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Labor GIVE - Forschungsgesellschaft

Bericht des Obmanns an die Generalversammlung vom

Das Jahr 2000 hat eine ganze Reihe von neuen internationalen Kontakten gebracht, die sich sehr nachhaltig auf die weitere Entwicklung des Vereines auswirken könnten. Gleich drei internationale Präsentationen gab es im Monat Mai:

Vom 4. - 6. Mai organisierte die Donau-Universität Krems - Zentrum für Bauen und Umwelt - gemeinsam mit der Ecole d'Architecture la Villette sowie der Universität Darmstadt eine enquete zur gemeinsamen Ausarbeitung eines Forschungsschwerpunktes "e-living" in Paris, zu der Labor GIVE als Fachpartner geladen war. Das Resultat dieser ambitionierten Veranstaltung dürfte weniger im internationalen Netzwerk bestehen als in der überraschenden Entdeckung, daß auch und gerade eine stark anwendungs- und lehrorientierte Einrichtung wie die DU im Forschungsbereich sehr avanciert sein kann und über ein neues, professionelles Verständnis von Kooperation verfügt, das sich nicht immer mit traditionellen Universitätskulturen vereinbaren läßt. Jedenfalls besteht berechtigte Hoffnung, im Plan der Donauuniversität für eine lehrgangsmäßige Ausweitung der Schwerpunkte solares Bauen und Stadtentwicklung die punktuelle Kooperation mit GIVE auf dem Gebiet "e-living" fortzusetzen und zu vertiefen sowie in das Netzwerk der ökologischen Architektur stärker einbezogen zu werden.

Vom 13. bis 15. Mai war GIVE bei einer Veranstaltung des Netzwerkes ENSURE (European Network for Sustainable regional Development) im steirischen Schloß Seggau bei Leibnitz zu Gast, an dem ca. 30 wissenschaftliche Institutionen, unter ihnen das Wuppertal Institut und das Technion Haifa, teilnehmen. Thema war "Higher Education for Sustainable Regional Development", die Frage inwieferne sich ein Magisterstudium für nachhaltige regionale Entwicklung auf internationaler Ebene ähnlich einem MBA standardisiern läßt. Dabei gab es eine Fülle interessanter Kontakte zu Sprechern und Teilnehmern, aufbauend auf der Idee der "Global and Local" Workshops, von "Bildung und Begegnung" und von CultH. Zusammenarbeit wurde vereinbart mit der Gruppe um Giovanni Abrami und der Zeitschrift OLTRE, was im Juli mit einem kleinen Workshop in Bassano die Grappa erste Formen angenommen hat. Der von GIVE favorisierte Vorschlag, nachhaltige Bildungseinrichtungen in regionale Kontexte einzugliedern wie Klöster, wurde stark beachtet und war von den Veranstaltern (das internationale Büro von ENSURE wird geleitet von SUSTAIN) durchaus als Signal beabsichtigt.

Die nachhaltigste Wirkung auf die Arbeit von GIVE hatte aber die dritte Veranstaltung, auf die der Referent geladen war, "Planen und Bauen im Multimedia- Zeitalter" hieß eine Veranstaltung, die das Netzwerk für Arbeit und Innovation für Schleswig - Holsteinische Architekten und Planungsakteure durchführte. Dabei ergab sich auch die freundliche Einladung, das neue Stadtentwicklungsprojekt "Klosterforst" in Itzehoe zu besichtigen. Auf dem Gelände einer ehemaligen Bundeswehrkaserne ist ein bisher einmaliges Entwicklungsprojekt entstanden, in dem die Bereiche Wohnen, Arbeiten und Versorgung/Freizeit zu einer neuen dörflichen Urbanität im Sinne der GIVE - Konzepte verschmolzen sind. Die eingangs erwähnte Realisierung telematikbasierender Siedlungskonzepte hat hier ein ganz wesentliches Flaggschiff und Testbed gewonnen, dessen Erfolg und Entwicklung genau zu studieren ist und dessen innovative Impulse andernorts aufgenommen werden können - was zu gewährleisten ja unter anderem eine Funktion von GIVE ist.

