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15 Punkte, die helfen können, mit der Trauer zu leben:

1. Akzeptieren Sie die Trauer. Lassen Sie sich von ihren Wellen tragen. Versuchen Sie nicht, „gefasst“ zu sein. Nehmen Sie sich Zeit, um zu weinen. Dies gilt auch für Männer: starke Männer dürfen auch weinen.

2. Reden Sie darüber. Teilen Sie Ihre Trauer innerhalb der Familie mit: versuchen Sie nicht, andere durch Schweigen zu schützen. Finden Sie einen Freund, mit dem Sie sprechen können, jemanden, der zuhören kann und nicht gleich ein Urteil fällt. Wenn möglich, finden Sie jemanden, der eine ähnliche Trauer erlebt hat. Und reden Sie viel. Falls ein Freund Ihnen sagt, „reiß dich zusammen“, suchen Sie sich einen anderen Freund.

3. Beschäftigen Sie sich. Erledigen Sie eine sinnvolle Arbeit, die Ihre Gedanken in Anspruch nimmt. Vermeiden Sie jedoch hektische Aktivitäten.

4. Seien Sie gut zu sich selbst. Trauern kann Ihrer Gesundheit schaden. In diesem Augenblick werden Sie vielleicht meinen, dass es Ihnen nichts ausmacht. Dies wird sich aber ändern. Sie sind wichtig – Ihr Leben ist wichtig – kümmern Sie sich darum.

5. Ernähren Sie sich richtig. In dieser Zeit der emotionalen und physischen Erschöpfung braucht Ihr Körper mehr als je zuvor eine ordentliche Ernährung. Falls Sie nur wenig essen können, sollten Sie an Multivitamine denken. Nur ist dies kein Ersatz für gesunde Ernährung.

6. Machen Sie regelmäßig Körperübungen. Kehren Sie zu Ihrem alten Programm zurück oder beginnen Sie eines, sobald wie möglich. Eine Depression kann durch Körperübungen gemildert werden, die biochemische Veränderungen hervorrufen. Sie werden besser schlafen. Eine Stunde spazieren gehen täglich ist das Ideale für viele Menschen.

7. Versuchen Sie, Ihre Schuldgefühle loszuwerden. Sie haben sicherlich das Beste geleistet, was Sie können. Auch wenn Sie Fehler gemacht haben, müssen Sie lernen, sie zu akzeptieren, da wir alle Fehler machen. Nur im nachhinein kann man alles besser machen. Falls Sie überzeugt sind, dass Sie wirklich Schuld haben, überlegen Sie, den Rat eines Psychologen oder den eines Seelsorgers einzuholen. Falls Sie an Gott glauben, kann der Pastor Ihnen auch helfen, an Gottes Vergebung zu glauben.

8. Akzeptieren Sie Ihr Verständnis vom Tod, zumindest im Augenblick. Sie haben sich wahrscheinlich gefragt: „Warum?“, und haben begonnen zu verstehen, dass Sie nie eine annehmbare Antwort darauf bekommen werden. Doch wahrscheinlich haben Sie einen Ansatz zur Beantwortung der Sinnfrage gefunden. Verwenden Sie diesen Ansatz, dieses Verständnis, bis Sie sich hinaufgearbeitet haben zu einem anderen Verständnisgrad.

9. Treten Sie einer Gruppe von anderen Trauernden bei. Ihr alter Kreis von Bekannten und Freunden kann sich ändern. Auch wenn dies nicht geschieht, werden Sie neue Freunde brauchen, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben. Trauernde Menschen kommen manchmal in Gruppen zusammen, um Freundschaften zu pflegen und um sich gegenseitig mitzuteilen.

10. Behalten Sie Kontakt zu alten Freunden. Dies kann schwierig sein. Manche werden in Verlegenheit geraten bei Ihrer Anwesenheit, aber das wird vorübergehen. Und wenn es Ihnen gelingt, sprechen Sie und geben Sie sich natürlich, ohne das Thema Ihres Verlustes auszuklammern.

11. Verschieben Sie wichtige Entscheidungen, zum Beispiel: Warten Sie, bevor Sie sich entschließen, Ihr Haus zu verkaufen oder Ihre Arbeitsstelle aufzugeben.

12. Führen Sie ein Tagebuch, wenn Sie gern schreiben. Dadurch lernen Sie, Ihre Emotionen auszudrücken, und Sie belegen Ihren eigenen Fortschritt.

13. Verwandeln Sie Trauer in eine kreative Energie. Wenn Sie anderen helfen, deren Last zu tragen, wird Ihre eigene leichter. Falls Sie schreiben können, setzen Sie diese Möglichkeit ein. Große Literatur ist geschrieben worden anlässlich des Verlustes eines geliebten Menschen.

14. Nutzen Sie Ihre Kirchenzugehörigkeit, falls Sie eine haben. Wenn Sie bisher inaktiv waren, könnte dieses die Zeit sein, eine neue Aktivität zu entwickeln. Die Bibel sagt viel aus über Trauern. Alte Kirchenlieder sind auch tröstlich. Nach und nach werden Sie entdecken, dass Sie doch nicht wütend auf Gott sind.

15. Suchen Sie eine Expertenberatung, wenn notwendig. Setzen Sie der erdrückenden Trauer ein Ende. Es kommt die Zeit, da das Weinen aufhören und da man weiterleben muss. Manchmal genügen schon einige Sitzungen mit einem erfahrenen Berater, um Hilfe zu erfahren, Wut, Schuld und Verzweiflung aufzulösen, so dass Sie wider leben können.

Und vergessen Sie nie: So tief Ihre Trauer auch sein mag, Sie sind nicht allein. Andere haben dasselbe auch erlebt und werden Ihnen helfen, Ihre Last zu tragen, wenn Sie Ihnen dieses nur erlauben. Verweigern Sie sich nicht. Lehnen Sie das Angebot nicht ab.

(Aus: "Mit Trauer leben" von Amy Hillyard Jensen, 1980)