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Ort: Haus der Kulturen Zeit: Herbst 2003

Protokoll von Reinhard Deutsch und Adolf Jändl)

Kernpunkte der Diskussion:

- Glaube an die Zukunft des ländlichen Raumes

- Bedürfnis der Menschen nach abwechslungsreicher Landschaft

- Recht auf Wahlmöglichkeit der Lebensform

- Notwendigkeit des Antagonismus Ballungsraum / Naturumfeld

- Bedarf, Anreize zu schaffen, auf dem Land zu bleiben oder nach der Ausbildung wieder dahin zurückzukehren

- Das Dorf als Markt der Möglichkeiten

- DorfErneuerung steht im Spannungsfeld der beiden Extrempositionen „alles bewahren„ versus „alles aufgeben„

- iDorf braucht zwingend ein funktionierendes Umfeld: d.h. Infrastruktur, Generationenmix, erhaltene Kulturlandschaft mit neuen Funktionen

- Qualität der Stadt bedeutet Akzeptanz der Grenzen der Stadt

- (Wieder)einführung von Motivation und Engagement als gesellschaftliche Aufgabenfelder

- ländlicher Raum = verstärkt ein emotionaler Raum; Ort für Entwicklung der Zivilgesellschaft

- ländlicher Raum unverzichtbar als ökologischer Funktionsträger

- durch moderne Technologie wird der ländliche Raum verstärkt zum Ort verschiedener Wirtschaftsbereiche

- kulturelle Spezifik des ländlichen Raumes

- Veränderung von Weiterbildung bedeutet neue Formen, neue Infrastrukturen ‡ wesentliche Funktion der Telematik

- Akzeptanzprobleme neuer Technologie nicht unterschätzen

- Werden Lebensverhältnisse durch Telematik-Arbeitsplätze verändert (Raubbau an eigenen Kräften, Konkurrenz / Mobbing, Dumping)

- Nutzung hochentwickelter Technologien für Potential des Handwerks ‡ Bedarf für Entwicklung entsprechender Entwicklungs- und Anwendungssoftware

- Ökonomische Kreisläufe müssen so gestaltet werden, daß der mögliche Zugewinn nicht ausschließlich in höheren Konsum mündet

- Überlegungen anzustellen, wie und welche Erfahrungen aus iDorf auf Entwicklungsländer übertragbar sein können

- In Deutschland durch Berufsschul- und Innungswesen schwieriger und mental unüblicher Zugriff auf Support ‡ Schaffung und unkomplizierte Verfügbarkeit von Wissenspool

- Notwendigkeit der politischen Aktivierung der Wissenschaft

- Gesellschaft reagiert auf Wandel mit Angstreflexen und unaktuellen Rezepten

- Notwendigkeit ganzheitlicher Visionen

- Urbanisierung als Entwicklungsprozeß bedeutet in Wahrheit Verfallsprozeß

- Schaffung heiler Welt auf realer Grundlage

- Wiederbelebung des Quartiergedankens, Arbeit und Leben im überschaubaren System

- Keine Schaffung von No-Win-Situationen, die ewig subventionsabhängig sind, sondern von lebensfähigen und daher lebenswerten Modellen

- Phänomen Stadt: Traum von einer Struktur, die es so nicht mehr gibt ‡ wenn wir uns um das Dorf bemühen, bemühen wir uns um einen Ort, an dem auch urbanes Lebensgefühl seinen Platz hat ‡ Stadt als menschliches Dialogfeld kann durch die Implantation und Verschmelzung kleiner Einheiten erreicht werden

- Moderne Stadt längst eine Agglomeration, im Kern ein Fraktalsystem

- Ökologischer Fußabdruck in Ballungsgebieten zu groß

- Der Erfolg der Stadt rührt daher, daß in wissensintensiver Produktion physische Nähe notwendig ‡ für iDorf die richtige Mischung notwendig

