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Willkommen in Globalen Dorf 18    

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Willkommen in Globalen Dorf 18   
Intro   
Die Evolution der Maschinellen Lebendigkeit   
Zwischenhalt   
Wohin soll die Reise gehen ?   
Die Erkenntnis der natürlichen Lebendigkeit   
Musikauswahl   
Für nächste Sendung   
˧

Intro    

Liebe ZuhörerInnen, hier ist Franz Nahrada aus Bad Radkersburg mit der Sendung "Willkommen im Globalen Dorf". Heute sind wir bei Episode 18 angelangt und kehren schön langsam zurück von der Welt der Information in die Welt der physischen Gestaltung. Freilich mit einem stark veränderten Blick auf diese unsere physische Welt! ˧

In den letzten Sendungen haben wir uns von der Thematik der Bildung in die Besonderheiten der digitalen Medien vorgearbeitet, die ich in eine Faustformel von den vier Modalitäten zusammengefasst habe: Digitele Medien können alles ergänzen helfen, alles verändern helfen, alles verbinden helfen, und sie können fast alles lernen. ˧

Ich fasse die ersten drei Modalitäten noch einmal zusammen und dann gehen wir heute zur vierten über. ˧

Wir haben begonnen mit der Beobachtung, dass digitale Medien aufgrund ihrer Beschaffenheit verschiedene Arten von Information in einem einheitlichen Code speichern. Weil sie immer mehr Informationen einlesen und anreichern können und auch der anderen Seite diese Informationsbruchstücke in sinnvollem Zusammenhang verknüpfen und ausgeben können, wird der Computer von der Rechenmaschine zum universellen Denkwerkzeug, Kommunikationswerkzeug, Multimedium und Informationspeicher. Dies hat revolutionäre Konsequenzen für die Art wie wir Wirklichkeit erfassen und strukturieren, und das war im Kern die erste Modalität: Universeller Zusammenhang statt partieller Bruchstückhafter Darstellung als Möglichkeit und sogar Forderung des Mediums. ˧

In der zweiten Modalität ist die Programmierbarkeit dazugekommen, und damit auch die Möglichkeit, von sich aus Neues zu generieren, sowohl innerhalb des digitalen Raumes als auch auf der Ausgabeseite. Hier hat auch die Erfindung der Kybernetik ihren Platz, die in der Notwendigkeit des blitzschnellen Reagierens auf Daten in der Flugabwehr resultierte. Das Digitale Medium kann so alle möglichen Vorgänge steuern, automatisieren und präziser und verlässlicher kontrollieren als Menschen es vermögen. Es ist heutzutage inkorporiert in Millionen und Milliarden von Maschinen ˧

Die dritte Modalität war das raumüberwindende Netzwerk. So wie in der ersten Modalität alle Informationen in einem einheitlichen Medium zusammenfließen, können sie nun auch von einer digitalen Maschine zur anderen und darüber auch von einem Menschen zum anderen fließen. Gerade diese Modalität, ernst genommen, zeigt dass das digitale Medium weltweite Kooperation nahelegt. In der Tat haben wir heute globale Gesamtfabriken, und das koordinierende Büro kann tausende Kilometer weit weg sein von der Fabrik, die es steuert. Dass hier ganz andere Potentiale der Kooperation angelegt sind, beginnen wir langsam zu begreifen. ˧

Die vierte Modalität der digitalen Medien ist die langfristig folgenschwerste. Was die Natur in Form von Leben im Lauf von Jahrmilliarden hervorgebracht hat, das perfekte dezentrale autonome Funktionieren komplexer Systeme, holt die technologische Entwicklung in nur wenigen Jahrzehnten nach. Darum wird es heute eingangs gehen. ˧

Aber letztlich wird es auch wieder um uns und um das organische Leben gehen. Auf der Rückseite dieser Entwicklung zu autonomen Systemen und künstlicher Intelligenz spielt sich nämlich eine ebenso faszinierende Parallelentwiclung ab; wir lernen Natur neu zu begreifen und zu verstehen als einen unendlich komplexen und lernfähigen Systemzusammenhang. Die Frage die sich heute stellt ist also: Werden wir vielleicht gerade durch den Umweg über den digitalen Spielkasten zu besseren Partnern der Erde? ˧

(Musik) Synthwave ˧

bis hier 3602 = 7:30
480 Wörter pro Minute
ab hier 27890 = 58 Minuten real verbleiben 45 Minuten also wieder kürzen ! ˧

Die Evolution der Maschinellen Lebendigkeit    

Seit etwas weniger als 200 Jahren wissen wir ja, dass das Leben aus denselben Bausteinen aufgebaut ist wie die restliche Materie, und dennoch wissen wir dass das Leben grundlegende Eigenschaften hat, die in einem bestimmten Zusammenhang dieser Bausteine liegen müssen. Daher muss Biologie, die Wissenschaft vom Leben, die Chemie, die Wissenschaft die die Bausteine beschreibt, um das Verständnis des spezifischen Zusammenhanges oder Aufbaus der Bausteine ergänzen. ˧

