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Willkommen im Globalen Dorf / Einige Erinnerungen 2 /
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00:52 bis ˧

Im Mittelalter haben Klöster eigentlich drei Hauptrollen geführt oder gespielt; eins davon war Verbindungen und Austausch des Wissens; ein zweites war dass die Wissen gesammelt haben und das dritte war dass die das Wissen interpretiert haben. ˧

Heutzutage bieten uns die Netzwerke eigentlich diese erste Funktion des Wissensaustausches; die digitalen Bibliotheken ersetzen zukünftig weitgehend die Sammelarbeit. Aber im Moment übernimmt niemand diese Rolle das Interpretierens. ˧

Es wird sehr viel gesprochen in den Staaten von e-commerce, dem sogenannten elektronischen Geschäftsverkehr. Aber dies zielt auf Ware, auf Quantität, Objekte, Produktion. Aber was wir eigentlich brauchen, ist etwas ganz anderes: Qualität statt Quantität! Subjekt statt Objekt!Kreativität statt Produktion! ˧

Wir müssen irgendwie untersuchen, wie Computers neue Ausdrucksmöglichkeiten für die Tiefe unseres Menschseins darbieten können. Es wird zurückkommen zu Fragen so wie Wahrheit und Verstehen - und das hat nichts zu tun mit Geld verdienen und auf die Schnelle etwas auf die Bühne zu bringen. Das hat zu tun mit Nachdenken. ˧

4:00 ˧

Malthus im 19 Jahrhundert meinte dass das Problem daran lag dass wir nicht genug produzieren. ich glaube wir sind heutzutage in einem Zustand wo wir im Materiellen eher zu viel produzieren. Man meint das innerhalb von 20 Jahren 20% alles Nötige für die ganze Menschheit produzieren werden können. aber wenn man darüber nachdenkt dann wären viel Zeit frei für etwas gaz Wesentliches: wir kommen nicht mehr dazu, richtig nachzudenken über die geistliche Produktion über die wie soll ich sagen - sagen das Interpretieren des Wissens. ˧

5:00 ˧

Wir wissen was Fußnoten sind - aber die elektronische Version bedarf neuer Arten von Fußnoten - neue Querverweismöglichkeiten, neue Kontextualisierung des Wissens; einen aufbauende Korpus des Wissens der irgendwie die Zusammenhänge erklärt, der die Früchte des Wissens irgendwie ins Licht bringt. ˧

Ich will ein paar ganz normale Beispiele jeder von uns der zu den Uffizien geht und sich Boticelli anschaut sieht die Primavera oder ein anderes Bild von ihm, aber wir wissen dann ja es gibt andere Bilder von ihnen London oder Washington können aber haben die nicht parat -wie können wir also ein System aufbauen, wo dann, wenn ich in einem Museum bin die anderen Bilder von mir sehen kann? ˧

Als ich jung war habe ich über das Kolloseum in Rom gelernt und glaubte ganz völlig dass das einzige Kolloseum war, wusste gar nicht, das es in Arles und in Nordafrika und in Pula im ehemaligen Jugoslawien, dass es da über 180 weitere Versionen von einem Kolloseum im römischen Reich gab ... in den Büchern steht das kaum und man kann das überhaupt nicht völlig darlegen - wenn wir eine elektronische Version (und die richtige Methodik) hätten, die uns dann all diese Kollosea zeigen würde und auch den Zeitablauf, so dass wir die Trends und Bewegungen in der Architektur, etwa wie die ganzen Klösterbewegungen sich entwickelt haben, das wäre nun ein Beitrag der nie denkbar wäre mit den traditionellen Medien. ˧

