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Heller Fabrik-Belgradplatz3-5


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..................................................1957 (Foto: Bezirksmuseum)

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
TextVomAudioguide Triesterviertel   
Die Heller Fabrik   
Links & Fotos   

TextVomAudioguide Triesterviertel    

Die Heller Fabrik    
Belgradplatz 3-5

"Die Firma Heller wurde im Jahr 1891 von den Brüdern Gustav und Wilhelm Heller gegründet und als offene Handelsgesellschaft im Handelsregister eingetragen. Begonnen wurde die Herstellung von „Zuckerwaren aller Art“ in einer Fabrik in der Münzgasse im dritten Bezirk. Als „Zuckerwarenfabrik mit Dampfbetrieb“ konnte die Firma bereits wenige Jahre nach der Eröffnung große wirtschaftliche Erfolge verzeichnen. Von Beginn an war der Betrieb auf die Produktion von Zuckerln und Schokoladespezialitäten konzentriert. Die regen Expansionsbestrebungen der Brüder Heller leißen es bereits nach wenigen Jahren unumgänglich erscheinen, sich nach größeren Produktionsstätten umzusehen. So fanden die Unternehmer am heutigen Belgradplatz einen geeigneten Bauplatz, auf dem zwischen 1898 und 1900 die neue Fabrik erbaut werden konnte. Das weithin sichtbare, imposante, viergeschossige Gebäude der „Zuckerwarenfabrik Gustav & Wilhelm Heller“ umfasste mehrere Prduktionshallen sowie ein Kesselhaus. Eine Reihe von Zubauten im Laufe der folgenden Jahre ergänzten die weitläufige Industrieanlage. So kam etwa 1906 ein in der Mitte des Fabrikareals gelegenes Gebäude dazu, das Platz für Stallungen bot. Zwischen 1910 und 1914 kamen schließlich der Schokoladefabriktrakt, der markante Turmtrakt sowie ein fünfgeschossiges Wohn- und Fabriksgebäude hinzu.

.... .....

Innerhalb weniger Jahre wurde die Firma Heller zu einer bedeutenden Exportfirma. Nicht nur die Länder der Monarchie waren Absatzmärkte, sondern auch viele Staaten Europas. Sogar nach Übersee konnten die Zuckerwaren verkauft werden. Die wichtigen der insgesamt 64 Exportländer ware Serbien, Rumänien, Bulgarien, die Türkei und Ägypten In der Zwischenkriegszeit konnte das Unternehmen so weit expandieren, dass in Paris, London und New York Zweigniederlassungen eingerichtet wurden.

Das wohl bekannteste Produkt aus der umfassenden Palette an Spezialitäten war das von Wilhelm Heller kreierte „Wiener Zuckerl“, das über Jahrzehnte eine Art Markenzeichen der Firma darstellte. Daneben gehörten Fourres, Drops, hohle Früchte, Rocks, Malzbonbons, Eibisch-, Rose - und Sukkusteig sowie Gummibonbons für Apotheker zu den wichtigsten Erzeugnissen. Nachdem bereits 1895 mit der Erzeugung von Kakao- und Tunkmassen begonnen worden war, folgten weinige Jahre später Schokoladebonbons und Tafelschokolade in verschiedenen Variationen, von einfachen Pralines bis zu 6 Kronen teuren Likörbonbons. Verschiedene Marmeladen, Fruchtsäfte, Obstkonserven und Backwaren ergänzten die Produktpalette der Zuckerwarenfabrik.

Durch den enormen Expansionsschub zu Beginn unseres Jahrhunderts nahm die Zahl der Beschäftigten des Unternehmens rasch zu. Rund 1400 Arbeiter, die Mehrzahl Frauen, waren mit der Herstellung der Zuckerwaren beschäftigt, wobei trotz erheblichen maschinellen Einsatzes zu einem Gutteil auch händisch gearbeitet werden musste.

Die Arbeit in der Zuckerwarenproduktion war saisonal beschränkt. Von Mai bis Dezember lief die Produktion auf Hochtouren, während nach Weihnachten deutlich weniger Aufträge zu verzeichnen waren.

Erhebliche Einbußen musste das Unternehmen nach 1918 verzeichnen, da viele der angestammten Märkte in den Ländern der alten Monarchie wegfielen. Dennoch konnte die Firma Heller auch in der Zwischenkriegszeit ihre führende Stellung in der Zuckerwarenproduktion behaupten.

Noch stärker jedoch brachte der Zweite Weltkrieg eine deutliche Zäsur mit sich. Im Jahr 1938, nach der Machtübernahme der Nazis, wurde die Fabrik von drei Inhabern übernommen. Zahlreiche hochqualifizierte Facharbeiter wurden im Zuge der „Arisierung“ des Unternehmens entlassen. Die Produktion blieb in eingeschränkter Form zwar aufrecht, doch war gegen Ende des Krieges aufgrund des akuten Rohstoffmangels so gut wie keine Produktion mehr möglich. Durch Bombentreffer wurde schließlich ein Teil der Fabrik zerstört.

Nach 1945 konnte die Fabrik wieder instand gesetzt und der Betrieb in improvisierter Form wieder aufgenommen werden. Produziert wurde im Heller Gebäude am Belgradplatz bis Ende der sechziger Jahre. Heute sind die Hallen der ehemaligen Zuckerwarenfabrik an zahlreiche Einzelbetriebe vermietet."

Aus: Wolfgang Slapansky "LEBEN UND ARBEITEN IM TRIESTERVIERTEL - Zur Geschichte eines Bezirksteiles". (Favoritner Museumsblätter Nr.18, Wien 1993)

Links & Fotos    

aus Wikipedia

Näheres über den "Heller Wohnpark"