Wir kennen die allgemeinen Merkmale von Leben, daß es sich selbst erhält, indem es Materie und Energie aus der Umwelt aufnimmt, verstoffwechselt. Ein abgeschlossenes System ist nicht lebensfähig. Was uns notwendigerweise zu dem Schluss führt, dass Leben nicht denkbar ist ohne die Fähigkeit, Information über seine Umwelt aufzunehmen und gezielt jene Materie und Energie aufzunehmen, die es verarbeiten kann. (und die andere gezielt von sich fernzuhalten). Der Astrophysiker Paul Davis hat den Satz geprägt: "Fast alles Leben, dem wir heute begegnen, besteht zu 1% aus Physik und zu 99% aus Geschichte". Wahrscheinlich hat er hier die Chemie eher der Physik zugeschlagen. ˧

Leben ist offensichtlich ein ganz besonderer Zustand von Materie, der sehr viel Information enthält und ohne diese Akkkumulation von Information nicht denkbar. Das Genom der kleinsten Bakterienart, die man bisher gefunden hat, speichert Information, zu deren Darstellung mehrere Millionen Bit notwendig sind. Um den hohen Informationsgehalt lebender Organismen verstehen zu können, müssen wir uns daran erinnern, dass Leben seine ungeheuere Komplexität erworben hat als Resultat eines Prozesses, der Milliarden von Jahren andauerte und eine ungeheuer große Zahl informationsverarbeitender Schritte bedurfte. Jeder biologische Organismus ist deswegen Produkt einer komplexen, verschlungenen Entwicklungsgeschichte, und dies schließt ein dass an irgendeinem Punkt die Fortpflanzung eingesetzt haben muss, die auch Weitergabe von Information bedeutet. Und ich behaupte, dass wir als Menschheit diesen Prozess erst so richtig begriffen haben als wir begannen, ihn nachbauen zu wollen. Obwohl dies die Forscher und Alchemisten, die Feinmechaniker und Erfinder schon seit langer Zeit beschäftigt hatte, bedurfte es des Heraufkommens des digitalen Mediums, um einen ernsthaften Rahmen dafür zu schaffen. ˧

Im Jahr 1978 schrieb der amerikanische Biologe und Psychologe James Grier Miller ein über 1000 Seiten starkes Werk, mit dem er die Grundlegung einer Theorie lebendiger Systeme liefern wollte, mit den von der Biologie beschriebenen Organismen als Unterfall, aber offen für technische Systeme. Nach Millers ursprünglicher Auffassung, muss ein jedes "lebendes System" notwendigerweise zwanzig kritische Subsysteme enthalten, die durch ihre Funktionen definiert und sich in zahlreichen hierarchisch oder holarchisch ineinander verschachtelten Systemen manifestieren, von einfachen Zellen über Organe und Organismen hin zu Organisationen und Gesellschaften. ˧

Dabei benennt Miller die Subsysteme so, dass sie von ihrer allzu engen Bindung an das Konzept des biologischen Organismus losgelöst und in ihrer reinen Funktionalität betrachtet werden: "Zum Beispiel ist "Sinnesorgan" ein Wort für das Subsystem, das auf der Ebene der Organismen Informationen in das System einbringt, aber "Eingabewandler" ist auch zufriedenstellend und ist ein akzeptablerer Begriff für dieses Subsystem auf der Ebene der Gesellschaft (z.B. ein Diplomat, Auslandskorrespondent oder Spion) oder in einem elektronischen System." So werden allgemeine Struktureigenschaften besser verständlich. Zwar hat Miller nicht ins Kalkül gezogen, dass die Ebene der Gesellschaft mit biologischen Kategorien zu beschreiben wiederum eine sträfliche Reduktion darstellen kann - aber das soll hier ausnahmsweise einmal nicht interessieren. ˧

Es erscheint bemerkenswert, dass unter seinen 20 Subsystemen nur 2 mit dem Schutz nach außen (Die "Haut" oder "Grenze") und der Reproduktion zu tun haben, während die restlichen 18 den komplexen Prozess des Stoffwechsels regulieren. Und dabei sind die informationsverarbeitenden Systeme in der Überzahl! Acht Subsysteme beschäftigen sich mit der Umwandlung von Materie und Energie, aber 10 werden benötigt um Information zu verarbeiten. ˧

Dieser Hinweis sollte also nur signalisieren dass Leben und Informationsverarbeitung enorm viel miteinander zu tun haben. Auf dieser Grundlage wenden wir uns wieder unserem digitalen Medium zu, wo offensichtlich der menschliche Geist formgebend in der Lage ist, die Entwicklung von Jahrmilliarden in wenigen Jahrzehnten zumindest im Prinzip nachzubauen. ˧

Die ersten drei Modalitäten des Digitalen enthalten die Grundlagen, auf denen der Versuch unternommen wurde, Eigenschaften des Lebens zu reproduzieren. ˧

