Willkommen im Globalen Dorf / Schlag nach bei Christopher Alexander |
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< 44 (SolarPunk).....Sendung 46 (Künstliche_Intelligenz) ˧
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Willkommen zur 45. Sendung von "Willkommen im Globalen Dorf" ˧ Ich bin gerade dabei das Buch über die Globalen Dörfer zu schreiben, das die Thematik dieser Sendereihe systematisch zusammenfassen soll. Dabei habe ich zwei Dinge herausgefunden: die vergangenen 44 Sendungen sind einerseits wirklich ein Bergwerk, in dem sich schon viele verschiedene Motive und Stränge der Erzählung unserer zumindest meiner Ansicht nach bestmöglichen Zukunft ausgebreitet finden. Andererseits habe ich immer wieder auf bestimmte Theorien und Menschen rekurriert, die eine gedankliche Verwandtschaft aufweisen. Darunter ist der Architekt und Gestaltungstheoretiker, Experimentator und Philosoph Christopher Alexander, den ich in dieser Sendung öfters erwähnt habe. ˧ Das erste Kapitel im Buch trägt den Titel "Raum". Ich finde viele fundamentale Aussagen zum Thema Raum, Raumgestaltung auf allen Ebenen bei Christopher Alexander wieder die ich also gar nicht separat finden muss und finde diese so wertvoll, dass ich beschlossen habe, die heutige Sendung Christopher Alexander zu widmen. Das ist bei weitem keine einfache Angelegenheit; Alexander hat ja verschiedene Phasen in seinem Lebenswerk. Er hat mehr als 200 Gebäude auf fünf Kontinenten entworfen. Seine Projekte beziehen sich immer auf Menschen und rufen ein Gefühl der Zugehörigkeit zu dem Ort und der Struktur hervor, die Christopher Alexander skizziert, und sind daher von außergewöhnlicher Qualität. ˧ (In seinen frühen Jahren als Architekt in den 1950er Jahren beschäftigte sich Christopher Alexander intensiv mit der modernen Architektur seiner Zeit.) Nach seiner Ausbildung in Mathematik und Architektur lehrte an der Universität Berkeley. (Bereits in dieser Phase suchte er jedoch nach neuen Wegen in der Gestaltung.) Seine frühe Abhandlung "Notes on the synthesis of form" zielt auf einen systematischen Entwurfsprozess auf der Basis mathematischer Methoden. ˧ Ab den 1960er Jahren begann Alexander zunehmend, die vorherrschende funktionalistische Architektur zu kritisieren. Stattdessen entwickelte er alternative Entwurfsmodelle die den Fokus auf organische Formen und die Bedürfnisse der Nutzer legte. Ziel war eine ganzheitlichere, organisch gewachsene Architektur, in der verschiedene Gestaltungsvariablen wie Raum, Licht, Zugänge, Sichtachsen etc. immer wieder angepasst werden, bis eine optimale Lösung für die Bewohner erreicht ist. Das Ziel ist eine organische, "menschliche" Form, keine abstrakte geometrische Form. ˧ Dadurch geriet Alexander in den 1970er Jahren immer mehr in Konfrontation mit den modernistischen Auffassungen von Architektur und ihrem "Geniekult" des Architekten. Diese Herausforderungen nahm Alexander nun auch auf der theoretischen Ebene an. Das Buch "A Timeless Way of Building" war konsequenterweise ein Manifest mit der Botschaft, dass es eine "zeitlose Qualität" ist, die Menschen ein Gefühl von Leben und Zugehörigkeit vermittelt. Diese "Qualität ohne Namen" findet sich sehr viel mehr in traditioneller und spontaner Volkskunst und Bauweise als in moderner Architektur. Um sie zu erreichen, sind bestimmte Prinzipien und Prozesse notwendig: ˧