Leiden wir an zu viel Information, an zuvielen möglichen Assoziationen und Gesichtspunkten? Ja und Nein - eigentlich brauchen wir Übersichten über das Wissen und wir brauchen Methoden um die Sachen von verschiedenen Gesichtspunkten zu sehen, die ständigen Bücher die wir haben, zeigen zumeist die Geschichte vom Gesichtspunkt des dominierenden Landes an, es ist die Geschichte des Siegers - nicht derjenigen die verloren haben, die weniger bekannten und die wir vergessen haben. wir brauchen eigentlich ein System wo wir die Sachen von beide oder von alle Gesichtspunkten sehen - nicht nur von der Untergang von Konstantinopel aber auch der Aufgang der Türken, des osmanischen Reiches. Wir brauchen diesen polyvalenten Zugang zum Wissen, dass wir nicht nur die Sieger erkennen, sondern auch die anderen Seiten. Nicht nur die hohen Kulturen, aber auch die populären Kulturen, nicht nur die universellen Sachen aber auch die einzelnen - und wie die einzelnen zum universellem Konzepten irgendwie in Verbindung stehen; wie die globalen und lokalen Sachen einander beidseitig beeinflussen, dass mir die Einzigartigkeit des Alltäglichen und die Verbindungen zum Globalen irgendwie verstehen ... bis hin zu den ewigen Wahrheiten. ˧

Das klingt sehr einfach, aber ist eigentlich eine sehr intensive Arbeit, Mönchsarbeit oder Monnikenwerk wie man auf Holländisch sagt. Wir brauchen - und wir können vielleicht nicht die ganzen 80% der sogenannten zukünftigen Arbeitslosen dazu benötigen - aber das sind dann Aufgaben für eine ganze neue Sparte der Menschheit - so dass wir alle dann tiefer begreifen können was diese Fülle von Informationen uns zu bieten hat. ˧

Es gibt eine Schule - die werde ich die Negroponte - Schule nennen, es ist auch weiter verbreitet in Nordamerika woher er stammt, die sagt dass wir elektronische Diener oder haben werden, dass wir "Agenten" haben werden wie man so schön sagt , die unsere Arbeit abnehmen werden, das alles automatisch für uns serviert wird wie ein guter Butler uns ein gutes Essen vorbereitet, während wir nur passiv dazusitzen brauchen. ˧

Ich glaube nicht daran ich glaube eigentlich nicht dass dieses tiefe Verstehen, diese Suche nach Wahrheit, das kann man nicht maschinell pfuschen, daran muss geschuftet werden, und genau wie im Mittelalter die Mönche das sehr tief und langwierig getan haben, das muss heutzutage weiter gemacht werden in unsere neuen Arten und Weisen - und das ist irgendwie mein Vision von was man in einem Kloster des 21 jahrhunderts machen müsste es kann nicht nur eine Wiederherstellung des Alten sein es muss eine Neuerarbeitung sein - dieses sie sich aufbauenden kumulierenden Wissens um zu ganz neuen und faszinierenden Einsichten und Aussichten zu kommen und daran liegt die Hoffnung unserer Gesellschaft und unserer Zukunft meines Erachtens. ˧

Wiederholung ziemlich lang und redundant, aber einige neue Perlen ˧

bei Minute 20:30 bis ca 27:00: ˧

Man spricht von Interaktivität aber meistens meint man dabei nur Passivität dass wir alles nur noch vorweg Gewähltes vorgesetzt kriegen und ich meine diese ganze Auffassung ist falsch. Ich glaube wir brauchen Methoden um aktiv diese Suchen nach Wissen, dieses Schuften und Ringen mit dem Problem, Wahrheit zu finden, ehrlich verstehen zu können, dieses Auseinandersetzen im Besten und im tiefsten Sinne mit dem Wissen, da können die neue Methoden uns helfen Dinge schneller greifbar zu machen aber letztendlich muss diese menschliche Einsetzbarkeit in der Sache, diese subjektive Dimension, die nicht nur bloße Subjektivität ist, sondern die doch objektiv sucht oder nach neuen objektiven Zusammenhängen sucht - das sind die Art von Sachen, die uns bevorstehen und wenn wir das irgendwie hinkriegen könnten, dann besteht uns wirklich eine neue Jahrhundert vor und der neue Jahrtausend vor, wo diese gesamte Weisheit der vorherigen Jahrtausenden uns zu neuen Einsichten in den neuen Jahrtausenden führt und neue Hoffnung, neue Einsicht, neuen Glauben und neue Tiefe erschaffen kann. ˧

Einwand Für solche Vorhaben wie die Interpretation und Neubestimmung des menschlichen Wissens, dass man da eigentlich Millionen Mannjahre braucht, während heutzutage die Lösung dringendster sozialer Probleme eigentlich unfinanzierbar ist ˧

