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Europäischer Dorferneuerungspreis 2008

Europäischer Dorferneuerungspreis


Vernetzung der Nö. DorfErneuerung in Europa und der Welt

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
6.Europ. Dorferneuerungskongress im Internet   
Europäischer Dorferneuerungspreis   
Buch "HeimSuchungen"    
15 Jahre Europäischer Dorferneuerungspreis im Spiegel der Zeit   
Kooperationen über die Grenzen hinweg   
Dorfpartnerschaft Obermarkersdorf mit Glodu/Rumänien   

6.Europ. Dorferneuerungskongress im Internet    

Vom 23. bis 25. Mai 2007 fand in Kamen Slaski in Polen der 6. Internationale Dorferneuerungskongress statt. Statements von 22 Referenten und Teilnehmern dieser Veranstaltung sind im Internet zu finden: {{ http://www.raumordnung-noe.at}}, Buttons Gemeinde-Landesaktionen-NÖ Dorferneuerung-Dorferneuerung international-Videobeiträge

Europäischer Dorferneuerungspreis    

Seit 1990 veranstaltet die Europäische Arbeitsgemeinschaft Landentwicklung und Dorferneuerung alle zwei Jahre einen Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis. Dabei vertritt nur ein Dorf die jeweilige Mitgliedsregion. Niederösterreich war bei allen Wettbewerben vertreten. Insgesamt nahmen 14 Orte im Jahr 1990 teil, 2004 waren es bereits 32 Orte aus 11 Ländern.

Die niederösterreichischen Teilnehmer waren:

1990: Niederstrahlbach (Gemeinde Zwettl)
ausgezeichnet für die beispielhafte Selbsthilfe bäuerlicher Familien zur Wiedergewinnung dörflichen Gemeinschaftssinns

1992: Kautzen
ausgezeichnet für das erfolgreiche Bemühen, ökonomische Realität, ökologische Innovation und geistig-kulturelle Bezüge unter starker Beteiligung der Bürger miteinander zu verbinden

1994: Windhag und St. Georgen in der Klaus (Gemeinde Waidhofen/Ybbs)
„Eigeninitiativen vermögen den Weilern die Bedeutung als Mittelpunkt der Streusiedlung zurückzugeben. Dadurch wurde eine echte Partnerschaft von Stadt und Land aufgebaut.“ (Zitat der Jury) - zwei krisengeschüttelte Dörfer ergriffen die Initiative

1996: Gemeinde Katzelsdorf
„Katzelsdorf erhält einen Sonderpreis für herausragende Leistungen im Umgang mit dem soziokulturellen Erbe, im Bereich der Erhaltung und Gestaltung der Kulturlandschaft, für die land-wirtschaftlichen Initiativen, für das tatkräftige Engagement für erneuerbare Energiekreisläufe, für beispielhafte überörtliche Anbindungen und Verflechtungen, für die spürbare Verbesserung funktional und sozial bedingter Lebensqualität sowie für den ganzheitlichen und umfassenden Ansatz des Dorferneuerungsprozesses auf Basis breiter Bürgerbeteiligung.“ (Zitat der Jury)

1998: Obermarkersdorf: „Kreativ – innovativ – kooperativ“
Obermarkersdorf wird mit dem „Europäischen Dorferneuerungspreis 1998“ ausgezeichnet, wird also Gesamtsieger des Wettbewerbs. „Der Dorferneuerungsprozess in Obermarkersdorf wird als besonders mottogerecht erkannt und überzeugt auf herausragende Weise hinsichtlich Inhalt, Methode und Wirkung.“ (Zitat der Jury) Positiv erwähnt wurden die breite infrastrukturelle Versorgung und die Situierung der Gemeinschaftseinrichtungen im Ortszentrum am Dorfanger, die angenehme Zurückhaltung gestalterischer Maßnahmen sowie die gelungene Integration von Landschaftselementen. Außerdem wurden die zahlreichen Veranstaltungen und die regionale Kooperation gelobt, ebenso das Hackschnitzelheizkraftwerk mit Sonnenkollektoren.

2000: Reinsberg: „Ohne Zukunft keine Vergangenheit“
Reinsberg wird mit einem Europäischen Dorferneuerungspreis für eine ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung von herausragender Qualität ausgezeichnet. Besonders anerkannt wurde die mutige, zeitgemäße und qualitätvolle Interpretation kultureller und architektonischer Fragen mit positivem Einfluss auf das dörfliche Selbstbewusstsein und großer Strahlkraft auf die umgebende Region. Gemeint waren dabei die Einbauten in die Burgruine, die kulturell rege genutzt wird.