1987, also nur 9 Jahre nach dem Erscheinen von Millers Living Systems organisierte der amerikanischen theoretische Biologe Christopher Langton die erste Konferenz zum Thema "Künstliches Leben" in Los Alamos, New Mexico. Er unterschied Es gibt drei Hauptarten von Leben, die nach ihren Ansätzen benannt sind: Soft, aus Strukturen von Software in Computern ;Hard, von Hardware, also nichtorganischen Maschinen ; und Wet, also nass, aus der Biochemie. Forscher des künstlichen Lebens studieren die traditionelle Biologie, und wollen ihre Phänomene entweder im Bereich der Simulation durch Softwareprogramme oder im Bereich autonomer Robotik reproduzieren. Ein zentraler Bestandteil davon ist die Frage, ob die softwaregesteuerte Maschine in der Lage ist, selbständig, also ohne von Menschen begleitet zu werden, Information aus der Umwelt aufzunehmen und wie ein Lebewesen sinnvoll zu interpretieren. Künstliches Leben und künstliche Intelligenz sind nicht ohne einander denkbar. ˧

Wir wir schon an Millers Erkenntnissen gesehen haben bedarf es dazu des Zusammenspiels vieler Subsysteme. Künstliche Intelligenz ist nur denkbar als das Zusammenspiel von Muster-erkennung, Muster-erinnerung, Muster-vorhersage, Generalisierung und Lernen. Die Inseln der visuellen und der sprachlichen Intelligenz müssen verbunden werden. Dabei setzen manche Forscher bei der symbolischen Ebene, bei Logik und Begriffen, an und arbeiten sich quasi nach unten, während andere von der neuronalen Verknüpfung von Einzeldaten zur Ebene komplexer Intelligenzleistungen vordringen wollen; die einen wollen die menschlichen Leistungen möglichst eins zu eins simulieren, während sich die anderen jeden möglichen Weg zu sinnvollen Resultaten offen halten wollen. ˧

Der Weg der Konstruktion künstlicher Intelligenz ist ein sehr steiniger; während auf einigen streng formalisierten Gebieten wie dem Schachspiel oder GO die maschinellen Fähigkeiten bereits die menschlichen weit hinter sich gelassen haben, ist in anderen, komplexen und offenen Situationen, vor allem dort wo es um unsicheres oder unvollständiges Wissen geht, die maschinelle Intelligenz noch immer weit hinter der menschlichen im Rückstand. ˧

Allerdings hat die Entwicklung künstlicher neuronaler Netze enorme Fortschritte bei der Erkennung von Mustern gebracht; Maschinen sind mittlerweile auf dem Gebiet der Handschriftenidentifikation, Gesichtserkennung, Bilderkennung, beim Durchsuchen von großen Informationsbeständen und so weiter dem Menschen ebenbürtig, wenn nicht überlegen. Jeden Tag werden wir mit neuen Meldungen von dieser Front überhäuft: Computerprogramme die Röntgenbilder mit höherer Trefferquote interpretieren können als selbst spezialisierte Ärzte, Automatische Rechtsanwaltsgehilfen, die die gesamte Rechtsgeschichte in Sekunden nach passenden Argumenten für einen Fall durchsuchen, wozu Menschen auch bei gute Indexierung 40 Jahre brauchen würden, selbstfahrende Autos die wesentlich weniger Unfälle bauen als menschliche Fahrer, Gebäudeüberwachungssysteme die autonom auf Störungen reagieren können, Verkehrsregelungssysteme, ja sogar Computerkomponisten und Computermaler, die ein völlig neues Bild im Stil von Tizian oder Van Gogh malen können, weil sie oder ein anderes Programm diese Stile analysiert haben. ˧

Auch die motorischen oder Bewegungsintelligenz auf der "Hard"- Seite macht massive Fortschritte, die künstlichen Organismen haben längst das Gehen, Laufen und Springen erlernt, und wir können schon die ersten artistischen Leistungen bewundern. Aber mit jedem Schritt den die Entwickler tun, entdecken sie welch ein unglaublich komplexes Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Elementen der Motorik und sensorik der biologischen Organismen und damit auch des Menschen existiert, dass die einfachste Bewegung sich auflöst in ein unfassbar kompliziertes Geschehen, über dessen Gelingen wir aus analytischer Sicht nur staunen können. In jeder Sekunde leistet das menschliche Gehirn zusammen mit einem hochkomplexen motorischen und sensorischen Geschehen im Körper insgesamt immer noch mehr als die gängigen hochentwickelten digitalen Prozesse abbilden oder simulieren können. ˧

Dabei erweist sich sensorische Intelligenz des Menschen - sowohl die taktile, als auch die visuelle - gerade beim Vergleich mit den künstlichen Systemen als wahres Wunderwerk, vor allem was das Kombinieren von Sinneseindrücken anbelangt. Im einzelnen sind die künstlichen Wahrnehmungshilfen mit ihrer Leistungsfähigkeit allerdings schon sehr weit entwickelt. ˧

Bleiben Bereiche wie emotionale, soziale und sinnbildende Intelligenz, das "spiegeln" von Wahrnehmungen anderer Wesen in der eigenen Befindlichkeit, das Mitfühlen und Lieben, das Verletztsein und Hassen, das Glauben und Hoffen. Hier sehen wir derzeit noch keine authentischen Hinweise auf Leistungen künstlicher Intelligenz, obwohl die Science Fiction solche Situationen in großer Zahl und Bandbreite durchspielt. ˧