Ist eigentlich eine Auffassungsfrage. Ich habe mal mir vorgestellt wie wäre es wenn Gutenberg zu einem Komitee geht und sagt ja Jungs ich habe gerade eine neue Idee gehabt. Wie wäre es wenn wir alle Handschriften der Welt nehmen und die nun drucken - das wird uns unendlich viel weiterbringen -naja man hätte sie ihn ausgelacht und nicht zu Unrecht: denn wer die Geschichte kennt weiß auch dass Herr Gutenberg pleite gegangen ist. Und dass es etwa 100 Jahre gedauert hat, bis der Buchdruck auf einen Stand gekommen ist, dass sie wirklich wirksam geworden ist und wirklich etwas geschafft hat was mit Handschriftenliteratur nie möglich war. ˧

Oder wenn man das weiterdenkt kann man diese gleiche Auffassung nehmen für fast alle großartigen Sachen, die die Welt Kultur da zu bieten hat- wer zu einem Komitee gegangen wäre zu sagen wir müssen einen Vatikan bauen mit so vielen wunderbaren Steinen und diesen unendlich kostbaren Malereien - das Komitee hätte sicherlich gesagt also du kannst doch wenigstens diese eine Wand von .... das braucht doch nicht so viel Malerei können wir nicht dann wenigstens diese ganze Seite von Michelangelo und dann hätten wir keine Sixtinische Kapelle. Oder die Pyramiden. Oder Angkor Wat. Oder fast jede großartige Sache die es gibt auf der Welt würde vor solchen Wirtschaftlichkeitséinwänden - was bietet es kurzfristig als Return of investment - nicht bestehen. ˧

Kurzfristig, sofort "in the next Quarter" wie man so schön in den Staaten sagt, ja alles wurde so pleitegehen! Warum ist Vatikan so wunderbar - Vatkan ist wunderbar insoweit ist etwas ewig da bildet und nun kommen Touristen aus aller Welt und das verdient Geld aber nicht innerhalb vier Monaten aber im Laufe der Zeit ... ˧

DAs Problem ist wir fassen die ganzen Problematik viel zu kurzfristig an. Wir wollen ewige Werte, wird sprechen von ewigen Werten, wir sprechen von ewiger Kultur - aber wir möchten die Fruchten in 4 Monaten haben und das ist irgendwie das Problem heutzutage. Wir müssen irgendwie, wenn wir ewige Werte haben wollen, dann eben auch auch ewig geduldsam werden und das ist kein Manager heutzutage, das ist fast kaum jemand heute... ˧

Wir müssen neu lernen Geduld zu haben um Dinge zu tun nicht für den nächsten Timeslot, für die nächste paar Minuten oder paar Monaten oder nächste Deadline - wir müssen denken über Dingen die eigentlich bleibend da sind. Die Mönche die sorgfältig die sämtlichen Handschriften kopiert haben haben nicht Konkurs gemacht die haben nicht gewettet also das muss innerhalb von x Tagen geschehen. (27:07) sondern die haben gesagt wir machen das daß es gut ist. Und die haben etwas gemacht das für ewig gut ist und diese Mentalität muss wiedergefunden sein und muss wieder eingebaut werden in unsere angehen an die Materialien und das müssen wir irgendwie in diese neue Art von Kloster wieder aufbewerten " ˧

Frage nach Zeitaufwand, Zunahme an Geschwindigkeit (28:00) ˧

Wir haben viele neue Methoden um die Dingen schneller zu bearbeiten und wir müssen dann sehen dass diese neue Methoden uns zu nutzen gehen und uns helfen aber nicht über enthusiastisch dabei sein und auch die Ruhe halten so dass wir sie richtig benutzen und nicht voreilig und vorwegnehmen die Dingen zu Ende bringen will. ˧

Frage: Beispiel man kann in Sekunden jedem menschen einen Brief schreiben. Die Ersparnis an Zeit vergrößert den Bedarf an Zeit (29:31) ˧

