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10 Resilienz - Geschichten 2


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Inhaltsverzeichnis dieser Seite
0. Intro Julisendung 2020   
1. Resilienz ökologisch: Lebens-Produktions-Raum schaffen   
1a städtische Räume   
2. Resilienz sozial und politisch: ein Belastbares Wir   
3. Resilienz ökonomisch: Ein gutes Leben für Alle   
Musikangaben   
Ausgelassenes Material   
Zu Lebensproduktions Raum   
zu Kokreation, Partizipation etc.   
Zu Wirtschaft   
˧

/Zitate ˧

0. Intro Julisendung 2020    

(Music) ˧

Liebe ZuhörerInnen, hier ist wieder einmal Franz Nahrada aus Bad Radkersburg mit der 10. Sendung aus der Reihe "Willkommen im Globalen Dorf". Heute ist der 27.Juli 2020. Ich möchte heute den Zyklus zur Resilienz und zur DorfUni abschließen und im August einen neuen Zyklus beginnen, der sich mit dem Thema Bildung und Wissen beschäftigt. Und danach plane ich einen weiteren Zyklus zu Architektur und Gestaltung Globaler Dörfer. Beides verbunden mit geplanten Veranstaltungen und Aktivitäten bis in den Sommer 2021 ˧

(Music fadeout) ˧

Wenn Ihr, wenn Sie meine letzten Sendungen gehört haben, dann ist das folgende nicht ganz neu, ich möchte trotzdem für die NeueinsteigerInnen und mit neuen Worten zusammenfassen. Ganz generell geht es in dieser Sendung um eine wenn man so will optimistische Zukunftsvision, in der die dystopische No Future Stimmung, die uns seit Jahrzehnten begleitet, nicht durch eine große Utopie, sondern durch eine Aufzählung und Summierung vieler spannender neuer Bausteine unterlaufen werden soll. Diese Bausteine ergeben durchaus einen ersten Blick auf ein plausibles Gesamtbild. ˧

Diesess vage Gesamtbild besteht darin, dass die vielen technologischen Errungenschaften unserer Zeit eine dezentralisierende Grundtendenz aufweisen; an der ökonomischen Basis der Gesellschaft ändert sich eine ganze Menge: ˧

