[Home]
Das Neue Bauerntum


Home
Neues
TestSeite
DorfTratsch

Suchen
Teilnehmer
Projekte

GartenPlan
DorfWiki
Bildung+Begegnung
DorfErneuerung
Dörfer
NeueArbeit
VideoBridge
VillageInnovationTalk


AlleOrdner
AlleSeiten
Hilfe

Einstellungen

SeiteÄndern







Veränderung (letzte Änderung) (keine anderen Diffs, Normalansicht)

Hinzugefügt: 167a168,170

HumanHabitat2170


Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Debatte mit Frithjof Bergmann   
Brief an einen Architekten und Aufruf zu einer kollektiven visionär - utopischen Anstrengung   
Hier ein Exposé:   
Diskussionen   
TechnischeDiskussionZumSolarkonzentrator   
SeitenstrangZuStirlingmotor   
DiskussionÜberDenStellenwertVonVisionen   
DiskussionÜberUnaVision (Gemeinschaftsaufbau)   
DiskussionZurEmailNetiquette   
JahrmarktDerGehässigkeiten   

Debatte mit Frithjof Bergmann    

Am 2. März 2018 um 22:42 schrieb Franz Nahrada <f.nahrada@reflex.at>:

liebe Leute, ich schick Euch den Dialog mit Frithjof, der (/fast) als einziger wach - wenn zunächst auch verwundert - auf meine untenstehende Mitteilung über die Solarschmelzanlage reagiert hat.

Indirekt auch eine Reaktion auf eine Meinung eines weiteren von mir sehr, sehr geschätzten Menschen, der meinte, dass ohne Grundeinkommen die Neue Arbeit nicht verwirklichbar sei.


zur Erinnerung:

Franz Nahrada schrieb:

Hallo Leopold!
Hallo Oasenleute !

Ein wichtiger technologischer Durchbruch ist da!

https://www.tamera.org/article-ultralight-membrane-mirror/

Es hat 2 Jahre gedauert, in denen sie den Prototyp geheim hielten. Ich durfte ihn zwar schon 2016 sehen und speziell Dir, Leopold, davon erzählen, aber sie haben bekanntlich nicht gewollt dass wir da dran mitentwickeln. oder es groß publik machen.
jetzt sind sie ENDLICH an die Öffentlichkeit gegangen!

1200 Grad im Fokus!
Aluschmelze bei 660 Grad!
Kupferschmelze über 1084 Grad
möglicherweise ist ein großer Teil aller industriellen Metall - Produktion durch lokale Schmelzspiegel ersetzbar !
mindestens im globalen Süden.
Die Dörfer dieser Welt haben einen Riesenschritt in Richtung Autarkie gemacht...
jetzt sollte das Ding nicht nur nach Kirchfidisch !!!
Auch Marcin Jakubowski hatte das noch nicht das nicht geschafft. Obwohl er wusste dass es DIE Schlüsseltechnologie auch für ihn sein würde.
Er hat bislang auf Induktionswärme gesetzt.
http://opensourceecology.org/wiki/Universities/Open_Source_Microfactory
http://opensourceecology.org/wiki/Induction_Furnace
Man sieht also: die "Esoteriker" sind manchmal technisch durchaus so fähig wie die reinen Techniker !!!
Und: wir brauchen mehr globale Zusammenarbeit - weil jeder Durchbruch uns alle weiterbringt !


Frithjof Bergmann <newworkannarbor@gmail.com> schrieb am Freitag, 02. März 2018 um 02:47 :

FRANZ: WAS AN DIESER TECHNOLOGIE IST EIN SO ENTSCHEIDENDER DURCHBRUCH.
BITTE LASS MICH WISSEN? FRITHJOF


Antwort:

Wir können Altmetall vor Ort einschmelzen und haben somit einen Werkstoffkreislauf. Diese Möglichkeit hat bis jetzt gefehlt. Wenn Du Dich erinnerst hat der Vorsitzende Mao einen sehr stümperhaften Versuch gemacht, die Volkskommunen mit Hochöfen auszustatten.
das ist gescheitert und musste mit einem blame game überspielt werden das viele Menschenleben zerstört hat.

