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Das Globale Dorf


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FranzNahrada: Beitrag für "Attac-Frauen" im Juli 2010

Eine zu den anderen Ansätzen ergänzende Idee ist die Bewegung der Globalen Dörfer, die vom Wiener Franz Nahrada propagiert wird.

Kerngedanke ist,dass der Zugang zu Bildung, Wissen und Information durch die neuen Technologien der Vernetzung und der Kommunikation drastisch erleichtert wurde, dass aber diese Möglichkeiten immer noch nicht systematisch für die Ausweitung lokaler Handlungsmöglichkeiten gerade in ländlichen und peripheren Räumen genutzt werden.

Die Lösung besteht darin, ein neues Verhältnis von Orten aufzubauen, das nicht primär von ökonomischer Konkurrenz, sondern zur Kooperation von wechselseitigem Vorteil getragen ist. Aus dem Gegensatz von Stadt und Land wird das Zusammenspiel von Wissenszentren und Netzwerken für reproduzierbare Lösungen lokaler Probleme. "Mutter-Städte" profitieren weltweit durch Dienstleistungen, die autonomes Handeln vermehren statt vernichten. Ökonomie wird zur "Support - Ökonomie", in dem die gemeinschaftliche Selbstentfaltung von Menschen in Lebensräumen ihrer Wahl im Mittelpunkt steht.

"Globale Dörfer" sind jene ländlichen Gemeinden (aber auch unter Umständen städtische Quartiere), die

  • ein Zentrum für Globales Lernen oder einen Zugangs- und Lernort unterhalten, der der gemeinsamen Teilhabe an Bildungsveranstaltungen dient; also nicht nur individuelle, sondern vor allem auch gemeinschaftliche Lernprozesse mit neuen Medien verbinden.
  • eine Ethik des geteilten und gemeinsam sich entwickelnden Wissens in dem Mittelpunkt ihres Tuns stellen und sich daher auch in verschiedensten kooperativen Projekten zur Verbesserung aller möglichen Aspekte der Wissensbasis lokalen Lebens engagieren, und die ihre Resultate als Open Source zur Verfügung stellen.
  • unter Umständen sogar als Lernzentrum für ganze Regionen fungieren
  • sich mit anderen Globalen Dörfern und Online-Communities zu Netzwerken des Lernens verbinden und dabei auch Spezialisierung und Arbeitsteilung einsetzen, um einen möglichst großen Bereich von Lebensfragen abzudecken.
  • das Lernen mit praktischem Umsetzen und Experimentieren im lokalen Raum verbinden und dessen Resultate wiederum in kopoperativer Weise teilen.
Ein wesentliches Pilotprojekt für die Entwicklung der Globalen Dörfer war die sechsjährige Arbeit des Hauses KB5 in Kirchbach/Steiermark, wo auf Initiative von Franz Steinwender und Freunden über 100 Abende stattfanden, bei denen wissenschaftliche und kulturelle Teilhabe an Veranstaltungen in der Stadt oder sogar in anderen Kontinenten möglich war. (Montagsakademie, Religion am Donnerstag, MiniMed, Bioversität und viele andere). Es wurde eindrucksvoll bewiesen dass es einen enormen bedarf an Bildung und Kommunikation im ländlichen Raum gibt, dem ein höchst mangelhafter Ausbau der Breitbandinfrastrukturen gegenübersteht.

Eine viel längerfristige Perspektive der Globalen Dörfer, die durch diese Aktivitäten ermöglicht werden soll, ist die Wiederattraktivmachung des ländlichen Raumes und neuer, hochentwickelter, kleinräumiger Lebens- und Wirtschaftsweisen für Menschen aus urbanen Gebieten. Aus dem Zusammendrängeln in wenigen erfolgreichen ökonomsichen Zentren wird eine Wiederverbreiterung menschlicher Lebensräume in dei Peripherien hinein. Das Globale Dorf verfolgt dieselben Ziele wie Transition Towns, Ökodörfer, soldarische Ökonomien und viele andere, aber mit anderer Akzentsetzung und Methode. Technik wird als gestaltbar und Design als starke Einflussgröße auf gesellschaftliche Entwicklung verstanden. Deswegen hat in dieser Bewegung auch die Alexandersche Idee der Mustersprache, der qualitätsvollen und zugleich freien Gestaltung aus zeitlosen Erfahrungen heraus, einen hohen Stellenwert.

Einstieg: http://www.dorfwiki.org