am 30.11.2011 - Glauben, Wissen und Gestaltungsmacht
am 02.11.2011 - Diskussion zu J. Mittelstraß' "Schöne neue Leonardo-Welt"
am 23.09.2011 - Interdisziplinäres Gespräch "Innovation und Kreativität. Transformationen in Wissenschaft und Gesellschaft". 10-15 Uhr, Neuer Senatssal der Uni Leipzig
Volker Caysa: Hegel im Bann des anamnestischen Materialismus; contra Ernst Blochs materialistische Anamnesis der Hegelschen Philosophie. In: "Hoffnung kann enttäuscht werden". Ernst Bloch in Leipzig. Hain, FFM 1992, 301-339.
Klaus-Dieter Eichler: Philosophiegeschichte als "Phänomenologie des Heimwegs". Bemerkungen zu Ernst Blochs Hermeneutik philosophiehistorischer Prozesse. In: "Hoffnung kann enttäuscht werden". Ernst Bloch in Leipzig. Hain, FFM 1992, 191-220.
Fritz Erik Hoevels: Wie unrecht hatte Marx wirklich? Ahriman-Verlag, 2009
insb. Kap. 4: Biochemie der Freiheit und Kap. 5: Biologie des Unrechts
Friedhart Klix, Karl Lanius: Wege und Irrwege der Menschenartigen. Wie wir wurden, wer wir sind. Verlag Kohlhammer, 1999
u.a. Kap 2: Wege zum Menschen hin, Kap 3: Zur Psychobiologie der Menschwerdung, Kap. 7: Durch Kulturen zu Weltbildern und der Wissenschaft
Marx, Mead und das Konzept widersprüchlicher Praxis. In: Zeitschrift für Soziologie (ZfS), Jahrgang 12, Heft 2, April 1983. S. 119-138. Text
Horst Müller, 17.04.2012: Hier noch meine absolut grundlegende, wichtigste ursprüngliche Arbeit, die bis heute maßgeblich richtungweisend ist. Es handelt sich um einen Aufriss einer Konstitutionstheorie gesellschaftlicher Wirklichkeit im Sinne des Praxiskonzepts als Synthese von Marx und Mead und Argumentation gegen Habermas‘ sozialtheoretisches Konzept.
Vom Marxismus zur Konkreten Praxisphilosophie. Einführung mit Untersuchungen zu Marx, Bloch, Habermas, Mead, Bourdieu. Herausgeber und Vertrieb: Helle Panke e.V.: Philosophische Gespräche Heft 12, Berlin 2008. Inhaltsanzeige
Peter Ruben, besonders die Auseinandersetzung um dessen Ansatz "Arbeit als philosophische Zentralkategorie", dargestellt in Rubens rezenten Schriften
Philosophische Probleme der und Debatten in der Informatik hatten schon immer ein eigenes "Gschmäckle", werden in ihnen doch Jahrhunderte alte Fragestellungen einer sich sonst eher als kurzatmig und modengetrieben verstehenden Wissenschaft sichtbar, die ihre eigenen Wurzeln in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sieht, von ein paar Exoten und Gründungsvätern wie Konrad Zuse oder Alan Turing in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts oder gar noch früheren Geistesgrößen wie G.W.Leibniz oder Charles Babbage abgesehen, denen einige theoretische und auch praktische Ansätze zugeschrieben werden, die sich späterhin als fruchtbar und wegweisend erwiesen.
Hingewiesen sei in dem Zusammenhang auf Raphael Capurro und sein Buch Leben im Informationszeitalter, das vielleicht besser "Lebenskunst im Informationszeitalter" überschrieben wäre, denn genau darum geht es dort - um neue Antworten auf die uralte philosophische Frage nach der Gestaltung des eigenen Lebens als "Kunst" im neuen digitalen Zeitalter. Oder auf die Debatte zwischen dem Philosophen Peter Janich und verschiedenen Informatikern, insbesondere Günther Ropohl, über den Begriff der Information zum Ende der 1990er Jahre, die Heinz Klemm (Klemm 2003) in einiger Auführlichkeit präsentiert und die wiederum Raphael Capurro unter der Überschrift Menschengerechte Information oder informationsgerechter Mensch als "Kontroverse zwischen Naturalisten und Kulturalisten in bezug auf die Deutung des Informationsbegriffs" ausmacht.
In unserem Leipziger Kontext spielten vor allem die Schriften von Klaus Fuchs-Kittowski eine wichtige, die ganze Problematik zunächst aber eine zweitrangige Rolle. Mit dem Aufkommen semantischer Techniken des Web 2.0 und der Annäherung an die Modellierung von Wissensprozessen im Rahmen eines Forschungsschwerpunkts unserer Leipziger Informatik-Abteilung beginnen diese philosophischen Überlegungen und Fragestellungen nun teilweise ein Eigenleben zu entwickeln, etwa beim Versuch der Übertragung erfolgreicher Modellierungsansätze im Bereich von Domänen-Ontologien auf Fragen einer "Welt-Ontologie".
Der gelegentliche Diskurs an unserer "universitas litterarum" mit Kollegen der "anderen Fakultät" (also der philosophischen) blieb stets in Ansätzen stecken und war meist auch nur durch externe Impulse ausgelöst wie
den Aufenthalt von Christian Kanzian im Wintersemester 2010/11 in Leipzig.
Der letztere Besuch war - weniger inhaltlicher denn personeller - Ausgangspunkt für einen kleinen interdisziplinären Diskurskreis in Leipzig, um sich diesen Fragen zwischen Informatik und Philosophie erneut zu nähern.