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Hans Gert Graebe / Seminar Wissen /
2016-01-12


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Johannes Schmidt, 7.1.2016
Johannes Schmidt, 07.01.2016

===Anmerkungen===

Im Kontext von Open Culture ist die Debatte um Open Educational Resources die wohl detaillierteste Debatte, in der nicht nur die Forderung nach freizügig zugänglichen Lehrmaterialien mit Verweis auf die vielfältigen Vorteile der Nachnutzung und Weiterentwicklung durch unabhängige Dritte thematisiert werden, sondern umfassender die gesellschaftliche Einbettung solcher Prozesse und die Ambivalenz entsprechender Effekte beleuchtet wird. Im Vortrag wurde hierzu eine sehr ausführliche Übersicht gegeben.

Die Darstellung beginnt mit dem MIT Open Courseware Project, mit dem 2001 eine neue Wettbewerbsfront zwischen Hochschuleinrichtungen eröffnet wurde: Mit offenen Lehrmaterialien kann der Einzugsbereich einer Hochschule deutlich erweitert werden, wenn die Materialien durch (kostenpflichtige) Online-Kurse begleitet und so Abschlüsse ermöglicht werden. Bereits hier deutet sich eine ambivalente Wirkung offener Lehrmaterialien als Türöffner und sogar trojanisches Pferd der Vermarktung von Bildungsaktivitäten an. Lernerkontexte sind komplexer und nicht allein auf die Verfügbarkeit offener Lehrmaterialien zu reduzieren. Das wird nicht zuletzt später im Vortrag deutlich, wenn eingeschätzt wird, dass 75% offener Lehrmaterialien von freien Bildungsanbietern erstellt worden sind.

Gleichwohl sind die Effekte ambivalenter und lassen sich schwerlich allein auf eine marktkritische Perspektive reduzieren. Die Bildungsanbieter bewegen sich selbst im Umfeld einer zunehmenden Zahl offen verfügbarer Materialien sowie von Strukturen der kooperativen Reproduktion dazu erforderlicher Infrastrukturen. Sie stehen dabei nicht nur untereinander im Wettbewerb, sondern auch mit sozialen "Selbststrukturierungsprozessen" von Wissen wie Wikipedia oder Slideshare oder kooperativen Austauschplattformen wie etwa zum.de. Von den Bildungsanbietern werden dabei immer wieder Fragen der Qualität und der Qualitätssicherung in den Vordergrund gerückt. Der Vortragende stellte dies ausführlich am Beispiel des "Verbands Bildungsmedien" dar, der etablierte Qualitätssicherungsmechanismen gefährdet sieht. Diese ließen sich schnell einreißen, aber danach nur schwer wieder neu aufbauen.

Die neuen Potenziale digitaler Vernetzungsstrukturen eröffnen neue Möglichkeiten für einen freizügigen Zu- und Umgang mit Lehrmaterialien und damit zugleich ein neues Feld der Auseinandersetzung um die politische Gestaltung dieser Räume. Im Vortrag wurde dies an den Positionen der EU sowie Bundesrat und Bundesregierung dargestellt.

Hans-Gert Gräbe, 17.01.2017

OER - Open Educational Resources

Termin: 12. Januar 2016, 15.15 Uhr

Ort: Seminargebäude, SG 3-12

Thema: OER - Open Educational Resources.

Vortrag und Diskussion mit Johannes Schmidt.

