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Kurzbeschreibung: Die Sendung vom 22.1. steckt voller persönlicher Erinnerungen; ein Tauchgang im "Archiv der Globalen Dörfer" fördert einiges an Schätzen zutage und erklärt anhand von Beispielen woher die verschiedenen Ideen und Aspekte der Vision kommen und wie sie zusammenfanden. ˧

<Sendung 47 (Zwischenbilanz) .... 49 (Einige_Erinnerungen_2)> ˧

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Intro   
<für später   
Die Ursprünge   
Die Konferenz Global Village (1993)   
Projekte: Bruck an der Leitung, Parc BIT   
Globalisierung=.   
"Earth is a one world settlement and its population is total humanity"   
Ende erster Teil   
Das Telearbeits - Intermezzo 1995 ff   
Die Wendung zur Kultur und Bildung 1997 ff   
Zivilgesellschaft und Open Source   
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Intro    

Willkommen zur (48....) Januarsendung 2024 von "Willkommen im Globalen Dorf", (<Auslassung) der Reihe zu den Möglichkeiten einer anderen Zukunft, die aus der Kombination von alten und neuen Errungenschaften einen dezentral- kooperativen Planeten imaginiert, eine Metapher für die das Oxymorn "Globale Dörfer" steht. Nachdem die letzte Sendung den dramatisch entgegenwirkenden Kräften gewidmet war, die die notwendige fundamentale Transformation unmöglich zu machen scheinen, möchte ich heute ein wenig biedermeierlich das Feld der Zukunftsdeutung verlassen und stattdessen (Ende Auslassung>) in mein Archiv eintauchen, das in einem schönen trockenen Wiener Keller schlummert und in dem meine Sammelleidenschaft für Bücher, Broschüren, Zeitschriften und sonstige Medien die mit dem Thema zu tun haben sich jahrzehntelang ausgetobt hat. Ich habe beschlossen dass in meinem siebzigsten Lebensjahr Schluss damit sein muss immer neuen Kram anzuhäufen, stattdessen wäre Ordnung zu machen und somit die Sammlung ein wenig transparenter. Anlass war dass ich einen jüngeren Menschen eingeladen habe, mir bei dieser Tätigkeit zu helfen. Aus unserem Brainstorming ist auch die Idee geboren worden, mit dieser Radiosendung ins Archiv einzutauchen und so nicht nur die Ordnungsidee an mögliche Helfer zu kommunizieren, sondern auch ein neue alte Inhalte in die Sendung einzubringen. ˧

Warum habe ich eigentlich so viel Zeug aufgehoben? Vielleicht weil ich gerade diese eine Idee hatte, dass trotz aller digitalen Medien das haptische, analoge eine ganz wichtige Bedeutung hat. Es ist sozusagen eine Bastion der Authentizität gegenüber allem was modifiziert, verdreht und verfälscht werden kann. Das verträgt sich ganz gut mit diesem Traum vom Altendorf mit einer Bücherhalle den ich schon ewig träume, wo Menschen die viel über ein Thema nachgedacht haben ihre Sammlungen hinterlassen können und sie werden gepflegt. Vielleicht wäre das sogar nachhaltig realisierbar unter heutigen Bedingungen, als Gedenkort sogar spannender als ein Friedhof, wo von den Toten grad nichts mehr lebendig ist. In einer solchen Bücherhalle aber könnten wir in der Bibliothek des Geistes der von uns Gegangenen blättern, sehen, womit sie sich auseinandergesetzt haben, welche Stränge ihres Denkens sie mit welchen anderen Menschen verflochten haben. Warum sollte dieses Privileg nur so wenigen ganz Promonenten zuteil werden? Ich selbst bin einer solchen Bibliothek gewesen, zugegebenermaßen war das nur die Bibliothek eines Menschen, die ein Freund liebevoll kuratiert hat. Es handelt sich um die Henry Miller Memorial Library in Big Sur [1] , die ich ganz am Beginn meiner USA-Reisen mehrmals besuchen durfte. ˧

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Es war gleich bei meinem ersten Aufenthalt, als ich ganz ungeplanterweise eine Partnerin fand und mit dem Auto von Los Angeles nach San Francisco reiste, was ich später noch öfters wiederholen sollte, weil alleine die Landschaft mit den steilen Klippen zum Pazifik, am Fuß immergrüner Berge mit verborgenen Klöstern, Rückzugsorten wie Esalen, ein paar verstreuten Bed and Breakfasts, Campingplätzen und Restaurants schon sehr verlockend ist. In einem Garten den man leicht übersieht weil von Bäumen versteckt stand ein Holzhaus und daneben ein Wohnwagen. Davor ein Schild "Henry Miller Memorial Library" -"Books - Music - Art" und ein suggestives "Open". Meine Neugierde war geweckt, ich war nur wenig mit Miller vertraut, aber der Name ist dennoch eine Legende. Seine Wendekreis - Bücher waren lange Zeit in den USA wegen ihrer sexuellen Offenheit und Freizügigkeit bis 1961 verboten, während sie in in Europa veröffentlicht wurde. Trotz des Verbots wurden Millers Bücher in den USA viel gelesen und verbreitet, oft über Untergrundkanäle. In den späten vierziger Jahren lebte Miller in diesem Haus und beschrieb in einem seiner Bücher auch die die kreative Kultur die hier in der Abgeschiedenheit blühte und gedieh.Als Miller 1981 starb gründete sein Freund Emil White, übrigens ein gebürtiger Österreicher, die Memorial Library und Stiftung. Er machte das Haus und den Garten zu einem Mekka für Buchliebhaber, die gerne den Weg aus den Städten auf sich nehmen um Stunden oder Tage in diese Atmosphäre zu verbringen, und ich durfte ihn knapp vor seinem Tod noch kennenlernen, er zeigte uns die Sammlung und erklärte uns einiges. Man findet hier eine Fülle von Werken anderer mit Miller befreundeter Schriftsteller, Anais Nin zum Beispiel, aber auch Hemingway, Ginsberg, Virgina Wolfe und viele andere. Ich fand diese Idee, Bücher in einer Form zu bewahren und zu kuratieren, in der sie an die ehemaligen Besitzer und ihre mannigfachen Beziehungen und Vernetzungen erinnern, wie gesagt sehr reizvoll, und der Platz war wie ein Gedächtnisort auch für all jene die hier lebendige Kunst schufen, egal ob Maler, Musiker oder Literaten. Also wie gesagt, das sollte es öfters geben, und so etwas kann gerade in ländlichen Gebieten eine gute Idee sein, weil es dort erstens Platz und zweitens auch die Abgeschiedenheit, Muße und Ruhe gibt, die uns überhaupt noch erlaubt Bücher zu lesen. Manche Schätze dieser Art gibt es schon und sie sind sind nahezu ungehoben, ich denke an die fantastische Kittner - Bibliothek kuratiert von einer Stiftung, in dem kleinen Dorf Dedenitz bei Radkersburg, gepaart mit einem riesigen Videoarchiv, das nur selten jemand zu Gesicht bekommt. ˧