  • wir brauchen keine Riesenfabriken mehr, um die allermeisten Gegenstände unseres Bedürfnisses zu produzieren, sondern die Automation und Robotik wird immer kleiner und vielseitiger, und so manche Produktionsanlage passt heute in einen Container. ˧
  • Wir brauchen keine riesigen Ingenieurbüros mehr, um die Baupläne und Programme für die Maschinen zu schaffen, denn diese können frei über das Netz zirkulieren unbd wir können auf jede beliebige Instanz miteinander zusammenarbeiten. ˧
  • Wir brauchen keine großen Kraftwerke mehr, denn Sonne und Wind haben begonnen, ernstzunehmende Energiequellen zu sein, und zwar zumeist ganz in der Nähe. ˧
  • Und wir brauchen die fossilen und mineralischen Rohstoffe umso weniger, als wir den Reichtum der Pflanzenwelt und der Mikroorganismen bei der Bereitstellung von Ausgangsmaterialien für viele Produkte zu schätzen lernen. ˧
All das und noch viel mehr berechtigt uns zu der Annahme, dass eine radikal dezentralisierte Welt möglich geworden ist, die die Errungenschaften unserer städtischen und wissenschaftlichen Kultur einerseits beibehalten, aber andererseits für eine Transformation ins Kleine, Lokale transformieren müsste. Dieses Kleine kann sich ausbreiten über die ganze Landfläche des Planeten, aber nicht um diese in Asphalt zu ersticken wie dies unsere Städte für den Götzen Automobil tun, sondern im Gegenteil: die menschliche Präsenz dient dazu, die Natur zu nähren. Die Kulturlandschaft der Zukunft wird viel in diesem Bild bunter, wilder, artenreicher, kleinräumiger sein - eine WasserGartenBlühGemüseLandschaft?, in der wir Menschen wie Gärtner in weiser Symbiose die Kräfte der Natur zur Entfaltung bringen. Natur ist nichte mehr außerhalb von uns, wir sind ein Teil von ihr geworden. Zugleich haben wir auch unsere Technologie organisch mit ihr verbunden, dienen den Pflanzen bei ihrem Wachstum, so wie sie uns ihre Früchte und Materialien geben. Wir werden wahrscheinlich auch ein anderes Verhältnis zu Tieren haben, werden den Kannibalismus und die Tiergefängnisse abschaffen und vieles mehr - hier wird das Bild unscharf, denn sehr viele Dinge werden wir nicht mehr im Großen regeln, sondern im Kleinen. Die Globalen Dörfer werden so verschieden voneinander sein wie es menschliche Persönlichkeiten, Kulturen und Werte schon immer waren, und dennoch werden sie verbindende Vereinbarungen untereinander bis hin zu einem globalen Sozialvertrag kennen. Sie werden nach wie vor miteinander vernetzt sein, aber der Handel und Wandel wird einen wesentlich kleineren Teil unserer Existenz darstellen, während das gemeinsame Denken und Entwerfen von Lösungen, die jede Gemeinschaft nach ihrem Belieben umgestalten und weiterentwickeln kann, das gemeinsame Denken und Entwerfen mithilfe der Technologien der Kommunikation und Kooperation, den Löwenanteil unserer Existenz ausmachen werden. Wir brauchen alles Wissen der Welt, um unsere Gemeinden zu gesunden, organischen Lebewesen zu machen, in denen alle lebensnotwendigen Aufgaben vor Ort erledigt werden können. Kommunikationsnetze, digitale Fabrikation, dezentrale Energien aus Wind und Sonne, Stoffkreisläufe, Automation werden genauso Einzug halten wie miniaturisierte Gesundheits- und Bildungszentren. ˧

Unter diesem Gesichtspunkt sehe ich eine mögliche Zukunft, und zwar nicht nur eine wünschenswerte, sondern auch eine plausible. Unter den heutigen Bedingungen, wo viele überholte Muster von Wirtschaft, Politik, Gewalt und Herrschaft Amok laufen angesichts der von ihnen nicht mehr zu bewältigenden Probleme, wo Imperialismus, Nationalismus, Abschottung, Vertrauensverlust, Größen- und Wachstumswahn, Konkurrenzdenken, Aneignung strategischer Ressourcen, der Irrsinn des Geistigen Eigentums und die Wiedergewöhnung an den großen Krieg und viele andere Sumpfblüten dieser obsoleten Muster uns das gesichtsfeld verwuchern, scheint die von mir skizzierte Zukunft immer noch reine Phantasterei zu sein. Oder schien - denn einiges ist durch die CoronaKrise? schon sehr aktuell geworden. ˧

Denn Corona hat uns gelehrt, dass die riesigen Netzwerke der Absatzmärkte und Einflusssphären, die großen Stadtmonster und Verkehrswege sehr zerbrechlich sind. Dass es wichtig ist, alles was zum Leben notwendig ist, wirklich verfügbar und nahe bei uns zu haben. Erst unter diesen Umständen sind wir den Wirkungen der Unterbrechung der Versorgungswege gewachsen. Klein ist nicht nur schön, es ist auch überlebensfähiger, intelligenter und zukunftssicherer. Das Zauberwort das uns durch die letzten Sendungen begleitet hat heißt Resilienz, Widerstandskraft. Heute soll es ein letztes Mal zentral darum gehen, und zwar etwas systematischer. ˧

In unserer DorfUni - 8 Online Veranstaltungen im Mai und im Juni - haben wir behandelt, dass Krisensicherheit vor allem dort gegeben ist, wo wir eingebettet sind in ein natürliches System der Lebenserhaltung und Versorgung. Weiters kommt es auf das gemeinsame organisierte Agieren an, auf ein Miteinander statt einem Gegeneinander, sodass auch in Krisenzeiten verlässlich Hilfe da ist. Und es kommt auf eine Wirtschaft an, die für alle Menschen funktioniert, die soziale Verantwortung übernimmt. ˧