2002: Großschönau: „Grenzen überschreiten“
Großschönau wird von der Jury besonders gelobt für das Leitbild „Ökologie und Bildung“, im Rahmen dessen vielfach gebündelte Aktivitäten umgesetzt wurden (kreative Landschulwochen, Bioenergiemesse, Hackschnitzelheizung, Abwasserentsorgung).

2004: Herrnbaumgarten: „Aufbruch zur Einzigartigkeit"
„Herrnbaumgarten ist es aufbauend auf dem Leitbild des ‚verruckten Dorfes’ mit einem Übermaß an Kreativität sowie mit viel Witz und Originalität gelungen, die Gestaltung der eigenen Zukunft in die Hände zu nehmen und in zahlreichen Bereichen der Dorfentwicklung Hervorragendes zu leisten“. (Zitat der Jury)

2006: Ybbsitz:
ist Sieganwärter und wird ausgezeichnet mit dem Europäischen Dorferneuerungspreis für ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung von herausragender Qualität

2008: Schönbach: „Zukunft durch gesellschaftliche Innovationen“
Die Jury: Schönbach ist durch ein außerordentlich hohes Maß an bürgerschaftlichem Engagement und die Bereitschaft zur Umsetzung innovativer Ideen, insbesondere im wirtschaftlichen und kulturellen Bereich, gekennzeichnet. Herausragend präsentieren sich dabei insbesonders die Sanierung und Revitalisierung des Klosterkomplexes, die Einrichtung einer Erlebniswerkstatt mit überregionalen Ausbildungslehrgängen für traditionelle Handwerkstechniken, die Schaffung von (europäischen) Bauernmärkten und einer Bauernholzbörse, die Bereitschaft zur Nutzung alternativer Energien, wie Sonnenkellektoren und Biomasse in Form von Hackschnitzel und Sonnenblumenkernen, eine auf höchst innovative und bemerkenswerte Methoden und Ideen setzende Schule sowie Initiativen zur flächendeckenden Breitbandversorgung.

2010: Prellenkirchen: "Neue Energie für ein starkes Miteinander"
Prellenkirchen zeichnet sich durch eine ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung von herausragender Qualität aus. Besondere Anerkennung verdient, dass die Gemeinde erfolgreich bemüht ist, regionale Wirtschaftskreisläufe in der Landwirtschaft, beim Weinbau, in der Vermarktung von Wildbret u.a. zu schaffen. Ein Leuchtturmprojet stellte das Windinformationszentrum dar, das grenzüberschreitend für die Nutzung alternativer Energien wirbt. Der Entwicklungsansatz ist nachhaltig und breit aufgestellt, wobei sich die Gemeinde in der Grenzregion offen positioniert und bemüht, zunehmend auch Neubürger aus der Slowakei proaktiv zu integrieren.

2012: Allhartsberg: "Der Zukunft auf der Spur"
Allhartsberg beeindruckt mit einer breiten Bürgerbeteiligung, initiiert durch professionell eingeleitete Prozesse bei Fragestellungen über die zukünftige Dorfentwicklung, die zu einer deutlichen Stärkung des Gemeinwohls beigetragen haben, sowie mit einer beispielhaften Vernetzung von Einzelmaßnahmen, die zu einem großen und tragfähigen Ganzen geführt haben. Der bewusste Umgang mit dem Naturraum, die alle Generationen umfassende beeindruckende Vereinsarbeit, die Wertschätzung von Personen mit besonderen Bedürfnissen, die qualitätvolle und zeitgemäße Siedlungsentwicklung sowie der konsequente Einsatz erneuerbarer Energieformen gestalten die Gemeinde zu einem Ort mit außerordentlich hoher Lebens- und Wohnqualität. Daher wird Allhartsberg mit einem Europäischen Dorferneuerungspreis für eine ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung von herausragender Qualität ausgezeichnet.

