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Persönliche Vorstellung Martin.

Auch Projekte Revue passieren lassen.

Schule des Globalen Dorfs, Klöster, DorfUni, ....


Persönliche Vorstellung Martin.
Auch Projekte Revue passieren lassen.
Schule des Globalen Dorfs, Klöster, DorfUni, ....

Kurzfassung Einleitung

  • Angesichts der heutigen multiplen Krisen braucht es eine positive Gegenerzählung zu den zerstörerischen Kräften. Wir müssen das Beste unserer menschlichen Möglichkeiten in ein Bild gießen. Ich habe mit so einer Erzählung angefangen in der Hoffnung dass es mehr wird als meine Erzählung.
Ich habe als zentrale Aussage und Leitmotiv meiner Gegenerzählung den Ausdruck "Globales Dorf" genommen. Das mutet seltsam an: fragt man bei Google was der Begriff bedeutet dann erfährt man:

"Die Theorie des Globalen Dorfes besagt, dass unsere moderne Welt es ihren Einwohnern immer einfacher macht, miteinander in Kontakt zu treten, aber es ist auch dieser Trend, der das ländliche Leben und die traditionelle regionale Kultur auf der ganzen Welt verschwinden lässt."

genau das ist aber in meiner Erzählung umgekehrt.

"Die Theorie der Globalen Dörfer besagt, dass die weltweite Vernetzung umschlagen kann in eine Wiederaufwertung von Gemeinschaft, des ländlichen Lebens und der freiwillig gewählten Lebensentwürfe, die zu einer regenerativen Rolle des Menschen im planetaren Netzwerk des Lebens führt - was sich jeweils in lokalen Kreisläufen und immer weniger in Markt und Geld ausdrückt."

  • Die globale Vernetzung und lokale Gemeinschaftsbildung können sich gegenseitig befruchten. Es gibt viele Transition- Solarpunk- Ökodorf- Gemeinschafts- Geschichten, aber noch kaum eine Darstellung der Synergie des Lokalen und Globalen. Meine Absicht ist es vor allem zu zeigen wie sich eine neue Kraft des Lokalen aus den unfassbaren Möglichkeiten unserer globalen Vernetzung speist, durchaus auch aus neuen technologien, wenn sie richtig gestaltet werden.
Die globale Vernetzung ermöglicht es uns vor allem, menschliches Wissen als Gemeingut zu organisieren und auch an an peripheren Orten als vervielfachte Kompetenz und lokale Handlungsmöglichkeiten verfügbar zu machen. Die Rückkehr zur lokalen Lebensproduktion schafft echte Freiheit und Unabhängigkeit. Jeder Ort kann und soll eine eigene Kultur manifestieren. Diese gelebte Diversität solidarischer Kulturen ist die Vision und die eine Seite des Reichtums dieser Welt. (Unterschied zu Multikulti)

  • Die andere Seite ist die neue Kulturlandschaft, die den Menschen wieder zum integralen Teil der Natur macht. In den „globalen Dörfern“ verschmelzen Hightech und Naturnähe. Die Siedlungen sind in natürliche Kreisläufe integriert. Biomimetik prägt Infrastruktur und Produktion. Der Fokus liegt auf Artenvielfalt, lokaler Autarkie und Synergie von Mensch und Natur. Wir wissen heute welch große Rolle die Indigenen beim Nähren der Wälder gespielt haben: Bei der Terra Preta handelt es sich um von indigenen Völkern geschaffene, extrem fruchtbare Schwarzerden. Sie entstanden durch die Deponierung von organischen Abfällen, Biokohle und Kompost auf den natürlichen Böden Amazoniens. Der Mensch vermag mit Techniken wie der Pyrolyse und ähnlichem Humus in viel schnellerer Zeit als die Natur zu bilden. Das ist nur ein Beispiel für viele, Bewässerung, Terassierung (verhindert Erosion, speichert Wasser), Wiederaufforstung und Wüstenbegrünung sind bekannt, aber wir können uns viel mehr vorstellen, etwa schwimmende Korallenriffe, die zum neuen Gedeihen von Fischpopulationen führen. Es geht nicht mehr um den ökonomischen Ertrag selbst, sondern um eine Kulturarbeit mit der Natur. In früheren Zeiten hat man Kathedralen gebaut. Was werden wir bauen?
(Underschied zu rewilding)

