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Probleme der Partizipation


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Karl Dietz hat unlängst einen Artikelauszug aus "Monde Diplomatique" rumgeschickt, der mich sehr berührt hat - ein lesenswerter Artikel in einer lesenswerten Zeitschrift:

hier das Zitat:

"Michael Albert, ein Mitarbeiter Noam Chomskys und Moderator von Znet.net1, lud zu einem fünftägigen Workshop im Juni 2006."

" "Die partizipative Ökonomie lehnt eine gesellschaftliche Organisationsform entschieden ab, die bestimmten Leuten nur ausführende Tätigkeiten wie Putzen zuweist, während anderen die kreativen Aktivitäten und Leitungsfunktionen vorbehalten bleiben. Sie bekämpft das aus der fordistischen Spezialisierung hervorgegangene Industriemodell, das die Produktivität in den kapitalistischen wie in den sozialistischen Ländern (Stachanow- Prinzip) zwar enorm gesteigert hat, aber doch nur um den Preis einer Arbeitsorganisation, die ohne entfremdende und langweilige Tätigkeiten wie etwa Fließbandarbeit nicht auskommt. Überdies hat sich in diesem Modell eine dritte "Klasse" herausgebildet - von Albert "Koordinatoren" genannt -, die der marxistischen Gesellschaftsauffassung widerspreche, die den Hauptwiderspruch im Gegensatz zwischen Kapitalbesitzern und den Verkäufern von Arbeitskraft sieht."

"Um zu verhindern, dass diese Experten, Führungskräfte und Technokraten nach der Revolution zurückkehren - samt ihrer gesellschaftlichen Überheblichkeit, ihrem angeblich durch Kompetenz legitimierten autoritären Gehabe -, wollen die "Partizipalisten" sämtliche Aufgaben in allen Berufen so umdefinieren, dass ausführende und konzeptionelle Aspekte stets ineinandergreifen. Nur so ließen sich die Vorteile und Zwänge gesellschaftlicher Arbeit auf akzeptable Weise auf alle Schultern verteilen."

"Soll das nun heißen, das der Chef von General Electric ab und an den Aufzug säubert oder den Postverteiler spielt, während die Putzfrau die Bücher prüft? Nein, denn weder bei General Electric noch anderswo gäbe es künftig "Chef" und "Putzfrau", sondern nur gleichgestellte Akteure mit "ausgewogenen Aufgabenkomplexen", die gesprächsweise definiert und ausgehandelt werden. "

"Für ein riesiges Land mit einer so diversifizierten Ökonomie wie die Vereinigten Staaten ist ein solches Projekt natürlich eine nachgerade prometheische Utopie. Doch im privaten Bereich, bei der Teilung der Hausarbeit, wird es bereits im bescheidenen Maßstab umgesetzt. Doch für die Partizipalisten ist dies keine putzige oder zufällige Nebensache, denn man postuliert: "Der Fortschritt in einem Bereich muss Hand in Hand gehen mit Fortschritten in anderen Bereichen." Im Übrigen gebe es eine Art funktionierenden Partizipalismus schon heute in einigen genossenschaftlich organisierten Unternehmen. "

"Im Verlag South End Press, den Michael Albert mit einigen Mitstreitern in der Aufbruchstimmung der 1960er-Jahre gegründet hat, wurden einigen der obengenannten Prinzipien umgesetzt. Die Trennung zwischen ausführenden und leitenden Funktionen ist so verpönt, dass die Genossenschaft irgendwann eines (von vier) Mitgliedern ausgeschlossen hat, das aus Furcht vor Fehlentscheidungen nicht die Programmgestaltung übernehmen wollte."
"Der Betreffende wollte dem gemeinsamen Ziel lieber auf seinem "subalternen" Posten dienen. Ausgeschlossen, wurde ihm entgegnet. Das Gesetz des Partizipalismus ist hart - und Gesetz bleibt Gesetz."

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