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Der Beginn einer politischen Karriere: Tanchanok als Marktfahrerin mit einer mobilen Garküche - und 10 Menschen lebten von den Erträgnissen dieses informellen Ladens.

Starting a political carreer: Tanchanok (Pu) as sector-informal market woman to feed 10 people in Nongyai. Don't remember her on this period of her life.

El inicio de una carrera política en Tailandia: Tanchanok (Pu) la segunda mera-mera de la futura aldea global popular en Tailandia como microempresora del sector informal con su cocina movible. No le hace recordar á esa perioda de su vida.

Thanks for having allowed to take this picture

Tanchanok (Pú), She-Leader from Nongyai, Anexo of Lampao

Interview Nov. 17th 2011 n. Chr. (Anno Thai 2554)

Interview ist in Englisch geführt.

Pu wurde 7. Februar 1969 in Lampao als eine von zwei Schwestern geboren. Ihr Vater war Lehrer … Als der Vater den Dienstort gewechselt hatte, hatte er spatiotemporale Lebensabschnittspartnerinnen, sodass Pus Mutter in Armut stürzte und Pu als „Tornisterkind“ ständig von einem Verwandten zum nächsten weiter gereicht wurde. In Mahasalakan lebte ihr Onkel väterlichseits, sodass sie dort die Grundschule besuchte. Mit zwölf Jahren zog sie zu ihrem Vater, bei dem sie dem bis zu ihrem 15. Lebensjahr blieb. Mit 15 zog sie nach Bangkok und lebte dort alleine, in einer Frauenwohngemeinschaft. Dort arbeitete sie drei Jahre lang als Kassiererin eines Supermarktes. So nebenbei absolvierte sie ein Technikkolleg in Kalasin (eine Art Höhere technische Lehranstalt). In Bangkok ersparte sie sich Geld, um – mit Hilfe ihres Onkels – in Nonglay (Lampao) ein Haus zu kaufen. In Lampao musste sie sich um ihre Familie kümmern. Zu diesem Zweck stellte sie eine fahrbare Garküche auf dem Markt, um selbstproduzierte Sojamilch und China-Food zu verkaufen. Diese fahrbare Garküche, die von ihrem Motorrad geschleppt wurde, stellte den Lebensunterhalt ihrer Familie dar. Danach ging sie nach Nakornrachasima (Korat), die Hauptstadt des Isaans, um im Restaurant ihrer Schwester als Köchin zu arbeiten. Dieser Job dauerte fünf Jahre und ihre unglückliche Beziehung zu einem Arbeitskollegen in Bangkok blieb nicht folgenlos (ihr Sohn laboriert derzeit an Leukämie). Mit 26 arbeitete sie aufgrund ihres Leumundszeugnisses in einem Autosalon. Mit 36 begann Pu Jus und Pädagogik im Wat in Kalasin zu studieren, um Lehrerin zu werden. Dieses Kloster hat eine von den buddhistischen Mönchen geleitete, staatlich anerkannte Wochenenduniversität mit Hausaufgaben für die jeweils folgende Woche. Sozial schwache Thais studieren des Öfteren im Kloster, vergleichbar mit der Funktion der Klosterschulen im europäischen Mittelalter. Die monatliche Gebühr beträgt 5000 Bat (ca 100 Euro) – und das ist in Thailand viel Geld. Das Tageseinkommen Pus mit der fahrbaren Küche schwankte zwischen 800 und 1000 Bat, wovon sie ca 10 Leute versorgt hatte. Schulkinder benötigen ca 80 Bat einschließlich Schul-Lunch pro Tag. Monatliche Internetgebühren sind hierzulande 800 Bat pro Monat. 10000 Bat pro Monat kosten Wasser, Kochgas, Strom und Kanalgebühren, Schulkosten für die Kinder, Mindestverpflegung usw, kurz das Existenzminimum einer Familie. Mittlerweile unterstützt ihr Vater die Familie mit 5000 Bat p.m.

Neuer gesetzlicher Mindestlohn in Thailand 300 Bat per diem zu 8 hrs.

Die politische Karriere Pus

Mr. Somsak ist ein hiesiger Reisbauer mit einem „Middle High School“- Abschluss (einem Hauptschulabschluss aus der Zeit, als das österreichische Schulsystem noch was taugte). Das Mindestalter, um „Leader“ (Bürgermeister) zu werden ist 25 Jahre und sie müssen in ihrem Dorf eingesessen sein. Dieser Job ist mit enormen sozialen Kapitalerwerb verbunden. Das Wahlverfahren erinnert irgendwie an die Römische Republik nach den punischen Kriegen. Das Bürgermeisteramt dauert fünf Jahre, seit neuestem 6 Jahre, Wiederwahl ist ausgeschlossen. Pus Gehalt als Vizebürgermeisterin war 5000 Bat. Es gibt drei Leaders, erinnert irgendwie an das alte System in Südamerika mit Alcalde, Regidor und Coregidor. Mr. Somsak schneite eines schönen Tages bei Pu hinein und lud sie ein, den Regidor zu machen. Der dritte im Bunde war Mr. Say, der ist aber jetzt im Ruhestand. Der Aufgabenbereich Pus war die einer Drehscheibe zwischen Regierung und Dorfgemeinschaft – und sogar die Leichenwäsche im Todesfall müssen die Leader machen. Pu führte ein Drogenbekämpfungsprogramm durch, da irgendwelche einschlägige Handelsrouten durch die Gegend führen, mit allen Begleiterscheinungen. Die Jugendlichen hier gehen zur Schule oder studieren. Ein Bett im Studentenheim auf dem Unikampus in Kalasin kostet 5000 Bat pro Monat. Nach dem Universitätsabschluss gehen die Meisten nach Bangkok, um Jobs zu finden. Mr. Somsak produziert Reis und Maniok (Manihot esculenta C.). Dieser Maniok wird in einer Fabrik in 50 km Entfernung von Kalasin zu Stärke verarbeitet, die exportiert wird, zur Abfallbeseitigung dient eine Biogasanlage, die Strom produziert (heute Vormittag mit Prof. Suphan besucht). Die Cassava (Manihot esculenta C.), die nach dem Reis angebaut wird, also in der Trockenzeit als Zwischenfrucht ist das Cash-Crop schlechthin. Reis wird hier händisch mit der Sichel geerntet. Da Mr. Somsak ein erfahrener Bauer ist, allerdings von Papierkriegen wenig Ahnung hat, erledigte das Pu vor allem während der Erntezeit. Eine der wichtigsten Aufgaben der Leader ist „to clear“, das bedeutet, Konflikte zu beseitigen, vor allem mit der Polizei oder sonstigen Behörden. Während ihrer Amtszeit lernte sie Franz Rieger kennen, weshalb das Projekt „Globales Dorf Lampao“ gestartet wird – mit dem Team der Regierung Somsak/Pu. (Mr. Somsak kommt jeden Abend zum Dinner wegen der Sache).