Ja, diese Sendereihe heißt "Willkommen im Globalen Dorf" und sicher wäre das eine Idee für viele Dörfer, sich bestimmter Sammlungen und Themen anzunehmen und sie vielleicht auch nicht nur in einer Mono-Bibliothek sondern in einer Art lebendiger Vernetzung verschiedener Geister zu konservieren, etwa in der Form der zuvor beschriebenen Bücherhalle. Ich unterstelle jetzt einfach einmal dass sowas prinzipiell denkbar wäre und benutze das als die Hypothese, mit der ich einerseits meine Sammlung beschreiben möchte, andererseits sogar darüber hinaus auch allgemeine Prinzipien einer solchen Sammlung, die ja nicht nach rein lexikalischen oder biblographischen Prinzipien geordnet werden sollte, sondern in der gerade der Zufall und die Besonderheit immer mispielen. Dennoch wäre es witzlos, wenn sich nicht durch die gesamte Sammlung wie ein roter Faden eine Idee oder Fragestellung durchziehen würde, die den Sammler oder die Sammlerin mit den Benutzern verbindet. ˧

Nun gut, in meiner Sammlung ist der rote Faden natürlich die Idee der Globalen Dörfer, und ich habe alles separiert was bloße Vorgeschichte oder Begleitumstände war. Zu diesen existieren separate Sammlungen, die aber im Kontext einer Bibliothek der Globalen Dörfer entbehrlich sind - sei es meine Science Fiction Sammlung oder die Sammlung für ein Apple Museum, seien es die Reste der Sammlung zur Hochschulpolitik oder die Sammlung der Viennesica, die alle anderswo und getrennt gelagert sind. Ich denke all diese Sammlungen würde ich gerne Menschen verehren die sich voll und ganz mit diesen Dingen identifizieren und dementsprechend auch Sammeln, so wie ich mich eben mit der Idee der Globalen Dörfer identifiziere. Diesen roten Faden der leitenden Idee halte ich für das erste Prinzip dem sich eine solche Sammlung verdanken sollte, warum also das Bewahren einer solchen Sammlung Sinn macht. Also einerseits etwas Allgemeines und dann doch wieder subjektiv, dann doch wieder eingebettet in die Umstände der Person, der Zeit und der Kontakte die sich daraus ergeben haben. In meinem Fall ist das auch verbunden mit einem Versuch, eine organisierte Form der Zusammenarbeit mit anderen zu finden, für die sich schon früh das Akronym GIVE oder Globally Integrated Village Environment fand, mit dem ich sowohl Forschung als auch Engagement verbinden wollte. ˧

<für später    

Das letztere könnte auch schon einen ersten Teil der Sammlung konstituieren: alles was mit dem Versuch der Idee einen organisatorischen Rahmen, eine allgemeine Orientierung, eine publizistische Darstellung, ein menschliches Netzwerk zu geben zusammenhängt. Dazu gehören so triviale Dinge wie Vereinsdokumente und so spannende wie Artikel in diversen Zeitschriften, in denen die Idee kommuniziert wurde, genauso wie diese Radiosendung und das Buchprojekt. ˧

Die Sammlung hätte dann also grob drei Teile. Den ersten könnte man mit Idee, Organisation und Kommunikation umschreiben. Ein zweiter Teil sind die Ideen anderer, die mit unserer Leitidee korrespondieren, worunter die allermeisten Bücher der Sammlung, aber auch vieles mehr fallen. Und ein dritter Teil sind die mannigfaltigen Projekte, Veranstaltungen, Kongresse und so weiter, an denen aktiv teilgenommen wurde. ˧

Beginn der Dokumentation: DiesesWiki:GIVE/Archiv ˧

Also fangen wir mal an zu graben und schauen was sich findet .... ˧

Die Ursprünge    

Die Ursprünge der Idee GIVE lassen sich um das Jahr 1992 verorten. Während in den Jahren davor die innovativen Entwicklungen im Bereich der Multimedia und künstlerische Projekte wie der elektronische Lexikonroman im Mittelpunkt standen, drängte sich immer mehr die Frage auf, wie sich denn die Welt um den Computer herum verändern würde, wenn die Auswirkungen des Geschehens im Computer mit Lichtgeschwindigkeit sich an allen möglichen Orten zeigen. Wenn wir umgekehrt über den Computer in einem Maß an das Geschehen in der ganzen Welt angedockt sein können, an Wissen und Können eines ganzen Globus. Beide Perspektiven haben einen Aspekt der Macht: zentrale Kontrolle versus lokale Kompetenz und Autarkie. Beides kann der Möglichkeit nach in bislang unerreichbare Dimensionen gesteigert werden. Die Beschäftigung mit diesen Fragen erschien mir immer dringlicher, noch dazu weil ich einige Jahre zuvor meine politischen Ambitionen und Versuche enttäuscht hintangestellt hatte. ˧