(Musik) 04. Squire Tuck - A Brief Interlude in a Mixed Up ˧

Zwischenhalt    

Was bedeutet das alles für uns? Werden wir von dieser Entwicklung überrannt? Stehen wir an der Schwelle einer Welt, in der Maschinen Entscheidungen treffen, menschliche Beiträge in allen Bereichen überflüssig machen? Sind wir nur mehr der Rohstoff für das Erschließen unserer Potentiale als Konsumenten oder Stimmvieh, als Konforme oder Gefährder? ˧

Unlängst hielt ich einen Vortrag in einer virtuellen Versammlung von NGOS einer Gruppe die sich über Krieg und Frieden Gedanken macht, dem "NGO Committee on Peace" bei den vereinten Nationen in Wien. Während mein Co-Vortragender über die weltweiten Bemühungen für einen Vertrag über die Ächtung der Atomwaffen sprach, stellte ich die Idee der Globalen Dörfer als weltweites Friedensprogramm vor. Dabei kam ich auch auf die Rolle der digitalen Medien zu sprechen, und die Frage wurde gestellt, wie ich es denn mit dieser sogenannten künstlichen Intelligenz halte. Ob sie denn in einer Vorstellung von Globalen Dörfern überhaupt einen Platz hätte. ˧

In der Tat ist diese Frage mehr als berechtigt, und zwar aus mehreren Gründen. ˧

Die Interessen die die Weiterentwicklung möglichst leistungsfähiger, selbstlernender Automaten vorantreiben haben in vielen Fällen anderes als das Wohl und die Unterstützung von Menschen im Sinn. Es geht um die Fortführung der Rationalisierung und Intensivierung von Produktionsprozessen über die Beschränkungen der menschlichen Arbeitskraft hinaus, getrieben vom Imperativ der Verbilligung und Beschleunigung in der Konkurrenz der planetaren Verbundfabriken miteinander. Es geht aber nicht nur um Geschäftsmittel, die ganze Arbeiterpopulationen überflüssig machen und ihrer Existenzgrundlage berauben, sondern auch um Gewaltmittel; um autonome Waffensysteme die nicht der beständigen Kontrolle durch ein störbares und angreifbares Kommunikationssystem bedürfen, sondern sich im wahrsten Sinn des Wortes eigenständig auch im schwierigsten Terrain durchschlagen können. ˧

Zugleich geht es aber auch um Absatzinteressen, es geht um die Suggestion, dass eine von Digitalen Prozessen gesteuerte Umgebung ein intelligenter Ort sei, egal ob es die "Smart City" ist oder die von Drohnen und Satelliten gesteuerte industrielle Traktorenlandwirtschaft. Dafür muss Bedürfnis geschaffen werden, und das erreicht man am besten indem man das Gefühl eines Mangels erzeugt. Es ist im Prinzip die Fortsetzung der alten Geschichte, mit der man früher Phosphor und Schwefel verkauft hat, oder Kredite zur Finanzierung von Industrien: man suggeriert Unabhängigkeit, wo real Abhängigkeit entsteht. Dafür wird der reale Nutzen neuer Technologien schamlos übertrieben, während die traditionellen und bewährten Wege kleingeredet werden. ˧

zum Dritten zeigt sich auch die Tendenz, trotz allem Gerede über Flexibilität und Sensibilität, die Welt, in der die künstliche Intelligenz agiert, zu einem System berechenbarer und vorhersagbarer Abläufe zu machen und damit wie schon vorhin angedeutet das Unvorhersagbare tendenziell in eine Störung und Gefährdung zu verwandeln. Die Tendenz, dem System wegen seiner informations- und datentechnischen Überlegenheit zwangsläufig auch eine Autorität und Legitimation einzuräumen, wie sie etwa in der Wortikone "Expertensystem" geronnen ist, übersieht, dass jeder Einzelne für seine eigene Situation ein besserer Experte sein kann. In gewisser Weise spüren wir die Absurdität dieses Verhältnisses in der aktuellen Coronapolitik, in der oft willkürliche und fehlerhafte Entscheidungen getroffen werden, weil eben die Komplexität lokaler Situationen, von einzelnen Fällen, auch vom besten Rechenzentrum niemals wirklich erfasst werden kann. Bedenklich wird es spätestens dort, wo solche maschinell unterstützten Entscheidungen unhinterfragbar werden. Computer "merken" nicht wenn sie Fehler machen, sie haben ja immer die Autorität des Wissens auf ihrer Seite. In diesem Sinn ist die Warnung vor dem Wahn, in dem die künstliche Intelligenz landet, wie sie im Film 2001 Odyssee im Weltraum dargestellt und durchgespielt wurde, zeitlos gültig. ˧

(Musik) In[Perfektion] > Monsters > Control ˧

Wohin soll die Reise gehen ?    