Wir können das jetzt tatsächlich in viel kleineren Dimensionen. Weil die Technik einfacher ist als Induktionsstrom, ist es auch machbar und handhabbar.
Ich hoff Du hast Dir das Video dazu auf der Seite auch angesehen. die politischen Konsequenzen sind gewaltig.

liebe Grüße

Franz


Frithjof Bergmann <newworkannarbor@gmail.com> schrieb am Freitag, 02. März 2018 um 20:19 :

LIEBER FRANZ: ICH VERSTEHE JETZT DEN DURCHBRUCH UND SEINE WICHTIGKEIT.
VIELEN DANK!
LASS MICH WEITER FRAGEN : WAS SCHLAEGST DU MENSCHEN VOR?
WAS KOENNEN SIE TUN UM SICH SELST MIT ALLEM WAS MAN ZU EINEM ERFUELLENDEN LEBEN BRAUCHT ZU VERSORGEN ? HAST DU SO ETWAS WIE EIN NEUES BAUERNTUM ENTWICKELT? ICH ARBEITE DARAN UND WUERDE DIR FUER VORSCHLAEGE SEHR DANKBAR SEIN.
DIR ALLES NUR ERDENKLICH GUTE UND VIELEN DANK DEIN
FRITHJOF


Antwort von Franz

Hallo Frithjof,

ja in der Tat habe ich gedanklich ein neues Bauerntum entwickelt.
Eines, das es so noch nie gab.

Wir haben Kräuterbauern, Solarenergiebauern, Wellnessbauern, Schneider- und Kleiderbauern, Humusbauern, Werkhofbauern, aquaponische Fisch-und Gemüsebauern, Pflanzenfaserbauern, Treibstoffbauern, Metallschmelzbauern, Recycle/Upcyclebauern, Pflanzenmusikbauern, Wohnwaldbauern, Erdziegelbauern, Heilbauern, Pflanzenkunststoffbauern, Mikrobenbauern, Wasserretentionslandschaftsbauern, Genpoolbauern, Bodenbelebungsbauern, Wurmfarmen, Insektenbauern, Selbstbaufeldpflegebauer. etc.pp

Nicht zu reden von den neuen Gewerken: der fahrende Müller, der Blechwalzer, der fahrende Replikator - Ersatzteilmacher, die Elektromobilitäts- und Drohnenzentrale, der Materialbroker, der regionale Informationsfinder, der Kreislaufbeauftragte. etc.pp.

Wir müssen auch aufräumen mit der Vorstellung, dass alle diese Menschen quasi einen eigenen Hof besitzen müssen. Vielleicht wohnen sie wie Städter in mehrstöckigen Häusern, um mehr Komfort und weniger Mühe zu haben. Aber sie umgeben sich mit genügend Freiraum, in dem sie diese spannenden Tätigkeiten auch tatsächlich ausführen können. Die Erde wird wieder bunt und spannend werden. Der Mensch hat sich nicht verkrochen, er gestaltet den ganzen Planeten und ist unmittelbar vor Ort. Er hat in den Städten gelernt, die Arbeit mit anderen zu teilen, aber er ist klug genug geworden, sich nicht in lähmende oder beschränkende Abhängigkleiten zu begeben.

Die Neue Arbeit mit ihrer Maxime des wirklich wirklich Wollens hat dazu geführt, dass die Menschen in freier Kooperation leben und arbeiten. Und weil sie zu nichts mehr gezwungen werden können und wollen, wird jeder Ort um die Menschen werben. Nomadismus und Sesshaftigkeit haben in einer lebensförderlichen Weise zueinander gefunden.

DAS ist das neue Bauerntum. Unten hänge ich noch etwas an, was die Gestalt unserer Lebensräume betrifft. Da spreche ich davon, dass wir alle "Gärtner" werden .....

ganz liebe Grüße von Franz und seinen Freunden.


