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FritzEndl: Vorbemerkung: Es wurden - außer dem einleitenden Brief - einstweilen aus technischen Gründen die angefügten Fotos weggelassen. Hervorhebungen von mir.
Einleitender Brief von Bürgermeister Dr.Michael Häupl und Wohnbaustadtrat Dr.Michael Ludwig zur MieterInnen-Befragung dieser wahlkampfberichterstattung gibt es einiges entgegen zu setzen:
karl-seitz-hof, oder: das festhalten von ca. 3500 menschen in kleinen, oft substandarten wohneinheiten - ohne den möglichkeiten sich zu begegnen und zu vernetzen!
dieser report ist ein fragment und gebildet aus der wirklichkeit meiner wahrnehmung, erfahrung und bildung. er entspricht in keiner weise der wirklichkeit, wie sie anzunehmen ist – da nur die gesamte wirklichkeit die einzige wirklichkeit ist.
1) Durch seine bauliche anordnung (trennung der höfe durch weglassung der verbindenden mauer- und bauelemente zwischen seitzhof, dunanthof und voltahof), aufteilung in 3 verrechnungseinheiten UND zusätzlicher teilung des seitzhofes in kleinen hof (stiege 1-16) und großen hof (stiege 17-40) kommt es zu einer starken isolation der 4 höfe, welche durch die burgähnlichen aussenfassaden die kommunikation in die einzelnen höfe sperrt und dort festhält. etwas offener ist der große seitzhof in der kommunikation im bereich: waschküche/durchgang dunantgasse/jedleseerstr. fast hermetisch ist der sackartige voltahof mit ausgang bunsengasse. 2) das hofeinkommen liegt ungefähr 30% unter den vergleichbaren werten. dies kommt teilweise durch die informationslosigkeit und dem opportunismus der bewohner zustande. zudem ist die soziale situation dem österr. standard nicht angemessen. so gibt es hier arbeiter mit nä-gel/stahlschienen in den gliedmaßen, 10 jahre anhaltender epilepsie, kaputten hoden etc. nur mit notststandshilfe auf den parkplätzen des ams versorgt. oder eine familie mit 2 kleinkindern und einen säugling lebt auf zimmer/küche. der mann geht schichtarbeiten und die frau ernährt sich von gewacalm und antidepressiva (um ein paar beispiele zu nennen). diese missstände sind bei den neuösterreichern sehr häufig anzutreffen und fast die norm. mit ein grund hiezu ist die sprachbarriere, die tw. sogar gezielt genutzt wird um einzelnen personen (vor allem roma) zu-stehende finanzielle leistungen vorzuenthalten (ausgleichszulagen, wohnbeihilfe, mietbeihilfe, 13./14. monatsgehalt etc.). was durchaus nicht nur in der kulturellen ablehnung dieser volksgruppe, sondern in methode beruht.
einerseits erlebe ich bei den seitzhofern eine große romaakzeptanz und verständnis für deren lage (was einerseits auf der großen anzahl von roma beruhen kann und mir anderseits als „lagermentalität“ bekannt ist),
insgesamt ist es wohl die bewohnergruppe mit den größten (sozialen) nachteilen. (wie weit selbstverschuldet?) daraus resultiert ein geheimbundartiges schutzverhalten im sinne von sozialer verklumpung und abkapselung welches weitere nachteile mit sich bringt. es entsteht eine individuell/ ideologische betrachtungsweise der kapitalistischen variante soziopolitischer verhältnisse, deren fundamentierung eher in der fantasie als in der realität begründet liegt. aus mangelnder problemsicht greifen gegenstrategien fast gar nicht. 3) durch das große spektrum an ethien und den kleinen, oft unkonfotablen wohneinheiten, welche in art und einrichtung zumeist 10 jahre rückständig sind, kommt es auch zu pädagogischen und sexistischen implikationen deren auswirkungen zu oft in polizeieinsätzen münden. (wenn z.b. auf der einen seite kinder geschlagen werden und auf der anderen seite kinder bis spät in die nacht sich im park aufhalten dürfen findet in der konfrontation ein hochschaukeln der beschwerden und anzeigesituationen statt.) wenn in vielen fällen die beeindruckend renovierte und erhaltungswürdige hoffassade elendige wohnzustände verbirgt. läuse, flöhe, wanzen, pilzbefall an der tagesordnung sind.