Nun stand und steht diese über mehrere Sendungen gehende Erörterung, die heute zu Ende geht, unter dem Titel "das digitale Gottesgeschenk". Ist das Gottesgeschenk nun wirklich eines oder ist es doch vergiftet, verseucht, verflucht oder wie immer wie es bezeichnen wollen? ˧

Ich glaube die Antwort liegt auf der Hand. Mehr als je zuvor hängt es von der kollektiven Entscheidung ab, wie wir dieses Geschenk anwenden. Eigentlich ist es die alte Frage, die alte Versuchung, der alte Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen. Nur dass diesmal die Möglichkeiten seiner Technologie den Menschen endgültig in den Rang eines Mitschöpfers dieser Welt und seines Daseins gehoben haben. ˧

Es gibt eine unendliche Fülle sinnvoller Anwendungen der digitalen Technologien und es gibt eine unendliche Fülle von zerstörerischer Kraft. Mehr denn je ist die Idee eines selbstlaufenden Fortschrittes, dem man sich blind anvertrauen könnte, als ein irrwitziger Wahn entlarvt, mehr denn je sind Bewusstsein, Entscheidung und eine klare Vision gefragt. ˧

Wir müssen vor allem danach fragen, wie der Mensch in die Gleichung wieder hineinkommt, nicht als überflüssige und augegrentzte Größe, sondern als essentieller Teil des Spiels. Können wir sicherstellen, dass es eine Partnerschaft gibt zwischen uns und den Kindern unseres Geistes, wie es uns auch gelungen ist in einem spannenden Evolutionsprozess eine Partnerschaft mit unseren Haustieren, speziell den Hunden und Pferden, herzustellen? Gibt es einen Weg den Menschen bei seinem geistigen Wachstum zu unterstützen? Ich muss mich an die Begegnung mit Douglas Engelbart erinnern, des wahren Pioniers der heutigen Computerrevolution, dem es um die Verbesserung der menschlichen Denkfähigkeit ging. Oder Steve Cisler bei Apple, dessen Journal der "Libraries User Group" den Titel trug "Räder für den Geist" und das Logo eines stilisierten Fahrrades. Es ging und geht um ein beherrschbares Werkzeug, um eine persönliche Assistenz, die sich in Tempo und Richtung uns anpasst, unseren Fähigkeiten erstaunliche neue hinzufügt. Nichts spricht dagegen, dass wir auch die sogenannte künstliche Intelligenz einsetzen, um die schon erwähnte Aufgabe der Ordnung des Wissens und des Lernens was wir noch nicht wissen zu unterstützen. Und gerade im Dorf, wo wir wenige sind, im dezentralen Bereich, wird uns eine Fülle von aktiven Helfern nützlich sein können. Sowohl im Bereich der Kommunikation, im Bereich des Aufspürens und Herausfilterns der besten Antworten auf unsere dringenden Fragen an das Wissen der Welt, als auch im Bereich der aktiven Auseinandersetzung mit unserer gebauten und natürlichen Umwelt. ˧

Es wird uns niemand die Last abnehmen zu entscheiden, wann die Hilfe in Abhängigkeit und Bequemlichkeit umschlägt, und wann diese Bequemlichkeit die menschlichen Möglichkeiten in uns zu zerstören beginnt und wir uns dem mechanischen - oder wie die Anthroposophen sagen dem ahrimanischen - Getriebe unterwerfen. Es ist genau so wie mit einer Krücke und auch einer Prothese: wir können mit ihr wieder gehen lernen und unsere Fähigkeiten ergänzen. Wenn wir uns aber von den Prothesenverkäufern zur freiwilligen Amputation überreden lassen, dann haben wir einen unheilvollen Weg beschritten. Wir müssen diese Differenz beständig ausloten, Möglichkeiten erkennen und Grenzen setzen. ˧

Wir dürfen niemals vergessen, dass wir in all unserer Beschaffenheit, in all unserem Geworden - Sein, nicht nur durch die natürliche Umwelt geprägt sind, sondern ohne sie, ohne die sinnliche Resonanz mit dem Netzwerk des Lebens, unserer inneren Freude und unseres inneren Gleichgewichtes beraubt sind. Biophilia, die Freundschaft mit dem Lebendigen, ist ebenso wichtig wie der Umstand dass wir durch den Körper hindurch fühlen, dass unsere Intelligenzen eben untrennbar mit unserem Bauch, unseren Händen, unserer Haut verbunden sind. Sinn-haftigkeit ohne Sinnlichkeit ist undenkbar, und das unterscheidet uns vom besten Computer. Also: der denkende Mensch ist unersetzbar, er vermag es Sinnhaftigkeit zu reflektieren er kann mehr Dinge in Betracht und Erwägung ziehen als die Maschine. Und letztlich läuft es sich auf die eine fundamentale Wahrheit heraus, dass je mehr wir das digitale Gottesgeschenk in Händen halten, wir umso mehr staunen was das wahre, größere Gottesgeschenk für uns bereit hält. ˧

