Effizienz von Turbinen zwecks Umwandlung von thermischer in elektrische Energie |  |
Die Algorithmen sind so weit als möglich auf das experimentielle Exelsheet eingefügt worden (mit Ausnahme der Daten aus den Dampftafeln)
Grundlegendes zum Nachrechnen unvollständiger technischer Angaben |  |
HS-Diagramm Wasserdampf |  |
Berechnungsalgorithmus |  |
Gegendruckturbinen |  | Gegeben sind:
- Kupplungsleistung PK
- Frischdampfdruck pf
- Gegendruck Pg
Für den Frischdampf und dem Abdampf wird aus der Dampftafel das spezifische Volumen abgelesen.
Durch Auftragen im hs-Diagramm bzw. der Dampftafel folgt
- : Die Enthalpie hf
- : die Entropie sf des Frischdampfes.
Durch Auftragen im hs-Diagramm oder durch Interpolation auf der Dampftafel lässt sich daher
- die isentrope Enthalpiedifferenz zwischen Frischdampf und Gegendruck bestimmen.
- ys = hs-hG0 (hg0 ist die Enthalpie des Abdampfes).
Mit dem inneren Wirkungsrad (eta) folgt yi. Die Gegendruckenthalpie ist daher hg = hF-yi. Der Frischdampfstrom ist daher
- mf = Pk/ yi*(eta-mechanisch).
Kondensationsturbinen |  |
Gegeben sind im allgemeinen:
- Kupplungsleistung PK
- Frischdampfdruck PF
- Kondensatorendruck Pc
- oder Kühlwassertemperatur t(kw).
Ist nur die Kühlwassertemperatur t(kw) bekannt, lässt sich der Kondensatorendruck p=f(ts) mit der Sättigungstemperatur des Kondensats Ts = tKw + (delta)t abschätzen.
Vorgehensweise
- Enthalpiedifferenz zwischen Frischdampfzustand und Kondensatorendruck bestimmen
- Mit den Wirkungsgraden eta(i) (innere Energie) 0,82 und eta (mech) 0,99 wird wie mit der Gegendruckturbine weiter gerechnet. Abdampfnässe darf nicht 15% überschreiten.
Entnahmeturbinen |  |
Der Hochdruckteil wird wie eine Gegendruckturbine und der Niederdruckteil wie eine Kondensationsturbine oder Gegendruckturbine berechnet.
Damppfturbineneffizienz |  |
Folgende Turbinen werden in Betracht gezogen (Zitat)
- Kleinturbinen mit Leistungen bis etwa 1200 kW
- mehrstufige Dampfturbinen der Gleichdruckbauart
- mehrstufige Dampfturbinen der Überdruckbauart
- Kernkraftwerksturbinen (Dampf oder Heißwasserturbinen)
- Schiffsturbinen
- Radialturbinen
- Gasturbinen (Antriebsturbinen für Schiffe und Flugzeuge)
Energieumwandlung der Enthalpie |  | Die Beschaufelung der Stufen kann mit beliebiger Verteilung des Gefälles auf Leit- und
Laufschaufeln ausgeführt werden. Je mehr Stufengefälle in den Laufschaufeln verarbeitet wird,
umso größer ist der Reaktionsgrad r der Stufe. Es werden verschiedene Fälle für den
Reaktionsgrad angewendet:
- Fall: r=0; in der Laufschaufel soll kein Gefälle verarbeitet werden; das Laufschaufelprofil ist symmetrisch; der Querschnitt hat gleichbleibende Abmessungen; Aus- und mEintrittsgeschwindigkeit sind gleich; z.B. Gleichdruckturbinen.
- Fall: r=0,5; in der Laufschaufel sollen 50% des Enthalpiegefälles der Stufe verarbeitet werden; Geschwindigkeitsdreiecke von Leit- und Laufschaufeln sind gleich; in der Leitschaufel soll das gleiche Enthalpiegefälle verarbeitet werden; die gleiche Geschwindigkeitszunahme wie in der Laufschaufel findet statt; z.B. Überdruckturbinen
- . Fall: r=0,25% und r=0,75%; in der Laufschaufel sollen 25% bzw. 75% des Enthalpiegefälles der Stufe verarbeitet werden; das Austrittsdreieck ist genauso, wie bei den zuvor behandelten Fällen
Die erste mit dem Gleichdruckverfahren arbeitende Dampfturbine ist 1883 von dem Schweden de Laval entwickelt worden. Sie diente zum Antrieb von Zentrifugen und war für die damals sehr hohe Umfangsgeschwindigkeit von 400 m/s bei Drehzahlen von 17000 min(Exp-1) und für eine Leistung von 7 kW ausgelegt.
