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Liebe Mitglieder, Freunde und Sympathisanten,

hier ist der Rechenschaftsbericht des Generalsekretärs zur jährlichen Generalversammlung des Vereines GIVE.

Das hinter uns liegende Vereinsjahr ist gekennzeichnet durch Beteiligung an zwei sehr interessanten Projekten:

Auf der einen Seite die Fertigstellung des im letzten Jahr begonnenen Projektes "Zentren für Soziale Innovation im ländlichen Raum" (Projektbeschreibung: http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?CentersOfSocialInnovation#DeutschsprachigeProjektbeschreibungGermanProjectDescription)

Höhepunkt dieses Projektjahres war sicher unsere fünftägige Exkursion in der letzten Juniwoche: http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?CentersOfSocialInnovation/FactfindingVisitAustria

In dem Moment in dem ich diese Zeilen schreibe und verschicke, sind Norbert Novak und Emil Underberg in Vertretung des Vereins GIVE auf der Schlusskonferenz in Olmütz. Wir erwarten uns eine dauerhafte Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Gemeindeorganisation Mährisch-Schlesien und seinen "Projektkindern".

Auf der anderen Seite die ebenfalls sehr ehrenvolle Beauftragung mit Grundlagen für eine partizipative Entscheidungsfindung für eine Institution zur umfassenden Förderung höherer Bildung in Osttirol. Hervorgegangen ist dieser Auftrag aus einem visionären Skype - Vortrag, den ich im Februar 2014 vor einigen Stakeholdern der Region hielt:

http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?FranzNahrada/GedankenZumCampusOsttirol

Das Projekt ist ein Versuch, die vielen Informationen und Gesichtspunkte, die in einem solchen Prozess auftauchen, mustersprachlich aufzubereiten. Es wird bearbeitet von Helmut Leitner, David Röthler und Elisabeth Ziegler.

Dazu habe ich mit Helmut auch einen Projektbericht für die Kremser Konferenz "Mustersprachen für Soziale Veränderungen" (PURPLSOC) verfasst, den findet Ihr (in Englisch) hier:

http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?CampusOsttirol/ProjektzwischenstandEnglisch

Wie Ihr sicher wisst, war die bisherige Entwicklung unseres Vereines alles in allem gesehen - trotz vieler schöner Projekte und Partnerschaften - keine Erfolgsgeschichte: Die Aktivitäten des Vereines werden immer noch mehr oder weniger von einer Person getragen, mit vielen sympathisierenden Zuschauern und gelegentlich Beteiligten. Aktives Vereinsleben gibt es so gut wie keines, und die Projekte des Vereins wissen wenig voneinander und haben vielleicht mehr im außen als im innen bewirkt. Die 2009 beschlossene Statutenänderung sah die Gründung von Arbeitsgruppen vor, tatsächlich hat sich leider bis heute keine einzige entwickelt. Wir haben daher auch kein wissenschaftliches Kuratorium, und die Idee von GIVE als eines Katalysators für das Vernetzen von Forschern und Praktikern ist eine Idee geblieben.

Das ist für mich sehr traurig , denn ich hoffte und hoffe noch immer dass sich der Verein zum Zentrum lebendiger Kooperation entwickelt.

Im Unterschied zu früher ist vieles an meiner persönlichen Energie und Ressourcen geschwunden, und es könnte leicht sein dass sich jetzt, wo sich auch vermehrt wieder einmal gesundheitliche Probleme einstellen, meine Rolle als Vernetzer und Initiator stark betroffen ist. Umso mehr kommt es mir jetzt vor allem anderen , dass die Kernidee und Vision des "Labors für Globale Dörfer" auf neue Menschen überspringt und sie begeistert. Ich sehe in dieser Idee tatsächlich so etwas wie eine Kompassnadel für eine wirklich sinnvolle und kohärente Zukunftsperspektive unserer Gesellschaft als Ganzes. Für mich persönlich bedeutet das GIVE - Konzept eine substantielle Grundlage für Zusammenarbeit, wechselseitige Bereicherung und Unterstützung, Klarheit und Hoffnung verschiedenster Menschen und Bewegungen in einer ganz und gar nicht erfreulichen Zeit.