- Viele bisherige Telematik-Lebens-Modelle sind daran gescheitert, daß der andere Brückenpfeiler im städtischen Raum zu wenig berücksichtigt wurde

- Bei Schaffung von Netzwerken ist die ökonomische Logik von großer Bedeutung

- Der ländliche Raum allein ist zu schwach, sich aus der Krise zu führen ‡ Mutterstädte wirken über ihre Grenzen hinaus, haben prägende Wirkung auf dem umliegenden ländlichen Raum; die Mutterstadt richtet ihre Aufmerksamkeit aber nach innen

- Die Stadt ist (vielleicht sogar, unter Umständen, FN) das geistige Zentrum für die Renaissance des ländlichen Raumes

- Möglichkeit einer neuen Synthetisierung von Urbanem und Landschaft, die vor einer Generation undenkbar und unleistbar war

- Ländlicher Raum als Betätigungsfeld überschüssiger Professionalität, die im urbanen Bereich keinen Platz mehr findet

- Geringe Bedeutung des ländlichen Raumes in politischer Einschätzung: Wählerpotentiale leben in der Stadt.

- Realistische Einschätzung des ländlichen Raumes bezüglich seiner Wirtschaftskraft

- Widersprüche und Diskrepanzen zwischen Regionen und ihren Bevölkerungen verschärfen sich dramatisch

- Viele Probleme rühren daher, daß man sich zu wenig Gedanken über die Bedingungen gemacht ‡ Warnung vor ungenauen Konzepten und unscharfen Fragestellungen ‡ rechtzeitige genaue Identifizierung von Widerständen: kulturelle Widerstände, verschiedene Denkformen

- Gegensatz zwischen Städteachsen mit ungeheurer Wachstumsdynamik, während das Umland ins 19. Jhdt. zurück(ver)fällt

- Überlegung, 2006 ein Global-Village-Forum zu veranstalten, um die Fülle der verschiedenen Maßnahmen und Konzeptionen in einen Zusammenhang zu stellen

- Erkenntnis, daß die Mehrheit der Landjugend auf dem Land leben möchte, wenn es dort entsprechende Ausbildungs- und Arbeitschancen gibt

- Es gibt mehr mißlungene als gelungene Formen der privat gebildeten Siedlungs- und Gemeinschaftsformen ‡ Auswertung der vielen vorhandenen Erkenntnisse und Fehlschläge ‡ Einbindung künftiger Bewohner möglichst früh

- Wohnen als Vorsorge für das Alter Differenz zu amerikanischer Mentalität mit Golden Ghettos

- Telearbeit interessant für Menschen, die einen neuen Anfang suchen (Handwerk, Dienstleistung)

- Zukunft bringt Abscheid von stabilen und langfristigen Anstellungsverhältnissen in vielen Bereichen ‡ Arbeitslosigkeit als jederzeit einzukalkulierender Zustand ‡ Entbetrieblichung der Arbeit ‡ große Chance für das iDorf: Ersatz für Betriebsstrukturen

- Neustrukturierung der Beziehungsstrukturen am Arbeitsplatz ‡ Notwendigkeit neuer Wohnungsstrukturen

- Auch wenn sich Arbeitsverhältnisse und damit Lebensverhältnisse verändern, bleiben Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse gleich

Ansatzpunkte:

- ländliche Bibliotheken als Zentren des Wissenszugangs

- Dorf als Chance für (zu definierende) Zielgruppe

- Nutzung vorhandener Netzwerke und Communities

- Rechtzeitige Einbeziehung der Arbeitgeber

- Gründliche Vorausrecherchen ‡ Schaffung eines Kompetenzzentrums

- Parallelisierung von Planungsprozessen

- Methoden und Verfahren zur Installierung von Lösungsmodellen state of the art notwendig

- Nachhaltigkeit des Projektes notwendig darzustellen

- Definition von Vermarktungsbereichen: Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Siedlungswesen, politischer und emotionaler Raum