Brief an einen Architekten und Aufruf zu einer kollektiven visionär - utopischen Anstrengung    

Seit mehr als 30 Jahren verfolge ich - als Soziologe, der weiß dass die wichtigste Komponente des gesellschaftlichen Miteinanders der Raum ist - das Projekt, eine der wichtigsten - und in meinen Augen gefährlichsten - Entwicklungen in der Geschichte der Menschheit zu modifizieren, wenn nicht sogar in gewisser Weise umzukehren zu helfen. Ich beziehe mich auf die zunehmende Mega - Verstädterung und Landflucht, die ein kritisches Ungleichgewicht zwischen Stadt und Land erzeugt hat, das wie ein Teufelskreis immer schneller wirken wird, wenn ihm nicht durch viele entschiedene und praktikable Projekte - und Ideen - Einhalt geboten wird.

Derzeit steuern wir alle auf eine Situation zu, in der 2% der Landmasse des Planeten zu wuchernden metropolitanen Agglomerationen werden, während 98% eigentlich bestenfalls "Umland" und "Hinterland", aber im Normalfall entweder Agrikulturwüste oder "renaturierte" Sekundärwildnis werden. Diese Situation hat viele gravierende und möglicherweise irreversible Konsequenzen:

  • die urbane Dichte - und vor allem Masse - erzeugt Stress und Krankheit, selbst wenn der Fußabdruck gemildert werden kann, was aber bei derart großen Systemen unwahrscheinlich ist. ("Diseconomy of scale" und massive Externalisierung von Umweltkosten)
  • der Rückzug des Menschen aus der Kulturlandschaft vernichtet potentiellen Reichtum, mindert das Entfaltungspotential der Natur. (was wir heute nicht in der Schule lernen, dass frühere Hochkulturen enorm Biodiversität gefördert haben, wie z.B. die hunderten Kartoffelsorten Perus)
  • Die heilende Funktion der Natur für den Menschen, ihre entscheidende Funktion im Prozess der menschlichen Gesundwerdung und der Herausbildung autonomer Persönlichkeiten, kann sich nicht mehr voll entfalten oder geht ganz verloren.
Es gibt gerade durch die Entwicklung der modernen Technologien jede Menge Gründe dafür, dass ein "rurbanes", das heißt dichtes, reiches und nachhaltiges "städtisches" Leben auch in ländlichen Räumen möglich geworden ist. Ich selbst habe durch wiederholte Aufenthalte in Arcosanti / Arizona und auch einige Gespräche mit Paolo Soleri eine andere Denkwelt kennengelernt, die in ihrer letzten Konsequenz zu einer Wiederannäherung von Mensch und Landschaft jenseits von Flächenfraß und Verhüttelung führen könnte. Ich habe diese Denkwelt in den letzten Jahrzehnten weiter verfolgt und modifiziert, ihre Elemente studiert und eine Konvergenz von Mustern festgestellt, die uns einen alternativen Entwurf unseres planetaren Habitats ermöglichen:

  • weltweite Kooperation und Kommunikation über Internet, Digitalisierung und Telepräsenz,
  • Wissensnetzwerke verbunden mit realisierender dezentraler Automation,
  • dezentrale erneuerbare Energien, solare und geodynamische, und ihre Anwendung vor Ort,
  • eine neue, phytochemisch aufgebaute Werkstofftechnologie, die die fossile Ölchemie ablöst,
  • eine kulturelle Evolution in Richtung von autarken Gemeinden und zunehmender Selbstbestimmung.
All diese Muster sind überlagert und blockiert von einem überkommenen, persistenten, merkantil-kapitalistischen System, geboren aus 5000jähriger Stadtgeschichte, das enorme Beharrungskräfte entwickelt und auch aus den neuen Technologien heraus überholte industriell-etatistische Antworten gibt. Ja, wir werden "Mutterstädte" brauchen auf diesem Planeten und Industrien, aber sie werden ein eher schrumpfendes Segment bilden, so wie es heute die Landwirtschaft ist. Der Planet und die künftigen Ökonomien brauchen keine 1000 Exportstädte, sondern immer weniger. Der neue Sektor der dezentralen, selbstversorgenden Selbstbestimmung könnte mit einigen urbanen "Hubs" der Prosumer - Industrie ein globales Bündnis eingehen. Darin entsteht der größte (und in dieser Form vielleicht letzte) Markt - Boom der Menschheitsgeschichte, einer der nicht in einer großen Katastrophe mündet, sondern einer, der einen großen Teil der Welt zum Garten macht.