Ja Zeit ist eine sehr komplizierte Sache das wusste schon der Heilige Augustinus. Wir müssen lernen dass das man etwas schneller tun kann heißt nicht dass man es besser tut immer ...wir haben Telefonen es hat ein Zeit lang gedauert bis man lernt wann man zu telefonieren hat und wenn nicht. Es gibt Menschen die nur mit E-Mail diese ganze Sittlichkeit des Kommunizierens vergessen haben oder überhaupt nicht gelernt haben und die meinen dass jede Gedanken die jeden einfällt einfach sofort geschickt werden muss. Genauso wie bei einer reifen Beziehung nicht jedes was einem in den Kopf kommt gesagt wird. Diese Vorbehalte, dieser Respekt für den anderen, diesen werden irgendwie in unser neues Umgehen mit elektronischen Sachen auch mit hineingebaut müssen - so dass wir irgendwie vorsichtig den Menschen unsere Gedanken und unsere Überlegungen und unsere neue Fakten anbieten, dass wir nicht nur das sehen als ein Spiel von "wie viele Megabytes ich auf einmal auf jemand schießen kann" ....als ob es nur ein Frage wäre wie viel Bücher kann ich auf einmal auf jemand werfen ? - das bringt uns nicht weiter. (31:09) ˧

Es geht darum: wie kann man diese Bücher dann so lesen und bewerten dass etwas rauskommt und das ist ..... also es gibt diese Menschen die rein über die Fülle der Information sprechen - "Second Deluge" davon spricht auch Herr Pierre Levy (vgl. https://pierrelevyblog.com/tag/cyberdemocracy/) ˧

Aber es ist genau das gleiche mit einer Bibliothek, nicht wahr, es gibt in Wolfenbüttel, wo ich sieben Jahre war, die Herzog August Bibliothek, das war damals die größte Bibliothek der Welt, wenn jemand, der überhaupt nicht weiß, was eine Bibliothek ist, in so eine Bibliothek kommt, ist er überwältigt - und ein Schüler, der am Anfang in so eine Bibliothek kommt, ist total überwältigt. Aber als Leibnitz zum ersten Mal in diese Bibliothek kam, hat er innerhalb einer halben Stunde etwas Grundlegendes über das Mittelalter entdeckt. ˧

Das heißt diese ...diese großes Speicherkapazität der Bibliothek ist nicht die Lösung - aber anhand eines Geistes so wie Leibnitz wird es zum Nutzen, um etwas Grundsätzliches, Neues und Wunderbares zu tun. Und es ist diese Kombination die wichtig ist, Leibnitz alleine kann nicht alles erfinden, die Bibliothek alleine ist nur eine Ressource. Eine Quelle des Wissens. Es ist die Zusammenarbeit zwischen dieser Quelle und diesem lebendigen Geist die etwas Neues bietet. ˧

Die neue digitale Bibliothek wird eine zig-fach größere Quelle anbieten: eine Quelle von hunderten von Millionen von Büchern und diese Quelle alleine ist nur eine Quelle - es braucht dann die Geister und wir müssen die Geister irgendwie vorbereiten wie sie überhaupt mit solchen neuen Quellen umgehen. Wir haben immer vom Quellenarbeit gesprochen, aber wie macht man das? Da braucht man Methode, man braucht auch genauso wie man zuerst lernen muss wie man ein Buch liest aber dann weiter denken muss - ja lesen ist einfach aber wie interpretiert man das, wie macht man aus diesem Buch etwas mehr als seine Quelle ja das müssen die Studenten an der Universität lernen und wir brauchen neue Orte, wo diese neue Tätigkeiten irgendwie gelernt werden - das kann teilweise auf der Uni passieren aber ich wurde meinen, vielleicht brauchen wir Orte die dann ruhiger sind gerade weil unsere Zeit so unruhig ist Streichen//und so von Harry beschwärmt ist// dass wir Orte haben wo dieses Nachdenken, dieses in der Stille reflektieren über das Warum und Wieso, Streichen//über die ja die reden nicht nur über die das produzieren // das ist wiederum was diese Klosteridee anbieten könnte. ˧

