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Brigitte Runge, Fritz Vilmar: "HandbuchSelbsthilfe - Gruppenberichte, 900 Adressen, Gesellschaftliche Perspektiven", Vlg.Zweitausendeins, 1988

Brigitte Runge und Fritz Vilmar unterscheiden zwischen "Privater Selbsthilfe" und "Sozialer Selbsthilfe"

Private Selbsthilfe: Aktivitäten von Gruppen, deren Mitglieder ausschließlich sich selbst helfen wollen, und die sich zu diesem Zweck zusammentun.

Soziale Selbsthilfe: Aktivitäten von Gruppen, die auch anderen helfen wollen, einem größeren Kreis von Betroffenen, zu dem sie allerdings auch selbst gehören.

Sie schreiben weiter (S.45):

"Beim zweiten Typ heißt das "Selbst" etwas qualitativ anderes als beim ersten Typ: Diese Gruppen wollen nicht auf das Handeln des Staates, der Sozial- oder Kultusverwaltung etc. warten, sondern selbst Abhilfe schaffen oder sozio-kulturelle Alternativen realisieren: aber eben nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere. Für die gesellschaftspolitische Einschätzung und die notwendige öffentliche Anerkennung, Geltung und Förderung des zweiten Typs, der sozial engagierten Gruppen, ist es eine existentielle Legitimationsgrundlage, sie deutlich vom ersten Typ der 'bloß' privaten Selbsthilfegruppen abzugrenzen."

Sie kritisieren "die einengende Verwendung des Selbsthilfe-Begriffs durch die Initiatoren der ''Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Selbsthilfegruppen: M.L.Moeller (1978) gesteht in seinem Buch "Selbsthilfegruppen" zwar abstrakt-klassifikatorisch zu, dass es auch soziale und politische Selbsthilfegruppen gibt, - aber in seinem ganzen Buch behandelt er dann nur die soizialtherapeutischen (Gesprächs-) Gruppen als Selbsthilfegruppen und kommt demgemäß zu der irreleitenden, verengenden Definition, Selbsthilfegruppen "handeln in eigener Sache. Das ist ihr entscheidendes Merkmal."

"Die falsche, einengende Bestimmung von Selbsthilfe aus der Sicht von therapeutischen Gesprächsgruppen darf uns nicht zu dem umgekehrten Fehlschluss verleiten, die Gruppen der Kranken und Behinderten, die selbstverständlich direkt zunächst nur "sich selbst" helfen wollen (und können), seien keine Sozialen Selbsthilfegruppen. Denn indirekt ist solche Selbsthilfe zweifellos zugleich auch eine soziale, gesellschaftlich nützliche Leistung."

"...vor allem bewirken solche aktive Gruppenbildungen ein humaneres Verhalten der Gesellschaft zu den 'Nichtnormalen': "Die Aktivität in den kleinen Selbsthilfekreisen impliziert bereits eine bemerkenswerte soziale Veränderung. Es ist ein Phänomen von gesellschaftlicher Bedeutung, wenn sich z.B. Krebskranke oder Behinderte nicht mehr in üblicher Weise schamvoll selbst isolieren, sondern darauf bestehen, mit ihrem Leiden offen in der Gesellschaft zu leben und von anderen akzeptiert zu werden."

FritzEndl: 1.11.20010 Durch diese Ansichten fühle ich mich in meinen Bemühungen im "Triesterviertel" sehr bestätigt und ebenfalls bei den Bemühungen um eine weitere Vernetzung der Selbsthilfegruppen "Trauernde Eltern" in Österreich.