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RICBroschüre / Fünftes Kapitel Reiche Informations Quellen


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		(dieser Text ist in Arbeit!!)

In dem Jahrzehnt seit seiner öffentlichen Akzeptanz wurde das Internet, heutzutage fast ein Synonym für das World Wide Web, zweifellos die größte Informationsplattform, die der Mensch jemals geschaffen hat. Zahlreiche Inhalte der traditionellen Medien wurden ins Internet transferiert, während vieles in noch nie dagewesener Co-Autorenschaft von Millionen von Menschen kreiiert wurde. Viele dieser Leute verlassen sich aufeinander und vernetzen ihre Beiträge mit solchen anderer Personen. Und so entsteht eine gehirngleiche Struktur, die Informationen vielmahr in freifließenden Chunks organisiert, die von flexiblen Assoziationsstrukturen zusammengebunden werden

Diese gehirngleiche Struktur offeriert mehrere Vorteile gleichzeitig, was zu einer Überlegenheit gegenüber früheren Medien führt:

a) Der Inhalt ist in digitaler Form verfügbar, was ihn durch viele Grenzen des Transports fließen läßt. (???) Er kann auf Anfrage in Echtzeit von jedem Ort der Welt abgerufen werden, auf flexible Art mit Querverweisen versehen und kombiniert werden. Die digitale Form unterstützt die multimedia Datenausgabe und deswegen neue, noch nie dagewesene Wissensmodalitäten.

b)Die Urheberschaft kann bruchstückhaft, kooperativ und kontextuell sein, was Redundanz ausschaltet und sehr viel Zeit für geistige Arbeit spart. Schreiben, Veröffentlichen und Lesen kann innerhalb von Sekunden stattfinden, ebenso wie Anmerkungen und Feedback. Große Gruppen von Personen können Bestrebungen aller Art starten.

Abseits des technischen Standards wurde keine Übereinkunft, was der Zweck des ins Internet gestellten Inhalts sei, getroffen. Mechanismen, um Ziel, Qualität, Reliabilität und Validität des Inhalts zu bestimmen, entwickeln sich so evolutionär wie der Inhalt selbst. Vielleicht werden sich einige alte systeme der Classification und Wissensorganisation aufs neue beweisen oder obsolet werden, es ist noch zu früh, um das sagen zu können. Mit dem Erscheinen von Wikipedia hat sich ein erster erfolgreicher Zugang, eine sozio-technische Übereinstimmung und einen Rahmen für die Kreation, Evaluation und Präsentation von Informationen zu schaffen, etabliert.

Bei solchen bevorstehenden revolutionären Durchbrüchen ist es nicht die Frage, ob das Internet unsere Gesellschaft, unsere Art, zu denken, zu arbeiten und natürlich zu lernen, verändern wird. Die Frage ist vielmehr, warum diese Veränderungen nicht schon viel schneller/früher geschehen und geschehen sind, betrachtet man die in Reichweite befindlichen Möglichkeiten. Die Antwort liegt in der Zeit, die eine Gesellschaft braucht, sich dem technischen Prozeß und diesen ihren Bedürfnissen anzupassen, in der kulturellen Verzögerung, die alte Wege und Einrichtungen bestehen läßt (manchmal sogar scheinbar durch neue technologische Fähigkeiten dazu ermächtigt), in der Zeit, die die richtigen sozialen Innovationen benötigen, um hervorzukommen. Eine Dekade ist nichts im Angesicht der Historie, und doch sehen wir nun das langsame Auftauchen von Netzwerkeinheiten, die die Barrieren/Grenzen der traditionellen Einrichtungen sprengen.

Netzwerkeinheiten sind Organisationen ohne klare geographische oder räumliche Grenzen, die oft sogar kulturelle, politische und religiöse Grenzen überwinden. Sie fokussieren eher auf Themen und Aufgaben als auf administrative Grenzen. Oft verteilen sie ihre Schöpfungen/Produktionen weltweit und entwickeln ein gemeinsames kulturelles Rückgrat. Netzwerkeinheiten können aus der Zusammenarbeit früher getrennter Institutionen, die sich sich ergänzen, entstehen.

Zum Beispiel ersetzt ein virtuelles Büchereisystem die alte Unterscheidung von Nationalbibliotheken, öffentlichen Bibliotheken und naturwissenschaftlichen Bibliotheken in Dänemark. Wissenschaftliche Gesellschaften und akademische Online-Journale gewinnen neue Bedeutung als ein Ort der Forschung und der Diskussion, die sich zu virtuellen Universitäten entfalten.