Aktivitäten und Perspektiven

Während im Vorjahr die (vorerst gescheiterte) Hoffnung der Umsetzung in ein internationales Projekt im Vordergrund stand, rückte im Jahr 2000, insbesondere im Gefolge der beschriebenen Vernetzungsaktivitäten, der Aspekt der Realisation vor Ort in den Mittelpunkt. "Global Village" wurde mit großem Erfolg und Medienecho durchgeführt, doch wurde schon letztes Jahr die Überführung der Veranstaltung in eine lokale, dauerhafte Pilotsituation erwogen. War es damals das Konzept eines "Wissenschaftsquartiers" mit "Wissensladen" im Spannungsfeld von Rathaus und Universität - ein Vorschlag, der zwar Interesse fand, aber nicht weiter verfolgt und ausgearbeitet wurde - so ergab sich aus der an sich sehr belastenden Tatsache der Betriebsübernahme des Karolinenhofs durch den Referenten die Chance und zugleich Notwendigkeit, Ressourcen vor Ort in die Entwicklungsarbeit des GIVE einzubeziehen. Der Besuch im Klosterforst lieferte sozusagen ein Entwicklungsmodell, das sich mit einigen Modifikationen auf Floridsdorf übertragen ließe und den Beweis für die wirtschaftlichen und sozialen Entfaltungspotentiale telematikunterstützter Stadtteilentwicklung liefert. Freilich bedürfte es für die Implementation derartiger Arbeitsmöglichkeiten einer vorangegangenen intensiven Qualifikation der ansässigen Bevölkerung. Eine Hauptaktivität der vergangenen Monate ist daher die Konzeption eines Zweistufenmodells, wobei in der ersten Phase die Konzeption eines multimodalen Raumes, der mithilfe von Telematik und neuartiger Möblierung die globalen Ressourcen in eine lokale Situation bündelt, im Mittelpunkt steht, während in der zweiten Phase dann eine Implementation von Telearbeit und ihrer aggregierten Folgewirkungen im Sinn einer Verbesserung lokaler Dienstleistungsstruktur versucht werden soll.

Zugleich ergaben sich in den letzten Monaten auch Perspektiven, die auf eine ersteversuchsweise Realisierung des "global und lokal" Konzeptes in Verbund mit der niederösterreichischen Landesakademie hindeuten.

Auf dem Gebiet der Beschäftigung mit global integrativen Kulturformen wurde im Jahr 2000 mit dem Earth Day (20.3.) sowie durch Beginn der lange vorbereiteten Zusammenarbeit mit dem Ehama Institut (22.8.) Meilensteine gesetzt, die aber noch ihrer theoretischen Aufarbeitung und Fundierung harren. Auf der Ebene des praktischen Experiments wurde mit dem Verein VUM und World of NGOs das Projekt "Computer for Camerooon" initiiert, wobei sich hier mit der TU Wien/IGW auch eine wissenschaftliche Begleitmöglichkeit anbietet.

Das Projekt "Bildung und Begegnung 1" wurde mit der Abgabe des Berichtes vorläufig abgeschlossen und soll mit dem NÖ-LAK Projekt zusammengeführt werden.

Eine Nachfolgekooperation von CULTH deutet sich mit dem Institut für Wissenschaftstheorie an der Universität Wien an.

Operative Konsequenzen

Die Etablierung regulärer Beschäftigungsverhältnisse im Verein ist im Moment nicht in Sichtweite, das Interesse an Unterstützung reiner Forschungsarbeit bei diversen öffentlichen und privaten Stellen ist aufgrund der allgemeinen Nulldefizit - Stimmung gegen Null gesunken.

Die Etablierung von Projekten mit Forschungscharakter im Rahmen von Kooperationen erscheint sinnvoller, doch muß GIVE in diesen Kooperationen auch dauerhaft präsent sein. In diesem Sine erschien die modulare Aufteilung der Arbeit in Projektpakete, die an Praktikanten oder maximal per Werkvertrag vergeben werden können, die sinnvollste Lösung. Vor zwei Monaten wurde daher folgedes Papier in Umlauf gebracht, das auch den Kern meiner Vorschläge für die Planung der Arbeit im Jahr 2001 darstellt. Sinn war es, zunächst freiwillige unentgeltliche Mitarbeiter zu gewinnen und diese schrittweise in dauerhaftere Verhältnisse einzubinden.

Strukturierung der künftigen Arbeit des Vereines:

"Seit 1992 beschäftigt sich das Labor GIVE mit dem Zusammenhang von Telekommunikation/ Computervernetzung auf der einen Seite und der ökologisch-nachhaltigen Gestaltung von Lebensräumen andererseits. Bekannt geworden ist GIVE als Initiator der Veranstaltung "Global Village".

Die Grundthese ist, daß sich eine positive Korrelation der Intensität von Wissen und Kommunikation und von Lebensqualität an Orten herstellen läþt, an denen Wissen und Kommunikation verfügbar sind. Diese positive Korrelation ist allerdings nur unter bestimmten Bedingungen zu erreichen, die GIVE genauer erforschen und ins Bewuþtsein bringen will.

Dafür werden verschiedene Methoden eingesetzt, die von der reinen Dokumentation über die Initiierung und Moderation von Symposien (CultH, Global Village, NGO-Interet-Fiesta und andere) bis hin zu aktiven sozialen Experimenten reichen. Immer wesentlicher wird die Konzeption und Realisation von Modellen von "globalen Dörfern", das sind fußgängerrorientierte, verdichtete, ökologisch nachhaltige Siedlungsräume, in denen starkes Gewicht auf globale Informationsarbeit und umfassende Existenzgrundlagen gelegt wird.

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