Ein schönes Dokument dieser Jahre ist ein Reisebericht aus dem Jahr 1992, den ich für die Zeitschrift MacUp? schrieb. Ich war schon seit einigen Jahren immer wieder nach San Francisco zurückgekehrt, im Jänner zur MacWorld Expo, jenem legendären Event der Apple Szene wo man einfach sein musste um die neuesten Entwicklungen mitzubekommen. Apple hatte gerade das erste Power Book auf den Markt gebracht und ich konnte die Redaktion der Computerzeitschrift MacUp aus Hamburg, die ich natürlich in San Francisco traf, davon überzeugen, dass ich meine geplante Reise um die Welt für ein Feature über mobiles Computing nutzen würde. So entstand eine dreiteilige Artikelserie "mit dem PowerBook? rund um die Welt". Es war ein buntes Potpourie von elementaren Fragen der Konnektivität (dafür war damals immer noch zumeist ein Modem notwendig) und Kommunikation, aber am meisten interessierte mich natürlich wie sich die Qualität von Orten veränderte wenn ich dort arbeiten konnte. Von Arcosanti bis Hawaii, von Sydney bis Singapur besprach ich Bibliotheken, Lounges, Hotels und so weiter, spekulierte auch über Zukunftsfragen der Kommunikation und Raumgestaltung. [2]. Etwa als ich den Besuch der Library of Congress mit einer Recherche über Online-Datenbanken verknüpfte. Oder eben meine Abenteuer mit der weltweiten Kommunikation vor dem Internet und Worldwide Web beschrieb. Oder zeigte wie sich Hawaii schon damals bemühte, die abgeschiedene Lage des Archipels durch seine Position als Datenzentrum des pazifischen Raumes zu überwinden. ˧

Ein Höhepunkt der Reise war ein kurzer Studienaufenthalt in Arcosanti, Arizona, das ich schon vier Jahre zuvor - im Sommer 88 - kurz besucht hatte. Das führte zur persönliche Begegnung mit dem legendären Arcosanti - Gründer Paolo Soleri, mit dem ich mir ein kleines Duell über die Frage lieferte, ob die Netzwerk - Kommunikation den Menschen weiter vereinsamen würde und das Zerstörungswerk des Automobils bis hin zur dauerhaften Isolation im häuslichen Kokon fortsetzen würde, wie er meinte, oder ob es nicht umgekehrt eine Renaissance des Lokalen bevorstünde, in der wir endlich das hektische Oberflächliche Hin und Her zwischen Arbeits-, Wohn und Freizeitort zugusten einer neuen Dörflichkeit und vertiefter menschlicher Beziehungen überwinden könnten. Arcosanti ist ja der gebaute Aufruf weg von der speziell in den USA grassierenden Einfamilienhauswelt in eine neue Art von städtischer Verdichtung zu gehen, eine organische Verbindung aller Lebensfunktionen. Tausende von freiwilligen Helfern haben im Lauf der Jahre hier Hand angelegt, haben mehr oder weniger mitgeträumt dass Städte autofreie, organische Gebilde in drei Dimensionen sein würden, wie es Paolo Solerin in seinem vergriffenen Monumentalwerk "the city in the image of man" entworfen hatte, das in Kopie natürlich auch in unserem Archiv existiert. Arcosanti mit seinen geplanten 5000 Menschen schien ihm die Mindestgröße, um auch nur einigermaßen den "urbanen Effakt" zu spüren, der seiner Meinung nach menschliche Weiterentwicklung garantierte, während ich mir von den Kommunikationstechnologien eine wesentliche Reduktion dieser Zahl erhoffte. Dennoch war dieser Impuls den ich von den Träumern in der Wüste erhielt ein sehr nachhaltiger. Mich faszinierte die Möglichkeit, an einen abgelegenen Ort zu gehen und mit Gleichgesinnten ein Utopia zu bauen, die scheinbar in den USA wesentlich greifbarer und realer war als in Europa. Das mag viele Gründe haben, zum Beispiel die Bereitschaft zur Mobilität, geographisch und geistig. Jemand hat mir einmal einen Witz erzählt der geht so: was passiert wenn in den USA jemand die Flamme einer Idee hochhält? Es kommen viele Menschen und halten ihre Kerzen oder Feuerzeuge dazu sodass die Flamme umso heller brennt. Was aber passiert wenn in Österreich jemand die Flamme einer Idee hochhält? Es kommen auch viele Menschen, aber hauptsächlich zu dem Zweck die Flamme auszublasen.... Damals hab ich das wirklich als eine immense kulturelle Differenz empfunden. Gleichzeitig erlebte ich aber zunehemnd, dass die Gleichgesinnten - zum Beispiel in Arcosanti - eine Blase bildeten, in der nicht wirklich kulturelle Tiefe und Differenzierung gediehen. Nichtsdestoweniger war dieses Universum, dieser Archipel den ich ansatzweise zu bereisen versuchte faszinierend vielfältig, was sich auch in den vielen Resource Books widerspiegelte, die ich von meinen USA Reisen mirbrachte, etwa dem Directory of intentional Communities, aber auch Macrocosm USA von Sandi Brockway, bei der ich immer wieder mal zu Gast war. ˧

Nach der Rückkehr von dieser zweimonatigen Tour ergab sich einerseits eine Begegnung mit Josef Hochgerner und dem damals in Gründung befindlichen Zentrum für Soziale Innovation, andererseits eine Menge Vorträge bei den verschiedensten Fachrichtungen, von Ökologen bis Architekten, von Dorferneueren bis hin zu Kommunikationswissenschaftern. In der Tat war die Grenzüberschreitung zwischen Kommunikationstechnik und Raum noch von wenigen wirklich als systematisch zu durchdenkendes und zu erforschendes Feld gesehen worden. GIVE wurde als "Labor" im Zentrum für Soziale Innovation institutionalisiert und mit dieser Rückendeckung wagten wir uns gemeinsam mit dem Architekturdozenten Christian Kühn an eine interdisziplinären Fachkongress. Und ja, ich hätte mich anfänglich nicht getraut ihn "Global Village" zu nennen obwohl ich spürte dass das der passende Name war und Christian Kühn sagte einfach "warum nicht"? ˧

Die Konferenz Global Village (1993)    