1. Resilienz ökologisch: Lebens-Produktions-Raum schaffen    

So haben wir die DorfUni denn auch mit der Frage nach dem Lebensproduktionsraum begonnen. Wir haben in dieser Krise schlagartig gelernt, auf wieviele Dinge wir wie lange verzichten können und auf welche Dinge nicht. ˧

Einen ganz wichtigen Input in dieser Beziehung gab Tatjana Tupy. Sie hat schon einen langen Weg hinter sich, von der Politikberaterin zur in Irland ausgebildeten Permakulturpraktikerin. seit über 5 Jahren betreut sie die Landwirtschaft im Lebensgut Miteinander, einer Gemeinschaft in einem alten Kloster bei Rohrbach im Gölsental. Sie sprach über ihre Alltagserfahrung in der Krise, warum sie diese kaum gespürt hat und über die Prinzipien der Permakultur. ˧

(DAuer 3:20) Diese prinzipien sind alle sehr eng miteinander verbunden...
Das eine ist setze aufs kleine langsame Lösungen, es gibt viel drum, dass man schaut möglichst kleine Kreisläufe zu haben, kleine Kreisläufe von Materialien von Energie, Kreisläufe zu schießen und ich denke das hat man jetzt auch wieder gesehen in dieser ganzen Corona Krise, wo die Grenzen immer wieder geschlossen waren oder halt schwieriger zu passieren waren, wie groß die Kreisläufe eigentlich sind im Moment in verschiedenen Lebensbereichen bei uns und vielleicht habe ich auch viel weniger davon gemerkt, wenn meine Kreise in vielen Lebensbereichen viel viel kleiner sind und sich vielmehr auf lokaler Ebene abspielen.
Ein weiteres Prinzip Nutze und Schätze die Vielfalt und da gehts einerseits drum dass ich eine vielfalt an an Pflanzen an Tieren, an Elementen, an Beziehungen fördere behilflich und wird diese vielfalt ähm und vielfältige Systeme resistenter sind für Krisen als enn isch auf eine einzige Sache setze. Und ein anderer Aspekt ist dass ich schau dass ich für jede wichtige aufgabe. eine vielfalt an Ressourcen habe. Und wenn dann eine ausfällt ist es nicht so tragisch...weil ich eine zweite dritte Ressource habe
Drittes Prinzip reagiere kreativ auf Veränderung ... Die Dauerhaftigkeit erreiche ich dann wenn ein System flexibel ist und wandlungfähig.
˧

Solche Systeme zu gestalten ist ein immer wieder neu lernen, es beginnt alles mit Beobachtung, aber auch wenn dann ein Plan gemacht und ein System etabliert ist,gilt es immer wieder zu reagieren. Der Mensch ist in einem beständigen Tanz mit der Natur, er ist Partner, auch wenn ein wichtiges Prinzip der Permakultur ist, der Natur möglichst die Arbeit zu überlassen. ˧

Tatjana hat uns auch gezeigt wie wichtig Formen wie solidarische Landwirtschaft sind. Auf ihrem kleinen Hof mit einem halben Hektar betreut sie 30 - 50 Familien aus der Region. ˧

Vielleicht noch ganz genau Solidarische Landwirtschaft was ist das ? das bedeutet dass nicht die Leute die die LW betreiben alleine, sondern dass konsumentinnen und konsumenten mit verantwortung übernehmen für die Produktion ihrer Lebensmittel, ....
Die Leute zahlen ganz egal, ob ich Gemüse liefern kann oder nicht. Jetzt habe ich es ist ja gut geschafft, aber das ist einfach eine Versicherung für mich als Produzentin, dass ich das Risiko für für den Anbau nicht alleine trag und ich arbeite einfach in einem Feld mit sehr hohem Risiko sag ich mal, weil ich dann schon mit ganz vielen Einflüssen von Orten arbeite mit den ich Umgehen kann aber die ich nicht direkt beeinflussen kann.
˧

