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Das Triesterviertel - ein Überblick
Wolfgang Slapansky - Mai 2016

Es war im späten 19. Jahrhundert, dass die Haupt- und Residenzstadt Wien einen enormen Wachstumsschub zu verzeichnen hatte. Knapp 2 Millionen Menschen lebten und arbeiteten hier. Viele davon Zuwanderer aus Böhmen und Mähren. So ist die Stadt nicht nur demografisch, sondern auch geografisch gewachsen. Vor allem nach Süden, über den Gürtel hinaus. Die Gegend des heutigen Triesterviertels, vom Matzleinsdorferplatz hinauf auf den Wienerberg, war damals nur ganz wenig verbaut, sie wurde vor allem landwirtschaftlich genutzt. Das sollte sich ändern, als einige Industriebetriebe hier ihre Gebäude errichteten. Hier gab es weit mehr Platz als in der beengten Stadt innerhalb des Gürtels. Und auch Wohnhäuser, typische Zinshäuser, kamen dazu. Die Baugründe hier waren vergleichsweise billig.

Das praktisch am Reißbrett entstandene Stadtviertel war immer schon geprägt durch Wohnhäuser, die keinem hohen Standard entsprochen haben. Rasch und billig errichtet, waren sie zumeist für ein weniger zahlungskräftiges Publikum ausgelegt. So waren es immer wieder Zuwanderer, die hier eine Bleibe fanden. Zuerst aus Böhmen und Mähren, dann aus Jugoslawien, der Türkei und den Ostblockstaaten.

Und diese „Zuwanderercharakteristik“ ist bis heute geblieben. Die rasterförmige Anordnung der Bauparzellen zeigt die planmäßige und rasche Entstehung eines neuen Stadtviertels. Von der Triesterstraße bis zur Gußriegelstraße praktisch ausschließlich gerade Straßenzüge und rechte Winkel. Bei der Gußriegelstraße gab es dann einen leichten Knick, musste die Bebauung doch großräumig dem Verlauf des Gürtels entsprechen. Das neue Stadtviertel war vom Anfang an geprägt von einem Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten.

Die hat sich jedoch ab den 1990er Jahren drastisch geändert, als nach und nach die alten Industriebetriebe auszogen, an größere und verkehrstechnisch günstigere Standorte. So wurde das Triesterviertel zunehmend zu einem „Wohnviertel“. An die einst so wichtige Industrie erinnern heute nur mehr die Reste der alten Betriebe.