ein weiteres, allgemeines problem, sind die nach dem wkII errichteten kleinstdachgeschoß-wohnungen. durch das flache blechdach des hofes und nur 40cm blindboden darunter kommt es in den sommermonaten zu extremtemperaturen bis zu +50° C. mit den neuen fckw-werten überlebt das kein kühlschrank (es muss nicht betont werden, daß es sich hier fast ausschließ-lich um sozialwohnungen handelt – und die bewohner kein geld für eine neuanschaffung eines kühlschranks haben). wer nicht über einen uraltkühlschrank verfügt, der diesen werten standhält lebt (wie fast alle) ohne! durch diese und andere besonderheiten erlebt sich der hof nicht als einheit: „der seitzhof“, „die seitzhofer“ sondern zieht sich in seinen bedürfnissen und emotionen spiralig/labyrintartig zurück bis in die wohnzimmer und köpfe der bewohner. parallel dazu wächst bei den bewohnern außergewöhnlich starker selektierungswunsch sowie die subjektive wertüberschätzung der eigenen position/lage. bis zum ruf nach selbstjustiz und einbringung von disziplinierungsmaßnahmen (beispiel: anderorts wird ein schild gestohlen „diese anlage wird videoüberwacht“ und im eigenen stiegenhaus montiert...) mit selbstschutz-charakter. ein anderer selbstschutz ist die diskriminierung „der anderen“: „die sozi´s“ (gemeint sind die sozialhilfeempfänger), „die streithansln“ (gemeint ist das seitzzentrum), „die drüben“(bewohner der angrenzenden genossenschaften), „die zigeunerstiege“, „die giftlerwohnung“, „das tranklerbankl“, „der seuchenhund“ (des nachbarn) bis in die eigene wohnung, wo „der/die deppate“ auch immer der andere ist. die standard-titulierung des sozialen umfeldes lautet: „alles arschlöcher“. etwa 80% der bewohner beziehen in irgend einer art und weise sozialleistungen; viele verstecken ihren status. um der ausgrenzung und kritik zu entgehen. schwingen sich selbst zu richter und henker in einer person empor. zitat einer kritik an einer alten dame mit hund –„...wo beide schon lange weg gehörten – i tät des in einen tag machen“. die irrealität dieser allgemein üblichen und subjektiven positionsbestimmung führt in vielen fällen bis zum ganzen/oder teilweisen realitätsverlust, welches sich in vielen wohnungswechseln, delogierungen, racheakten etc. manifestiert: ein weiteres hofphänomen sind die allgemein desolaten familiensituationen – welche einerseits aus dem zu oft zerrütteten migrantenmilieu entstehen und sehr oft auch auf alkoholismus zurückzuführen sind (geschätzte 60% - 80% betroffene und gefährdete, als hofanteil). daneben steht natürlich noch das drogenproblem. UND die riesigen (fast/bis gar nicht erzogenen) hunde dieser leute. die betrunkenen, neben den alten leuten, sind natürlich wieder zielgruppe der jugendlichen und werden überfallen, ausgeraubt – und/oder zumindest aggressiv bebettelt (manche ksh-bewohner trauen sich gar nicht mehr in die höfe, resp. mit dem müll runtergehen). es gibt hier jugendliche die mit dem auto durch die höfe preschen (golfkathegorie) um eindruck zu schinden. die letzen haben sich bei einer torverankerung die ölwanne aufgerissen und so blieb eine spur:(die geht querdurch, von der jedleseerstr. bis zur bunsengasse) jetzt wird auch im dunanthof schon geschossen. es ist mind. ein 9er kaliber und es wurde aus ca 3m gefeuert. die schüsse sind gezielt (brusthöhe, knapp nebeneinander) und stammen von einem der etwas übung hat.
der letzte gag:
die türken kommen aus einen gut funktionierenden militärstaat und sie organisieren und streben nach den besitz von schusswaffen. was zumeist auch die väter hier tolerieren und nur meinen, die burschen sollen „in die berge“ gehen und dort schießen. alle drei ereignisse führe ich nicht direkt auf seitzhofer zurück – mehr auf die bedrohung derer. wird mit den diversen banden zusammenhängen. was mich abschließend noch interessieren würde, ist: wie/wo wird hier die grenze zwischen versorgung und betreuung gezogen? soweit ich es wahrnehme, setzt versorgung/betreuung immer mit auffälligkeit ein. hier ist ein großes potential an postraumatischen – die meisten ziehen sich nur zurück und haben ziemlichen leidensdruck. kann damit hier jemand umgehen? resp. wird damit umgegangen? als generalzitat würde ich die seitzhofer einmal als als borderliner einstufen. ri > verlust der geborgenheit, frühkindliche verlassensängste und halt alle traumata welche bei diesem leben noch auftauchen. also etwa: borderline, schizoide persönlichkeitsstörungen, mit allen sozialen defiziten, die es da so gibt.