In der späten Phase seines Lebenswerks ab den 1990er Jahren weitete Alexander seine Betrachtungen auf die Natur von Lebensprozessen insgesamt aus. In der vierbändigen Buchreihe "The Nature of Order" entwarf er übergeordnete Erklärungsmodelle die auch spirituelle und metaphysische Dimensionen einbezogen.Laut Christopher Alexander gibt es 15 fundamentale Eigenschaften, die das Lebendige ausmachen - diese Grundkategorien des Lebens durchdringen laut Alexander alle natürlichen Phänomene. Sie zu erkennen und bewusst in Architektur und Design umzusetzen, führt zu mehr Leben, Menschlichkeit und Ganzheit in der bebauten Umwelt. Darunter sind Starke Zentren, Grenzen, lokale Symmetrien, Selbstähnlichkeit auf allen Maßstabsebenen und so weiter. Insgesamt vollzog Christopher Alexander somit eine sehr logische Bewegung von einer mathematischen modernen Architektursprache über erfahrungsbasierte Grundlagen für partizipative Entwurfsprozesse bis hin zu einer ganzheitlichen Ontologie des Lebendigen. Wir werden heute aber nur den mittleren Teil rund um die Mustersprache betrachten und auch da nur ein wenig an der Oberfläche kratzen. Dennoch möchte ich eine wichtige Erläuterung der Permakulturdesignerin Kerstin Schaumburg zitieren, die einen Blog zur "Nature of Order" herausgibt. "Für Alexander hat jedes Ding – ungeachtet worum es sich handelt – einen bestimmten Grad von Leben...Leben existiert nur im Raum und das Wechselspiel von Zentren erweckt den Raum zum Leben...Ganzheit ist definiert als Muster von Zentren in einem bestimmten Teil des Raumes ... Eine Ganzheit ist in dem Maß lebendig, wie ihre Zentren lebendig sind. Deren Lebendigkeit wiederum hängt von der wechselseitigen Unterstützung und der Dichte der Zentren ab." ˧ Da klingt alles ein wenig fremdartig, aber viele Menschen sind der Auffassung dass Alexander so etwas ist wie ein Descartes der Moderne, aber in umgekehrter Richtung. Wo vor ihm Dinge analytisch und isoliert betrachtet wurden, lenkt der den Blick auf Zusammenhänge. ˧
Interessanterweise war seine Denkmethode zunächst weniger in der Architektur fruchtbar als in der Computerwissenschaft. Der Ansatz von Alexander, der weit über die Architektur und Raumplanung Bedeutung gewonnen hat, besteht wie gesagt darin, interagierende Elemente zu identifizieren, die positive, belebende Rückkopplungsschleifen in einem Gesamtsystem erzeugen. Diese Elemente nennt er "Muster". In der Software - Entwicklung hat man die Chance erkannt, durch die immer wiederkehrende Verwendung von "Objekten" mit genau definierten problemlösenden Eigenschaften die Herausforderungen komplexer Entwicklungsvorgänge zu bewältigen. Aber auch anderswo hat sich die Mustermethode als fruchtbar erwiesen: in der Musiktheorie, der Permakultur, der Pädagogik, der Organisationsetwicklung und sogar in der Theorie kooperativer Gesellschaften wie zum Beispiel der Gemeingüterbasierten Commons hat sein Ansatz zum Verständnis komplexer Systeme beigetragen. ˧
Aber gehen wir gleich direkt zu den wirklich wegweisende Gedanken von Christopher Alexander aus seinem architekturtheoretischen Buch "Eine Mustersprache". Grundidee der Mustersprache ist es wie schon angedeutet, bewährte Lösungen für immer wiederkehrende Probleme - und hier ursprünglich bei der Architektur von Lebensräumen, von Gebäuden und Städten - zu beschreiben. Jedes Muster beschreibt ein konkretes Problem und dessen Lösung. Die Muster bauen aufeinander auf und ergeben zusammen eine Sprache, mit der auch sehr komplexe Entwürfe beschrieben werden können. Muster gibt es in allen Größenordnungen. Größere Muster benötigen feinere, kleinere Muster - aber diese wären nicht denkbar ohne die Grundmuster, die dem Entwurfsprozess einen Rahmen geben. Wir werden uns das heute genauer anschauen. ˧ Vorweg ist aber eines wichtig: Alexanders Absicht war es, Menschen zu qualifizieren, ein tiefes Verständnis für die Zusammenhänge ihres Lebensraumes zu entwickeln und sie nicht der Willkür der sogenannten Experten auszuliefern, die oft kein Verständnis für die Anwendungswelten derjenigen haben, die eigentlich in Städten, gebäuden und Konstruktionen wohnen. Großmaßstäbliche städtebauliche Muster ebenso wie lokale Gestaltungen sollten nicht top-down durch zentrale Planung entstehen, sondern organisch durch viele kleine Schritte der Bürger und lokalen Gruppen. Jede soziale Gruppe von der Familie bis zur Bevölkerung einer Region sollte Eigentümerin