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Dienstag, 13. Jänner 2009
Wettbewerb Eisring Süd abgeschlossen

Grete Laska, Stadträtin für Bildung, Jugend, Information und Sport
DI Rudi Schicker, Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr

Der 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten ist mit 170.000 Einwohnern der bevölkerungsstärkste Bezirk Wiens und wird laut Prognosen auch in den nächsten Jahrzehnten weiter wachsen. Die Anlage des Eisring Süd ist in die Jahre gekommen und de facto eine Brachfläche mit guter technischer Infrastruktur. Das Areal ist auch mit Grünflächen gut versorgt. Innerstädtische Brachflächen einer adäquaten Neunutzung zuzuführen ist ganz im Sinne einer nachhaltigen und Ressourcen schonenden Stadtentwicklung.

Als Ausgangsbasis für künftige Entwicklungen am Eisring Süd wurde nach einer Bürgerversammlung ein städtebaulicher Ideenwettbewerb mit 8 TeilnehmerInnen durchgeführt.

„Ich freue mich, dass am Eisring Süd eine Lösung gefunden wurde, die Wohnen und Sport in idealer Weise verbindet. Eine Eishalle, eine Volleyballhalle, eine Basketballhalle, Eisfreiflächen und eine Sport & Fun-Halle sorgen dafür, dass Bewegung in unmittelbarer Wohnnähe möglich ist“, so Sportstadträtin Grete Laska. Auch Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungseinrichtungen sollen zur Verfügung stehen. Zusätzlich soll geklärt werden, wie ein erforderlicher Kindergarten in die Bebauung integriert werden kann.

Stadtrat DI Rudi Schicker ergänzt: „Die Rahmenbedingungen für den Wettbewerb waren sehr komplex. Bei der Anordnung der geplanten neuen Nutzungen mussten einerseits die bestehenden Wohnungen im Umfeld und der denkmalgeschützte Wasserturm an der Windtenstraße berücksichtigt werden. Andererseits waren aber auch soziale Aspekte einzubeziehen. Eine hohe Energieeffizienz zu erreichen und entsprechende Schritte bereits in der Stadtplanung zu setzen, ist das Gebot der Stunde“.

Bürgerbeteiligung wird groß geschrieben

„Die Bürgerinnen und Bürger, die rund um das Eisring Süd-Gelände wohnen und arbeiten, wurden von Beginn an in den Planungsprozess eingebunden. Mit Hilfe eines Fragebogens wurden deren Ideen zur Neunutzung des Areals erhoben“, betont Schicker.

Eine Informationsveranstaltung gab einen Überblick über die beabsichtigten Entwicklungen und die Auswertung der Fragebogen. Die bei der Infoveranstaltung anwesenden BürgerInnen wählten aus ihrer Mitte drei VertreterInnen, die in den Wettbewerb als Preisrichter bzw. Preisrichterin und Beraterin eingebunden wurden.

Grüner Anger als Sichtachse zum Wasserturm

Als Wettbewerbssieger gingen die Architekten Hermann & Valentiny und Partner gemeinsam mit Architekt Podsedensek ZT GmbH (für die Sportstätten und Handelsflächen) sowie Landschaftsplaner DI Jakob Fina hervor.

Das Siegerkonzept der Architekten besticht durch seine klare Struktur mit Wohnen im Norden, dem Sportzentrum in der Mitte und den Handels- und Dienstleistungseinrichtungen im Süden. Dies ermöglicht eine flexible und voneinander unabhängige Realisierung der einzelnen Nutzungsgruppen – ein großer Vorteil in Hinblick auf die möglichen Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise.

„Zentrales Element des Entwurfes ist ein auf den Wasserturm ausgerichteter grüner Anger. Er trennt Wohnen und Sport und bildet zugleich einen geschützten Bereich mit hoher Aufenthaltsqualität“, erläutert Architekt Mag. Hubert Hermann.

Im Westen des Planungsgebietes entlang der Windtenstraße befindet sich ein Vorplatz. Dieser führt zum Haupteingang des Sportzentrums, zum Haupteingang der Handelsflächen und zum nördlich gelegenen Anger. Der Platz wird durch einen mehrgeschoßigen Baukörper nach Norden abgeschlossen, verschmilzt aber aufgrund der Durchlässigkeit unter dem Gebäude mit dem Anger.

Ein Blickfang ist die Sport & Fun-Halle, die mit ihrer schrägen, transparenten Front Einblick auf die verschiedenen Sportarten in der Halle gewährt. „Alle Spielflächen sind abgesenkt, befinden sich auf gleicher Ebene und ermöglichen so das Beobachten des Geschehens wie von einer Galerie aus – ähnlich wie bei der Eislaufbahn im Rockefeller Center in New York“, so Architekt Hermann. Die Sporthalle ist aufgrund der Tieferlegung weniger wuchtig. Sie tritt damit gegenüber dem Wasserturms etwas zurück. So werden Sichtverbindungen für die BewohnerInnen der östlich angrenzenden Wohnbebauung möglich.

Die gestaltete Dachlandschaft wird zur „5. Fassade“.

Weitere Akzente am Vorplatz bilden der Medien- und Werbeturm für die Geschäftsflächen und das Vordach für den Haupteingang zur Sporthalle.

Eine „Sportarena“ wird zwischen den Sporthallen und der Geschäftszone errichtet. In diesem Bereich werden sich die Eisfreiflächen befinden. Diese sind abgesenkt und damit von oben einsehbar.

