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A K T E N V E R M E R K Wien, 24.04.2018

Runder Tisch Bezirksvorstehung Favoriten: Entwicklung südliches Umfeld Matzleinsdorfer Platz

TeilnehmerInnen: BV Marcus Franz, Gerhard Blöschl (SPÖ), Herbert Aurednik (FPÖ), Wolfgang Schöpp (Grüne), Christoph Hrncir, Lisa Pfalzer, Andreas Kourilek (alle MA21), Hans Emrich, Rainer Zeller (beide Emrich Consulting), Tomash Schoiswohl (Künstler, Historiker), Fritz Endl, Helga Endl (beide Verein Triesterviertel.at), Eva Fischer (Bezirksmuseum), Michael Wolf (Evangelische Gemeinde)

Datum: 20. April 2018, 14:00 – 15:00 Ort: 1100 Wien, Bezirksvorstehung Favoriten, Keplerplatz 5, 1.Stock

Bezirksvorsteher Marcus Franz begrüßt die Anwesenden und blickt auf die Ausstellung zum Matzleinsdorfer Platz zurück. Auch Hans Emrich begrüßt die Anwesenden und bedankt sich bei BV Franz für den Termin. Als Ergänzung zur angesprochenen Ausstellung erörtert Emrich dass das Feedback der BesucherInnen in die Aufgabenstellung zum kooperativen Verfahren aufgenommen wurde.

Fritz Endl bedankt sich für das Gespräch auf Augenhöhe. Seit dem Austausch der Gebietsbetreuung (GB) im 10. Bezirk fehle es an fachlichen Kontakten für die Motive des Vereins Triesterviertel.at. Diese fachliche Unterstützung seitens der GB wird künftig gewünscht. Ein wesentliches Anliegen ist ein direkter Zugang zur U-Bahn. Es sei nicht nachvollziehbar wie die bestehende Unterführung einfach aufgelassen werden kann.

Tomash Schoiswohl plädiert, dass der Zugang zum Bezirk künftig attraktiver gestaltet wird und dass die historischen Grenzen (Linienwall, ÖBB-Trasse) endlich überwunden werden. Der Ort solle als kultureller Ort attraktiv und lebendig gestaltet werden – als Vorschläge werden Treppenanlagen zum Verweilen an der Böschung zur Gudrunstraße genannt, oder auch ein Museum mit Galeriebetrieb und Workshops. Er selbst könne sich eine Befassung mit dem Thema durchaus vorstellen. Es benötigt auch eine Öffnung des Platzes, Freiflächen, einen Park oder Skulpturengarten – eine Vernetzung von Natur und Kultur als Kontrast zum MIV-Fokus des Ortes. Es müssen konsumfreie Räume geschaffen werden in denen die derzeitigen NutzerInnen nicht verdrängt werden.

Dr. Wolf ist überzeugt, dass die Kirche und der Friedhof als Ruhepol und Tor erhalten werden müssen. Eine zusätzliche Bebauung, insbesondere durch Hochhäuser wird abgelehnt, da das Ensemble dadurch bedroht würde und der Schattenwurf dem Friedhof Licht entzieht. Als Wunsch wird ein möglichst direkter, barrierefreier Zugang für Menschen mit Behinderung angeführt, sowie die Notwendigkeit die Haltestelle des 14a in unmittelbarer Nähe zum Friedhof zu erhalten. Eine zusätzliche Öffnung des Friedhofs im Süden ist kaum realisierbar, da dies einen Kontrollverlust über die Zugänge bedeutet und ein Portier nicht finanzierbar wäre.

