[Home]
Franz Nahrada / Beitrag Open Source Jahrbuch / Artikel In Progress /
Diskussion


Home
Neues
TestSeite
DorfTratsch

Suchen
Teilnehmer
Projekte

GartenPlan
DorfWiki
Bildung+Begegnung
DorfErneuerung
Dörfer
NeueArbeit
VideoBridge
VillageInnovationTalk


AlleOrdner
AlleSeiten
Hilfe

Einstellungen

SeiteÄndern







Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Allgemeine Stellungnahmen   
spezifische Anmerkungen von UweChristianPlachetka   
Zweites Kriterium: Fähigkeit zu produzieren   
Die Biomorphe Wende der Technologie und die kybernetische Revolution der Biologie   
Weitere Beiträge   

Allgemeine Stellungnahmen    

Franz, die analogisch zur Biologie findee ich sensationell! "Höheres Leben konnte sich nur entwickeln, weil jede Zelle im Prinzip das ganze know-how in sich trägt und benutzen kann, was es braucht". Das scheint mir im Prinzip die Basis biologischer Fraktalität, der wir die Wiki-Fraktalität (mit einer Aktivierung von algorithmischer Möglichkeiten in den Contextseiten, ähnlich der Aktivierung von genetischem Code in Zellen) nachempfinden. Man könnte fantasieren: "die Menschheit stagniert deshalb in ihrer gesellschaftlichen Entwicklung weil sie das OpenSource-Prinzip verletzt" (geschichtlich durch Geheimhaltung und hierarchische Engführung, modern durch Patente, Copyrights und Monopolisierung von Resourcen). -- Helmut

danke für die Ermutigung. Ich denke das muß tatsächlich die Linie des Artikels sein! Die Menschheit stagniert, weil sie den evolutionären Level erreicht hat, auf dem sie so agieren könnte wie die Natur es schon immer tut. Aber mehr als das: es ist ein Vorgeschmack auf so etwas wie eine tatsächlich mögliche andere Gesellschaft. Und: Ich weiß nie genau ob wir schon einmal dort waren oder nicht (siehe Uwes Inka-Forschung). ....Die letzten Tage haben viele geistige Abenteuer mit sich gebracht, und damit auch viele neue Fragen. Ich hoffe daß ich den Artikel fertig kriege, die Realität überholt ihn ständig..... Franz

spezifische Anmerkungen von UweChristianPlachetka    

Zitat FN: Unsere gesamte biologische Welt beruht auf der ständigen Freisetzung und Reproduktion von genetischem Code. Noch bevor irgendein Mensch einen Gegenstand hergestellt hat, existierte für Jahrmilliarden bereits eine Reproduktionstechnologie von ungeheurer Komplexität, die sich im freien Spiel der Evolution beständig verfeinert und weiterentwickelt hat: die Vervielfachung der lebendigen Organismen, von der einfachen Zellteilung bis hin zur sexuellen Fortpflanzung. Manche Naturprozesse tendieren zu unendlicher Wucherung, die nur an der Erschöpfung von natürlichen Ressourcen ihre Grenzen findet, andere haben selbsteingebaute Grenzen. Die Welt der Pflanzen und Tiere weist vom stofflichen Gesichtspunkt eine ungeheure Diversität und Materialreichtum auf, die Natur ist darin noch immer den besten Baumeistern und Chemikern zumindest ebenbürtig.

Lieber Franz: Genetisches Material wird per definitionem durch sexuelle Fortpflanzung freigesetzt (etwa windbestäubende Pflanzen) Zellteilung setzt überhaupt kein genetisches Material frei. Ich halte dies für einen antifreudianischen Versprecher, weil sonst müsste man im Bereich der Biologie nicht nur von OpenSource, sondern auch von OpenSex? reden - und das wird in unserer Kultur blöde Kommentare provozieren. Trotzdem: Genetisches Material wird nur und ausschliesslich durch Sex übertragen.

leuchtet mir nicht ein. Wenn Du so willst ist die Zellteilung eine Form der Reproduktion (ich rede nicht nur von Freisetzung) und vermittelt auch die Fähigkeit der Reproduktion weiter. Die Zellteilung funktioniert auch nach der ersten Teilung weiter, warum wohl? Im übrigen gibt es putzige Photos von Bakterien, die einander mit extra Röhrchen genetisches Material zuschieben, ich hab nie rausgekriegt ob das ein Fake war oder nicht. Ich hab jedenfalls diesen Gedanken schon einmal gegen die dominante Wirtschaftstheorie, die sich in ihren Robinsonanden fälschlicherweise auf Naturgesetze beruft, ausgeführt FN