Selbstverständlich habe ich im Archiv die ganze Recherchearbeit für diese Konferenz aufgehoben. Wir haben aber auch ein Buch im Falter Verlag mit den Vorträgen dieser Konferenz gemacht. Es war eine große Freude Menschen aus verschiedenen Fachrichtungen und Kulturen über die Manifestation der Kommunikation im Raum spekulieren zu lassen. Mein besonderes Bemühen galt der Einladung einer ganzen Reihe von Menschen die ich in den USA kennengelernt hatte, was schon damals bei meinen Kongressorganisatoren nicht auf die reine Freude stieß. Aber damals genoss ich noch eine gewisse Narrenfreiheit und die Sympathie der Marketingleute der vier großen Telekommunikationsfirmen, die sich in einem Kartell mit dem süßen internen Namen KASS (Kapsch, Alcatel, Schrack und Siemens) immer wieder miteinander absprachen. Ich fand die Idee reizvoll, genau diese Zusammenarbeit dafür zu benutzen, über von der Kommunikationsindustrie mitgestaltete Zukunftsmodelle an die Öffentlichkeit zu gehen. Andere waren darüber weniger amüsiert, und ich hab mit Vergügen wieder gerade die alten Presseberichte im Archiv durchforstet. ˧

(ev. Volksstimme) ˧

Wir legten auch viel Wert darauf selbst ein "Labor" zu sein, und baten die Firmen sich nicht mit Produkten, sondern mit Zukunftsszenarien zu präsentieren. So kam es dass eine Zeitlang die Zeitungen voll waren mit Visionen wie EPCOT, der Experimental Community of Tomorrow in der Disney world. Wir richteten auch ein "Kooperationslabor" ein im Prechtsaal der Technischen Universität, und unser Leuchtturm war ein Telekooperationsprojekt, in dem ganz verschiedene Szenarien der synchronen Telekooperation über das damals brandneue Wide Area Network durchgespielt wurden. Also Dinge die Inhouse schon ab und zu realisiert worden waren haben wir einfach auf Distanz mit Bendbreiten die damals noch nicht weit verfügbar waren durchspielen lassen. Die Firmen ließen sich wirklich viel einfallen und das hat insbesondere einer Firma eine große Menge Geld gekostet. Kein Wunder dass sie nach der Veranstaltung eher frustriert waren und jede weitere Unterstützung davon abhängig machten dass wir es schafften, ein publikumswirksameres Setting zu finden. ˧

Projekte: Bruck an der Leitung, Parc BIT    

Bei den Projekten nahm anfangs neben der Konferenz das Thema Telearbeit einen sehr großen Stellenwert ein. Gemeinsam mit der IBM Consulting Group und der Akademie der Wissenschaften untersuchten wir im Auftrag der NÖ Landesregierung ein hypothetisches Telezentrum in Bruck an der Leitha - weswegen wir den Forschungsbericht auch zu "Bruck an der Leitung" verkalauerten. ˧

1993 besuchte ich mit meiner damaligen Mitarbeiterin die Europäische Telearbeitskonferenz in Mallorca. Nachdem wir zwei Tage vor Beginn der Konferenz angereist waren hatten wir Gelegenheit, mit dem Mastermind der Konferenz Andres Font zu sprechen. Er erzählte mir dass im Hintergrund ein sehr großes Projekt geplant sei, um die möglichen Beiträge der Kommunikationstechnologie für die Lösung der mannigfaltigen Probleme Mallorcas zu studieren. Hellhörig wurde ich als er sagte, dass dieses Projekt im Kern ein Architekturwettbewerb sei, bei dem ein bestehendes Gelände einer Finca im Norden von Palma de Mallorca, insgesamt über 2 Quadratkilometer groß, zu einem Standort sowohl für Firmen als auch für nomadische Telearbeiter zu machen. Wieder einmal war es eine kleine Insel, die groß und global dachte, aber auch die eigenen Probleme wie zum Beispiel die extreme Wasserknappheit dabei nicht aus den Augen verlor. Ich äußerte mein Interesse und verwies auf die Studienreisen und Veröffentlichungen zum Thema und wurde tatsächlich wenige Monate später in die Expertenjury dieses Projektes geladen. Ich muss von der heutigen Perspektive aus sagen dass das Spannendste an diesem Projekt einerseits die Ausschreibung und andererseits die Entwürfe waren, die weit überzeugender waren als der Kompromiss, der letztlich gebaut wurde. Diese Entwürfe findet man leider nirgendwo mehr im Netz, wie so viele Dinge, und wiederum bin ich stolz darauf dass viel davon eben bei mir zu finden ist - wie so vieles andere über das die Zeit scheinbar hinweggegangen ist. Ich möchte inhaltlich vor allem an eine Inspiration erinnern, die ich auch in der Sendung 19 ein wenig ausgemalt habe, als wir einen "visionären Besuch in einem globalen Dorf" machten. Tatsächlich schlug das Team des britischen Architekten Sir Richard Rogers einen neuen, revolutionären Siedlungstyp vor. ˧

Die Idee war einen städtischen “Mikrokern”, einen Mikrokosmos mit dicht aneinander liegenden Wohnungen, Büros und Telematik-Infrastrukturen im Zentrum - rund um eine Piazza = mit einer ländlichen Fläche mit Gärten, Bauernhöfen, Einfamilienhäusern und offenen Räumen in konzentrischen Kreisen zu kombinieren - ein "Stadt-Dorf" also. Die grüne "Oberfläche" des städtischen Mikrosystems würde die materiellen Bedürfnisse des Systems decken, der "Zellkern" wäre für die Information und Kommunikation zuständig. Mir schien diese Idee sehr stark an Arcosanti angelehnt. Der Unterschied ist bloß dass die dichte dreidimensionale Stadt nicht mehr oder weniger bruchlos in die Natur übergeht wie bei Soleri, sondern in einer Reihe von konzentrischen Kreisen. Suburbia verliert seinen Schrecken, wo es selbst nur ein solcher Kreis ist, nicht ein Meer von Einfamilienhäusern. ˧