2014: Langau: "besser.leben"
Die Gemeinde Langau stellt sich den großen Herausforderungen unserer Zeit wie dem demografischen Wandel in umfassender und zielgerichteter Weise durch den Ausbau von Pflege-­‐ und Hilfsdiensten und begegnet dem Strukturwandel in der Landwirtschaft sowie seiner peripheren, wenig touristischen Lage, die mit einem Mangel an Arbeitsplätzen verbunden ist, durch das klare Ziel, sich als Freizeitgemeinde zu etablieren. Der Ausgangspunkt und Motor des Entwicklungsprozesses war dementsprechend die bewusste Schaffung eines starken sozialen Zusammenhalts. Die AkteurInnen verzichten auf große Leuchtturmprojekte,  sondern  setzen  vielmehr  auf  zahlreiche  kleine  Bausteine,  vor  allem  im  sozialen,   kulturellen und gemeinschaftlichen Bereich, die in einem reichen Vereinsleben, hohem ehrenamtlichen Engagement und gelebter Bürgerbeteiligung ihren Niederschlag finden. Hohes ökologisches Bewusstsein und umweltfreundliches Agieren von Landwirtschaft und Gewerbe runden das Bild der Freizeitgemeinde ab.

2016: Kirchberg an der Pielach: "offen sein"
Kirchberg an der Pielach in Niederösterreich, hat es auf außergewöhnliche Weise geschafft, einen Entwicklungsprozess umzusetzen, der von Beginn an dem so genannten Kirchturm-Denken eine Absage erteilt hat und den eigenen Weg als Teil eines größeren Ganzen zu begreifen. Der Ort erfüllt eine Zentralfunktion im Pielachtal und ist Sitz und Motor eines Verbundes von acht Gemeinden, der Pielacher Regionalplanungsgemeinschaft. Diese acht Gemeinden stehen für Marke „Dirndltal“, die als Marke weit über die regionalen Grenzen hinaus eine hohe Coperate Identity aufweist. Die Entwicklungsstrategie Kirchbergs setzte und setzt vorwiegend auf die Themen Soziales, Umwelt und Energie sowie auf Tourismus und Wirtschaft. Kirchberg zeichnet sich durch ein reges Vereinsleben und vielfältige sozialen Infrastrukturen im Ort aus, in der Bildung genauso wie in den Bereichen Gesundheit und Kultur. Highlights sind außerdem der Einsatz für den Erhalt der Mariazellerbahn, die als Lebensader des gesamten Pielachtales bezeichnet werden kann, und der unkonventionelle Weg der Berufsausbildung für schwer vermittelbare Jugendliche. Die Raumordungsplanung auf regionaler Basis, der vorbildhafte Umgang mit Flüchtlingen und die Einbindung der BewohnerInnen in den Entwicklungsprozess und die damit verbundenen Projekte runden den herausragenden Charakter der Dorferneuerung ab.

2018: Waidhofen an der Ybbs: "Weiter denken!"
Waidhofen an der Ybbs, Niederösterreich, Österreich, zeichnet sich durch einen langjährigen Entwicklungsprozess aus, der 1988 in den Katastralgemeinden begann und 1993 einen umfassenden Stadterneuerungsprozess induzierte, der in der ambitionierten Vision 2030 mündete – einem hochkarätigen Leitfaden für die gesamte Gemeinde im Bereich Wohnen, Arbeiten und Tourismus, der gemeinsam von Bürgern/innen, Experten/innen und politisch Verantwortlichen formuliert wurde. Die Umsetzung dieser Vision ist bereits weit fortgeschritten und in einer Vielzahl von Leuchtturmprojekten in den Bereichen Baukultur, Regionalwirtschaft, Kunst und Kultur, zeitgemäßer sozialer Infrastruktur wie auch Ökologie ersichtlich. Zahlreiche Maßnahmen wurden in interkommunaler Zusammenarbeit realisiert, so arbeitet die Gemeinde beispielsweise beim Breitbandausbau, der gemeindeübergreifenden Flächenwidmung und im Rahmen des ÖPNV unter anderem mit der Hauptregion Mostviertel, der Kleinregion und der Leaderregion Eisenstraße zusammen.Herausragend erscheint auch die Installierung eines „Stadtkümmerers“, der die Innenstadt-Unternehmer und die Verwaltung koordiniert und somit zur Innenstadtaufwertung beiträgt. Generell sind die Offenheit für Heterogenität und Vielfalt, zeitgemäße Beteiligungs­strukturen und breites bürgerschaftliches Engagement sowie das beispielhafte Miteinander von Stadt und Land auf Augenhöhe positiv zu erwähnen.

