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Termine / Archiv / 2005-04-25 Podiumsdiskussion Frithjof Bergmann WU


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eine Reportage von M: bartenberger findet sich hier

http://www.fm5.at/artikel.php?id=826 (nein, befand sich eher)


Bericht von Laurent Straskraba

Zusammenfassung der Veranstaltung zu

„Neue Arbeit – Impulse für nachhaltige Entwicklung“

mit Prof. Frithjof Bergmann* vom 25.-26.04.2005 an der WU Wien

Den Initiatoren der Veranstaltung (Abteilung für Wirtschaft und Umwelt an der WU Wien, GIVE Forschungsgesellschaft, ÖH an der WU Wien) gelang es, in Kooperation mit der Tageszeitung Der Standard eine zweitägige Veranstaltung mit einem der bedeutendsten US-amerikanischen Visionäre der heutigen Zeit an die Wirtschaftsuniversität Wien einzuladen. Da Prof. Bergmann seine Kindheit in Österreich verbrachte, war es umso erfreulicher seinem Vortrag auch auf Deutsch folgen zu können.

In den rund eineinhalb Stunden verstand er es, dem Publikum seine Vorstellungen von neuer Arbeit zu vermitteln. Dabei ging es vor Allem um zwei Dinge:

  1. . die Arbeitswelt ändert sich – zB Industriebetriebe wandern ab,
  2. . Menschen wollen eine sinnvolle Tätigkeit verrichten.
Prof. Bergmann bediente sich zur Unterstützung seiner Ausführungen bezüglich High-Tech-Selfproviding ganz selbstverständlich des guten alten Overheads – erstaunlich für so manchen technophilen Zuhörer.

Doch der Inhalt seines Vortrages machte klar worum es im Wesentlich ging, nämlich um das eigene Herstellen von Produkten des persönlichen Bedarfs. Aber nicht nur:

Bergmann’s zentrale These ist, dass die Lohnarbeit in Zukunft immer mehr zurückgehen, aber dennoch bestehen bleiben wird. Selbstversorgende Eigenarbeit und sinnerfüllte Tätigkeiten werden sich verstärkt dazu fügen – so entsteht ein „dreilagiges Sandwich“ mit dem Kern der Erwerbsarbeit, der von unten wachsenden Eigenversorgung und eine Lage Kreativ- und Gemeinschaftsarbeit oben drauf.

Es geht dabei auch darum, den Menschen bei der Suche nach ihren Begabungen und geeigneten Tätigkeiten zu helfen.

Ein weiterer Aspekt, der vor allem in der anschließenden Podiumsdiskussion näher besprochen wurde, ist die Arbeit für besonders kreative Menschen, die sich mit neuen Mitteln noch besser verwirklichen ließe.

Das Podium war ebenso breit gestreut wie die Aspekte, die betrachtet wurden und wurde getragen von Prof. Peter Fleissner (Technische Universität Wien), Dr. Herbert Buchinger (Arbeitsmarktservice Österreich), Dkfm. Lorenz Fritz (Industriellenvereinigung), Mag. Christian Schober (Kapsch BusinessCom?) sowie Dr. Reinhard Paulesich (Abteilung Wirtschaft und Umwelt an der WU Wien). Die Vertreter der GPA und der AK Wien waren leider erkrankt, doch aus dem Publikum kamen die Stimmen der Arbeitnehmer/innen auch klar zum Ausdruck.

Man war sehr erstaunt und irritiert, von Dr. Buchinger zu Beginn einen Ausflug in Science Fiction präsentiert zu bekommen. Das hätte man wenn, dann schon eher vom Visionär Bergmann erwarten dürfen, der aber sehr bodenständig seine Sicht der Entwicklungen aus seiner 20-jährigen Erfahrung präsentierte. Dkfm. Fritz unterstützte ihn dabei und sah auch die Chance, dass sich in größeren Zusammenhängen die Dinge zum Besseren wenden könnten. Dr. Buchinger ließ das Publikum jedoch auch sehr unverblümt wissen, dass der Vergleich Österreichs mit Deutschland gar nicht so „positiv“ sei, denn wenn man die Menschen ohne Beschäftigung zusammenzählt, kommt man auf eine sehr viel höhere Zahl als die immer wieder kolportierten 300.000 (was auch etwas später von Prof. Schneider, Univ. Linz anlässlich des „Jobgipfels“ im Bundeskanzleramt via Medien berichtet wurde).

Mit viel Empathie und quasi als „lebendes Beispiel“ trug Mag. Schober dazu bei, klar zu sehen warum es wichtig ist, den Menschen bei diesem Thema in den Mittelpunkt zu stellen. Glücklich zu werden, das wäre das eigentliche Ziel der menschlichen Betätigung. Und hierzu gibt es viele Wege, einer davon könnte New Work sei.

Bei einem abendlichen Zusammensitzen ließ man anschließend die gesammelten Eindrücke langsam ausklingen.

Fortsetzung