Gleichzeitig versucht Tatjana viele Kreisläufe vor Ort zu schließen, es existieren mannigfache Austauschbeziehungen, sowohl innerhalb des Lebensguts als auch darüber hinaus. Der winzige Betrieb ruht auf mehreren Säulen, baut 60 verschiedene Gemüsearten und 200 Sorten an - und hat jedes Jahr Ausfälle, die den KundInnen nicht mal auffallen. Es gibt verschiedene Absatzwege, die Solidarische Landwirtschaft ist keine Monokultur. Es wird sogar an Bioläden und Bauernmärkte geliefert. Jungpflanzen für Gemeinschaftsgärten, Selbsterntefelder und Balkongartler sind ebenfalls ein Teil der Vielfalt. ˧

Vielfalt (bei Minute 21) ist das Prinzip auch in anderen Bereichen. Wichtige Ressourcen müssen vielfältig abgedeckt sein. Das Wasser aus der eigenen Quelle ist nicht die einzige Quelle der Wasserversorgung; das Regenwasser wird in einer alten Senkgrube, die nach dem Bau der biologischen Kläranlage zur Zisterne veredelt wurde sowie in einem Teich gesammelt.(22:30) Der Klimawandel zeigt sich auch in der Zunahme von längeren Dürreperioden und Starkregenereignissen. Gerade hier ist es wichtig,dafür zu sorgen, dass der Boden Wasser auch aufnehmen und speichern kann. (25:00) Der Umstand dass in der heurigen Saison nicht genug Arbeitskräfte vorhanden waren und der Betrieb pausiert, wurde dazu genutzt dass mit den Leuten die im Lebensgut wohnen ein temporärer Gemeinschaftsgarten eingerichtet wurde. ˧

Diese Konstellation zusammen mit gemeinschaftlichen Wohnen und Leben begründet auch eine Zuversicht gegenüber der Zukunft, die man anderswo wohl vergeblich sucht: ˧

Haben die nicht so stark betroffen weil wir beschlossen haben ja einige eine größere wohngemeinschaft ˧

unseren wohnungen verbarrikadieren wir wird als quasi einen haushalt

˧

Die Schlussfolgerung für diese erste Perspektive der Resilienz, wie sie uns Tatjana vorgestellt hat, nochmal zusammengefasst: ˧

  • Alles beginnt mit den Lebensmitteln. ˧
  • Wir müssen dafür sorgen, dass wir eine Landwirtschaft haben, die für alle gute, gesunde, leistbare Produkte herstellt. Und darüber hinaus brauchen auch bewirtschaftete Gemeinschaftsgärten. Das hängt sehr von unserem eigenen Engagement dafür ab. ˧
  • Wir schaffen Kreisläufe in enger Verbindung mit den kulturlandschaftlichen Gegebenheiten, den Topologien, den Strömen und Prozessen. Wir schaffen vor allem Kreisläufe der Regeneration und der zyklischen Wiederholung. Ich möchte an dieser Stelle für alle, die den Namen noch nie gehört haben, auf den chinesisch - amerikanischen Filmemacher John D. Liu und seine Bahnbrechende Dokumentation "Hoffnung in einem sich wandelnden Klima" hinweisen. Er hat gezeigt, dass es neben der zerstörerischen Rolle, die Menschen auf diesem Planeten spielen, auch das genaue Gegenteil gibt: Am Beispiel des Lössplateaus in China zeigt er, dass der Eingriff des Menschen scheinbar verwüstete Landswirtschaften wieder zum Blühen bringen kann. In kleinerem Umfang hat das auch der Permakulturpraktiker und Agrarrebell Sepp Holzer vorgezeigt. Seine Wasserretentionslandschaften, zum Beispiel in Tamera in Portugal, haben die Chance einer kompletten Kehrtwende und Wiederzuwendung des Menschen zur Landschaft vorgezeigt. Auch wenn er in Österreich noch umstritten ist, so habe ich dieses Wunder im Alentejo mit eigenen Augen gesehen und halte es für eine der großen Kulturleistungen der Gegenwart. ˧
In einem Newsletter vom Paradieschen in Hatzendorf heißt es: "Die Pflanzen wachsen unabhängig von sozio-politischen, ökonomischen oder sonstwelchen Eingriffen in unsere Privatsphäre oder Menschenrechte. Sie sind wundervolle kleine Lebensenergieträger die wir zu uns nach Hause oder in unsere Nähe holen können". ˧

