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Acosta, José de
1540 zu Medina del Campo geboren, war er zwischen 1571 und 1588 Ordensprovincial der Jesuiten in Mexiko und Peru- Jesuitischer Quellenautor zur Geschichte der Inka, der von ->Garciliaso de la Vega für dessen Comentarios Reales verwendet wurde. A. schrieb drei Bücher: De natura novis orbi, de promulgatio evangelii apud barbaros sive de procuranda Indorum saluta und sein Hauptwerk, die "Historia natural y moral de las Indias", das 1590 zu Sevilla erstmals erschien. Acosta war Jesuitengeneral in Peru, entwickelte seine Theorie der Akkomodation (=an die Kultur der zu Missionierenden angepaßte Mission) in dem 1588 zu Salamanca erstmals gedruckten Buche: De promulgatio. Diese Missionstheorie wurde allgemein verbindlich und lehnte sich an das stark evolutionäre Geschichtsbild von -->Las Casas an, quasi eine Art von Ethnologie, nur daß die Missionstheorie von Acosta verbindlich wurde. Sie liegt auch noch dem bahnbrechenden ethnologischen Werk von Lafitau zugrunde (-->ROCHE), und, der Rhetorik nach zu schließen, auch der "Chronik" des anonymen -->Jesuiten, dem zugeschriebenen Blas -->Valera. Es gab im zeitgenössischen ethnologischen Denken, das aber zunächst auf wenige Köpfe beschränkt war, nämlich Las Casas und Acosta, drei Kulturstufen: barbaros, gentiles und cristianos, also Barbaren, nichtchristliche Hochkulturen und eben das christliche Abendland als Gipfel der Entwicklung. Die Schwierigkeit der Jesuiten bestand nun darin, gedanklich es zu fassen, daß es Kulturen gibt, die zwar nicht christlich sind, aber dennoch nicht des Teufels, sondern eben noch nicht christlich. Dieses evolutionäre Schema diente als geistiger Sprungsstab, um das Christentum und sich selber der Kultur der zu Missionierenden anzupassen, um sozusagen der ihrer Meinung nach gottgewollten Entwicklung gemäß dieses Schemas nachzuhelfen. Erst gegen Ende des 18. und vorallem im 19.Jahrhundert wurde aus diesem evolutionären Schema das ideologische Pulver und Blei, andere Kulturen auszurotten, weil da sahen sich die Europäer zunehmend selber als Endziel der geschichtlichen Entwicklung - im 16. Jahrhundert diente der Evolutionismus dazu, die Theorien eines Gínes de Sepulveda speziell (Krontroverse zu Valladolid 1550 -->LAS CASAS) und die Theorien der spanischen Hofjuristen generell über die Rechtmäßigkeit der Verskalvung der Erstamerikanerinnen und Erstamerikaner zu bekämpfen. Literaturempfehlung: Wolfgang Reinhart: Gelenkter Kulturwandel im 17. Jahrhundert. Akkulturation in den Jesuitenmissionen als universalhistorisches Problem in: Historische Zeitung Bd.223/1976,S.529-590; ein kaum bekannter, aber für die Mentalitätsgeschichte dieser Theorien wesentlicher Text zu den Quellen: José de Acosta: De natura novis orbi ... et de promulgatio Evangelii apud barbaros sive de procuranda Indorum saluta (Colonia Agrippensis_1596), separate Auflagen der procuranda: De promulgatio Evangelii apud Barbaros sive de procuranda Indorum saluta, 3. Aufl. Lyon_1670,[erste Aufl. Salamanca_1588, nicht in Wien]); derselbe: Historia natural y moral de las Indias (Sevilla_1590, Historia naturale e morale delle Indie, Venetia_1596, viele Exemplare in verschiedenen Sprachen, die der Bibliothekar Sebastian Tengnagel für die Palatina angekauft hatte) (Auswahl, NB),

Quellenausgaben

José de Acosta: De natura novis orbi ... et de promulgatio Evangelii apud barbaros sive de procuranda Indorum saluta (Colonia Agrippensis_1596), separate Auflagen der procuranda: De promulgatio Evangelii apud Barbaros sive de procuranda Indorum saluta, 3. Aufl. Lyon_1670,[erste Aufl. Salamanca_1588, nicht in Wien]); derselbe: Historia natural y moral de las Indias (Sevilla_1590, Historia naturale e morale delle Indie, Venetia_1596, viele Exemplare in verschiedenen Sprachen, die der Bibliothekar Sebastian Tengnagel für die Palatina angekauft hatte) (Auswahl, NB),