Ich werde in einem Monat auf der CORP an der Technischen Uni Wien ein Referat halten: das Motto der Konferenz heißt Expanding Cities – Diminishing Space. ( http://www.corp.at/index.php?id=3&L=2). Meine Antwort auf die dort ausgesprochene Fragestellung wird sein, einen visionären Ausblick auf eine Welt der inversen Urbanisierung zu geben.

Hier ein Exposé:    

Im Jahr 2170 hat dieser Planet eine Transformation erfahren, die die Elemente der ökologischen Landschaftsgestaltung und der Stadtgestaltung verschmelzen hat lassen. Die Oberfläche dieses Planeten kündet von einem neuen Zusammenwirken von Mensch und Natur. Statt uns in die Megacities zurückzuziehen, sind wir alle Gärtner geworden - aber durchaus nicht ohne gewisse urbane Errungenschaften mitzunehmen. Wir leben zumeist in verdichteten kleinstadtartigen Umgebungen in verschiedensten Gestalten, die von mehr oder weniger konzentrischen Ringen intensiv und extensiv bewirtschafteter Kulturlandschaft umgeben sind und auch von Bereichen die dem menschlichen Eingriff entzogen sind. Obwohl uns alle möglichen modular verbundenen Verkehrsmittel zur Verfügung stehen, ist der Fußgänger wieder zum Maß aller Dinge geworden. Unsere Städte und Dörfer drücken verstärkt kulturelle Diversität aus. Wir haben Raum zur Entfaltung gewonnen, weil wir Städte als Organismen, als gigantische Pflanzen, die uns Schutz und Nahrung bieten, zu gestalten gelernt haben.

Im einzelnen möchte ich zeigen:

1. Die kombinierte Formensprache von gebauter Welt und den diversesten Landschaften. Wie wir uns der Wüste und dem Gebirge, dem Wald und der Tundra anzupassen vermögen und im Gegenzug diese Landschaften in Kenntnis der ihnen innewohnenden Kräfte sanft im Spiel der Wechselwirkungen vermenschlichen, ohne sie künstlich gestalten zu müssen.

2. Das Organischwerden der gebauten Welt selbst. Wie unsere Häuser und Städte Pflanzen und Tieren ähnlicher werden, mit Skelett, Nervensystem und Blutkreislauf, wie eine kreislaufförmige Ökonomie-Ökologie eine Welt ohne Abfälle trägt und einen Zyklus des Gedeihens für alle trägt.

3. Das Gebaute als Ausdruck unserer Kultur, der verschiedenen Ausdrucksformen unseres kollektiven Wollens und unserer Identität. Wie wir uns in Subkulturen zusammenfinden, um in Habitaten unsere innere Berufung gemeinschaftlich zu leben und zu erfüllen, und wie sich aus der Welt der Berufungen ein Werk der Menschheit formt - getragen von Orten, die in ihrer Mannigfaltigkeit Stationen einer Abenteuerreise gleichen.

4. Die Dialektik von Nomadismus und Sesshaftigkeit. Wie wir uns wenn notwendig zu entkoppeln und befreien lernen, wenn wir zu sehr in Abhängigkeit geraten, wie wir unserer Sehnsucht nach Weite und Abenteuer, nach Erlebnis und Erweiterung unseres Lebensfeldes, nach globalen Beziehungen und Fluss von Mensch und Material die eleganteste Form geben. Also auch Nomadismus voll zu leben imstande sind, wenn wir es wirklich wollen.

5. Das Entlassenwerden in und Einlassen auf die Natur als Ausdruck unserer seelischen und körperlichen Gesundwerdung, die unser gebauter Schutzorganismus unterstützt. Wie auch das Nicht - Zuhause jenseits des Habitats unser Wohnzimmer und unsere Lebensschule wird.

HumanHabitat2170

Diskussionen    

TechnischeDiskussionZumSolarkonzentrator    

Johannes Pfister, HelmutLeitner, FranzNahrada, RalfSchlatterbeck

SeitenstrangZuStirlingmotor    

LeopoldZyka, HeinrichWohlmeyer

DiskussionÜberDenStellenwertVonVisionen    

DiskussionÜberUnaVision (Gemeinschaftsaufbau)    

DiskussionZurEmailNetiquette    

JahrmarktDerGehässigkeiten