(Musik) Sweet Life ˧

Die Erkenntnis der natürlichen Lebendigkeit    

Wie schon mehrmals angedeutet hilft uns das digitale Medium den ungeheuren Informationsaustausch und die kooperative Struktur der Natur überhaupt erst richtig zu verstehen. Im Jahr 1997 veröffentlichte Suzanne Simard von der Universität British Columbia einen bahnbrechenden Artikel im Journal "Nature" mit der trockenen Beobachtung "Pflanzen innerhalb von Gemeinschaften können miteinander verbunden sein und Ressourcen über ein gemeinsames Häutchen-Netzwerk austauschen und Gilden bilden, die auf ihren gemeinsamen Mykorrhizapartnern basieren". 12 Jahre später publizierte sie die mittlerweile viel weitergehenden Resultate ihrer Forschung unter dem aufsehenerregenden Titel "The Wood Wide Web". Immer mehr Zahlen und Daten wurden bekannt und mittlerweile sind Bibliotheken vollgeschrieben. Die unscheinbaren symbiotisch verbundenen Wurzel- und Pilzfäden haben enorme Dimensionen, die selbst denen entgangen sind die ihr ganzes Leben mit Pflanzen zu tun hatten, den Landwirten. So besitzt z. B. schon eine einzige Roggenpflanze 13 Millionen Wurzelfasern mit einer Gesamtlänge von 600 Kilometern. An jeder davon wachsen winzige Wurzelhärchen: etwa 14 Milliarden, die aneinandergereiht eine Länge von 10600 Kilometern ergeben – die Entfernung von Pol zu Pol. ˧

Wichtig ist: neben Nährstoffen und Wasser wie Stickstoff und Phosophor transportieren die feinen Geflechte von Wurzeln und Pilzhyphen Informationen. Chemische Botenstoffe übertragen Wissen von Baum zu Baum. Die Forschung beschäftigte sich dazu lange Zeit mit Bohnenpflanzen. Greifen Läuse eine Bohnenpflanze an, sendet diese Warnsignale durch die Pilzfäden an anderen Pflanzen. Afrikanische Akazienbäume warnen einander durch Duftstoffe, aber auch durch Wurzelsignale vor Fressfeinden - und reichern ihre Blätter daraufhin mit tödlichen Gerbstoff an. Das Netzwerk im Boden schickt auch enorme Mengen von CO² von Pflanze zu Pflanze. Eine eigene Disziplin namens Phytoneurobiologie versucht das "Wurzel - Gehirn" der Pflanzen zu analysieren, das offensichtlich für bislang unerklärliche gemeinsame Verhaltensänderungen zuständig ist. Im Jahr 2007 publizierte die Meerwasserforscherin Ellen van Donk eine bahnbrechende Arbeit über chemischen Informationstransfer im Frischwasserplankton und zeigte, dass auch aquatische Ökosysteme nicht nur auf Materie und Energieaustausch fungieren, sondern in ihrer Dynamik und Struktur durch Informationsaustausch bestimmt sind. ˧

Ich zitiere aus einem diese Woche erschienenen Artikel von Gunter Pauli: ˧

"Wir können nur so lange selbstbewusst über "unser" Internet und "unser" Gehirn sein, wie wir nicht erkennen, wie Viren, Bakterien, Pilze und Mikroalgen das Leben organisieren, genauso wie Korallen, Haie und Kugelfische. Während wir dazu neigen, unsere Rolle bei der Zerstörung von Ökosystemen, Lebensräumen, Tier- und Pflanzenleben zu beobachten, schauen wir selten auf das Aufblühen des Internets der Natur in Boden, Wasser und Luft. Nur zur Veranschaulichung: Pheromone - diese winzigen Moleküle - leiten sehr selektive Botschaften mit einer Präzision von einem Teil pro Milliarde durch die Luft, um einen bestimmten (zukünftigen) Partner oder ein Familienmitglied in meilenweiter Entfernung zu erreichen. Die Delicea pulchra, ein in der Tasmanischen See lebender roter Seetang, den man als eine Suppe von Mikroorganismen mit einer Million Viren und Bakterien pro Kubikmillimeter Salzwasser interpretieren könnte, hat die Fähigkeit, das Kommunikationssystem von Bakterien zu stören und so die Bildung von Biofilmen und die Ausbreitung von Viren zu verhindern" ˧

"Nur wenigen von uns ist bewusst, dass die Natur, dieses Amalgam von Ökosystemen, das größte Kommunikationsnetzwerk aller Zeiten betreibt. Es ist energieautark und funktioniert schon seit Jahrmillionen. Während wir von den Errungenschaften von 5G oder den 42.000 Satelliten, die Herr Elon Musk in den Orbit bringen möchte, beeindruckt sein mögen, ist das Informations- und Kommunikationssystem der Natur nachweislich viel leistungsfähiger und widerstandsfähiger." ˧

"Überraschenderweise funktioniert das meiste davon direkt unter unseren Füßen oder in den riesigen Wasserkörpern unserer Ozeane. Dieses Netzwerk ist unseren Augen verborgen, während es als Schnittstelle nicht nur zwischen Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen im Boden, sondern sogar in den Suppen von Viren und Bakterien Plankton und Mikroalgen in den Meeren, funktioniert." ˧

Pauli postuliert ein kooperatives Prinzip in der Natur: ˧

"Diese Systeme arbeiten die ganze Zeit und tauschen sich 24 Stunden am Tag mit erstaunlicher Stabilität und einer Vielfalt von Kommunikationsmethoden aus. Ihr ultimativer Zweck ist es, sich um alle zu kümmern, sogar unter Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse der Jungen und Alten, und dabei Raum für neues Leben und sogar neue Lebensformen zu lassen, wie wir es uns ohne unsere menschenzentrierte Welt nie vorstellen konnten (und praktiziert haben). Zu unserer Überraschung hat dieses hochleistungsfähige Internet seinen Ursprung in den Meeren seit Anbeginn der Zeit und an Land schon lange vor der kambrischen Revolution vor 450 Millionen Jahren." ˧