Man sieht: die ersten Jahre waren geprägt von der Faszination möglicher zukünftiger Raumbilder. Das hat sich auch in den Global Village Konferenzen widergespiegelt. Ich habe mich bemüht, sowohl 1993 als auch 1995 Exponenten ernsthafter Versuche in dieser Richtung nach Wien zu bringen. So durfte auch das Teledorf Coletta die Castelbianco genausowenig fehlen wie die Werkstatt industrielles Gartenreich, und selbstverständlich waren auch die beiden Siegerprojekte aus Mallorca, Richard Rogers und Michel Mossessian, auf der Global Village vertreten. Wir haben übrigens diese Vorträge auf Video mitgeschnitten und ich habe sie vor zwei Jahren digitalisieren lassen, als Texte stehen sie schon mehr als dreißig Jahre im Netz, aber es wäre schön wenn daraus, aus diesem Kern, eine wirkliche multimediale Zukunftsreise werden könnte. ˧

Im Archiv liegen viele weitere Ansätze zu schönen Zukunftsträumen, die aber ebenso wie der Ur-Entwurf von Richard Rogers in Palma ihrer Zeit zu weit voraus waren. Etwa auch die unglaublich reiche Ideenernte, die der Aufruf zur Gestaltung des historischer Militärstützpunkt Presidio in strategisch günstiger Lage am Golden Gate, der Einfahrt in die Bucht von San Francisco, ausgelöst hat. Wir haben uns damals mit einem lokalen Bed&Breakfast mit der Idee eines Global Village Hospitality Centers beteiligt, aber auch viele andere Ideen waren damals wegweisend. Freilich zählten auch hier nicht die innovativen Ideen, sondern die Wirtschaftskraft: der Presidio Trust hat letztliche den Weg der gewerblichen Vermietung gewählt, und heute ist dort eine Fülle von Unternehmen, unter anderm die Firmen von George Lucas: LucasArts?, Industrial Light and Magic und Lucasfilm mit rund zweieinhalbtausend Angestellten. Ein Teil ist auch zum Wohnpark für Gutbetuchte geworden. Wir konnten oder wollten uns damals einfach nicht vorstellen, wie der Kommerz sich die Innovation einverleiben würde. ˧

Wie auch immer, ich möchte hier vor allem noch Begegnungen mit besonderen Menschen erwähnen, deren Imaginationen mich schwer beeindruckt haben, und mit denen es nach der Global Village 95 einen ganz besonderen einwöchigen Workshop im Waldviertel gab. ˧

Da ist einmal Joseph Smyth, den ich im Januar 93 auf dem Umweg über einen Besuch in einem Transformativen Viertel in Los Angeles fand, im sogenannten downtown, wo in der Nähe ein paar Hochhäuser von irgendeiner Art von Zentralität künden. In der Nähe war ein Viertel wo sich tatsächlich Menschen begannen sich im Meer der Suburbia dörflich zusammenzufinden. Sie proklamierten das LA Ecovillage, und ich hab grad im Web wiedergefunden dass diese Initiative auch heute noch, blüht und gedeiht. Damals war sie gerade in Gründung und ich erinnerte mich gut wie ich mit der schon erwähnten Sandy Brockway an einen demonstrativen und natürlich nicht legalen Brunch auf einer Straßenkreuzung teilnahm. Die Gründerin Lois Arkin hatte natürlich alles für das Eintreffen der Polizei vorbereitet, die aber an diesem Tag nicht kam. Lois erzählte mir von einem legendären Architekten weiter oben im Norden, im Ventura County in Thousand Oaks, der sie inspiriert hätte. Den suchte ich wenige Tage später auf, in einer durchaus angenehmen Gegend hatte er damals noch ein beeindruckendes Studio mit einem großen Raum für Computerprojektionen. Ich erinnere mich noch gut dass er einen großen Moment für mich inszenierte. Er begann mit einem Satellitenbild von Los Angeles, wie es heute ist - eine Stadt ist, die durch das Auto drastisch verändert wurde. Das einst üppig grüne und scheinbar endlose Landwirtschaftstal wurde im Laufe der Zeit zubetoniert und versiegelt, sodass die vorherrschenden Farben grau und braun sind. Die Auswirkungen der Automobilität auf die Gesellschaft zusammenzufassen, ist keine leichte Aufgabe aber dieses Bild sagte mehr als 1000 Worte. Joseph argumentierte, daß es nicht so sehr die fundamentale Sehnsucht der Menschen sei, die das Einfamilienhaus und die Garage in die Welt gebracht hat, sondern daß es eher eine Verkettung von Öl-, Auto- und Developerlobby war, die ein neues, konsistentes Lebensmodell in die Welt zu setzen schien. Sehr viele Instanzen bis hin zur Filmindustrie haben dieses Modell mit Bildern unterstützt, bis es zur vorherrschenden Realität wurde. Eine Veränderung in den Köpfen der Menschen sei ohne einen "neuen amerikanischen Traum" nicht zu haben. Und den wolle er mir mit einem anderen Bild zeigen, ein Bild von fußgängerorientierten, verdichteten Siedlungen, zwischen denen wieder jede Menge Grün existierte und die durch Netzwerke miteinander verbunden sind. Es stellte sich heraus dass er ein Schüler von Soleri war, ähnlich groß dachte, aber gleichzeitig einen wirklichen Prozess der Transformation initiieren wollte. Er gab mir Entwürfe mit, in denen Einkaufszentren mit ihren riesigen Parkplätzen zu Wohnblocks mit Parks transformiert wurden, aber auch Entwürfe zu Dörfern mit starken Zentren statt gesichtsloser Developments. Ich begann zu begreifen wie wertvoll die europäischen Modelle der Raumgestaltung waren - und wie bewusst und intensiv sie durch diesen freien Geist weiterentwickelt wurden zu einem "neuen amerikanischen Traum". ˧