Europäischer Dorferneuerungspreis

Buch "HeimSuchungen"     
15 Jahre Europäischer Dorferneuerungspreis im Spiegel der Zeit    

Dorferneuerung fällt in die Zuständigkeit der einzelnen Bundesländer. Kontakte und Meinungsaustausch zwischen den einzelnen Bundesländern sowie darüber hinaus zwischen Gebietskörperschaften in anderen Ländern Europas fördert die Europäische Arge Landentwicklung und Dorferneuerung. Seit 1990 veranstaltet diese Arbeitsgemeinschaft einen Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis, um gute Beispiele zu belohnen und als Vorbilder für Andere zu präsentieren.

In einem kürzlich erschienenen Buch werden vorbildliche Orte vor den Vorhang gebeten.

Im ersten Teil des Buches werden die jeweiligen Gewinner des Hauptpreises aus jedem der Wettbewerbe ausführlich präsentiert. Im zweiten Teil werden thematisch geordnet interessante Teilnehmerorte vorgestellt und persönliche Eindrücke der Jurymitglieder geboten..

Das Buch ist zum Preis von 28 € plus Porto bei der Europ. Arge Landentwicklung und Dorferneuerung, Franz Josefs- Kai 13, 1010 Wien, Tel. 01/533 07 97, http://www.landentwicklung.org) erhältlich.

Kooperationen über die Grenzen hinweg    

Dorfpartnerschaft Obermarkersdorf mit Glodu/Rumänien    

Am Beginn stand eine gemeinsame Fahrt nach Luxemburg im Jahr 1998, wo die Verleihung des Europäischen Dorferneuerungspreises stattfand. Obermarkersdorf (Stadtgemeinde Schrattenthal) als Siegerort war mit zwei Bussen unterwegs und hatte noch Platz für die Delegation aus Glodu/Rumänien. In beiderseitiger Anerkennung der großartigen Leistungen wurden Kontakte geknüpft und Besuche vereinbart. Im Jahr 2000 war es dann so weit: eine Gruppe Dorferneuerungsaktivisten aus Obermarkersdorf machte sich auf die Reise in die Karpaten, wo ihnen ein herzlicher Empfang bereitet wurde. Die raue Schönheit der Berglandschaft und die Gastfreundlichkeit der Bewohner/innen von Glodu konnten jedoch nicht über die gravierenden Probleme hinwegtäuschen, mit denen das kleine Dorf trotz aller Bemühungen zu kämpfen hat, allen voran die abgeschiedene Lage ohne dauerhafte Straßenverbindung, die fehlenden Arbeitsplätze, die Abwanderung der Jugend, die Gefahr der Schließung von Kindergarten und Schule, die mühevolle und zeitraubende Erledigung von Einkäufen und Behördenwegen oder die alles überschattende Korruption. Um die gravierendsten materiellen Mängel ein wenig zu mildern, wurde im darauf folgenden Jahr von Obermarkersdorf aus eine gezielte Sammlung von Bedarfs- und Ausstattungsgütern für Schule, Kindergarten, Betriebe sowie Private durchgeführt und nach Glodu gebracht. Eine Fachexkursion der Dorferneuerungsaktivisten aus Glodu nach Österreich folgte. Dabei wurden landwirtschaftliche Direktvermarkter und Veredelungsbetriebe, umweltfreundliche Technologien und kommunale Projekte besichtigt, die als Beispiele und Anregungen für die Entwicklung des eigenen Ortes dienen konnten. Die Besucher aus Glodu fuhren mit vielen neuen Eindrücken und dem Wissen nach Hause, dass sie bei ihren Aktivitäten mit Unterstützung aus Obermarkersdorf rechnen können. Erfahrungsaustausch und gegenseitiges Lernen stehen bei dieser länderübergreifenden Kooperation im Vordergrund, denn auch die Obermarkersdorfer konnten viel profitieren: die Erfahrung, einem Dorf bei seiner Entwicklung weiterhelfen zu können, das Miterleben von Gastfreundschaft, Improvisationstalent sowie Geduld und Mut, sich an völlig neue Aufgaben zu wagen.

Infos: Dipl.-Ing. Margit Fiby, Dorf- und Stadterneuerung Weinviertel Tel.: 0676/55 91 906


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