Freilich dürfte die Realität komplexer sein. Spammer gibt es auch in der Natur: So gibt es einzelne Baumarten, die gezielt Giftstoffe über das Pilznetzwerk verteilen, um ihre Nachbarn zu schwächen. Unter der Krone der Schwarznuss beispielsweise wachsen nur wenige Pflanzen. Die Baumart sendet über ihre Wurzeln und die Mykorrhiza Hemmstoffe aus, die das Wachstum anderer Arten verlangsamen und teilweise hemmen. Manche Orchideenarten agieren rein parasitär. Es ist, als würde sich in der Natur das wiederholen, was wir aus der menschlichen Gesellschaft nur allzu gut kennen. ˧

Doch dürfte grosso modo der kooperative Austausch zum gegenseitigen Nutzen, wie ihn Gunter Pauli skizziert, überwiegen. Hören wir weiter zu, welche Schlussfolgerungen er für die Gestaltung unserer menschlichen (und technischen) Netzwerke er daraus zieht: ˧

"In der Natur werden alle Daten lokal verwaltet, was für alle von Vorteil ist. Informationen für was? Fassen wir den Hauptinhalt des Austauschs zusammen, wie ihn die Wissenschaft bisher verstanden hat: Pilze spüren und registrieren das Vorhandensein und die Menge von Kohlenstoff. Auf der Grundlage ihrer eigenen Daten - denn niemand sonst hat die Möglichkeit, diese Informationen mit großer Präzision zu sammeln - bestimmen die Pilze den Preis für Zucker. Dabei handelt es sich nicht um eine kalte Kalkulation und Preisfestsetzung auf der Basis von Angebot und Nachfrage. Die Pilze bewerten den Wert eines alten Baumes und seine Rolle im Ökosystem, wobei sie die Verbindung zu dem hundert Jahre alten Stumpf mit seinen Nachkommen in der Umgebung sicherstellen. Basierend auf diesen detaillierten Beobachtungen, die von der Suche nach Lebensqualität - und nicht nach maximalem Ertrag - getrieben werden, gehen Pilz und Pflanzen einen Handel ein, bei dem die Pilze hauptsächlich Kohlenstoff liefern. Die Pilze entscheiden letztlich, wie viel Pflanzen und welche Pflanzen welchen Preis zahlen, ausgedrückt in einer Menge an Zucker und Fetten. Wir haben durch jüngste experimentelle Feldforschung entdeckt, dass der Preis für Kohlenstoff nicht einheitlich ist! Nehmen Sie das Beispiel eines Gebietes, in dem der Mensch den größten Teil des Kohlenstoffs aus dem Boden abgebaut hat: Pflanzen müssen einen höheren Preis für den Erwerb von Kohlenstoff und einigen anderen dringend benötigten Spurenelementen zahlen. Diese höheren Kosten schränken ihr Wachstum ein. Dieses zusätzliche Einkommen für die Pilze wird jedoch zum Teil an die Bedürftigen Pflanzen umverteilt und zum Teil für den Wiederaufbau des Pilznetzwerks verwendet, das durch die Bodenbearbeitung regelmäßig zerstört wurde. Das Pilz-Flora-Netzwerk, unterstützt von Mikroorganismen einschließlich Bakterien und Viren, berücksichtigt die Jungen und die Alten mit ihren spezifischen Bedürfnissen und sichert Informationen und Nahrung, die für alles Leben förderlich sind, da die Pilze über Millionen von Jahren gelernt haben, dass die Jungen, die Alten und die Schwachen die Weisheit und das Wissen teilen, die über die rein utilitaristischen Ziele des Handels hinausgehen. Dieser Ansatz erlaubt es allen, die in dem lokalen System vorhanden sind, zu teilen, zu lernen und zu profitieren. Das stärkt das Ganze. Der Pilz hat sozusagen eine Kultur der Besteuerung und Umverteilung von Reichtum. Könnten wir uns ein von Menschen gestaltetes Internet vorstellen, in dem wir in einem lokalen Bereich gründlich vernetzt sind und Daten austauschen können und in einem System, das den Boden regeneriert, wie oben vorgeschlagen, für Lebensunterhalt und Robustheit sorgen?" ˧

"Der Informationsaustausch im Kern dieser Netzwerke ist lokal, alle Daten werden lokal verarbeitet, gespeichert, geteilt, daraus gelernt und daraufhin gehandelt? Das inspiriert mich zu dem Vorschlag, wie man sich auch im menschlichen Bereich vom ausbeuterischen Datamining zu Data Farming und Data Agroforestry weiterentwickeln kann.... ˧

So wie das Land fruchtbar ist, weil Mikroorganismen, Pilze, Moose, Insekten und Pflanzen mit Wasser, Luft und Boden interagieren, bietet Data Farming ein reichhaltiges Verständnis für die Interaktionen innerhalb von Familien und Gemeinschaften. Dieser mit Sinn und Feingefühl begleitete Inhalt wird von IoT? nie erreicht werden. Diese Daten sind in erster Linie lokal und können in "S", wie Berners-Lee sie nennt, gesammelt werden. So kann sich das Internet der Dinge zu einem Internet von und für Menschen entwickeln. Letztendlich hoffen wir, dass sich daraus das Internet des Lebens entwickelt - einschließlich der Menschen, aber auch unter Berücksichtigung jeder anderen lebenden Spezies, die Teil des Ökosystems ist." ˧

