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Diskussionsbeitrag Uwe Christian Plachetka


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Inhaltsverzeichnis dieser Seite
1: Ad Digitalem Maoismus   
Vom "digitalen Maoismus" ...   
Ad Orthorepetitivität   
Ad Autorität   
Hypothese zum sogenannten digitalen Maoismus   
Disclaimer   
2: Nächster Punkt:Digitales Multikulti   
Originaltext   
Kommentar   

1: Ad Digitalem Maoismus    

Vom "digitalen Maoismus" ...    

Originaltext: "Gesetze" ist hier nicht nur gemeint im Sinn von technischer Funktionsweise, sondern auch von Entscheidungs- und Machtstrukturen die sich über Technik vermitteln, und die sich regelmäßig einstellen wenn bestimmte technische Vorkehrungen getroffen sind oder aber fehlen. So "zwingt" zum Beispiel die Form des Wiki generell die Benutzer zum Erstellen oder Reflektieren sozialer Normen, sehr viel mehr als etwa Mailinglisten und Foren mit ihrer "Nettiquette". Denn jeder tritt potentiell jedem auf die Füße, wenn er in einem Wiki die Beiträge anderer nicht nur kommentieren, sondern auch verändern kann. Berühmt sind die "edit wars" in der Wikipedia, die durch einschlägige Regelungen, durch eine Hierarchie von Editoren und/oder durch Verhandeln beigelegt werden müssen.

    • Eben das ist nicht wirklich verständlich, vor allem, was dies mit Maoismus zu tun hat.
    • Sehen wir uns einmal ein kontroversielles Thema an: Victor Schauberger (siehe unten) und Heribert Illig mit seiner Zeitkürzungsthese: Zeitkürzungsthese
Originaltext: Dabei tut sich die Wikipedia noch leicht, denn es gilt ein zentrales "Gesetz", das sogenannte "NPOV" oder "Neutral Point of View", dessen Inhalt aber immer wieder ausgehandelt werden muss, zwischen wildfremden Menschen die sich zufällig für die selbe Sache interessieren. Entscheidend sind dann oft Abstimmungen, manchmal eben auch eine geschickte Formulierungsweise und das Anführen von Quellen. Dieser nivellierende Standpunkt "schreibe nur das was öffentlich bereits anerkannt ist" kann eben auch umgedreht werden "versehe jeden Deiner Beiträge mit dem Odium der öffentlichen Anerkennung und schau dass Du damit durchkommst". Ein Heer von anonymen Administratoren trifft dann Entscheidungen über Löschung oder Verschonung. Ob man selbst "in real life" unmittelbar Betroffener oder ganz Unbeteiligter, Experte oder Wichtigmacher ist, tut bei diesem Verfahren nichts zur Sache, das Jaron Lanier polemisch als "digitalen Maoismus" bezeichnet hat [1])

Ad Orthorepetitivität    

    • Dies ist arg im Falle Schaubergers, der in der englischsprachigen Wikipaedia viel neutraler abgehandelt wird Schauberger_englisch. Es gab sogar Stimmen, welche die Wikipaedia für die Behauptung, Schauberger wäre ein Pseudowissenschafter verklagen wollten.
Ad Autorität    

Die Zeitkürzungsdebatte widerspricht dem Neutral Point of View der Wikipaedia, da die Emotionen hier sehr hoch gehen, dies aus folgenden Gründen:

  1. Wikipaedia führt kohortenweise Autoritäten an, die meinen, dass Illigs Thesen Unsinn seien. Worin die Gegenbeweise aber konkret besteht, wird nicht gesagt.
  2. Das Anführen von Autoritäten widerspricht aber den Neutral Point of View insoferne, als Autoritäten den Glauben an Glaubensartikel einfordern können. Wo sind die Sachbeweise?
  3. Der Artikel hat aber einiges an Häme verloren, seit ich das letzte Mal drauf war.
Jedenfalls haben sich Subforen gebildet wie die Phantomzeit.

Hypothese zum sogenannten digitalen Maoismus    

Der sogenannte digitale Maoismus der deutschsprachigen Wikipaedia soll anscheinend "qualitätssichernd" sein, das bedeutet, nur wissenschaftlich anerkannte Meinungen transportierten. Dazu müsste eine Grundsatzdiskussion darüber geführt werden, welchen Sinn und Zweck Open-Source Online Publikationen haben sollen:

  1. Einsparungseffekte, da sich niemand mehr Lexika zu kaufen braucht
  2. Förderung der Meinungsfreiheit usw. durch Abbau von Öffentlichkeitszugänglichkeitsbarrieren (ein schönes Bandwurmwort).
Es ist daher zu fragen, was die Kriterien der Legitimität von Netzpublikationen sind, nämlich
  1. Ist das Netz quasi das digitale Spiegelbild der Gutenberggalaxis (damit meine ich nicht den deutschen Verteidigungsminister)
  2. Darf das Netz mehr sein, auch wenn das Vernetzte Denken von Usern mitunter sehr zu wünschen übrig läßt, sodass diese "maoistischen Zustände" nicht aufgrund der Machtübernahme einer anonymen Masse einreißen, sondern mit der Unfähigkeit oder Weigerung einiger, mit polyreferentiellen Informationen umzugehen (das bedeutet, mit Informationen, deren innerer Zusammenhang mehr als einen "roten Faden" hat), sodass dieser Netzmaoismus eher ein Netz-Populismus ist (in Boulevardmedien sind ebenso keine tiefschürfenden Artikel zu erwarten, wobei komplexere Informationen oft als "Zumutung" abgelehnt werden.
Disclaimer    

Ich persönlich glaubte einen Gegenbeweis zu der These Illigs gefunden zu haben, will aber hier keine Illig-Diskussion lostreten (ausser das Recht, per Querdenken was in der Wissenschaft anzustoßen, nur dürfen dann die eigenen Hypothesen nicht als Dogmen betrachtet werden).

2: Nächster Punkt:Digitales Multikulti    

Originaltext    

"Dies legt für mich als Soziologen eine sehr attraktive soziale Phantasie nahe: im Gegensatz zur Struktur der Wikipedia mit ihrer Wiki- Engine "MediaWiki", die mit flachen Namensräumen und strengen einheitlichen Konventionen agiert , ermöglicht ein fraktales Wiki eine Topologie verschiedenster Ordnungen und Konventionen, eine auf einzelne Benutzer oder Benutzergruppen zugeschnittene Vielfalt von Projekten mit ganz unterschiedlichen Kulturen."

Kommentar    

Ich denke, dass ist der technologische Witz an einem Fraktalwiki, obwohl Fraktale etwas mit Selbstähnlichkeit zu tun haben. Jedenfalls macht eben dieses die enorme Flexibilität des Dorfwikis im Einsatz aus, das bedeutet, es kann auf die Schnelle als Wissenstransporter eingesetzt werden. Das Dorfwiki sollte sich jedoch in keiner Weise mit der Wikipaedia messen, letztere hat den Anspruch ein Lexikon und nur ein Lexikon zu sein. Das Dorfwiki hatte in der Vergangenheit einen weit breiteren Einsatzscope, wobei sich allerdings in der letzten Zeit gewisse Probleme mit zielgruppenorientierter Anwendung zeigten:

  1. Fällt jemand einer Zielgruppe aus seinem virtuellen Subwiki raus, finden sie oder er nicht mehr zurück.
  2. Der Einsatz des Dorfwikis im Unterricht, der sich mal aus einer Wiki-Brücke nach Peru rauskristallisierte, ist in Österreich insoferne problematisch, als die Leute fokussiert sind und daher zwischen Botschaft und Überbringermedium nicht unterscheiden können.
  3. Die einfachere Lösung war eine Coolix-Domain über der jeweiligen Startseite des entsprechenden Subwikis, eine etwas bessere Möglichkeit wäre eine Menüführung, das bedeutet, auf der Linken Seite einen Link zu einem Inhaltsverzeichnis aller themenspezifischen Subwikis, um Irrläufe zu verhindern.
Das Dorfwiki ist zwar in der technischen Ausführung fraktal, als Tool jedoch multifunktional. Eben deshalb ist es eher wie ein mittelalterlicher Ideen- und Projektmarktplatz zu verstehen, der bunt und vielfältig war / sein soll. Wäre es nur als Online-Community für die Globale-Dorf-Forschung zu gebrauchen, dann hätte dies folgende Konsequenzen:

  1. Belanglosigkeit der gesamten Community für Dritte (wozu braucht man dann allerdings die Internetseite?)
  2. Verzicht auf sämtliche Ideen- Bedürfnis - etc. Neuzugänge
  3. Reduktion der Visibilität der Forschungsgesellschaft GIVE auf die GIVE-Website, die sieht folgendermassen aus: GIVE
  4. Verzicht auf mobile Kommunikationsoptionen (eine Website ist weit aufwändiger, als das Wiki, wie diese mittlerweile als museal zu bezeichnende Vereinswebsite deutlich macht).
Diese Konsequenzen wären für den Verein GIVE fatal, da er dann wie hunderttausend andere Vereine in einer Art Sektierer-Ecke verkommen würde. Unter den Bedingungen des Dorfwikis ist GIVE aber ein Medieninhaber, wobei das Dorfwiki kostengünstiger und weniger hierarchisch ist, als beispielsweise ein Radiosender.

UweChristianPlachetka





[1] : http://www.edge.org/documents/archive/edge183.html