Zitat FN Der Mensch ist immer noch am Anfang seiner Bemühungen, das Funktionieren dieser Reproduktionstechnologie zu verstehen, und vielleicht tut er gut daran diese nicht nach dem Muster industrieller Technologie als beliebig formbare Herstellungstechnologie mißzuverstehen; und doch stehen auch schon mit dem bereits vorhandenen Genmaterial unglaubliche Optionen des Gestaltens von biogenen Prozessen bereit. Die Gratisgabe der Reproduktion ist all diesen Agentien immanent; artifizielle Sterilität einzubauen oft die erste Tat derjenigen, die auch Naturprozessen eine proprietäre Verwertbarkeit einprägen wollen.

Das hast vom Biolinux-Artikel, den Wilfried Hartl beigetragen hat (bitte, auch wenn man für Open-Source ist: Zitate sind wichtig, auch um das intellektuelle Herkunftsmillieu - den Ursprungsdiskurs - einer Idee zu verstehen).

Der Gedanke ist älter als der BioLinux? Artikel, aber ich bitte um möglichst viele passende Literaturstellen FN

Und wenn wir schon von OpenSex? reden: Wer sind die Kulturen, die am keuschesten sind? Die patriarchalischen Kulturen, die Frauen als Eigentümer der Männer verstehen: Die Analogie halte ich für bemerkenswert.

Uwe, das ist jetzt wirklich eine Abschweifung, aber dazu kannst Du hier interessante Dinge nachlesen....
Zweites Kriterium: Fähigkeit zu produzieren    

ZitatFN?Open Source als Organisationsweise geistiger Arbeit hat sich in den Bereichen Software und Wissensproduktion deswegen durchgesetzt, weil das Produktionsmittel Computer massenhaft und billig zur Verfügung steht, weil der Rohstoff Code sich blitzartig kopieren und reproduzieren läßt und weil auch die Kommunikation zwischen kooperierenden Produzenten derart revolutioniert wurde, daß sie nicht mehr aufwändig an einem Ort versammelt werden müssen. All dies sei im Bereich der materiellen Produktion nicht gegeben. Produktion sei gebunden an die Zurverfügungstellung eines gewaltigen Kapitalvorschusses, unter dessen Kontrolle und Regie sie am effizientesten ablaufen würde. Die economy of scale und die beständige Verdichtung der Märkte und Produktionslogistiken sorge außerdem dafür, daß sich der "Eintrittspreis" für konkurrenzfähige Produktion beständig erhöhe. Die Frage ist, ob auch diese Logik prinzipiell unterlaufen werden kann.

Bezüglich der wissensbasierten Weltsysteme, das war unsere große Entdeckung im Rahmen des Projektes "Oil Reduced Agriculture" (Wilfried Hartl, UweChristianPlachetka) ist properitäres Genmaterial von Übel, denn der Geizhals oder EIGENBRÖTLER ist der "genetischen Ermüdung" als Bauer seines eigenen Saatgutkreislaufes ausgesetzt. Das heisst, Vavilovzentren und die dazu gehörigen Kulturen der Neolithischen Revolutionäre sind der erste Beweis dafür, dass OpenSource eine viable Produktionsweise ist.

Wie Helmut bereits geschrieben hat wäre es sehr wichtig, anhand von ethnologischen Studien aufzuzeigen daß diese gesellschaftliche Handlungsweise eine solide Tradition hat. Leider scheint es gerade darüber wenige Untersuchungen zu geben..FN