4) obwohl der anteil an alkoholgefährteten frauen im hof auffallend hoch ist – ist doch die dominante des fehlenden Vaters markant. im mischverhältnis mit dem im hof herrschenden großen, authoritätslosen raum, entsteht insgesamt ein „verlust der geborgenheit“. um diese strukturen aufzubrechen ist es ein notwendiger schritt im hof ein gemeinwesen aufzubauen (erste schritte erfolgen bereits mit dem nachbarschaftstreff und der bildung des hofvereines: seitzhof@aon.at ) mit der bestehenden unterprivilegiertheit und den allgemeinen schwerwiegenden finanziellen problemen ergibt sich eine hofsituation, welche nicht mehr durch weitere seperatismen (dezentralisierung der mieterbeiräte) kulminiert werden sollte. die insgesamt bestehende benachteiligung an fehlendem, oder falsch geführten gemeinwesen ist am besten in der beobachtung der hofkinder und -jugendlichen ersichtlich – welche je nach zugehörigkeit zu den benachteiligten ethien im umfang der benachteiligungen immer auffälliger und gesellschaftsfeindlicher werden. aus diesen und anderen gründen möchte ich hier die ergebnisse der herzog-sudia studie zu vaterlosen familien insofern erweitern, dass der seitzhof als großfamilie gesehen die gleichen kriterien der vaterlosen familie hier auf die bestehende AUTHORITÄTSLOSE FAMILIE DER SEITZHOFER anzuwenden ist. im wesentlichen besteht die wahrnehmung sozialer autorität bei der hoffamilie und ihren fami-lienzellen in den belasteten lebenssituationen durch krankheit, alkoholismus, wirtschaftliche not (= finanzproletariat) und in deren (zumeist) auf arbeitsmarktservice, sozialreferat, jugendamt, gericht und exekutive reduzierten autoritätskontakt. was im weiteren schritt bedeutet, es ist nicht genügt eine „hofcommunity“ aufzubauen – sondern es ist zusätzlich eine gesichterte soziale betreuung vor ort notwendig. sozialarbeit, welche sich in idealer zusammenführung als nachbarschaftszentrum mit einem sozialarbeiter besetzt, ergibt! 5) im sinne der canettischen masse ist ein eklatantes fehlen aller üblichen selfpushing-egoismen bemerkbar. die strukturen der massevermehrung sind rudimentär und unterliegen ei-ner spektakulären WOLLEN/WILLE-differenz. da es dem hof an jedweden kompetenzen fehlt – hat sich hier so etwas wie eine „hofpathologie“ im laufe der zeit herausgezeichnet. diese hofpathologie sehe ich in einem allgemeinen detail- und individualitätsverlust. aus wirtschaftlichen gründen ist eine sublimation durch ersatzkonsum zumeist nur rudimentär möglich und es kommt zu realdeffiziten im täglichen leben. wirtschaftlich, sozial und psychisch. auf resourcenmangel und der vielsprachigkeit im hof basierend, erkenne ich als haupt-defizit den verlust der fähigkeit zur sozialen wahrnehmung in der form des „nicht-zuhören-können“ und den „zwang zur richtigkeit der eigenen meinung“, wie falsch, oder eingeengt diese immer sein mag. der daraus entstehenden unkenntnis der eigenen lage entwächst vielfältig angst und wird oft dominanter lebensbereich; sogar lebensmittelpunkt. die eingebrachten kapitalistischen lösungsversuche bleiben fragwürdig und unzureichend. der ruf nach macht und selbstjustiz wird laut. ich spreche hier bereits von einem „schrumpfbürgertum“ und „fragmentekonsum“, dessen höchster standard bei den „miststierlern“ erkennbar ist. in jeder lage ist die hofsituation unzureichend und genügt sich nicht einmal selbst.