Zitat Ende, Quelle: http://www.mb.fh-stralsund.de/fss/pages/pg_lehre/stm/sm_lab_300.pdf
Industrieübliche Turbinen |  | (es folgen Zitate)
KOHLEKRAFTWERK (nicht erneuerbar) |  | HD-Kesselanlage mit Dampfturbine
Kohlefeuerung mit Schuppenwanderrost,
Druckstufe 60 bar, 520 °C
Leistung th. 60 MWth
Gegendruck-Dampfturbine: Leistung 10 MWel
Gasreinigungsverfahren: E-Filteranlage
INDUSTRIEKRAFTWERK |  | HD-Kesselanlage mit HS-Feuerungstechnik zur Nachverbrennung org. Schadstoffe in der Produktionsabluft, Sattdampfentnahme zur Erzeugung von Thermalöl 280 °C.
Dampferzeugung 50 t/h. entspr. 46 MWth,
Druckstufe 80 bar, 500 °C
Dampfturbine: Leistung 5,0 MWel im Gegendruckbetrieb.
Gasreinigungsverfahren: E-Filteranlage
KRAFTWERKSERWEITERUNG |  | HD-Kesselanlage mit HS/HEL-Feuerung
Leistung 17,5 MWth
Druckstufe 45 bar, 450 °C
Entnahme-Kondensation-Dampfturbine: Leistung 3,6 MWel
Gasreinigungsverfahren: E-Filteranlage
Fig 1: Schema einer Blockheizkraftanlage. Quelle: Wikipaedia
BHKW-MOTORENANLAGE |  | Vier Gasmotoren, Leistung je Motor 3,9 MWel
Nutzung der Abgaswärme mit Abhitzekessel, Leistung der Abhitze zur Dampferzeugung 4 x 2,7 t/h, Motorkühlwärme wird in das FW-Netz gespeist.
Die Anlage dient zur FW-Versorgung mehrerer Industriefirmen und wird mit dem Heizkraftwerk gemeinsam betrieben. Durch Optimierungsmaßnahmen wird die Stromerzeugung verdoppelt bei einer Gaseinsatzsteigerung von 20 %.
Gesamtleistung Dampf und FW: 90 MWth
Leistung el. Spitze 36 MWel
Müllverbrennungsanlage |  |
MÜLLVERBRENNUNG
Erweiterung eines MHKW um zwei Verbrennungslinien.
Leistung Dampferzeuger: je 66 t/h,
Feuerungswärmeleistung: 55 MW
Mülldurchsatz je Linie: 20 t/h
Dampfdaten: Druck 32 bar, 320 °C
Leistung Dampfturbine: 23 MWel
Die Dampfturbine wurde als Entnahme-Kondensationsmaschine konzipiert. Leistung des Luftkondensators 60 MW.
Zitat Ende, Quelle http://www.ibpgmbh.de/projekte.html, download am 12.3.2010
Gas-und Dampfkombianlagen (GUD-Kraftwerke) |  |
Bei Gas-und Dampfkraftwerken wird die Abwärme der Gasturbine auf einen Dampfkessel geleitet, um Dampf per Dampfturbine zu erzeugen (siehe Fig.2) oder etwa Rauchgas durch eine Gasturbine zu leiten.
Fig 2: Gas-und Dampfkraftwerk, Quelle Wikipaedia.
Fig,3: Fig 3: Leistungsdiagramm (Quelle: Wikipaedia Gas-Dampf Kombikraftwerk[1]Leistungsdiagramm einer Gas-Dampf-Kombianlage])
Der außerordentlich hohe Wirkungsgrad beim GuD?-Kraftwerk wird erreicht, indem die Wärme aus dem Rauchgas dem Prozess bei hohem Temperaturniveau zugeführt wird. Die theoretische stöchiometrische Verbrennungstemperatur von Erdgas mit atmosphärischer Luft liegt bei ca. 2200 °C.
Luftüberschuss verringert die Eintrittstemperaturen der Gasturbinen jedoch. Die heute maximal mögliche Gaseintrittstemperatur liegt bei 1600 °C. Die Austrittstemperaturen liegen bei ca. 650 °C.
Die Gasturbinen haben einen leistungsabhängigen Wirkungsgrad (elektrische Leistung bezogen auf zugeführte Wärme) von 35 % (10 MWel) bis 40 % (100 MWel)(Wikipaedia .
Das Abgas wird in einem Abhitzekessel zur Erzeugung von überhitztem Dampf mit einer Temperatur >500 °C genutzt. Ein großer Teil der Wärme (Enthalpiedifferenz) wird jedoch für die Verdampfung bei der druckabhängigen Sattdampftemperatur benötigt.
Bei 100 bar beispielsweise beträgt diese nur 311 °C.
(Wikipaedia [2].
Das bedeutet, dass bei einer Anlage mit nur einer Dampfdruckstufe am Eintritt des Rauchgases in den Verdampfer (Rauchrohrkessel) die Temperaturdifferenz zwischen Rauchgas und Wasser sehr groß ist. Entsprechend hoch sind die Exergieverluste bei der Wärmeübertragung.