des gemeinschaftlichen Bodens in ihrem Bereich sein und darüber auch bestimmen können. Diese Gruppen müssten aber das Zusammenspiel von lokalen und großmaßstäblichen Muster verstehen. ˧ "Wir glauben nicht, daß diese großen Muster, die eine Stadt oder eine Nachbarschaft so stark strukturieren, durch eine zentrale Behörde, durch Gesetze oder durch Bebauungspläne geschaffen werden können. Wir glauben vielmehr, daß sie schrittweise und organisch, fast von selbst, entstehen können, wenn jede Baumaßnahme, groß oder klein, es übernimmt, ihren kleinen Ausschnitt der Welt schrittweise so zu gestalten, daß sich diese größeren Muster darin zeigen." [1] ˧ Das setzt natürlich ein enormes Wissen und auch Bewusstsein an der "Basis" voraus. Es ist das Sympathische und mit unserem Ansatz Wesensverwandte, dass Alexander sich nicht durch eine Realität irritieren ließ, die den Einzelnen und Gruppen systematisch entmündigt. ˧ Alexander hatte bereits bahnbrechende Annahmen über die Bedeutung der richtigen Verteilung von Städten und Dörfern und des ländlichen Raums als multifunktioneller integraler Raum mit freiem öffentlichem Zugang und Regeln, die es verschiedenen Gruppen und Zwecken ermöglichen, sich am Land zuhause zu fühlen. Leider richtete Alexander seine Aufmerksamkeit neben seinen allgemeinen Bemerkungen zu ländlichen Gebieten im Detail dann eher auf Städte, vielleicht ohne sich der enormen Zerstörung ländlicher Siedlungen ujnd Lebensweisen durch die industrielle Landwirtschaft voll bewusst zu sein und auch ohne die Möglichkeiten der modernen Kommunikationstechnologie und vieler anderer neuer Werkzeuge der Dezentralisierung in Rechnung zu stellen. Obwohl also noch eine Mustersprache für den ländlichen Raum des postindustriellen Zeitalters geschrieben werden muss und auch mein zu schreibendes Buch in gewisser Weise auch ein Vorstoß in diese Richtung ist, sind in vielen Passagen seines Werks essentielle und nahezu zeitlose Qualitäten dargestellt, auf denen wir aufbauen können. ˧
Ich möchte die Grundannahmen des Werks noch einmal verdeutlichen. Einige Jahre vor der Mustersprache veröffentlichte Christopher Alexander den Aufsatz "A city is not a tree", wo er zwischen geplanten und gewachsenen Städten unterscheidet. Er betont dass den geplanten Städten etwas fehlt, und er drückt das zu dieser Zeit noch in einer mathematischen Terminologie aus der Mengenlehre aus: dem "Baumkonzept" der Planer die im wesentlichen von größeren zu kleineren Strukturen planen wie die Verästelungen eines Baumes, wo jeder Konotenpunkt definiert ist durch seine Beziehung zum darüberliegenden Knoten, wo sich klare Unterteilungen und Zuordnungen treffen lassen, stellt er ein "Netzkonzept" oder "Halbgitterkonzept" ("Semi-lattice") entgegen, das von Überlappungen und unzähligen Interaktionen lebt. Solch ein System von "halbgruppierte Systemen" kann eigentlich nicht geplant werden, es stellt sich durch die Interaktionen her, die sich dann auch immer wieder in der Raumgestaltung niederschlagen. ˧ Waren in der dominanten funktionalistischen Raumplanung die Städte in getrennte Zonen unterteilt (Wohnen, Arbeiten, Verkehr etc.), so argumentiert Alexander für halb-unabhängige Überlappungen und Verflechtungen zwischen Funktionen und Zonen vor. Diese Vitalität und Flexibilität lässt sich aber nur durch Einbeziehung der Bevölkerung in Planungsprozesse, durch Versuch und Irrtum, durch graduelle Anpassungen realisieren. Nichtsdestoweniger ließen sich viele Aussagen treffen, welche Muster dieser Lebendigkeit (und damit paradoxerweise auch Dauerhaftigkeit) von gebauter Umwelt besser zum Durchbruch verhelfen. ˧ Neben dem Bemühen um historische Erfahrungen ist Alexanders Werk auf einem radikalen Idealismus aufgebaut, der mir unglaublich sympathisch ist. Lange bevor die Idee der Commons mit dem Nobelpreis für Elinor Ostrom ausgezeichnet wurde, fordert Alexander die Souveränität von ineinander verschachtelten Gruppen ein, die über Ihr jeweiliges Land verfügen können. Er ist dabei so radikal, dass er einen Umbau der ganzen Erde fordert, wie wir gleich sehen werden. Er plädiert für ˧