um wieder zu canetti zurückzukehren, ist der hof (zumindest wirtschaftlich und sozial) un-fruchtbar; wird von außen steril gehalten:
obwohl der größte kommunikationsort im hof, wird er den bewohnern vorenthalten. vermietet an ein altersheim wird das seitzzentrum sommerüber, zu der zeit, wo die seitzhofer am notwendigsten kommunikation außerhalb des wohnbereiches brauchen und suchen, geschlossen gehalten dokumentiert so einen katastrophalen zustand für eine lebenswichtige ressource von rund 3500 ausgesperrten und ausgegrenzten!
ebenso sind die geschäfte nach aussen gerichtet, verzichten auf die ansprache der seitzhofer und nur apotheke und praktischer arzt stehen dem hof zur verfügung.
sind die fenster versiegelt somit verfügt die gemeinde wien über einen gemeindebau mit rund 3500 ausgesperrten, ausgegrenzten bewohnern, denen jede chance zur kommunität genommen wird und die posthum dafür verurteilt werden und häufig „AM BESTEN WIEDER ZURÜCKGESCHICKT!“ werden. AUS DIESEN UND ANDEREN GRÜNDEN IST ES IM HOF NICHT ÜBLICH, ANDERE ALS TEIL DER EIGENTLICHEN REALITÄT ZU ERFASSEN UND IN DIE EIGENE REALITÄT EINZUBAUEN. deshalb kommt es zum hofphänomen: „die burg der einzelkämpfer“, welche normale, resp. sozialisierungsversuche zum scheitern verurteilt. ES ENTSTEHT KONSEQUENTERWEISE EIN TEPPICH DER ANDERS-ARTIGKEIT IM KOPFE DER BEWOHNER, STARKE INDIVIDUALISIERUNG UND ZUM EINZEL-KÄMPFERTUM BIS ZUM KONTROLLVERLUST.
WURDE LETZTES JAHR NUR IN DER OSTERWOCHE EIN GEZIELTER SCHUSS IM HOF ABGEGEBEN (DURCHSCHUSS DER EINGANGSTÜRE VON STIEGE 40) – so wird jetzt bereits am tag und in der nacht geschossen. hiebei sind 2 varianten markant:
a)„drohgebärden“: es wird aus rasch vorbeifahrenden autos auf höhe „seitzpark“ mehrmals in die luft geschossen; in beiden fällen sind angrenzende wohnanlagen/genossenschaftsbauten mit eingebunden und es handelt sich nicht um seitzhofer allein. eine lösung dieser situation kann nur im aufbau eines gemeinwesens sein, einer zentralisierung der seitzhofbewohner und langfristiger betreuung und support auf dem weg in die soziätät liegen. primäres ziel aller aktivitäten dieser art muss im aufbau einer HOFGEBORGENHEIT für die SEITZHOFER liegen! daraus können vertrauensbildende maßnahmen abgeleitet werden. briefe von seitzhofern: (Foto)
zumeist haben diese briefe denuzianten inhalt, sie beschuldigen nachbarn, welche irgendwie in ungnade gefallen sind (meistens lärm, hunde, oder allgemeiner streit). auszüge: „...wegen meiner nachbarin:......, geht es darum, daß sie immer wieder zu viele besucher hat, laute musik hört, laut sex macht ...“ „...streitet mit jedem der vorbeigeht, manchmal denke ich, die frau ist vielleicht krank...“ „... und wie lange soll ich mir das noch gefallen lassen, ohne was zu sagen? was würden sie an meiner stelle tun, wenn diese leute so von hass zerfressen sind...“ „...keine möglichkeit haben, ausser im park, uns zu versammeln, wir, mein mann und ich sind interessiert, mit zuwanderern gut auszukommen...“ „...als sie mit ihrem mann später ums eck kam sagte sie zu ihm ich hasse das weib und ich habe den hund vor ihrem balkon scheissen lassen...“ „...es kommen immer wieder viele leute zu denen, und wenn es sommerzeit sowie auch vor weihnachten, kommen irgendwelche leute und sie bleiben 1-2 monate bei denen...“
1. aufbau eines ZENTRALEN mieterbeirates; 2. bildung einer zentralen und permanenten betreuungseinheit; 3. rückführung des SEITZZENTRUM in die hofkompetenz; 4. aufbau einer community; 5. qualifizierung.
