Franz Nahrada / Neue Vorträge / Vom Passiven Fernsehen Zum User Generated Content |
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Status: Fragment
Der Traum vom interaktiven Fernsehen ist fast so alt wie das Fernsehen selbst. Die ersten Prototypen des Fernsehens wurde 1928 auf der Berliner Funkausstellung präsentiert, nur 8 Jahre später wurde ein Bildtelefonieservice angeboten.
In diesem Sinn ist das Produzieren der notwendigen Auflösung und das Senden zunächst an gewaltige und zentrale Infrastrukturen gebunden, an eine Kommunikationsindustrie. Die Entwicklung des Fernsehens und des Films hat eine Grammatik des Mediums geschaffen, in der sich überhaupt erst die Standards einer Verträglichkeit zwischen Sinnesapparat und Signalrepräsentation herausentwickelt haben. Mehrkameratechnik, Überblendungen, Wechsel von Nahaufnahme und Totale, alle diese Dinge verweisen auf ein komplexes Innenleben des Betrachters, dem die Repräsentation des Bildes zu folgen hat. Es ist daher kein Wunder, dass die Entwicklung der interaktiven Videokommunikation hinter der Entwicklung der interaktiven Sprach- und Tonkommunikation zurückgeblieben ist; sie ist wesentlich anspruchsvoller und schwieriger zu realisieren. Bei Audioübertragungen lässt sich eine Schallquelle wesentlich leichter als Einzeleindruck in ein sinnliches Gesamtsystem integrieren, das Mikrophon bildet sozusagen die Quelle des Lautes ab indem es ihr nahe kommt. Bei Videoübertragungen muss die Distanz mit allen Konsequenzen selbst mitübertragen werden, soll das Bild als real erlebt und nicht zur Ikone werden.
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