Christoph Hrncir (MA21) erörtert, dass das U-Bahn-Projekt für die Stadtplanung als Vorgabe zu akzeptieren sei. Die Schaffung weiterer Zugänge liegt in der Kompetenz der Wiener Linien. Eine Querungsmöglichkeit der Triester Straße auf Ebene 0 wird neu geschaffen - jedoch sind von der Gudrunstrasse bis zur U-Bahn sehr lange Querungs– bzw. Wartezeiten zu erwarten. Aufgrund der Einbauten der Wiener Linien ist eine unterirdische Lösung sehr aufwändig und teuer. Deshalb wird eine Brücke als logische Wegführung erachtet. Dabei ist Barrierefreiheit eine Voraussetzung. Die Schaffung von neuen Freiflächen ist im Zusammenhang mit einer Neubebauung unbedingt erforderlich, dies ist im Freiraumkonzept der Stadt Wien geregelt. Für zwei Grundfläche (Blumen2000; Autohändler) wurden Wünsche als Hochhausstandorte an die Stadt herangetragen. Dieser Wunsch wurde vorab geprüft und die Errichtung von Hochhäusern ist prinzipiell vorstellbar und aus den Fachkonzepten der Stadt und dem umliegenden Baubestand mit Hochhäusern ableitbar. Durch die neue U2 ist eine Aufwertung mit entsprechender städtebaulicher Dichte durchaus argumentierbar und zielführend. Bei Errichtung von Hochhäusern muss jedoch auch ein Mehrwert hergestellt werden – z.B. neue Grünräume oder Wegverbindungen. Auch die Nutzungen sind wichtig - in den Sockelzonen sollen Nutzungen angesiedelt sein, die auch der Öffentlichkeit dienen. Handel, soziale Infrastruktur, Kultur wären natürlich wünschenswert. Der Schutz des Friedhofsgebäudes ist wichtig, für Wohnbebauung ist der 2h-Schatten zu berücksichtigen. Eine maßgebliche Beschattung durch Bebauung an der Gudrunstraße wurde vorab nicht erkannt, durch ein Hochhaus westlich der Triester Straße ist im Sommer ein wandernder Schatten über das Friedhofsgelände möglicherweise spätnachmittag bzw. abends zu erwarten.

Helga Endl identifiziert die Brücke als Engstelle und sieht lange Wartezeiten für RadfahrerInnen und FußgängerInnen beim Lift wenn es keine Querungsmöglichkeit auf Straßenniveau gibt. Richtigstellung der MA21: Eine Brücke wäre ggf. ZUSÄTZLICH zum Schutzweg auf Ebene 0 erforderlich. Die Querung auf Ebene 0 wird, wie im U-Bahn-Projekt vorgesehen, jedenfalls realisiert. Es ist auch nicht vorgesehen, die vorhandene Wegverbindung parallel zur Straßenbahnrampe und der MA69-Fläche als direkte fußläufige Verbindung zur Schnellbahn und zukünftigen U-Bahn aufzulassen. Auf der MA69-Fläche ist auch kein Hochhaus vorgesehen (grundsätzlich aufgrund techn. Rahmenbedingungen – keine Tiefengründungen wegen unterhalb geplanter U-Bahn-Wendeanlage).

Fritz Endl bittet darum, dass sich der Bezirk stark macht, um die künftige Entwicklung positiv zu beeinflussen. Eine Neugestaltung und Aufwertung der Verbindung zur Quellenstraße ist wünschenswert - Bäume und Freiräume sollen erhalten bleiben.

Gerhard Blöschl erörtert, dass der Zugang zur U-Bahn via Abgang zur Station der Linien 1 und 6 sowie dem Haupteingang westlich der Triester Straße möglich sein wird. Ein weiterer, dritter Zugang an der Gudrunstraße wurde seitens des Bezirks immer gewünscht. Dieser war im generellen Projekt auch und wurde in weiterer Folge aus Kostengründen gestrichen, um letztlich doch wieder als Option aufgenommen zu werden. Danach wurde er seitens der Wiener Linien endgültig gestrichen. Der Bezirk argumentiert weiterhin für weiteren Zugang. Wolfgang Schöpp erachtet die Einbindung der Bevölkerung als wichtig und diese sollte weiter verfolgt werden. Hochhäuser rufen keine Begeisterung hervor, jedoch werden mehr Grün und Barrierefreiheit befürwortet

Auch Herbert Aurednik erachtet die Beteiligung/Information als positiv. In Bezug auf die Planung der Wiener Linien solle diese Einbindung jedoch noch früher erfolgen und die Planungshoheit der Wiener Linien soll in Frage gestellt werden.

BV Marcus Franz dankt für die kurzfristigen Teilnahmen am Gespräch. Er begrüßt eine Attraktivierung des Platzes. Bei einer Bebauung mit Hochhäusern muss ein Mehrwert für den Bezirk hergestellt werden. Darin wird nicht nur eine Brücke, sondern beispielsweise auch Kultureinrichtungen, soziale Infrastruktur sowie eine Aufwertung des öffentlichen Raums erachtet.