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  1. GARCILASO DE LA VEGA, el Inca: Der Begründer der lateinamerikanischen Literatur und des aufgeklärten kulturellen Widerstandes der Indigenen Perus und der Mestizen, sowie der Einwohner Cuzcos und allen anderen Peruanern, die sich von Spanien nicht bevormunden lassen wollten. Er ist ein Mittelding zwischen Calderón de la Barca Perus und einem intelektuellen Rodrigo ("el Cid") Vilar, um es mit der spanischen Geschichte zu vergleichen. Er schrieb zwei Bücher, die Comentarios Reales (1609) und die Crónica de Peru ("secunda parte de los Comentarios Reales"). Garciliaso war ein brillianter Stilist und einer der größten Autoren auch der spanischen Literaturgeschichte; so schrieb er andere Bücher, wie "La Florida del inca", die Geschichte der Eroberung Floridas durch die Spanier, das auch in Wien ist. Er begründete den guten Ruf des Inkareiches als ein Reich des real funktionierenden Sozialismus, durch und durch ein Rennaissancemensch nahm er stilistische Anleihen bei Titus Livius und anderen Autoren der klassischen Antike ("los gentiles" in der spanischen Weltsicht des XVII. Jahrhunderts). Dennoch hatten genauere Untersuchungen gezeigt, daß Garciliaso de la Vega seine Herkunft aus der Inkakultur nicht verleugnen konnte, er dachte wie ein Inka und schrieb wie die größten Literaten Spaniens des "siglo de oro". Als Quelle ist er daher weniger verläßlich, aber er gehörte zu den wenigen Quellen, die vor dem zweiten Drittel des 19.Jahrhunderts zur Geschichte des Inkareiches überhaupt greifbar waren. Er verarbeitete Quellen wie -->José de ACOSTA, -->CIEZA DE LEON, sowie ein verlorengegangenes Manuskript von -->ValeraBlas, das (laut Garciliaso's Angaben) bei der Plünderung von Cádiz durch die Engländer verloren gegangen sind. Allerdings muß Garciliaso sich den Vorwurf gefallen lassen, in den Streitereien der Reichsfraktionen (-->COLLAPINA) der Inka Partei ergriffen zu haben: "Viele Tage nach dem Abschluß dieses Buches Neun erhielt ich gewisse Briefe aus Peru..." die von inkaischen Reichsaristokraten an Don Melchior Carlos Inka (-->Collapinadokument) und an Don Alonso de Mesa ... und auch an mich geschrieben wurden" (Comentarios Reales IX,40), was mit dem Collapinadokument (URTON_1990) zusammen hängt. So etwa erfindet Garciliaso einen "Inca Yupanqui" der zwischen Pachacutek Inka und Tupak Yupanki geherrscht haben soll, und schrieb fälschlich den Sieg über die Chankas dem Viracocha zu (wie auch -->COBO, aber nur in dem Manuskript, auf dem unsere Wiener Ausgabe beruht). Außerdem verwendete er uneingestandenermaßen eine Ausgabe von López de Gomara, die von einem anonymen Conquistador mit Marginalien versehen wurde). Garciliaso hatte die frühen Inka, also Manco Capac, Sinchi Roca, Lloque Yupanki, Mayta Capac der Sequenz von Titus Livius nachempfunden und zwar den mythischen Königen Romulus - Numa- Tullus Hortillius, Ancus Marcus (PAILLER 1992:207). Explizit sind seine literarischen Vorbilder: Julius Caesar: Comentarii de bello gallico (Comentarios Reales VI,34) und Plutarch, implizit verwendete er aber auch noch Thukydides und Polybios. Wenn Garciliaso im 9. Buch der Comentarios auf die Deszendenzordnung der Inka zu sprechen kommt, so bezieht er sich da auf Briefe von Carlos Inca, dessen Thronerbe der Vaca-de Castro - Quipu behauptet. (-->COLLAPINA), der nach Spanien gegangen war und natürlich nicht zu dem Teil der kaiserlichen Familie gehörte, die von Vilcabamba aus Widerstand geleistet hatten. Garciliaso ist auch der einzige Quellenautor, der in der Kaiserliste der Inka zwischen Yupanki Pachacutek und Tupac Yupanki einen Inka Yupanki einschiebt.
Quellenausgabe

In Wien haben wir in Ausgaben des 18.Jahrhunderts alle drei (UB), sowie die Comentarios Reales (LAI,VKM). (Lit.: WACHTEL 1971, PAILLER 1992) (Garciliaso de la Vega: Primera Parte de los Comentarios Reales (Madrid_1723, ders.: Historia del Peru [=secunda parte de los Comentarios Reales], Madrid 1722)(UB Wien), neuere Editionen: LAI. Der zweite Teil der Comentarios Reales mit dem unverfänglicheren Titel 'Crónica de Peru' handelt von der frühen Kolonialzeit und existiert in Wien nur in einer Ausgabe des 18.Jahrhunderts auf der UB Wien und zwar unter derselben Signatur wie die Comentarios Reales.(Ende Artikel: Garciliaso de la Vega)