Rauchrohrkessel
Wasserrohrkessel
Einmal durch den Wärmeübertragungseffekt auf wenige Grade oberhalb der Verdampfungstemperatur abgekühlt, kann der restliche Wärmeinhalt des Rauchgases nur zur Speisewasservorwärmung genutzt werden (vergleiche Wärmeübertragungsdiagramm und T-S-Diagramm rechts). Die rechenaktive Original-Datei, auf den dieser Wikipaedia-Artikel sich bezieht, berechnet einen Wirkungsgrad von 52 % bezogen auf den Heizwert.
Bezogen auf den Brennwert ist der Wirkungsgrad 52 %/1,11 = 47 %.
Die wasserseitige Schaltung der Kessel kann je nach betrieblichen Anforderungen sehr unterschiedlich sein. Neben den hier gezeigten Zwangumlaufkesseln sind auch Naturumlaufkessel und Zwangdurchlaufkessel (Bensonkessel) (Zwangsumlaufkessel d.h. Wasserrohrkessel mit Pumpe) üblich.
Zur Vermeidung höherer Exergieverluste, das heißt also zur Verbesserung des Wirkungsgrades, werden mehrere Druckstufen verwendet. Das Speisewasser wird entweder mit getrennten Speisewasserpumpen dem Speisewasserbehälter entnommen und zwei getrennten Speisewasservorwärmern zugeführt, oder es werden – wie in der Abbildung – die Druckstufen hintereinandergeschaltet. Die Verdampfung und Überhitzung erfolgt somit auf unterschiedlichem Temperaturniveau.
Stand der Technik bei GuD?-Kraftwerken zur reinen Stromgewinnung, das heißt ohne eine weitere Nutzung der Abwärme zu Heizzwecken oder als Prozesswärme, ist der Drei-Druck-Prozess mit Zwischenüberhitzung. Hierbei kommt meist eine Gasturbine der sogenannten F-Klasse zum Einsatz. Die elektrische Leistung dieser Anlagen liegt bei etwa 400 MW. Die Drücke betragen etwa 130 bar (Hochdruck), 30 bar (Mitteldruck) und 8 bar (Niederdruck). Der Hochdruck-Dampf wird auf etwa 570 °C überhitzt. Nach der Entspannung im Hochdruckteil der Turbine wird der Dampf zum Kessel zurückgeführt, mit dem Mitteldruckdampf vermischt und nochmals auf etwa 570 °C überhitzt. Theoretisch wären noch mehr Druckstufen zur besseren Anpassung der Dampfkennlinie an die des Rauchgases denkbar, allerdings ist der zusätzliche Investitionsaufwand dann im Verhältnis zur wärmetechnischen Verbesserung zu hoch. Der Drei-Druck Prozess mit einer Zwischenüberhitzung stellt momentan das wirtschaftliche Optimum dar.
Mit einem Wirkungsgrad der Gasturbine zur Stromerzeugung von 40 % und einem Wirkungsgrad der Abwärmenutzung von 18,4 % (jeweils bezogen auf den Heizwert Hu) liegt der bisher beste erreichte Gesamt-Wirkungsgrad bei 58,4 %.
Skalierungsrechner |  |
Bitte 1. Folie unten nachsehen:
Upload:UweChristianPlachetka/Skalierungsexperiment.zip

- [1] Legende (zitiert von ebendort "Vereinfachte Darstellung eines idealisierten einstufigen GuD?-Prozesses im T-S-Diagramm. Beim reinen Dampfkraftprozess treten bei der Wärmeübertragung im Kessel vom Rauchgas (Brennraumtemperaturen z. B. 1700 °C) auf den Dampf (maximale Dampftemperatur meist unterhalb 600 °C) große Exergieverluste auf. Der GuD?-Prozess nutzt dieses Temperaturgefälle für den Gasturbinenprozess. Der Vorteil der hohen Temperatur der Wärmezufuhr in der Brennkammer der Gasturbine von 6g nach 1g (ca 1200 °C) ist gepaart mit der geringen Temperatur der Wärmeabfuhr im Kondensator des Dampfkreislaufes von 2d nach 3d. Auch bei der prozessinternen Wärmeübertragung der Abwärme des Gasturbinenkreislaufes in den Dampfkreislauf treten wegen der konstanten Verdampfungstemperatur (rechte Seite im T-S-Diagramm) Exergieverluste auf. Bei einer zweistufigen Anlage sind sie geringer (s. Wärmeübertragungsdiagramm). Die Abwärme aus dem Gesamtprozess ist neben der Kondensationsenthalpie des Dampfes die Rauchgasenthalpie im Punkt 4g.
- [2]
http://de.wikipedia.org/wiki/Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk)
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