von einer weiterführung des hofes wie bisher muß ich abraten, da nach meiner erkenntnis der hof auf dem weg zur „verslumung“ bereits gut 30% absolviert hat. die ersten blokaden sind gefallen, die aggression wird bereits in die öffentlichkeit getragen. ab jetzt beschleunigt die eskalierung.
ebenso muss ich von dezentralisierten einrichtungen abraten. dies bewirkt eine starke isolation und abschottung zu den anderen höfen respektive zur „außenwelt“ sowie ein ungesundes wettbewerbsdenken, da alle qualitäten im „besitz der anderen“ und die eigene position fatalisiert wird.
kommunikative vernetzung der höfe intern – sowie untereinander; aufbau einer hofinternen und übergeordneten kontakt- und wertungsstelle in eigenverantwortlichkeit und in bereichen wie freizeit/kultur mit medienarbeit und integration der jugendlichen.
sichtbarmachung der triziplität der hofsituationen und aufheben der solitären denk- und erlebnissituation.
da der hof selbst über keine „hofwahrheit“ verfügt (mangelnder kommunikativer raum, durch fehlen von versammlungsmöglichkeiten und leitenden strukturen) ist es zuerst einmal notwendig, hofinformationen und bedürfnisse zu filtern und zu bewerten. derzeit gibt es keine allgemeingültige hofwahrheit. wodurch jeder kernsatz einen streit auslösen kann. informationen gewinnen an derzeit qualität, wenn der verteiler (sichtbar) besser situiert ist und werden i. d. r. nicht anders qualifiziert (beispiel: „das... hat der gesagt – und der... hat einmal ein geschäft gehabt...). so ist es notwendig, eine „informations-bewertungs“-lernebene aufzubauen, in dem sich die bewohner (als bewohner und nicht im sozialen und wirtschaftlichen ranking) selbst kontrollieren und qualifizieren können herbeiführung einer allgemein gültigen hofwahrheit zu den jeweiligen themen. (mein vorschlag: eine „hofzeitung“, welche sich an unser projekt „pizza-schnitte“ andocken ließe. jedoch einen vorlauf mit persönlicher anbannung/kontakten braucht.) weiters ist es notwendig, die so entstehende hofwahrheit im EIGENTUM des hofes zu belassen und nicht sofort einer äusseren wertung zuzuführen. somit muss eine „hofautorität“, geschaffen von den seitzhofern und natürlich AUS SELBSTGEWÄHLTEN seitzhofern zusammengesetzt wahrheitsbildend agieren und diesbezüglich wirken können.
natürlich hat der seitzhof derzeit keine eigene wahrheit und meine dokumentation ist ein geringfügiger fleck auf der rosaroten brille der bezirkspolitiker. die glaubhaftigkeit meiner ausführungen unterliegt natürlich in erster linie der „informationsabwehr“: es ist mir klar, dass im jetzigen stadium, von den übergeordneten instanzen, uns nicht glauben geschenkt werden kann. was nicht heißt, dass unsere arbeit begonnen wurde, um nicht fertig geführt werden zu dürfen. wir müssen eben so lange mit unserem anliegen an die öffentlichkeit, bis wir ein offenes ohr finden. dessen sind wir uns bewusst. im idealfall gelingt es uns, mit unserer arbeit, im seitzhof einen wandel der strukturen und der sozio-/kulturellen aufwertung herbeizuführen. damit wäre die abwärtsentwicklung beendet und der hof in dem zustand, wie er heute bereits gerne gesehen werden möchte. gelingt uns dies, werden alle zufrieden sein. gelingt uns das nicht, werden wir wohl die frage stellen müssen, wer am meisten davon profitiert, dass hier rund 3500 menschen nicht die lebensqualität finden, welche ihnen zusteht.