Data Mining ist das Geschäft mit dem privilegierten und sogar exklusiven Zugang zu einem reichhaltigen und unbegrenzten Einkommensstrom, der sich aus der Nutzung von Daten ergibt ... Wir haben unwissentlich jedem, der uns das Netzwerk, das Handheld-Gerät oder die Anwendungen zur Verfügung gestellt hat, die Möglichkeit gegeben, in unsere Privatsphäre einzudringen.... Jedes Mal, wenn wir auf den Cookie-Button klicken, geben wir alles über uns preis, ohne jemals über die Auswirkungen nachzudenken, die der Handel mit kostenlosen E-Mails, kostenlosem GPS, kostenlosen Übersetzungen, kostenloser Wettervorhersage und kostenlosen sozialen Medien mit dem totalen Verlust der Privatsphäre und der Übergabe eines Billionen-Dollar-Umsatzmodells hat." ˧

Das ist natürlich der Auftakt zu einer heute noch kühnen Vision, aber er hilft uns die Dimensionen zurechtzurücken. Bislang betrachteten wir ja im Datenaustausch die Lebensräume und Naturräume als die Peripherien, und der Sinn der Netzwerke besteht im wesentlichen darin, Daten abzusaugen für ein lukratives Geschäft mit jedem, der dafür zu zahler bereit ist. Das sogenannte Data Mining ist das Geschäft mit dem privilegierten und sogar exklusiven Zugang zu einem reichhaltigen und unbegrenzten Einkommensstrom, der sich aus der Nutzung von Daten ergibt. Die Benutzer erhalten zwar kostenlose E-Mails, kostenloses GPS, kostenlose Übersetzungen, kostenlose Wettervorhersage und kostenlose sozialen Medien - aber sie bezahlen dafür mit dem Verlust ihrer Privatsphäre und dem pausenlosen Bombardement mit Werbung, dem pausenlosen Angriff auf ihre Konzentration und Aufmerksamkeit, und damit, dass sie zum Objekt von Berechnungen und Manipulationen jeder Art gemacht werden. ˧

Richard Lowenberg, der große Pionier der Teledörfer, hat diese Geringschätzung die die Data Miner für ihren Rohstoff haben, auch in der Bezeichung "last Mile" aufgespürt. Eigentlich müsste das lokale Netzwerk die first Mile sein und was die Peripherie war, müsste ganz oben stehen als Zentrum unseres Lebens. Und Globaler Informationsaustausch müsste im Sinn der lokalen Lebendigkeit stehen. Wie ein solches Info-Ökosystem aussieht, das werden wir in der nächsten Sendung näher beleuchten. ˧

für heute verabschiede ich mich und danke fürs Zuhören. Die Musik kam von Ryan Andersen, Squire Tuck, In[Perfektion] und zum Abschied von Bisou. Wir hören uns wieder ab 26. April bei Radio Agora und dann auch überall dort, wo diese Sendung dank des Netzwerkes der freien Radios hinwandert.


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Musikauswahl    

Intro: ˧

Blue Dot Sessions Sunday Light ˧

Die Evolution der Maschinellen Lebendigkeit ˧

https://freemusicarchive.org/music/Ryan_Andersen/Pop_Music/Synthwave ˧

Ryan Andersen
Pop Music
Synthwave 00:01:40 CC: BY NC ˧

Zwischenhalt ˧

https://freemusicarchive.org/music/Squire_Tuck/Emotional_Soundscapes/04-Squire_Tuck_-_A_Brief_Interlude_in_a_Mixed_Up_World ˧

Squire Tuck Emotional Soundscapes A Brief Interlude in a Mixed Up World 00:02:08 Attribution-NonCommercial?-NoDerivatives? 4.0 International License. ˧

Wohin soll die Reise gehen ? ˧

https://freemusicarchive.org/music/InPerfektion/Monsters/Control ˧

In[Perfektion] Monsters Control 00:06:10 BY-NC-SA 3.0 International License. ˧

Die Erkenntnis der natürlichen Lebendigkeit ˧

https://freemusicarchive.org/music/Ryan_Andersen/Pop_Music/Sweet_Life ˧

Ryan Andersen
Pop Music
Sweet Life 00:02:26 CC: BY NC ˧

Outro ˧

https://freemusicarchive.org/music/Bisou/Musical_spaceshift/Bisou_-_Musical_Spaceship_-_01_Life ˧

Bisou
Musical spaceship
Life 00:04:40


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Für nächste Sendung    

Ehrlich Beispiel. Planung und Management ˧

Lowenberg Info Öko ˧

Auch ein Sinn des Gottesgeschenks: Lernen was die natur zusammenhält reversal des Arguments. ˧

Natur als lernendes System. ˧

Intelligenz der Vielen, ˧

Plastizität vs. Prothese ˧