spannend, wenn ihr das konsequent weiterdenken würdet, noch stärker weg von einfachen A->B Zusammenhängen hin zu vernetzten Ursachen und multiplen Wirkungen. Zum Beispiel müsste, wenn billige Energie die Zentralisierung fördert, eine Verteuerung der Energie wieder in Richtung Dezentralisierung führen.


FranzNahrada 8. März 2010 16:36 CET : Das ist natürlich richtig, aber solange der Zugriff auf billige Energie als eine der Hauptbedingungen der Selbstbehauptung in Exportschlachten gesehen wird (siehe die Schlacht von Kopenhagen), kann man nicht mit einer kontrollierten Einführung rechnen. Eine schlagartige disruptive Einführung ohne vorausschauende Anpassung führt auch nicht zur Dezentralisierung, sondern wahrscheinlich eher zu Chaos und autoritären Lösungen,

HelmutLeitner 8. März 2010 15:21 CET: Das Wohnen in kleinen Einheiten im Dorf kostet wahrscheinlich mehr Energie als das Wohnen in großen Wohneinheiten in der Stadt.

FranzNahrada 8. März 2010 16:38 CETAuch ganz richtig. Aber das Dorf hat eine große Variabilität in der Technologie, und warum solten wir auch nicht im Dorf zu größeren Einheiten zurrückfinden? Vor 3 Tagen habe ich wieder Eschenau besucht, dort gibts in der Dorfmitte ein Haus mit 16 oder mehr Wohnungen.

HelmutLeitner 8. März 2010 15:21 CET: Zentralisierung und Produktion in größeren Einheiten führt sicher auch zu Energieersparnissen. Wo und wie heben sich diese Effekte mit Transporteffekten auf? Große Einheiten erhöhen diverse Risiken, monopolartiger und krisenhafter Erscheinungen - wo kommt in einer Energiebetrachtung die Resilienz ins Bild?


OrdnerRegionalwirtschaft