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von Elisabeth Weilenmann https://oe1.orf.at/programm/20230902/732387/Klimakrise-eine-persoenliche-Annaeherung Hörbilder 2.9.2023
Diese Reflexionen zu Klima und Nachhaltigkeit von Elisabeth Weilenmann wurden bei den New York Festivals International Radio Awards mit Silber ausgezeichnet. August 2018. Ich stehe in meinem Garten am Land. Mein Vater hilft mir, ein Hochbeet zu bauen. Es ist trocken. Zu trocken. Eine Steppe. Es ist der Sommer, in dem man in Deutschland vereinzelt ausgetrocknete Flüsse zu Fuß durchqueren kann, der Sommer, in dem sich Greta Thunberg zum ersten Mal an einem Freitag auf die Straße setzt und der Sommer, in dem ich einem befreundeten Redakteur meine Sorgen klage. Er fragt mich, ob ich eine Radiosendung zum Thema Klimawandel machen wolle. Ich sage zu. Und beginne, mich einzulesen. Ich lese von zig Millionen Klimaflüchtlingen in naher Zukunft, ich lese von apokalyptischen Szenarien, ich lese von harten Fakten. Und kann nicht. Ich kann das Stück nicht machen. Ich bin wie gelähmt. Ich habe einen Sohn, er ist zwei Jahre alt. Ich schiebe das Thema vor mir her wie eine Betonwand, die unsichtbar ist, aber schwer wiegt. Ich verleugne, gehe auf Demos, kaufe im Biosupermarkt, versuche mich in meiner Blase zurechtzufinden. Nur langsam tropfen einzelne Ereignisse der Realität in dieses Vakuum. Drei Jahre brauche ich, um mich dem Thema ernsthaft zuzuwenden, es zuzulassen, es wirklich wahrzunehmen. Und ich schöpfe bei aller negativer Faktenlage Hoffnung. (Wh vom 20.04.2022) Buchtipp: Jonathan Franzen: Wann hören wir endlich auf, uns etwas vorzumachen?
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