Von dieser Grundlage ist verständlich, warum Alexander sowohl mit der kapitalistischen Dominanz der Privatmacht des Geldes als auch mit der staatssozialistischen Planwirtschaft inkompatibel war und eher als Geheimtip zirkulierte. Ich halte viele seiner Muster direkt für eine politische Programmatik, aber auch die gesellschaftliche Form die er insgesamt vorschlägt. Obwohl es Privateigentum gibt und vor allem auch gemeinschaftliches Eigentum, soll sich auf diesem Boden ein Netz von gesellschaftlichen Beziehungen ergeben, was auch enorme Konsequenzen für die Politik hat: ˧
Wir wissen schon dass es um partizipative Gestaltung und stetige Anpassung geht, um die ganzheitliche Diagnose der gegenwärtigen Situation; die ist aber nur möglich wenn die Planenden quasi eintauchen in die lebendigen Prozesse von Mensch und Natur, in geteilter Verantwortung mit den Betroffenen und gleichzeitig auch mit der Fähigkeit der ganzheitlichen Bilanzierung auch in der Lage sind, das Beziehungsgeflecht in sanften und feinen Interaktionen lebendiger und heilender zu gestalten. ˧ Notwendig dafür sind mehr Selbstorganisation von Gemeinschaften, Offenheit für informelle und spontane Prozesse, kleinräumige, dezentral organisierte und regionale Wirtschaftskreisläufe die die externen Zwänge vermindern, Zurückdrängung von Konsumerismus und übermäßigen Ressourcenverbrauch, die Berücksichtigung der kommenden Generationen. Ein Aspekt davon ist dass es immer auch "Niemandsland" gibt, unberührte Orte und Ressourcen für zukünftige Entwicklungen, Ausweichorte für Neuanfänge und so weiter,. ˧ Es werden zwar keine konkreten politischen oder wirtschaftlichen Modelle mit den sich das alles erreichen ließe. Allerdings lassen sich einige Rahmenbedingungen genannt: Partzipationskultur, Gemeinwohlorientierung, keine Vergötterung von Privateigentum und ökonomischem Gewinnstreben. Und auch wie wir sehen werden ähnlich wie bei Kohr die Abkehr vom großen Nationalstaat. ˧ Ich glaube dass das kein Zufall ist, dass die Bedingungen so etwas zu denken und zu realisieren überhaupt erst jetzt durch die globale Kommunikation und Kooperation herangereift sind, auch wenn sich im Moment alle Mächte der alten Welt gegen diese Möglichkeit verbündet zu haben scheinen und uns gewaltsam vergessen machen, wie die Welt ausschauen könnte...."'' ˧ Nichtsdestoweniger ist Christopher Alexander speziell beim ersten Muster, das er mit seinem internen Klassifikationssystem als besonders wichtig hervorhebt, extrem deutlich geworden. Große politische Einheiten wie Nationalstaaten behindern laut Alexander ganzheitliches Handeln. Wir schaun uns daher gleich einmal dieses Muster "unabhängige Regionen" an, in dem er tatsächlich viele fundamentale politische Aussagen trifft: ˧ 21.000 zeichen, Minute 28m30,52s Rest 17801 ˧
Der erklärungsbedürftige Satz mit dem das Muster beschrieben wird lautet: ˧
Er bringt dafür vier Hauptargumente: ˧ Das erste Element ist die für die Möglichkeit demokratischer Partizipation unabdingbare Möglichkeit von Kommunikation und Information: ˧
2. Umgekehrt bedarf es irgendeiner Form von regionaler Identität und kritischen Masse, um globale Legitimation zu erlangen und tatsächlich den Nationalstaat zugunsten einer Weltföderation, überwinden zu können. Alexander setzt diese Masse irgendwo zwischen 2 und 10 Millionen Menschen an und meint dass nur so ein zweistufiger Prozess, in dem jede Region auch direkt in einer Art Weltparlament vertreten ist, erreicht werden kann.Ich halte diesen Punkt für den, der vielleicht am meisten in Spannung geht mit der Vision der Globalen Dörfer und die Frage nach alternativen Lösungen im Zeitalter der globalen Kommunikation provoziert. Wir werden