Einladung zum Forschungsnetzwerk Globale Dörfer Wien, im Juni/Juli 2005

Liebe Angeschriebene,

in den letzten Wochen und Monaten ist das Interesse am Forschungsgegenstand "Globale Dörfer" als Basis einer grundsätzlichen Neuorientierung im ländlichen Raum enorm in Schwung gekommen. Viele Faktoren haben dazu geführt, unter denen die verbreitete Wahrnehmung des Brüchigwerdens herkömmlicher städtischer Lebensperspektiven die wichtigste ist. Viele Aktivitäten entstanden unabhängig voneinander, "Stiftung ReicheDörfer", "NeueArbeit" (Frithjof Bergmann), das Globale Dorf Kirchbach, ein Arbeitskreis "urbanes Leben im ländlichen Raum" in Hagenberg, "iDorf", Bildungsinitiativen wie "RegionalesInformationscoaching", "IPRA" und so weiter. Ich sehe eine Reihe von Gemeinsamkeiten und die doppelte Entwicklung von praktischen Initiativen (wie Kirchbach) und damit einhergehend theoretische Bedürfnisse nach der Klärung vieler neuer Fragen.

Bei einem Treffen mit MartinTreberspurg und Werner Kvarda an der Universität für Bodenkultur hat sich die Idee eines transdisziplinären Netzwerks von Forschern und Instituten herauskristallisiert, das sich in einer zu fördernden Aktivität der Entwicklung und Beantwortung dieser Fragestellungen widmet, die sich im Schnittpunkt von Raumplanung, Architektur, Landwirtschaft, Ökologie, Kommunikationswissenschaft, Soziologie, Automations- und Verfahrenstechnik und vielen anderen Disziplinen abspielen.

Fragen dieses Forschungsnetzwerkes könnten zum Beispiel sein:

1. ) Wie ist bei kleinen Siedlungen die Verfügbarkeit einer kritischen Masse von Dienstleistungen zu gewährleisten (Änderung der Berufsstruktur, neue Supportnetzwerke, neue Institutionen und kooperativen Verbünde)
2. ) Wie läßt sich eine konzertierte Aktion von Gemeinden denken, die sich auf Zuzügler und lokale Kreislaufwirtschaften einstellen? Was kann die Landwirtschaft dazu beitragen, erschließen sich ihr neue Einkünfte, Tätigkeitsfelder und Herausforderungen?
3. ) Welche technologischen Fortschritte und welche Stoffstromketten sind dabei und dafür verfügbar?
4. ) welche neuen Formen der ökonomischen Organisation sind dabei denkbar und praxisbewährt? Welche neuen sozialen und politischen Institutionen bilden sich heraus?
5. ) welche Formen dörflicher Architektur verhindern Verhüttelung und Flächenverbrauch, bringen Dichte und Lebensqualität?

Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, endgültig einzusehen daß unsere kleine GIVE Forschungsgesellschaft lediglich einen Vernetzungspunkt für Kooperationen abgeben kann, daß aber die Fülle der Themen die wir ansatzweise in den letzten 12 Jahren bearbeitet haben nach einem Forschungsnetzwerk verlangt. Paradoxerweise ist gerade das enorm gestiegene Interesse (und die zunehmende Anzahl freiwilliger Mitarbeiter) für mich der letzte Anlaß, die Rolle unserer Institution endgültig zu relativieren und sie aher als Katalysator von Forschungsaktivitäten denn als durchführende Institution zu sehen.

Ich möchte Sie alle daher einladen, bei unserem Abeitstreffen in Kirchbach in der Steiermark vom Freitag den 5. August bis Sonntag 7. August mittags dabeizusein und mit mir gemeinsam über so ein Forschungsnetzwerk nachzudenken. Es sollen nicht mehr als 15 Personen sein, und es sollen mehrheitlich VertreterInnen von Institutionen sein, die in ihren Gebieten an der vordersten Front der wirssenschaftlichen Entwicklung stehen und prinzipiell anwendungsorientiert forschen.

Ich bitte Sie um Zusagen oder Absagen, weitere Vorschläge und Ideen, und freue mich auf das Treffen im August. Informationen zum veranstaltungsort finden sie hier:

http://www.kb5.at

ich werde Sie laufend via Dorfwiki über die angemeldeten Teilnehmer informieren! ForschungsnetzwerkGlobaleDörfer/Teilnehmer

ForschungsnetzwerkGlobaleDörfer/Programm

ForschungsnetzwerkGlobaleDörfer/Organisation

Reaktionen

Lieber Herr Nahrada,

freue mich, dass Sie immer noch mit Begeisterung bei dieser wichtigen Sache sind und dass jetzt ein Netzwerk dazu entsteht.