primär geht es darum, die bestehende wahrheit zuzulassen: daran anschließend soll begonnen werden, eine vernünftige und konstruktive gesprächsplattform zu bilden und wir stellen uns als verein seitzhof@aon.at in der qualität zu verfügung, welche wir bis jetzt erreicht haben. keiner von uns hat akademisches niveau, keiner von uns ist geschult genug, um einen politiker standfest gegenüberzutreten. wir vertrauen auf die kraft unserer fragen. fragen, welche wir auch an höchste stellen richten, wenn hier im bezirk die antworten fehlen! in aller öffentlichkeit und mit unterstützung aller, die unsere anliegen verstehen! es geht nicht um wahlversprechen, politpropaganda, parteiinteressen, freunderlwirtschaft: es geht um gefährlich eingeengten und beschnittenen lebensraum und rudimentärer lebensqualität von rund 3500 (großteils österreichern): um die BRONX VON JEDLESEE den historisch wertvollen und architektonisch wunderbar gestalteten karl seitzhof, welcher, jetzt vielleicht im stadium eines druckkochtopfes, vielleicht bald einmal zur bombe wird. es geht um unseren lebensraum. um unseren standort – und darum, daß die standpunkte der betrachter nicht passen. weiters geht es darum, daß ein paar verantwortliche wiener politiker, erkenne, was hier geschehen ist und in der folge daraus, passiert. gebt uns resourcen zum aufbau einer community. gebt uns einen platz dafür und eine/n stationierte/n diplomsozialarbeiter/in gebt uns die möglichkeit, wertvolle menschen zu sein und nicht länger im wertlosen und fehlinterpretierten raum zu vegetieren!
...muss auch die schaffung einer eigenen begegnungstätte ins auge gefasst werden. einem bauwerk dieser größenordnung MUSS die möglichkeit zur inneren und äußeren kommunikation, zum austausch, geboten werden, da sonst die bildung von clans, banden und zusammenrottungen in einzelfällen provoziert wird. meinungen, anliegen und kritiken müssen aus den ethnischen, kulturell eingeengten, bildungsschwachen und oft religiös verbrämten wohnzimmern und dunkelkammern zu orten des wachen und kritischen geistes herausgeholt werden.
es ist zu wenig, wenn „europa“ durch tv und printmedien in den hof gebracht wird. somit brauchen wir einmal eine erweiterungspolitik von stiege zu stiege und von hof zu hof. es ist besser, das büro des gemeinsamen mieterbeirates ist das „brüssel des hofes“ als dezentrale, externe organisationen und institutionen wie: "der spitz", "wiener wohnen", "die hermann bahr straße" (so wird hier gericht und polizei genannt) etc.
HERR BUNDESKANZLER MACHEN SIE EIN ENDE MIT DER SPERRMÜLLGESELLSCHAFT IM KARL SEITZ HOF! UNSERE BITTE AN ALLE MEDIEN UND ENGAGIERTEN ÖSTERREICHER: HELFEN SIE UNS UND UNSEREN ANLIEGEN:
Die hier im dreck spielen und vom sozialamt leben sind die, die einmal den generationenvertrag erfüllen sollen! Jetzt wissen sie warum! HELFEN SIE UNS, dass wir wieder zusammengehören und eine sorte menschen sind!
so wie das neue europa aus sich heraus wirkt und mit selbstverständnis expandiert das potential ist stark. das groh der leute hat in vielen fällen extremerfahrung und hat gutes konfliktpotential (welches nicht immer unseren vorstellungen entspricht). sie müssen das selbst herausfinden. aus dieser selbstfindung wächst dann die wirkliche integration und zerfällt die derzeit angewandte regulation.
walter schwarzlmüller
...übrigens: der seitzhof ist aus 700km höhe noch gut erkennbar – was ich von unseren politikern nicht behaupten kann!
die wahl des standortes unsere lokales ist strategisch gewählt und im „auge des taifuns“. ich rufe einmal den seitzhof in erinnerung: (Zeichnung wird nachgeholt) wo der pfeil hinweist, ist der neuralgische punkt. dieser zyklopenhafte durchgang, mit viel stein und nischen, ist kalt, naß, dunkel etc. hier ist unsere „szene“.
ich garantiere eine aufwertung des platzes, wenn wir dort nur evident sind.
schlusssatz: dannach ist das kapitel “hofbasis” abgeschlossen und ich beginne mit dem kulturprogramm, resp. mit der gründung einer theatergruppe, die sich und den hof darstellt. welche idealerweise auch von hier herauswachsen soll und später einmal auf die bühne ins seitzzentrum. schwerpunkt wird die hofemotion sein und bleiben “VERLUST DER GEBORGENHEIT” in welcher art und weise sie das auch immer umsetzen werden...
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