Franz Nahrada / Neue Texte Und Texte In Arbeit / PROKLA Artikel |
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7.2.2021:Einreichung für einen PROKLA Artikel Nr. 204 September 2021 (diese Seite) to be done: ...... Reaktion der Redaktion
https://www.prokla.de/index.php/PROKLA/callforpapers
Franz Nahrada (GIVE-Labor für Globale Dörfer, Wien und Bad Radkersburg)
In dem Artikel soll der Frage nachgegangen werden, ob ländliche Räume nicht jenseits ihrer vielfältigen Funktionsbestimmungen für urbane Zentren - die derzeit wieder verstärkt in den Blick geraten - ganz grundlegende Qualitäten aufweisen, die sie für die Wiedergewinnung einer emanzipatorischen Perspektive interessant machen. Natürlich sind alle neuen Möglichkeiten der Gestaltung ländlichen Lebens bedingt durch technologische und kulturelle Transformationen, die ohne die Dynamik der Städte in den letzten Jahrhunderten nicht denkbar werden - doch hat sich diese Dynamik durch die Hochskalierung der Produktions-, Logistik-, Kommunikations- und Kontrollapparate schon längst ad absurdum geführt und enthält grosso modo kein Fortschrittspotential mehr. Im Gegenteil, die Verlaufsformen dieser Hochskalierung haben die Menschheit und das Netzwerk des Lebens auf diesem Planeten an den Rand der Selbstauslöschung gebracht. Dabei finden sich insbesondere außerhalb der Städte bzw. der scheinbaren Gewinnerregionen die deutlichsten Spuren von Verwüstung und Vernachlässigung. Nicht wenige Autoren haben daher den Schluss gezogen, die menschlichen Eingriffe in das planetare System seien zu minimieren und zu begrenzen, die Menschen müssten daher raus aus der Fläche und sich in den Städten konzentrieren (1) . Wenngleich diese Forderungen durchaus als Begleitmusik zur ideologischen Flankierung kapitalistischer Naturzerstörung (der Mensch ist eben so...) dechiffrierbar sind, so mangelt es immer noch an authentischen und verallgemeinerbaren Modellen, wie die neuen Fortschrittspotentiale in ländlichen Räumen zu gestalten sind. Der Beitrag wird genau an diesem Punkt einhaken und zunächst folgende Fortschrittspotentiale sichtbar machen:
These: Indem die ländlichen Räume uns - bei Strafe des Untergangs - zu kollektiver Selbstbestimmung, der Wahrnehmung individueller Beiträge als essentiell für das Funktionieren der gesamten Gemeinschaft, der rationellen Selbstorganisation der Daseinsfunktionen und daher auch zur Selbstqualifikation zwingen, aber zugleich auch die verfügbaren Lebensgrundlagen im Überfluss enthalten, bilden sie - im Insgesamt der Gesellschaft - möglicherweise das stärkste materiale Fundament von Freiheit, deren reale Bedeutung in der Linken viel zu lange sträflich vernachlässigt wurde. Der Kampf um die Abwehr des „surveillance capitalism“ (10) kann nur geführt werden, wenn und solange dieses Fundament gestärkt wird.
(1) So z.B. Steward Brand, https://longnow.org/seminars/02005/apr/08/cities-and-time/ oder die Bionikerin Ille Gebeshuber https://www.derstandard.at/story/2000123713130/bionikerin-wir-werden-uns-von-der-natur-abkapseln-muessen (2) https://besjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/pan3.10146 (3) das eigentlich Interessante sind die drei Entwürfe: http://www.mlwerke.de/me/me19/me19_384.htm (4) für die Wichtigkeit des Raumes bei der Identitätskonstruktion virtueller Communities siehe https://www.academia.edu/35110534/Online_Räume_und_Cyber_Spaces_Der_eigentliche_Raum_des_Internets_erstreckt_sich_erst_dahinter_in_die_Tiefe_ (5) vgl. https://www.buildwithrise.com/stories/regen-villages-a-visionary-model (7) siehe https://dorfuni.at/das-dorfuni-manifest/ (8) https://shoshanazuboff.com/book/books/the-support-economy/ (9) seit kurzem ist die „Mustersprache“ im Volltext online: https://www.einemustersprache.de/ | |||||||||