Wie gesagt, bei dem Treffen im August kann ich leider nicht teilnehmen, weil ich zu Vortraegen im Ausland bin. Wenn im Herbst ein Treffen stattfindet, bin ich gerne dabei, soweit meine Zeit reicht. Bin halt immer unter grossem Druck.

Mit allen guten Wuenschen und herzlichen Gruessen auch an die anderen Freunde und Kollegen im Netzwerk,

Bruno Buchberger RISC Hagenberg ( Research Institute for Symbolic Computation - Institut für Symbolisches Rechnen der Johannes Kepler Universität Linz)

Lieber Franz!

Wie bereits am Telefon gesagt, werde ich gerne am Freitag den 5.5. dabei sein.

MichaelNarodoslawsky Institut für. Ressourcenschonende. und Nachhaltige Systeme. Technische Universität Graz

zunächst mal vielen Dank für die Einladung, die ich gerne wahrnehme (und an Prof. Knoflacher weitergeleitet habe). Meiner Meinung nach ist das Thema Mobilität ein wichtiger Aspekt, der bis jetzt noch nicht in Eurem Konzept erscheint. Diesen Part kann ich mir gut vorstellen zu übernehmen, denn mit der Veränderung von Lebensformen ändern sich auch alle Mobilitätsbedürfnisse, was wiederum Auswirkung auf Umwelt und Besiedelung hat...dies wäre meine Ergänzung.

Sobald Prof. Knoflacher konkretes Interesse bekundet hat, werde ich Dich darüber informieren.

Bis dahin alles Gute!!! Gruß

Rolf Schilling

A. Heißenhuber Ordinarius des Lehrstuhls für Wirtschaftslehre des Landbaues an der TU München.

Lieber Franz,

ich finde dieses Forschungsnetzwerk eine gute Initiative und eine notwendige Einrichtung zur Unterstützung der Nö. Dorferneuerung. Leider kann ich im August nicht dabeisein, würde mich aber über eine Einbindung und Kooperation freuen. Auch das von Seiten der LandesgeschäftsstelleFürDorferneuerung beauftragte Projekt "DorfBegegnung" weist in dieselbe Richtung und sollte mitgedacht werden. Eine gute Möglichkeit zur internationalen Vernetzung stellt auch der 5. internationale Dorferneuerungskongreß von 21.-22. Sept 2005 in St. Pölten dar, zu dem zahlreiche engagierte Meinungsbildner, Beamte und Aktivist/innen der Dorferneuerung und Landentwicklung aus ganz Mitteleuropa erwartet werden. Das genaue Programm dazu folgt in Kürze.

Liebe Grüße, BernhardHaas

Sg. Herr Nahrada,

auf umwegen ist ihr mail auch in meiner mailbox gelandet. ich selbst beschäftige mich mit der schnittstelle ökologische landwirtschaft & regionale entwicklung, was ihre idee für mich sehr interessant macht. ich hätte auch großes interesse an ihrer veranstaltung im august teilzunehmen, bin da aber auf urlaub. ich würde mich freuen, über ihre aktivitäten weiter informiert zu werden!

mit freundlichen grüßen ruth kratochvil boku

Lieber Franz,

wie ge-mailt, habe ich terminliche Probleme, weil ich erst am Samstag aus dem Urlaub zurückkomme. Ich werde aber so bald wie möglich zu Euch nach Kirchbach fahren.

Herzliche Grüße,
Helmut Leitner

vielen Dank für deine Info!

Leider werde ich zu dieser Zeit nicht in Österreich sein.

Trotzdem interessiert mich dieses Projekt sehr, da ich mit meiner Diss aus Soziologie ("Die Rolle der EB für eine nachhaltige Gemeinwesenentwicklung im ländlichen Raum. Ein Vergleich zwischen NÖ und Estland") ganz nahe an diesem Thema bin.

Ich hoffe auf eine baldige Gelegenheit zu weiteren Gesprächen. Beste Grüße

ThomasMann

ich hätte grosses interesse an dem treffen - einerseits auf grund meiner arbeiten im tourismus- und regionalentwicklungsbereich, andererseits auch als koordinator des forums nachhaltiges österreich (wiss. begleitgremium der öster. nachhaltigkeitsstrategie), hier ist die demographische entwicklung gerade auch ein wichtiges thema.

bin derzeit auf urlaub, habe sporadischen e-mail kontakt, die angegebenen infos zum treffen kann ich erst nächste woche ansehen

lg ChristianBaumgartner

PS: ich bin seit 1.4. auch generalsekretär der naturfreunde internationale....

Beste Grüße, ElmarZepf

• Ing. AlexanderDworak
• KEIMBLATT ÖKODORF
• Altenmarkt 95, 8333 Riegersburg

weitere inhaltliche Anmerkungen zum Text

FranzSkala: "Brüchigwerden städtischer Perspektiven":

• welche städtische Perspektiven....es gibt viele ?
• landwirtschaft als weiterhin primärer sektor ?