Siehe die Richtlinie der EU gegen Biopiraterie und die Schwierigkeiten damit
Patente auf Pflanzensorten sind nach den Patentrichtlininen nicht zulässig. Nichtsdestotrotz hat das Europäische Patentamt (EPA) in München am 07.02.2001 ein Patent auf gentechnisch veränderte Pflanzen genehmigt. In einer öffentlichen Sitzung wies die Behörde am Mittwoch den Einspruch der Umweltschutzorganisation Greenpeace gegen das vom französischen Chemie-Konzern Aventis beantragte Patent auf Pflanzen zurück, die gegen ein Unkrautvernichtungsmittel resistent gemacht wurden. Greenpeace begründete seinen bereits 1993 vorgelegten Einspruch mit einem Verstoß gegen das Europäische Patentübereinkommen und damit, dass diese Pflanze bereits in der Natur vorkommt. Der Gentechnik-Experte der Organisation, Christoph Then, erklärte, "das Patentamt begeht schamlosen Rechtsbruch.
Jetzt, wo die fortschreitende Entwicklung in der Biotechnologie eine bedenkliche Patentierungswelle auslöst, sollte die Institution der Patentierung noch einmal revidiert werden. Neben den ethischen Bedenken gegen die Biotechnologie tritt für uns jetzt auch der Unsinn des Monopols an Lebensformen zu Tage. Wir haben zu Recht die Schwierigkeit einzusehen, dass die physische Existenz und Entfaltungsmöglichkeiten von uns Menschen und den Lebewesen der Natur willkürlich in die Hände der Rechtspersonen gegeben werden, die diese als Rechtsbesitz beanspruchen
Dass der Einsatz von medizischer Versorgung durch Patente behindert oder gar versperrt werden könnte, und dass die Vielfalt der Natur zum Besitz gemacht wird, ist gefährlich, ungerecht und die Patentierung von Lebewesen ist fast so absurd, als hätte Darwin die gesamte Evolution mit ihren Ergebnissen patentiert. Jetzt, da wir als Menschen physisch-existentiell vom Unsinn der Patentierung berührt werden, müßten wir uns als geistige Wesen auch dem Unsinn der Patentierung von geistigen Errungenschaften bewußt werden. Die Patentierung von Geist knebelt uns mindestens genauso, wie die Patentierung der Materie, und stellt die höchste Stufe der Kasernierung des Wissens dar
Mit der Abschaffung von Patenten würde der Dritten Welt auch der größte Dienst erwiesen werden, weil die Verzinsung von patentiertem Geist viel höher ist, als die Verzinsung von Auslandsschulden. Europa ist in dieser Hinsicht gefragt und muß als erstes den unumgänglichen Schritt machen und nicht nur Patente verweigern, sondern auch allen ausländischen Patenten jeglichen Rechtsschutz verweigern.

Quelle: http://www.dreigliederung.de/news/01021300.html

(wo man das weiter nachlesen kann, soviel mal zum Thema Zitieren auch im OpenSource)

Die Biomorphe Wende der Technologie und die kybernetische Revolution der Biologie    

Naja, das ist ein weites Feld, trotzdem ist das Prosuming - aus einer anderen Diskussion: Jetzt greife ich mein Taschenmesser und schnitze mir mein Handy selber ... - sicherlich kein Allheilmittel, weil es auf hochkomplexen vorgefertigten Teilen besteht, die industriell gefertigt werden. Die Endfertigung wird dem Konsumenten überlassen, da menschliche Arbeitskraft teuer ist ... . Lg UweChristianPlachetka

so einfach ist es ja nicht, ich hab das im Artikel versucht auszuführen...In jedem Fall bringt die allseitige Kommunikation zu Standards größere Freiheiten für die Produzenten- Konsumenten als ein marktliches Angebot unter dem Prinzip der Verwertung.

Mir ist nicht wohl wenn ich den Begriff der Freiheit an die Individualisierung von Produkten, letztlich an Produktion / Konsumation gebunden sehe. Meine Skepsis bezüglich der Anwendbarkeit/Nützlichkeit/Endwirkung der Fabber habe ich ohnehin schon oft geäußert. -- HelmutLeitner 28. Dezember 2006 15:19 CET

Helmut es ist für mich umgekehrt. Weil Moral und Freiheitsdiskurs geradezu nirgends an die Gestaltung der Produktion/Konsumption anzudocken vermochten, haben wir eine Situation höchster Irrationalität und voller Stress, obwohl wir stofflich reich sind. Ich binde den Begriff nicht an die Produktion, ich mache eine Beziehung möglich. Und dem Fabber rede ich nicht das Wort, auch nicht in diesem Artikel, das muß ich noch klarer machen...FranzNahrada 29. Dezember 2006 12:32 CET

Weitere Beiträge