einen weiteren solchen Freigeist sollte ich wenig später etwas weiter nördlich in der paradiesischen Alternativstadt Ojai 120 Kilometer nördlich kennenlernen. Ojai ist so ein unerklärliches Wunder wie es nur in den USA vorkomt, ein Ort wo man die Sehnsüchte nach anderen Lebensmodellen noch spürt, die da waren bevor der Ort gentrifiziert wurde. Hier haben sich einst Krishnamurti und Aldous Huxley ein Stelldichein gegeben, wurde Nachhaltigkeit und nachbarschaftliches Vertrauen gelebt, und gibt es auch heute noch ein kommunales Verzeichnis der "Living Treasures", also der lebendigen Schätze. Auf einen solchen Schatz war ich aufmerksam gemacht worden, er hieß Tony Sutherland Gwilliam, ein Engländer der in Nottingham Architektur studiert hatte, Mitglied der legendären und visionären Archigram Gruppe war und der wegen Buckminster Fuller in die USA ging. Tony erinnerte mich an einen mönchischen Einsiedler in einem Zaubergarten, paradiesisch wie der Ort selbst. Er hatte keine flammende Rhetorik wie Joseph, sondern war eher zurückhaltend, aber auch jene Bilder, die er mir zeigte, sprachen zu meinem Herzen. Es gibt vielleicht keinen Menschen auf der Welt der die Essenz dessen was Globales Dorf heißt besser erfasst hätte als er, obwohl sein Entwurf gar kein Dorfzentrum kennt, sondern stattdessen ein Gewege aus Netzwerken, die eine hypothetische Siedlung die er Synchroni - City nannte. Das Charakteristikum dieser Siedlungen war das verschwinden der Straßen in hexagonalen und miniaturiserten Verkehrswegen, die die Häuser sozusagen von hinten bedienten, teilweise unterirdisch wie Rohrpostsysteme oder die Kanalisation, während auf der Vorderseite die Straßen wiederauferstanden als Grünwege, Fußwege, Flaniermeilen, in der typischen dreieckigen Grundstruktur die nach Fuller die beste Erreichbarkeit von Orten schafft. An diesen Grünstraßen orientiert sich eine neue, öffentliche Vorderseite der Häuser, einladend und doch unglablich divers. In seinen Skizzen erzählt er nicht nur vom Gymnastikstudio, Videostudio, Malstudio, Bildhauer- und Töpferstudio, Meditationsraum, und Yogastudio das an diesen Grünwegen liegt, sondern auch vom Haus des Historikers, Astronomen, Cybernauten, Bäckers, Bühnenbildners, Bootsbauers und tausenden mehr. Rückblickend denk ich mir, er hat die offene Atmosphäre von Ojai und seine Diversität auf die ganze Welt projeziert. ˧

Es ist dieser paradoxe Effekt, diese Möglichkeit unendlich vieles von den geistigen Schätzen der Menschheit in unsere unmittelbare Lebensumgebung zu bringen und dadurch die Kraft der Nähe noch einmal kräftig aufzulden. Diese Idee hat die Vision Tony Gwilliams auch in späteren Jahren bestimmt hat, als er in Bali in Indonesien zum Spiritus Rector des Blue Lagoon Dorfes wurde, das einereits ein touristischer Ort war, finanziert durch ein Timesharing Modelle, andererseits ein Experimentalort für verschiendenste Wege - dem Geist und der Arbeit einen würdigen und beflügelnden Ort zu geben, den er das G-House nannte. "Bring your Mind Home" hieß der Titel seines ersten (nie in Papierform veröffentlichten) Buches und "Far from Boring" der Titel des zweiten. ˧

Nun erfahre ich gerade dass er am dritten Oktober des Vorjahres gestorben ist und denke mir, auch wenn ich jetzt viele Schätze aus dem Archiv heute nicht streifen kann will ich seine Gedanken ein wenig mehr mit Euch teilen. die Vorträge von der Global Village 95 sind ja immer noch auf give.at verfügbar. Und jetzt gibt es deepl zum Übersetzen, also nehme ich einfach eine seiner zentralen Passagen....und mache das nächste Mal im Archiv weiter, erzähle von der Wende zur Telearbeit und von dort zu Kultur und Bildung, von den großen Konzepten zu kleinen Experimenten, von weiteren Reisen und Kontakten. ˧

Nun aber, als kleiner Abschied, Tony Gwilliams Kühne Gedankengänge und seine wunderbare poetische Assoziationskunst, versuchsweise übersetzt ins Deutsche... und auch eine Wiedergabe des damals noch voll unschuldig - optimistischen Zeitgeists.... ˧

ich überspringe die historischen Kapiel, irgendwann konstatiert er wie die Welt zu einem Netzwerk wird, um dann diesen Gedanken spekulativ fortzusetzen: ˧

(Beginn Auslassung) ˧

(mit Musikbegleitung): ˧

"Die Fotos des blauen Planeten, der in einem schwarzen Himmel schwebt, zerstören jetzt unser Auf-und-Ab-Denken und ersetzen es durch ein strahlendes Hinein- und Herauspulsieren. ˧

Globalisierung=.    

"Was ist Ost gegen West in einem sphärischen Universum? Was hinausgeht, kommt zurück und trifft einen auf den Hinterkopf; und das heutzutage sehr schnell. Musikalische Hits sind fast augenblicklich Welthits. ˧

"Vereinte Nationen. Vereinigte Farben von Benetton. MacDonalds. Regenwald-Indianer mit Videokameras. Levi-Beine. Netzwerke. Länderübergreifend. Rund um die Uhr - globale Teamarbeit - 24 Stunden Arbeit an neuen wissenschaftlichen Entdeckungen, Finanzmärkten, Kommunikation und Aktionen, die sich der Lichtgeschwindigkeit nähern. Wenn Sie zu Bett gehen, stehe ich auf und setze Ihre Arbeit fort und so weiter, bis Sie wieder aufstehen. Auf Ereignisse wird sofort reagiert. Zu den Seehäfen kommen die Flughäfen. Telefone geben uns unseren eigenen individuellen Hafen. Ärzte ohne Grenzen. ˧

(ende Auslassung ˧

"Das Weben des Netzwerks geht weiter, die Pfade beginnen zu verschmelzen, die Synergie nimmt zu, alle Orte werden von dem Geflecht bedient. Grenzen lösen sich auf und ermöglichen einen natürlichen Energiefluss zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten, um den explosiven Druck, der sich aufgebaut hat, abzubauen. Eine Zeit lang führen diese freigesetzten aufgestauten Energien und eine verzögerte Erkenntnis unserer Einheit zu lokalen Konflikten zwischen Teilen des Ganzen. Auch die Managementstrukturen entwickeln sich von der Pyramide zu sphärischen Netzwerken mit wechselnden Knotenpunkten der Machtverteilung. ˧