(35:55) Um besser zu verstehen was ich unter interpretieren sagen will muss man zurückkommen zu diesem Konzept was heißt eigentlich ein Computer. jeder spricht davon als ob der Computer nur eine Maschine wäre aber eigentlich ist die Computer viel mehr. Es ist ein pro toto es ist eine ganze Zusammensetzung von verschiedenen Maschinen wenn man näher dran denkt -denn ich erlaubt uns die Dinge gedruckt zu haben so wie ein Buch, auch mündlich zu haben sowie im Radio, auch sichtbar zu haben so wie im Fernsehen ... und all diesen Dingen dann zusammen ... und das heißt dass all diese einzelnen Medien die wir früher hatten nun alles beisammen kommen und das ist die wirkliche Bedeutung dieser Konvergenz von der jeder spricht aber kaum versteht, dass all diese Sachen nun in eine Maschine kommen oder in eine eine integrierende Maschine, die es erlaubt von einem Medium zum anderen jeweils zu gehen, so dass meine totale Austauschbarkeit hat. In den Sechziger Jahren gab es Menschen die dann von der Paperless Society gesprochen haben, von der papierlosen Gesellschaft - als ob die Computer die früheren Medien total ersetzen würden. Die armen Menschen haben überhaupt nicht verstanden worum es geht mit einem Computer, denn es geht nicht darum von alles von Papier auf Bildschirm zu bringen - das ist nur ein kleiner Bruchteil von dem was geschieht. Es geht darum dass jedes Medium in einem anderen Medien verwechselt und umgewechselt werden kann und dadurch entsteht ein ganz neues Bedürfnis zu interpretieren - das heißt dass die Vergleiche die man machen kann, die Zusammenstellungen, die Kontextualisierung - die Zusammenhängen die man innerhalb eines Buches hatte, nun plötzlich weitergeführt werden müssen so dass die auch Zusammenhängen zu einem Video ,zu einem Fernsehprogramm, zu einen Rundfunkprogramm, zu Kartographie, zu allerhand Sachen. ˧

Seit der Renaissance haben wir darauf geachtet, wir haben es als Methode gesehen, dass die wir die Medien nehmen, um die Dinge auseinanderzusetzen das heißt ich nehme eine Malerei und ich setze sie in eine Kunstgalerie oder in ein Museum; ich nehme ein Buch und setze es in eine Bibliothek. (39:18) Ein Kupferstich geht in ein einen Kupferstichkabinett, eine Zeichnung geht in ein Cabinet des dessins, wie man so schön auf Französisch sagt. heutzutage wenn wir all diese Sachen zusammenbringen können, brauchen wir eine neue Methode, wobei die Zusammenhängen zwischen all diese bisher ganz auseinander stehenden und isolierten und für sich selbst genommenen Medien nun plötzlich beisammen kommen -und dabei gibt seine richtige Explosion an Interpretationsbedürfnis. Und das ist die neue Wirtschaft - hab ich mal gesagt-, denn hiermit müssen etliche Menschen sich auseinandersetzen so dass wir die bisher überhaupt nicht sichtbaren Zusammenhänge in unserer Kultur zum ersten Mal richtig begreifen können, denn in den Zeichnungen Kupferstichen, Büchern und Videos gibt es dann gemeinsame Themen die neu zu entdecken sind, zum ersten Mal zu entdecken sind - und dahin kommen die neue Einsichten dann kommen wir plötzlich so etwas dass der Fernseh-Fiffi für sich nie hätte entdecken können, denn er hat nur Fernsehen angeschaut. Es geht darum, was sind die grundlegenden Tendenzen die zu finden sind wenn wir über all diesen Medien suchen? Und das heißt das ist ein neues weites, fast unvorstellbar weites Feld, die irgendwie auch den Reiz hat denn sie wird uns zu ganz spannenden neuen Einsichten haben wenn wir einmal das Überblick über dieses bisher unerfassten Territorium gefunden haben und irgendwie zu verstehen gelingen. (41:49) ˧

Es kommt noch etwas anders dazu und dann dies zu verstehen muss man halt an die Telekommunikation selbst denken - das heißt diese neue Vernetzung die da ist, verändert eigentlich unsere ganzer Ansatzmöglichkeiten ... es ist leicht gesagt dass alles verbunden wird aber das verändert eigentlich die ganze Wissenstruktur. Früher war es so: ich wohne in einer großen Stadt so wie London und dann habe ich die British Library zur Verfügung; oder ich wohne in Rom und habe da die ganze Bibliothek im Vatikan zur Verfügung - aber wenn ich nicht in eine große Stadt wohne dann habe ich dann bin ich einfach "bücherarm", dann komm ich nicht an dass Wissen. Zum ersten Mal in der Geschichte sind wir in einer Situation, wo ein Mann und eine Frau oder ein Kind in eine Stadt von zehn oder 20 oder 200 oder 2000 alle Bücher die einem zur Verfügung stehen in der der größten Stadt der Welt irgendwie zur Hand haben kann. Das ist eine unwahrscheinliche Bereicherung und gleichzeitig - zum ersten Blick - eine unwahrscheinliche erschreckende Belastung. Denn: früher war es so in Frankreich bin gerne muss ich mich zurecht kommen mit la culture Francaise (43:48), mit dem Erbe meiner eigenen Kultur. ˧