Ich kenne einfach kein anderes "Zukunftsszenario", das einer derartigen Fülle menschlicher Entfaltungsmöglichkeiten jeweils distinkten Raum geben und die Potentiale menschlicher Zusammenarbeit im globalem Maßstab derart zu mobilisieren imstande sein könnte wie die Vision der Globalen Dörfer: Die Idee, die globale Zusammenarbeit und die kühnsten Träume und den genialsten Erfindungsreichtum gerade auf die kleine Sphäre des dörflichen Lebensraums zu fokussieren, schafft in meinen Augen das Höchstmaß an lebensförderlicher Diversität, aber auch kulturenübergreifende Einheit. Und die Summe dieser "Klein-Taten" trägt in sich die Wurzel für eine wirkliche Großtat der Menschheit, eine aus Millionen bunter Zellen bestehende "Haut" des Planeten, die das höchste Potential der Natur mit den Errungenschaften und Träumen der Kulturen synthetisiert.

Vielleicht wisst Ihr das ohnehin alles schon, aber mit dieser Einladung möchte ich expressis verbis meine Sehnsucht nach Eurer aktiven Resonanz und Zustimmung ausdrücken, ohne die dieser Verein einfach nicht lebendig werden kann. Dazu schlage ich auch ganz konkrete Schritte und durchaus bescheidene Projekte vor.

Das erste ist die Idee eines "offenen Calls", der Menschen die hinter der Idee stehen, dazu ermutigt, sich auch in diesem Sinn auszudrücken. Die erste Realisierungsform ist die "My Global Villages Dream - Challenge", die wir einfach mal als Aufforderung zu einer persönlichen Videobotschaft in die Welt gesetzt haben. Vielleicht verbinden die Angesprochenen die Idee mit einem anderen Namen, aber wichtig ist, dass sie es wagen, in dieselbe Richtung zu träumen. Was ich mir davon erhoffe ist schlicht das gegenseitige Wahrnehmen vieler Menschen, die sich kennen und wenn sie es wollen auch zusammentun können. Ich will dass es letztlich einen gemeinsamen Traum von uns allen gibt, der jedem einzelnen Kraft und Halt gibt.

Das zweite ist der Umstand, dass in den letzten Monaten und Jahren ein ungeheurer Aufschwung des online - Lernens stattgefunden hat. GIVE war für mich immer eine Drehscheibe für Bildung, die sich auf die Entfaltung der Möglichkeiten von Orten und Gemeinschaften fokussiert. Die vielen Events in Kirchbach, die Village Innovation Talks, das Konzept der Zugangs- und Lernorte - all das zielte auf die zentrale Bedeutung von gemeinsamen Lernprozessen für die Entfaltung lokaler Handlungsfähigkeit ab. Das möchte ich als das logische "Markenzeichen" von GIVE sehen. In den letzten Monaten sind einige von uns durch intensive Erfahrungen mit neuen Werkzeugen wie Adobe Connect gegangen, andere haben sich mit den MOOCs (Massive Open Online Courses) auseinandergesetzt und immer noch besteht die Chance, ein Kompetenzzentrum in Richtung "virtuelle Uni der Dörfer" aufzubauen - natürlich braucht es da auch Unterstützer und Partner. Überall wo ich hinschaue sehe ich jetzt den Elan, partizipative Lernwelten für die Dörfer und Regionen zu schaffen, ob in Osttirol, bei der entstehenden Vienna Transition Base, und vor allem auch bei den sehr erfolgreichen Otelos. Hier steht überall die Lernvernetzung an der Schwelle der Realisation. Hier könnten wir uns als Mitinitiatoren eines sehr umfassenden Netzwerkes einbringen und gezielt Wissen und Können erweitern, und die Gleichzeitigkeit kann dazu führen, einander zu ergänzen und zu stärken. Die Saat von vielen Jahren Visionsarbeit geht auf, es wäre schade, diese Chance nicht zu ergreifen. Der Lernzusammenschluss der Dörfer könnte eine Quelle der Begeisterung und Hoffnung sein und große positive Kraft entfalten, wo heute vielfach noch Resignation herrscht.

Ich hoffe auf eine rege Debatte!

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