Fließende Zeit, eintauschen, aufpassen. ˧

Planetarisches Handeln, angetrieben durch ein neues Bewusstsein für die globalen Auswirkungen unserer Umweltverschmutzung. Jetzt Menschen mit Natur - Kultur als Co-Evolution. Die Verflechtung intensiviert sich und das Netzwerk füllt sich zu einem Feld. Die Erforschung des Wissens geht weiter in die Tiefe, in den Weltraum, die Ozeane, die Pole, Mikro/Makro, Schamanismus, Archäologie, Wissenschaft, biotechnische Systeme. ˧

Starre Grenzen werden zu durchlässigen Membranen mit fließenden Wellenfronten, zu zellulären Systemen. Tout est sans frontières. In dem Maße, in dem Trennung und Grenzen aufgehoben werden, wird Vielfalt zu einer Stärke, die man begrüßen und nicht fürchten sollte. Bei dieser Vielfalt handelt es sich nicht um Nationen, sondern um individuelle oder neue Stammeserkundungen und persönliche Experimente. Wir führen eine Verbindung von Technologie und Liebe, Heiligkeit und Verbundenheit herbei, um unsere Ganzheit zu nähren - Körper, Geist und Seele. ˧

Die Möglichkeit der totalen Zerstörung der menschlichen Rasse, gepaart mit dem Drang zu überleben, veranlasst uns, uns zusammenzuraufen. Unser Heimatplanet Erde wird jetzt in seiner Einheit gelebt und geliebt, und die strahlenden, lichtschnellen, sphärischen, omnidirektionalen Kommunikationsfelder verbinden uns mit ihr auf eine potenziell ansprechbare Weise. Wir werden immer wieder auf den Puls des Planeten eingestimmt. Drahtlos, spurlos, omnidirektional. Es ist ein bewegtes Bild von immer höherer Geschwindigkeit und synchronisiertem Wissen. ˧

Entflechtung, Chaos, keine Trennung, Rückkehr ins Leere. Spontane Zusammenrottungen. Komplexität entsteht aus vielfältigen, einfachen, individuellen Handlungen. Ko-Evolution. ˧

(Beginn Auslassung) Wir entedcken unsere Körper neu als ein Feld, das in Feldern eingebettet ist, ein fließender Organismus, der durch Millionen von Jahren der Intelligenz geformt und in jeder Sekunde neu geschaffen wird. Der Geist und der Körper sind untrennbar eins. Die Einheit, die "ich" bin, trennt sich in zwei Erfahrungsströme. Den subjektiven Strom erlebe ich als Gedanken, Gefühle und Wünsche. Den objektiven Strom erlebe ich als meinen Körper. Auf einer tieferen Ebene jedoch treffen sich die beiden Ströme in einer einzigen schöpferischen Quelle. Diese beiden Dimensionen sind wie das Innere und Äußere eines Hauses. Man kann sie weder trennen noch die eine auf die andere reduzieren. ˧

Unser externalisierter Körper ist die Technologie und die Industrialisierung. Durch all das Wissen, das von jeder Generation weitergegeben und ausgebaut wurde, lassen wir unsere Vorfahren wieder aufleben. Die Industrialisierung ist der "kontinuierliche Mensch". Sie ist für unseren evolutionären Weg notwendig. Technik und Natur sind keine Gegensätze. Technologie ist ein Weg, die Natur zu verstehen und mit ihr eins zu werden... um ein Mitschöpfer zu werden. ˧

Unser industrielles Verhalten entwickelt sich von den groben mechanischen über die chemischen und elektronischen bis hin zu den biologischen, genetischen, energetischen und transformierenden Prozessen. Das Universum umfasst unseren externalisierten Körper. Eine Perspektive, in der wir, die Beobachter, auch die Beobachteten sind, der Weg, das Subjekt und das Objekt, das Teilchen und die Welle. Der Mensch und das Universum sind Mitarbeiter. Das globale Kommunikationsnetzwerk mit Lichtgeschwindigkeit macht uns das immer bewusster - es ist das Nervensystem unseres externalisierten Körpers, ein Netzwerk, das unsere als getrennt wahrgenommenen Selbste verbindet, um wieder eins mit dem Universum zu werden. Wir werden unseren externalisierten Körper, der als eine Art kulturelle DNA betrachtet werden kann, bald zurückgewinnen und verinnerlichen. ˧

Komplexität entsteht aus einer Vielzahl einfacher Handlungen. Die Termite hebt ein Sandkorn auf, bewegt es, bis die Sonne darauf fällt, und lässt es auf der Sonnenseite fallen. Riesige Termitenhügel entstehen aus genau solchen einfachen Befehlen. Ihre individuellen Handlungen werden elegante Strukturen für das Leben schaffen. Die Dynamik der Natur selbst führt zu Komplexität und Intelligenz. Die Wahl ist ein Antrieb zur ständigen Erforschung. Sie ist uns angeboren. Wir probieren einmal einen Weg aus, dann einen anderen, eine ständige Erkundung. Was würde passieren, wenn? ˧

"Earth is a one world settlement and its population is total humanity"    

The settlements complexity does not develop from the top down but from the sum of millions of individual actions. This global story is to be enacted by all of us. Strings of communities will follow natural energetic patterns and be called into existence by our story and songlines. Settlement patterns will tend towards spherical, biological, organic fields, radial not lineal cubic entities. We will remove barriers to assist flow between previously considered separate entities, promoting cyclic, synergetic relationships, co-existence, and more sharing. ˧

Die Erde wird eine Eine-Welt-Siedlung und ihre Bevölkerung ist die gesamte Menschheit. Die Komplexität der Siedlungen entsteht nicht von oben nach unten, sondern aus der Summe von Millionen von Einzelaktionen. Diese globale Geschichte muss von uns allen in Gang gesetzt werden werden. Stränge von Gemeinschaften werden natürlichen energetischen Mustern folgen und durch unsere Geschichte und Traumpfade ins Leben gerufen werden. Die Siedlungsmuster werden zu biologischen, organischen Feldern tendieren, zu radialen, nicht linearen Einheiten. Wir werden Barrieren beseitigen, um den Fluss zwischen zuvor als getrennt betrachteten Einheiten zu unterstützen, und zyklische, synergetische Beziehungen, Koexistenz und mehr Teilen fördern. ˧

