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Grundlagen zur Problematik der Mobilitätsfrage


Heutzutage stellen Probleme die mit dem motorisierten (Individual-)Verkehr einhergehen, die größten Konfliktfelder in Siedlungsräumen dar. Luftverschmutzung, Lärmbelästigung und fehlende Verkehrssicherheit werden von vielen in der Bevölkerung als immense Einschnitte in die Lebensqualität gesehen. Alternativ dazu stehen ressourcen- und umweltschonende Fortbewegungsmöglichkeiten wie zum Beispiel das Gehen und Radfahren. Ziel der verantwortlichen Planer und Entscheidungsorgane sollte es daher sein „Orte der kurzen Wege“ zu gestalten. Die Möglichkeit, die Orte des täglichen Bedarf (Nahversorgung, Bildungseinrichtungen, Gesundheitseinrichtungen, Erholung) fußläufig zu erreichen, kann das Aufkommen motorisierter Verkehrsmittel deutlich senken. Darüber hinaus werden die Kommunikation und der Zusammenhalt in der Ortschaft gefördert.

Mobilität ist demnach keine Frage der Masse, sondern der Klasse. Viele zurückgelegte Kilometer heißen nicht, mobil zu sein. Mobilität definiert sich dadurch, in kurzer Zeit viele verschiedene Ziele, sicher und kostengünstig erreichen zu können.

Die Reisegeschwindigkeit und die zurückgelegten Kilometer nahmen in den letzten Jahrzehnten (Mobilisierung im Bereich des Individualverkehrs) kontinuierlich zu. Vor allem in der Nahversorgung bedeutete dies das Ende der Greißler bzw. der klein strukturierten dörflichen Nahversorgung im Allgemeinen. Der kleine Nahversorger um die Ecke wurde vom Supermarkt oder dem Einkaufszentrum, die auf „der grünen Wiese“ am Ortsrand errichtet wurden, verdrängt. Gemäß dieser Entwicklung sind Personen, die über kein motorisiertes Verkehrsmittel verfügen, vor allem Kinder und Jugendlich, aber auch ältere Personen, Kranke und Behinderte, von der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs oft abgeschnitten. Aber auch der „normale“ Konsument sollte überdenken, ob es sich rechnet weite Strecken mit dem Auto in Kauf zunehmen, um günstiger einkaufen zu können. Jeder Mensch in Österreich legt im Durchschnitt 30 Kilometer zurück. Die hierbei anfallenden Kosten verschlingen 17 % des jeweiligen Haushaltsbudgets. Die Alternative dazu stellt das Einkaufen im Wohnort dar. Die Preise sind unter Umständen ein wenig höher, dafür muss aber das Auto nicht zwangsläufig in Anspruch genommen werden.

Der motorisierte Individualverkehr ist vor allem für die dicht verbauten Ortskerne nicht geschaffen. Die Folge dieser Problematik sind steigende Lärm- und Schadstoffbelastung, ein zunehmender Flächenverbrauch und eine erhöhte Unfallgefahr. Als umweltfreundliche Alternative zum motorisierten Individualverkehr ist das zu Fuß gehen zu verstehen. Viele Orte sind oft zu Fuß schneller, sicherer und kostengünstiger zu erreichen (z.B.: 50 % der in Tulln und Klosterneuburg zurückgelegten Wege sind unter 1,2 km lang). Dass zu Fuß gehen erfüllt aber auch einen therapeutischen Aspekt. 30 Minuten tägliches spazieren kann das Risiko von Herz- und Kreislauferkrankungen signifikant reduzieren. Darüber hinaus ist ein direkter Zusammenhang zwischen Fußgängern und Geschäftsumsatz festzustellen. Fußgänger fördern demnach auch die hiesige Wirtschaft.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass das Gehen in all seinen Formen und Ausprägungen beworben und gefördert werden muss. Dies kann durch BewusstseinsBildung, eine verbesserte InfraStruktur und SicherHeit für Fußgänger erreicht werden.


Quelle: VCÖ (Hrsg.): Sicher gehen in Stadt und Land; Verlag Wissenschaft & Verkehr; Wien 2001


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