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Muster In Der Regionalentwicklung


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HelmutLeitner: Mustertheorie - Einführung und Perspektiven auf den Spuren von Christopher Alexander:

Muster in der Regionalentwicklung (Seite 112-114)

Eine große Herausforderung der heutigen Zeit ist die Entwicklung ländlicher Lebensräume, die gegenüber den Städten immer mehr ins Hintertreffen geraten und von zunehmender Abwanderung bedroht sind. Gleichzeitig leiden aber auch die Städte unter einer Überforderung durch den Zuzug, der viele Probleme schafft. Hervorgehoben seien an dieser Stelle soziale Pobleme, Verkehrsprobleme und Umweltprobleme.
Traditionellerweise werden die Prozesse zur Unterstützung benachteiligter Regionen durch regionale Förderungen initiiert und gesteuert. Sehr oft taucht das Problem auf, dass Fördergelder zwar Projkete ermöglichen, aber mit dem Auslaufen der Fördergelder auch die Aktivitäten enden. Die Nachhaltigkeit - obwohl ein gerne benutztes Schlagwort - zu sichern ist ein nicht leicht zu erreichendes Ziel.
Die Regionalentwicklung ist auch eine interessante Anwendung von Oneline-Communities. Sie entstehen meist auf Grund der Initiative einzelner Personen ohne institutionelle Unterstützung als so genannte Graswurzel-Bewegungen, die vor allem daran interessiert sind, einen Themenbereich voranzubringen.
Als Beispiel dient uns eine Gruppe von Leuten rund um den Initiator FranzNahrada, Wiener Soziologe und Pionier der Regionalentwicklung in Verbindung mit dem Internet und Neuen Medien. Er hat das Konzept "globale Dörfer" entwickelt, welches Ideen der regionalentwicklung mit den Möglichkeiten moderner Informationstechnologien zu einem schlüssigen Gesamtkonzept verbindet.
Die Verwendung von Mustern spielt dabei eine kleine, aber wachsende Rolle. Ursprünglich war die Vision eines globalen Dorfes wohl eher eine idealtypische Vision, die modernste Technologie mit futuristischer Architektur verband. Das Problem ist nur, dass solche Konzepte meist Vsion bleiben, man also kaum Erfahrungen mit ihnen sammeln kann. Oder sie werden realisiert und erfüllen die Erwartungen nicht, weil sie eben einem großen Entwurf entstammen, der ohne Schritthaftigkeit an den Lebensbedürfnissen vorbei erfolgt ist.
Der realistischere Weg ist aber jener der kleinen Schritte. Es gibt Weiterentwicklungen von Prozessen, die zum Ziel haben, dynamische Dorferneuerung in Bewegung zu setzen. Es gibt die Erkenntnis, dass es verschiedene Typen von Orten gibt, die durchaus ganz verschiedene Wege in die Zukunft wählen können und trotzdem jeweils ein produktiver und kooperativer Teil der Idee sein können. Es gibt zunehmend konkrete Vorstellungen in Form von Mustern, wie etwa ein DORFZENTRUM oder LERNORT technisch und sozial aufgebaut sein soll, um seine Rolle erfüllen zu können. Es gibt auch immer konkretere Bewegungen, die sich für eine produktive, überregionale und internationale Zusammenarbeit einsetzen. Dabei helfen moderne Technologien wie Video-Konferenzsysteme. Die Produktion gemeinsamer multimedialer Inhalte (Content) dient dazu, geteiltes Wissen verfügbar zu machen. Man erkennt, dass es nicht primär um Technik geht, beispielsweise um Telearbeitsplätze, sondern um eine neue Kultur der Kooperation und Ko-Evolution.
Der Großteil dieser Fortschritte ist in der Mustermethode konzeptualisierbar, wenn sie auch kaum systematisch angewandt wird. An Stelle großer Entwürfe tritt die Exploration, das schnelle, schrittweise, beispielhafte Ausprobieren. Die Erfahrungen an verschiedenen Orten stehen nicht in Konkurrenz miteinander, sondern bilden Bausteine, die man kommuniziert und optional verwendet und verbessert. Der gemeinsame Prozess und das Teilen von Ressourcen und Erfahrungen stehen im Vordergrund.