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Historia de Abiponibus (Viennae 1784, engl.: An Account of the Abipones (London 1822, Nachdruck: New York_1970), 1783 erschien bereits eine deutsche Übersetzung von Kreil, Professor in "Pesth" (= Budapest) (FALKENSTEIN 1818:230). Martin Dobrizhoffer (auch Duvrisofrer) wurde am 17. Juli 1717 in Graz oder Freiberg in Böhmen geboren. Wahrscheinlicher ist letzteres, da Dobritzhoffer auf Latein im deutschsprachigen Journal zur Kunstgeschichte publiziert hatte. 1734 trat er in den Jesuitenorden ein und studierte in Graz Theologie. 1748 fuhr er über Livorno und Lissabon nach Paraguay, lernte dort die abiponische Sprache und betreute die Abiponiermissionen Concepción und S. Hieronymus. Nachdem Concepción durch feindliche Überfälle unhaltbar geworden war, zog er deren Bevölkerung zurück. Schwer erkrankt wurde er für mehrere Jahre der Guaraní-Reduktion S.Maria zugeteilt, um sich zu erholen. Dobrizhoffer nutzte die Zeit zu Missionsreisen. 1763 gründete er zusammen mit dem Statthalter Paraguays die Kolonie zum Hl. Rosenkranz und blieb dort trotz einer Pockenepedemie bis 1767. 1768 wurde er im Zuge der Aufhebung des Jesuitenordens nach Europa geführt und kam so nach Wien zurück. 1769 ist er als Bibliothekarsgehilfe im Profeßhaus zu Wien tätig, 1771 Prediger der Theresienkirche und Leiter einer Handwerkerlehrlingskongregation der Kirche "Am Hof" zu Wien. (HÖFLER 1985:84f). Im Unterschied zu Florian ® PAUCKE schrieb Dobrizhoffer eine Ethnographie (NEUBER 1993:75) wobei er sich, wie GIPPELSHAUSER (1995:28) meint, an Lafitau orientiert hat. Damit kommen wir zu einer etwas schwierigeren Frage, was das Hauptwerk von Dobrizhoffer betrifft, die Historia de Abiponibus. Dobrizhoffer schrieb in Latein. Im "Journal zur Kunstgeschichte", herausgegeben von ® MURR, findet sich Dobrizhoffers Abhandlung über die abiponische Sprache und das Guaraní. Dobrizhoffer schrieb - im Gegensatz zu Paucke - Latein und zwar ein sehr elegantes Latein, nicht nur die Historia de Abiponibus, sondern auch die Abhandlung über die abiponische Sprache. Dobrizhoffer schreibt etwa über das Guarani: "Nec Quaraníi nec Abipones verbum substantivum sum habent: Aba che. Quaranius ego. Sum subinteligetur"(Journal zur Kunstgeschichte 9:100). Aba ist natürlich die spanische Schreibweise von Avá, wie sich die "Guaraní" selbst bezeichneten. Avà heißt "Mensch". Dobrizhoffer's literarisches Vorbild dürfte Tacitus gewesen sein. Guillermo Furlong, der die Quellen zu den Abiponen zusammengestellt hatte, meint in seiner Untersuchung "Entre los Abipones del Chaco"(1938:181), daß die Historia de Abiponibus auf Wunsch Kaiserin Maria Theresia's zwischen 1777 und 1782 niedergeschrieben wurde. Robert Southey, der Poeta Laureatus Großbritannien dichtete seinen "A Tale of Paraguay" 1826 als Hommage an den Ethnologen Dobrizhoffer, der am 19. Juli 1791 gestorben war.