das in einer späteren Sendung, wenn wir die Ideen von Balaji Shrinivasan und anderer zur Kraft von Netzwerken diskutieren, wieder aufgreifen. ˧ 3. Bei der Festlegung von Regionsgrenzen kommt es sehr auf tatsächliche Gemeinsamkeiten an: "Die willkürlichen Konturen von Ländern und Staaten, die sehr oft die natürlichen regionalen Grenzen durchschneiden, machen es den Menschen fast unmöglich, regionale Probleme direkt und menschlich wirksam zu lösen." Hier hat der Begriff der Bioregion seinen Platz. Die Region sollte durch klare räumliche Grenzen definiert sein, wie Täler, Flussläufe oder Gebirgszüge. Diese Region sollte einen eigenen Charakter haben und wirtschaftlich weitgehend autark funktionieren. Wenn Regionen alle Bedürfnisse des täglichen Lebens selbst abdecken können, fördert das die Identifikation und das Engagement der Bewohner"''. Und Alexander meint: Jede Region sollte ein Zentrum als identitätsstiftenden Ort - also eine Stadt - haben, an dem das öffentliche Leben stattfindet. Auch hier ist die Frage wie weit die Medien der Kommunikation die räumliche Verteilung beeinflussen können, die ja gleich in den nächsten Mustern aufgegriffen werden wird. ˧ 4. Das vierte Argument für unabhängige Regionen ist sehr spannend: Erst in einer überschaubaren Größe mit eigener Autonomie kann sich eine lebendige "Kultursphäre" als Lebensraum entfalten. "Wenn die Macht der bestehenden großen Nationen nicht weitgehend dezentralisiert wird, (werden) die schönen und differenzierten Sprachen, Kulturen, Bräuche und Lebensformen der Bewohner dieser Erde, die für die Gesundheit des Planeten lebenswichtig sind, verschwinden. Kurz, wir glauben, daß unabhängige Regionen die natürlichen Nährböden für Sprache, Kultur, Brauchtum, Wirtschaft und Recht sind und daß jede Region gesondert und unabhängig genug sein sollte, die Kraft und die Vitalität ihrer Kultur zu bewahren...." ˧ Es ist sehr interessant dass Alexander dieses Argument später, auf viel kleinerer Stufenleiter, wiederholen wird, wenn er gegen die heterogene Stadt einerseits und die ghettoisierte Stadt andererseits die Stadt als Mosaik von Subkulturen einfordert. ˧
Ebenso wichtig sind Alexanders bzw. Frank Hendricks, der dieses Muster beigesteuiert hat, Argumente, dass selbst in der Großstadt Kulturräume vonenander abgeschieden sein sollten und ihren räumlichen Ausdruck brauchen: ˧
(Musik "Circle of Life by Audiorezout) ˧
In Muster 2, "Verteilung der Städte", heißt es: ˧
Wie nicht schwer vermittelbar, geht die Idee der Globalen Dörfer einfach einen Schritt weiter und zerlegt die Stadt in Mikrokerne, die mitten im Naturraum blühen und gedeihen und miteinander virtuell verbunden sind. So ließe sich die Nähe aller Menschen zur Natur maximieren. Orte wie die Seestadt Aspern geben uns einen Eindruck von dem was da möglich wäre, ganze Perlenschnüre von Exourbanen lebendigen Kulturräumen könnten entstehen, wenn das ganze nicht selber ein Werk der Immobilienspekulation und zentraler Planung wäre, sondern ein Werk der Menschen. Muster 6 "Kleinstädte" fasst das schön zusammen: ˧
Ich bin wieder einam am Ende meiner Sendezeit angelangt, aber ich hoffe ich hab Euch Lust gemacht in dieses wunderbare Buch hineinzuschmökern, das wie ein Hypertext aufgabaut ist, aus dem sich eine ganze Welt symbiotischer beziehungen entfaltet. Es wird immer detaillierter, immer präziser, immer bunter. Heilende, heilsame, lebendige Orte und viel Praxiswissen für unseren Lebensraum werdet Ihr finden. Aber es ist wichtig einmal den Anfang, die Intention und die Prämissen verstanden zu haben. In diesem Sinn könnte es ja auch irgendwann weitergehen. Ihr alle könnt das Buch nach so vielen Jahren der exorbitanten Buchpreismauer endlich online lesen. Die Adresse ist: ˧ https://einemustersprache.de ˧ und mir bleibt nur noch, Euch einen schönen Restsommer zu wünschen. ˧
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