Als wesentliches Thema wird das Zusammenfassen der Geschäftsflächen mit der Tankstelle unter einem gemeinsamen Dach angesehen. Die Rückseite der Tankstelle wird durch Geschäftsflächen abgedeckt, wodurch ein geschlossener Baukörper entsteht. Dieser Bereich belebt tagsüber das Areal.

Harmonische Eingliederung ins Umland

Die Wohnbauten greifen den Charakter der umliegenden Wohngebäude auf. Dazwischen werden Grünräume geschaffen, die großzügige Durchblicke ermöglichen.

Durch den großen Abstand zur nördlichen und westlichen Bebauung, durch das Abrücken von der östlichen Grundgrenze mit dem Baukörper der Sporthallen sowie durch die Betonung der Sichtachsen zum Wasserturm wird das Umfeld berücksichtigt und klar in die Projektkonzeption einbezogen.

Ein dichtes Fußwegenetz verbindet das Areal mit der Umgebung und schafft neue Verbindungen. Die Haupteingänge von Sportzentrum und Geschäftsflächen sind zum Vorplatz hin orientiert, nahe der Straßenbahnhaltestelle und damit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Die Garagen für Geschäfts- und Sportflächen sind miteinander verbunden. Auch die Anlieferung der Geschäfte erfolgt unterirdisch. Dadurch kann das Areal selbst von Autos frei gehalten werden ohne die AnrainerInnen durch mehr Verkehr zu belasten.

Großzügige Grün- und Freiflächen für hohe Lebensqualität

Das Konzept der Architekten gliedert das Areal so, dass sowohl öffentliche als auch halböffentliche Räume mit hohem Identifikationswert entstehen. Rund 18 % der Fläche sind für Grün- und Sportanlagen vorgesehen, in Summe sind etwa 1/3 der Fläche Freiflächen.

Der große „Grünraum Nord“ umschließt die Wohnbebauung und stellt Verbindungen zur Grünstruktur des Umfeldes her. Die Böschungsbepflanzung sichert eine attraktive Grünverbindung im Osten. Der Grünraum Nord wird durch einen Rundweg erschlossen. Differenzierte Freiraumthemen sind an ihm aufgefädelt und durch sanfte Modellierung entsteht eine charakteristische Landschaft. Eine gewellte Heckenstruktur schafft Distanz zu den Mietergärten.

Der Anger besteht aus traditionellen Wiesenflächen mit Bäumen und Bankreihen im Baumschatten. Im Übergang zum Vorplatz wechselt er zu einer reliefbetonten Wellenwiese, um als Farbfläche die Sichtachse zum Wasserturm auch am Boden zu markieren.

Auch für den Vorplatz ist eine attraktive Ausgestaltung geplant.

Schwerpunkt Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit

Das „Eingraben“ der Sporthallen und das Tieferlegen des Spielbodenniveaus hat auch für die Beurteilung der Energieeffizienz Bedeutung. Durch diese Maßnahme werden die Abkühlflächen um fast 50 % reduziert. Weiters entfallen 50 % der Fassadenflächen durch das Absenken der Sporthallen, was sich positiv auf die Kosten auswirkt.

Es wird vorgeschlagen, auf der großen Dachfläche über dem Einkaufszentrum und der Tankstelle eine Photovoltaik-Anlage zu errichten. Dadurch könnten die Stromkosten deutlich reduziert werden.

Die Wohnbauten werden je nach Anforderungen des Bauträgers als Niedrigenergiehäuser oder auch als Passivhäuser errichtet.

Die Kältezentrale wird unter der Mittelzone zwischen den Hallen vorgesehen, während die Rückkühlanlagen über dem Dach der großen Gastronomiehalle eingebettet werden. Dadurch wird ein kurzer Weg zwischen Kältezentrale und Rückkühlflächen geschaffen und diese von Wohnbebauung und sonstigen Nutzungen abgeschirmt.

Die nächsten Schritte

Das Konzept der Architekten Hermann & Valentiny wird entsprechend den Empfehlungen der Jury im ersten Halbjahr 2009 überarbeitet, noch offene Punkte werden geklärt. In der Woche nach den Semesterferien (9.-14. Februar 2009) ist eine Ausstellung der Ergebnisse des Wettbewerbes geplant, um diese auch den BürgerInnen vorzustellen. Das adaptierte Konzept bildet in weiterer Folge die Grundlage für die Überarbeitung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes. Voraussichtlich Mitte 2010 wird diese Rechtsgrundlage für alle weiteren Entwicklungen am Gelände vorliegen.

Kenndaten Stadtentwicklung Eisring Süd

Gesamtfläche des Areals Eisring Süd: ca. 6,0 ha
Davon bebaut: 47,6 %
Unbebaut: 52,4 %
Bruttogeschoßfläche, oberirdisch: 54.900 m²
Bruttogeschoßfläche, unterirdisch: 48.821 m²
Fläche Sportzentrum: 26.880 m²
Freiflächen: 20.132 m²
Anzahl der Wohnungen: 346
geplante Einwohnerzahl: 761
Stellplätze: 859

Rückfragehinweis:
DI Vera Layr
Mediensprecherin Stadtrat DI Rudi Schicker
Tel.: 4000/81420
mailto: vera.layr@wien.gv.at

Mag. Monika Sperber
Mediensprecherin Stadträtin Grete Laska
Tel.: 4000/81848
mailto: monika.sperber@wien.gv.at