Ankündigung

Entsprungen aus der Idee des „Open Courseware“-Projekts (OCW) des Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Jahre 2001, in dessen Rahmen jene Universität eine Vielzahl an Kursinhalten als digitale Lehr- und Lernmaterialien frei zugänglich veröffentlicht, entwickelt sich auf Bestreben von Organisationen wie der UNESCO oder OECD seit 2002 das Konzept der „Open Educational Resources“ (OER). Während der ursprüngliche Fokus spezifisch auf den Einfluss von OER bzgl. der Unterstützung der Bildung in Entwicklungs- und Schwellenländern lag, genießt die Thematik freier Bildungsmedien heute auch in Industrieländern eine steigende Aufmerksamkeit. Als problematisch erweist sich dabei das Begriffsverständnis der Einzelworte „Open“, „Educational“ und „Resources“, sodass je nach Art der Akteure und Interessengruppen sowie bzgl. der spezifischen Einsatzbereiche (z.B. Schule vs. Hochschule vs. berufliche Weiterbildung) teilweise divergierende Deutungen des OER-Konzepts existieren, aus denen wiederum hinsichtlich der Nutzung, Bearbeitung und Weitergabe rechtliche Differenzen resultieren.

Nach einem kurzen Abriss über Meilensteine in der Entwicklung des OER-Konzepts soll das Seminar Aufschluss über die verschiedenen begrifflichen Deutungen und deren Konsequenzen sowie Anwendungsbereiche geben und diese zur Diskussion stellen.

Johannes Schmidt, 07.01.2016

Anmerkungen

Im Kontext von Open Culture ist die Debatte um Open Educational Resources die wohl detaillierteste Debatte, in der nicht nur die Forderung nach freizügig zugänglichen Lehrmaterialien mit Verweis auf die vielfältigen Vorteile der Nachnutzung und Weiterentwicklung durch unabhängige Dritte thematisiert werden, sondern umfassender die gesellschaftliche Einbettung solcher Prozesse und die Ambivalenz entsprechender Effekte beleuchtet wird. Im Vortrag wurde hierzu eine sehr ausführliche Übersicht gegeben.

Die Darstellung beginnt mit dem MIT Open Courseware Project, mit dem 2001 eine neue Wettbewerbsfront zwischen Hochschuleinrichtungen eröffnet wurde: Mit offenen Lehrmaterialien kann der Einzugsbereich einer Hochschule deutlich erweitert werden, wenn die Materialien durch (kostenpflichtige) Online-Kurse begleitet und so Abschlüsse ermöglicht werden. Bereits hier deutet sich eine ambivalente Wirkung offener Lehrmaterialien als Türöffner und sogar trojanisches Pferd der Vermarktung von Bildungsaktivitäten an. Lernerkontexte sind komplexer und nicht allein auf die Verfügbarkeit offener Lehrmaterialien zu reduzieren. Das wird nicht zuletzt später im Vortrag deutlich, wenn eingeschätzt wird, dass 75% offener Lehrmaterialien von freien Bildungsanbietern erstellt worden sind.

Gleichwohl sind die Effekte ambivalenter und lassen sich schwerlich allein auf eine marktkritische Perspektive reduzieren. Die Bildungsanbieter bewegen sich selbst im Umfeld einer zunehmenden Zahl offen verfügbarer Materialien sowie von Strukturen der kooperativen Reproduktion dazu erforderlicher Infrastrukturen. Sie stehen dabei nicht nur untereinander im Wettbewerb, sondern auch mit sozialen "Selbststrukturierungsprozessen" von Wissen wie Wikipedia oder Slideshare oder kooperativen Austauschplattformen wie etwa zum.de. Von den Bildungsanbietern werden dabei immer wieder Fragen der Qualität und der Qualitätssicherung in den Vordergrund gerückt. Der Vortragende stellte dies ausführlich am Beispiel des "Verbands Bildungsmedien" dar, der etablierte Qualitätssicherungsmechanismen gefährdet sieht. Diese ließen sich schnell einreißen, aber danach nur schwer wieder neu aufbauen.

Die neuen Potenziale digitaler Vernetzungsstrukturen eröffnen neue Möglichkeiten für einen freizügigen Zu- und Umgang mit Lehrmaterialien und damit zugleich ein neues Feld der Auseinandersetzung um die politische Gestaltung dieser Räume. Im Vortrag wurde dies an den Positionen der EU sowie Bundesrat und Bundesregierung dargestellt.

Hans-Gert Gräbe, 17.01.2017


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