Boundaries, barriers and limits will pulse, be softer, more pervious, fewer and more fluid encouraging richness and diversity. The globally linked diverse settlement strands will share do more with less and have a symbiotic relationship with other Earth systems forming a responsive NETWORK, not a centralised structure. ˧

Grenzen, Barrieren und Begrenzungen werden pulsieren, sie werden weicher, durchlässiger, weniger und fließender sein und so Reichtum und Vielfalt fördern. Die global vernetzten, vielfältigen Siedlungsstränge werden gemeinsam mit weniger mehr erreichen und eine symbiotische Beziehung mit anderen Erdsystemen eingehen, die ein reaktionsfähiges NETZWERK und keine zentralisierte Struktur bilden. ˧

As technology more closely emulates living systems, nature and technology will integrate and not be easily separable. The resulting revelation of the underlying process through deep design will be sensed through everyday living in such a settlement. The self educational structure of place will cause a de-mystification and form an everyday connection with the sacred. ˧

In dem Maße, in dem die Technologie lebenden Systemen immer ähnlicher wird, werden Natur und Technologie integriert und nicht mehr ohne weiteres voneinander zu trennen sein. Die sich daraus ergebende Offenbarung des zugrundeliegenden Prozesses durch tiefgreifendes Design wird durch das tägliche Leben in einer solchen Siedlung spürbar werden. Die selbstbildende Struktur des Ortes wird eine Entmystifizierung bewirken und eine alltägliche Verbindung mit dem Heiligen herstellen. ˧

Neben den Greenways und Service Ways ist es vor allem das elektronische Feld, das uns alle mit der virtuellen globalen Stadt verbindet. ˧

Stellen Sie sich ein Wohnhaus vor, das
Energie für Ihren Gebrauch erntet,
Ihre Nahrung anbaut,
Wasser sammelt, reinigt und recycelt,
Ihre Abfälle wiederverwertet,
sich an Ihre wechselnden Bedürfnisse nach Raum und Funktion anpasst,
Ihnen Werkzeuge zur Weiterbildung und zum kreativen Handeln an die Hand gibt,
Wine sichere, anregende Umgebung bietet,
den Boden und die ökologische Vielfalt bereichert
, bei seiner Herstellung weniger Ressourcen als bestehende Häuser braucht
, selbst ein Ort für die Produktion ist, egal ob das lokale Heimarbeit oder industrieller verbund ist,
und so auch andere Häuser wachsen lässt, deren Teile mit Luftschiffen oder per Landtransport geliefert werden,
Beim Entfernen keine Betonspuren hinterlässt,
Für das Recycling demontiert werden kann, wenn es technisch veraltet ist, und
weniger kostet als herkömmliche Häuser! ˧

DAS DORF UND SEINE HÄUSER IN DER TIEFE ALS EINE TOTALE LERNUMGEBUNG GESTALTEN UND DAS DORF ZU EINEM EXPLORATORIUM MACHEN. ˧

Das tägliche Leben in einem tiefgreifend gestalteten Haus und einer dörflichen Selbstbildungsstruktur wird es ermöglichen, den zugrundeliegenden Prozess des Universums zu spüren, die Trennung zu beseitigen und eine alltägliche Verbindung mit dem Heiligen herzustellen. ˧

Dörfer sollen Schulen sein, Wissen soll im ganzen Dorf integriert und offenbart werden. Die Lehrer werden zugänglich sein, und in den Häusern der Lehrer werden Lerneinrichtungen wie Labors, Ateliers und Werkstätten zur Verfügung stehen, die über einen zusätzlichen Raum für die Besucher der Schüler verfügen. Denken Sie daran, dass eine offene Tür vom Greenway aus signalisiert, dass Sie willkommen sind. Lernen geschieht durch Leben, so wie es im traditionellen Dorf der Fall war. Dort lernte man als Kind ganz natürlich von den Bauern, Webern, Geschichtenerzählern, Tänzern, Bäckern und Schmieden, während man im Dorf lebte. Wenn wir die Geschichte auf allen Ebenen wieder in unser Leben integrieren, wird das Dorf wieder ein Ort des Geschichtenerzählens sein und von diesem geschaffen werden." ˧

Das oberste Ziel der Globalen Dörfer ist die Gesundheit, und das soll uns helfen, unser Potenzial zu 100 % auszuschöpfen. ˧

Das Globale Dorf
Es ist ein sicherer Ort.
Es ist ein friedlicher, gesunder Ort,
ein Ort des Wachstums,
sowohl persönlich als auch ökologisch,
Es ist ein aktiver Ort,
ein Ort der Erfahrung,
ein Ort für Experimente,
Es ist ein Ort des Lernens,
Es ist ein Ort der Freude...
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Ende erster Teil    

Richard Register Urban Ecology Berkeley ˧

Das Telearbeits - Intermezzo 1995 ff    

Kreta ˧

Europäische Telearbeitskonferenz ˧

Die Wendung zur Kultur und Bildung 1997 ff    

Kim veltman ˧

CULTH ˧

Mljet ˧

B&B ˧

Zivilgesellschaft und Open Source    

Oekonux ˧


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Musikauswahl ˧

Give me new inspiration by AudioCoffee?: https://www.audiocoffee.net/ https://drive.google.com/drive/folders/1LGCZhZJ49vdhOEv-Wj46F-E2XGKIBuwT CC BY NC ˧

Ambient Light by AudioCoffee? https://www.audiocoffee.net/ https://drive.google.com/drive/folders/16TC1YpkfgUmt7XVYxGeXi8cFepjkh2wQ https://soundcloud.com/myaudiocoffee/ambient-light?in=myaudiocoffee/sets/ambient-chill-atmospheric CC BY NC ˧

Ambient Technology by AudioCoffee? https://drive.google.com/drive/folders/1LGCZhZJ49vdhOEv-Wj46F-E2XGKIBuwT ˧





[1] https://www.thrillist.com/travel/nation/henry-miller-memorial-library-big-sur

[2] Hier ist der Volltext: DiesesWiki:FranzNahrada/Texte/GlobalVillageTour92