Die große Mehrzahl der von Menschen erschaffenen technischen Systeme sind
Unikate. Der Wirtschaftszweig, der mit der Herstellung solcher Unikate befasst
ist, heißt Industrieanlagenbau. Auch die Mehrzahl der Informatiker ist
mit der Erstellung solcher Unikate befasst, denn die IT-Systeme, die derartige
Anlagen steuern, sind ebenfalls Unikate. Dasselbe gilt auch für die Ämter,
Behörden und öffentlichen Einrichtungen. So ist zum Beispiel die Leipziger
Stadtverwaltung aktuell damit befasst, ihre Verwaltungsprozesse zu
„digitalisieren“, was unter Führung des Dezernats Allgemeine Verwaltung und
zusammen mit dem städtischen IT-Dienstleister Lecos erfolgt.
Natürlich wird dabei das Fahrrad nicht dauernd neu erfunden –
Komponententechnologien bilden die Grundlage jeder ingenieur-technischen
Arbeit und auch die Informatik hat inzwischen zu komponentenbasierten Entwicklungsmethodiken
gefunden. In diesem Kontext haben sich allerdings auch die
Berufsbilder der Informatiker differenziert in Komponentenentwickler („design
for component“) und Komponentenmonteure („design from component“). Erstere
entwickeln Komponenten für einen größeren Markt, zweitere entwickeln daraus
weiterhin die großen Unikate („Systeme“ auch in der informatischen
Fachsprache).
Wir bewegen uns dabei klar im Bereich der Notation eines Systems von Systemen– ein technisches System besteht aus Komponenten,
die ihrerseits technische Systeme sind, deren Funktionieren (sowohl im
funktionalen als auch im operativen Sinn) für die aktuell betrachtete
Systemebene vorausgesetzt wird. Der Begriff eines technischen Systems hat
damit eine klar epistemische Funktion der „Reduktion auf das Wesentliche“.
Einstein wird der Ausspruch zugeschrieben „make it as simple as possible but
not simpler“. Das Gesetz der Vollständigkeit eines Systems bringt genau
diesen Gedanken zum Ausdruck, allerdings tritt er hier nicht als Gesetz, sondern als Modellierungsdirektive in Erscheinung.
Der Begriff technisches System ist in einem solchen
planerisch-realweltlichen Kontext vierfach überladen
* als realweltliches Unikat,
* als Beschreibung dieses realweltlichen Unikats
und für in größerer Stückzahl hergestellte Komponenten auch noch
* als Beschreibung des Designs des System-Templates sowie
* als Beschreibung und Betrieb der Auslieferungs- und Betriebsstrukturen der nach diesem Template gefertigten realweltlichen Unikate.
Der Mensch und seine technischen Systeme stehen also in einem vielfältigen Spannungsverhältnis zueinander, das ich in meinem Vortrag etwas aufrollen werde.
Die große Mehrzahl der von Menschen erschaffenen technischen Systeme sind
Unikate. Der Wirtschaftszweig, der mit der Herstellung solcher Unikate befasst
ist, heißt Industrieanlagenbau. Auch die Mehrzahl der Informatiker ist
mit der Erstellung solcher Unikate befasst, denn die IT-Systeme, die derartige
Anlagen steuern, sind ebenfalls Unikate. Dasselbe gilt auch für die Ämter,
Behörden und öffentlichen Einrichtungen. So ist zum Beispiel die Leipziger
Stadtverwaltung aktuell damit befasst, ihre Verwaltungsprozesse zu
„digitalisieren“, was unter Führung des Dezernats Allgemeine Verwaltung und
zusammen mit dem städtischen IT-Dienstleister Lecos erfolgt.
Natürlich wird dabei das Fahrrad nicht dauernd neu erfunden –
Komponententechnologien bilden die Grundlage jeder ingenieur-technischen
Arbeit und auch die Informatik hat inzwischen zu komponentenbasierten Entwicklungsmethodiken
gefunden. In diesem Kontext haben sich allerdings auch die
Berufsbilder der Informatiker differenziert in Komponentenentwickler („design
for component“) und Komponentenmonteure („design from component“). Erstere
entwickeln Komponenten für einen größeren Markt, zweitere entwickeln daraus
weiterhin die großen Unikate („Systeme“ auch in der informatischen
Fachsprache).
Wir bewegen uns dabei klar im Bereich der Notation eines
Systems von Systemen– ein technisches System besteht aus Komponenten,
die ihrerseits technische Systeme sind, deren Funktionieren (sowohl im
funktionalen als auch im operativen Sinn) für die aktuell betrachtete
Systemebene vorausgesetzt wird. Der Begriff eines technischen Systems hat
damit eine klar epistemische Funktion der „Reduktion auf das Wesentliche“.
Einstein wird der Ausspruch zugeschrieben „make it as simple as possible but
not simpler“. Das Gesetz der Vollständigkeit eines Systems bringt genau
diesen Gedanken zum Ausdruck, allerdings tritt er hier nicht als
Gesetz, sondern als Modellierungsdirektive in Erscheinung.
Der Begriff technisches System ist in einem solchen
planerisch-realweltlichen Kontext vierfach überladen
als realweltliches Unikat,
als Beschreibung dieses realweltlichen Unikats
und für in größerer Stückzahl hergestellte Komponenten auch noch
als Beschreibung des Designs des System-Templates sowie
als Beschreibung und Betrieb der Auslieferungs- und Betriebsstrukturen der nach diesem Template gefertigten realweltlichen Unikate.
Der Mensch und seine technischen Systeme stehen also in einem vielfältigen Spannungsverhältnis zueinander, das ich in meinem Vortrag etwas aufrollen werde.