  • Die „Mutterstädte“ bilden regionale Zentren von Bildung, Forschung und Kultur. Städte sind in dieser Erzählung keine Staubsauger mehr, sondern Netzwerkknoten getragen von einem regionalen Raum von starken und selbstbestimmten Gemeinschaften, die ständig in Interaktion miteinander stehen.
  • Die Vielfalt der Kulturen und Lebensentwürfen und Themen auf der Basis von Kulturräumen ist ein Grundprinzip, es gibt keinen Weltstaat, aber viele Netzwerke die einander ergänzend (Stigmergetisch) auf vielen Ebenen übergeordnete Probleme angehen. Es gibt sogar eines für die Raumfahrt.
  • Eine wichtige Inspiration ist die indigene „Kreiskultur“, die alle Perspektiven integriert statt Mehrheitsentscheidungen zu treffen. Die Herausforderung ist, Einheit in Vielfalt zu erreichen, ohne Dominanz und Missionierung. Das erfordert und erleichtert einen Bewusstseinswandel hin zu planetarer Verantwortung.
Kern der Vision:

In gewisser Weise kann man die Analogie dieser zukünftigen Welt regenerativer Kreislaufwirtschaften zu einem biologischen Organismus ziehen, der aus Zellen zusammengesetzt ist. Alle diese Zellen sind eine Einheit und doch arbeitet jede einzelne auch als ein System für sich. Viele "Krankheiten" im Planetaren Leben kommen aus der Vernachlässigung dieser lokalen Kreisläufe. Dieses Bild wird mutatis mutandis auf menschliche Siedlungsformen übertragen, denn der Mensch erfüllt eine wichtige und bedeutsame Rolle im planetaren Organismus.

Unsere Hauptaufgabe wird sein, nach dem Vorbild der Natur regenerativ und dabei auch mit der Natur symbiotisch zu werden. Der Mensch muss wieder ein ernährender und pflegender Faktor in einem komplexen lokalen Kreislauf werden, und ist durchaus mit all seinen kreativen und vorausschauenden Qualitäten gefragt. Das bedeutet dass wir einen neuen Exodus aus den Städten einplanen müssen.

Nebenbei wird auch der Grad an Autonomie und Selbstversorgung gehoben. Roland Mösl hat ausgerechnet: Eine Agrarindustrielle Wüste. Hier wird alles niedergekämpft, was nicht die Nutzpflanze ist. Keinerlei Biodiversität. Ein Teil des Jahres wächst hier Mais, ein Teil des Jahres ist hier nur die blanke Erde. Wird der Mais wird geerntet und zu Biogas verarbeitet bringt das in Deutschland nur 17 MWh Strom Hektarertrag. Diese agrarindustrielle Wüste bringt nur 2% des Stromertrags von einem optimierten Siedlungsgebiet. In Deutschland werden 2,6 Millionen Hektar landwirtschaftliche Fläche für den Anbau von Pflanzen zur Energiegewinnung für einen lächerlich geringen Ertrag vergeudet. Das eine Million Hektar „Land für Energie“ Programm für Deutschland: Hoch komfortabler Wohnraum für 16 Millionen Familien, 850 TWh Strom Jahresertrag, 2/3 einer funktionsfähigen und kostenoptimierten Energiewende.

Es geht nicht nur um das Gestalten regenerativer Kulturlandschaft, sondern auch um neue Dorfmitten, in denen Arbeitsplätze, Bildung und Lebendigkeit einkehren und die gestiegenen Potentiale des Lokalen Gestalt annehmen.


Argumente dagegen warum sich die Stadt als dominantes oder gar ausschließliches Lebensmodell durchsetzen soll:

a) Die Menschen werden in immer größerem Umfang überflüssig. Das hat die Entwicklung der letzten Monate gezeigt, KI macht Illustratoren arbeitslos etc.pp - wovon sollen wir unsere Dienstleistungen bezahlen?

b) die Stadt ist kein resilientes System. Die Coronakrise war eine deutliche Warnung, wie fragil das Leben hier ist.

(a+b=c) Die Stadt führt trotz aller ihrer Annehmlichkeiten in Abhängigkeiten. Es scheint cool zu sein nichts mehr zu besitzen, aber dass ist ein sehr riskantes Unterfangen.

(Wenn man alles nur leiht, mietet oder teilt, macht man sich abhängig von den Anbietern dieser Dienste. Es entsteht ein Machtgefälle. Sharing-Modelle können dazu führen, dass man keinen stabilen Zugang zu wichtigen Gütern mehr hat und sie jederzeit entzogen werden können. Viele Leih- und Sharing-Plattformen sammeln umfassend Daten über ihre Nutzer. Der gläserne Konsument wird transparent.)

Gerade von den globalen Dörfern aus kriegen die Städte aber eine neue Plausibilität.