Heutzutage, da ich Zugang zu allem habe, will das heißen, ich muss mich auch auseinandersetzen mit allem! Das heißt, ich bin noch nicht gebildet als Engländer, dass ich Shakespeare gelesen habe - ich bin noch nicht gebildet, dass ich darüber hinaus meinen Dante und meinen Goethe und meinen Cervantes und meinen Till Eulenspiegel gelesen habe.... es reicht selbst nicht, dass ich nur eine Bibel gelesen habe ich muss natürlich auch Koran und auch die buddhistischen Schriften ... ich muss theoretisch von alles wissen und es reicht nicht dass ich das nur von Standpunkt von meiner eigenen Kultur anschauen ich muss irgendwie so einen neuen Überblick was das heißt gebildet zu werden. Die Franzosen haben eine Zeitlang gemeint ja ja wir müssen dekonstruieren, Dekonstruktion haben... es gibt keinen Kanon mehr ...das ist eine billige Ausrede aber schließlich ist das keine Lösung (45 :27) ˧

Wir müssen wenn wir diese ganzen wunderbaren Zugang zu diesem Reichtum haben dann müssen wir neue Wegen finden einen Überblick zu schaffen und eine neue Methodologie finden die uns erlaubt, die Sachen von verschiedenen Gesichtspunkten zu sehen. Wenn ich ein Weltbürger bin, der in verschiedenste Länder reist - geistig und physisch - da muss ich auch diese Angelegenheiten und Ansichtspunkte von all diesen Kulturen irgendwie in mir selbst aufbauen. Wir brauchen - es gibt keine Schule heutzutage für Weltbürger aber das brauchen wir - und wir sind alle ob wir es wollen oder nicht - Weltbürger und insofern hatte Marshall McLuhan völlig Recht - dieses Global Village ist nicht nur ein Stichwort - es ist auf uns gezwungen! Aber er hat darauf hingewiesen, aber hat noch keine Lösung gefunden, ich habe auch keine Lösung ich meine nur wir brauchen Orte so wie ein Kloster des 21. Jahrhunderts, wo man nachdenkt wie wir eine Lösung finden. Und im Gegenteil zu diejenigen die meinen dass die Butlers das alles für uns tun werden würde ich meinen wir stehen eigentlich vor einem Jahrtausend wo die menschliche Einsetzbarkeit zum Tiefsten irgendwie vor uns steht. Die Lösung ist noch nicht da, aber die Aufforderung ist da und ich hoffe dass wir es schaffen. ˧

49:40 Frage nach der Spritualität im Kloster Noch putzen ˧

Die geistige Tradition des Klosters bleiben ein Problem die Klöster vor sich hinnehmen sollten das soll komplementär sein für diese Aufgaben die ich aufgelistet haben wenn schließlich wenn wir darüber nachdenken heißt Mensch sein über die menschlichen Dimensionen nachzudenken und über die Kräften und die Wesen die weiter sind als ein Mensch und ob wir das Gott oder Allah oder jawohl oder was man nennt etwas jeder der großen Denker der übernachten gedacht hat hat gemeint dass es etwas gibt wie diese etwas aussieht wie wir überhaupt noch eine Verbindung dazu finden können anhand all diese neuen Medien da steht noch offen und das ist eigentlich wieder eine neue Aufgabe aber das wäre dann eine andere Säule sozusagen von dem was zu tun gibt es ist nicht das ist nicht die Hauptsache was mich interessiert im Moment aber es ist ebenfalls wichtig und vielleicht sogar wichtiger als diese kultursache auch gleich die kultursache vielleicht ein Weg ist um dahin zu kommen ˧

Nachfrage was das bedeuten könnte ˧

Der Mensch benutzt Kultur als Weg ,als ausdrucksweg oder ... (hier bricht die Aufzeichnung ab) ˧