Franz Nahrada / Buchprojekt Globale Doerfer / DAS SOZIALE |
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Der deutsche Sozialphilosoph und Begründer des Konzepts der neuen Arbeit Frithjof Bergmann charakterisierte die Gegenwartsgesellschaft als "Schlachtspaltung zwischen unglaublichem Reichtum und mörderischer Armut". Armut führt zu Ausgrenzung, mangelnder Bildung und schließlich zur Unfähigkeit ein menschenwürdiges Leben zu führen - sie ist letztlich das Äquivalent zur gezielten Vernichtung derjenigen, die überflüssig sind und nicht gebraucht werden, der drastische Ausdruck, der kommuniziert dass wir trotz aller scheinbaren "Werte" in der Realität Menschen behandeln wie Tiere, soll aufrütteln und diese Tatsache unterstreichen. ˧ Nach Bergmanns Ansicht ist die Schlachtspaltung auch ein Ergebnis der Art und Weise, wie Wissen und Informationen in der modernen Gesellschaft produziert, verbreitet und genutzt werden. Er argumentiert, dass das derzeitige Bildungs-, Medien- und Kommunikationssystem darauf ausgelegt ist, die Interessen der dominanten Gruppe aufrechtzuerhalten, und dass es der Mehrheit der Menschen nicht die Fähigkeiten, Kenntnisse und Ressourcen vermittelt, die sie für ein lebenswertes Dasein abseits der prekären Alimentationen benötigen. ˧ Kai Ehlers, ebenfalls Sozialphilosoph und Journalist, hebt ebenso wie Bergmann hervor, dass de facto immer mehr Menschen überflüssig gemacht werden, da ihre Arbeitskraft in der gegenwärtigen und kommenden Ökonomie nicht mehr gebraucht wird. Überflüssige haben aber eine besondere Kraft, denn sie sind nicht mehr an die kapitalistische Verwertungslogik gebunden. In ihrer Überflüssigkeit liegt die Chance, neue und sinnvollere Tätigkeiten jenseits von Lohnarbeit zu entwickeln. Sie können Räume und Nischen abseits der Ökonomie finden und gestalten. In Gemeinschaften von Überflüssigen können neue Formen des Zusammenlebens und Wirtschaftens entstehen. Überflüssige haben die Muße, um kreativ, musisch und kontemplativ tätig zu sein. Indem die Überflüssigen ihr Leben selbstbestimmt gestalten, entwickeln sie eine neue Lebenskunst. Die Kraft der Überflüssigen ist damit eine Kraft der Humanisierung gegen die Entfremdung. ˧ neuer Nomadismus und Entwurzelung - Chance auf neues Zusammenkommen ˧ .... ˧ Nicht primär über die Inbesitznahme der Produktionsmittel durch die unmittelbaren Produzenten, sondern durch Prozesse jenseits der traditionellen Klassen bilden sich neue Millieus. ˧ ... ˧ Das Internet entfaltet hier eine besondere Kraft, Menschen mit gleichen oder ähnlichen Lebensvisionen zusammen zu führen. Es gibt viele Beispiele wie eine virtuelle Gemeinschaft zur Bildung einer realen Gemeinschaft führen kann, da Menschen mit gemeinsamen Interessen und Zielen online Kontakte knüpfen und Beziehungen aufbauen können, die dann zu Interaktionen in der realen Welt und zur Bildung einer physischen Gemeinschaft führen können. ˧ Ein legendäres Beispiel für die Entstehung einer echten Community aus einer virtuellen Community ist das Electronic Cafe-Projekt, ein Kunstprojekt der Künstler Kit Galloway und Sherrie Rabinowitz, das fünf Restaurants in Los Angeles und ein Kunstmuseum über eine Live-Videoverbindung während der Sommerolympiade 1984 verband. Dieses Projekt galt als erste Verwendung des Begriffs „virtuelle Gemeinschaft“ und wurde später durch Howard Rheingold populär gemacht. [1] Schon diese erste virtuelle Gemeinschaft führte schließlich zur Entstehung einer realen Gemeinschaft, da Menschen, die virtuell kommuniziert hatten, beschlossen, sich persönlich zu treffen. ˧ DAvid de Ugarte beschreibt in seinem Buch "Phyles: Economic Democracy in the Network Century" diese Entwicklung besonders poetisch[2]: ˧
Ich habe kaum jemals so intensive Impulse für die Energie und Dynamik globaler Dörfer gespürt wie beim Besuch der divesen "ethnic neighborhoods" die im Umfeld von New York liegen. Es gibt ein kleines Polen, ein kleines Italien, ein kleines China und vieles andere. Die amerikanische Gesellschaft in ihrer Aufwärtsdynamik vermochte diese Verschiedenheit lange zu integrieren, auch wenn sie immer mit der Gefahr von mafiösen Strukturen zu kämpfen hatte, so war doch dieses Mosaik aus Subkulturen letztlich ein tragendes Element nicht nur der Ideologie, sondern auch der Praxis des amerikanischen Traumes. [3]. Wir wissen heute dass dieser Traum ausgeträumt ist. Die weltweite Arbeits- und Fluchtmigration wird gleichzeitig mit hoher Wahrscheinlichkeit diese Strukturen weiter wachsen lassen. ˧ Als 2015 die Flüchtlingsbewegung aus Syrien und generell aus Asien und Afrika anschwoll und die sozialen Systeme Europas mit neuen Dimensionen und Herausforderungen konfrontierte, plädierte ich mit einigen FreundInnen für eine Politik, "neue Städte statt Asyl" entstehen zu lassen - also die fokussierte Kraft der Neo - Diaspora als Produktivkraft der Eigenversorgung gezielt zu unterstützen, damit vor allem auch die ausgedünnten ländlichen Räume Europas zu beleben. Leider haben wir nirgendwo auch nur ein politisch unterstütztes mutiges Experiment in dieser Richtung gesehen. Stattdessen spaltete sich die Gesellschaft in zwei wenig sympathische Lager: ein eher linksliberales unter dem Motto "wir schaffen das", das illusionär die Idee von Asyl und Integration hochhielt, und ein xenophobisches ausländerfeindliches Lager, das für dichte Grenzen und Abschiebungen votierte. ˧
Die Nomaden und die Abgehängten finden zueinander. Gute Beispiele (Kotti). In re:build recherchieren. .... Sie finden Orte an den Peripherien. ˧ Balaji Shrinivasan ˧
Wie sich viele Gruppen und Gemeinschaften untereinander abstimmen. ˧ Medizinrad bis Soziokratie ˧
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