Jeder Atemzug den wir tun kommt von einer Pflanze. Sie sind nicht nur Nahrungs- und Rohstoffquelle, sie wirken nicht nur mit dem Boden als Wasserspeicher und sie mitigieren nicht nur Hitze, sie bringen nicht nur Durft und Farbe und Schönheit in unser Leben, sie sind auch Quelle unzähliger Heilmittel.
Tatsächlich ist nachgewisen, dass schon alleine die Nähe zu ihnen per se heilsam wirkt. Die Umweltpsychologin Renate Cervinka von der Universität Wien zum beispiel herausgefunden, dass der Wald die physische ebenso wie die psychische Gesundheit von Menschen stärkt: Wenn man im Wald spazieren geht, schlägt das Herz messbar ruhiger, der Blutdruck sinkt, die Muskeln entspannen sich. Schon nach fünf Minuten beim Gärtnern oder Spazierengehen oder Angeln wird die Stimmung deutlich besser, in Verbindung mit Wasser noch viel mehr. [1] ˧

(Musik plants 1) ˧

1a städtische Räume    

 Zitat 4 Martin Regelsberger: Wasser und (Essbares) Grün
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Martin Regelsberger hat an der Universität für Bodenkultur Kulturtechnik und Wasserwirtschaft studiert und hat an nationalen und internationalen Projekten Erfahrung mit nachhaltigen urbanen Wassersystemen und nachhaltigen Siedlungen gesammelt. Mit dem Verein Transition Oststeiermark ist er am EU—Projekt „Edible City Networks“, kurz EdiCitNet?, beteiligt, das Städte in ein Netzwerk einlädt, um über die urbane Lebensmittelproduktion lebenswerter und dabei nachhaltiger zu werden. Er erinnert uns an ein paar elementare Tatsachen, die die Forderung beinhalten, dass Stadt und Land nicht mehr als die klar unterschiedenen Räume betrachtet werden dürfen, als die sie seit Jahrhunderten gesehen werden. Die Zukunft gehört nicht mehr der Vorstellung dass das Land Lebensproduktionsraum ist, während in der Stadt primär Güter produziert werden, oder überhaupt primär konsumiert wird. "Die Idee einer rein konsumtiven Stadt", so schrieb der Stadttheoretiker Kaye Geipel in derCorona-Debatte der "Bauwelt"[2], "gründet auf einem mehrfachen Irrtum: Man bezahlt etwas, dann ist es da; man benutzt es und schmeißt es in den Müll, dann ist es wieder weg. Die Corona-Krise könnte für einen deutlichen Schub bei der Umsetzung einer Circular City sorgen, in der Produktionswege und Versorgungskreisläufe als Ganzes betrachtet werden." Eine naheliegende Lösung ist die, auch in Städten in Richtung Überschaubarkeit und Kreislaufförmigkeit zu gehen. Städte sollen nicht mehr die großen unersättlichen Senken werden, in denen Unmengen aller möglichen Umweltgüter verschwinden um als kontaminierter Abfall wieder ausgespuckt zu werden. Sie müssen genauso wie ländliche Räume das Muster der Dörflichkeit, der Kreislaufförmigkeit in sich aufnehmen; sie müssen sich vom Muster des individuellen Wohnens in Richtung lebendige Nachbarschaften, gemischte Architektur, vielfältige Kooperationsbeziehungen und unternehmerische Ökosysteme, resourcenschonendes Bauen und auch entspannte Raumsituation bewegen. Überraschendweise haben einige Städte in Europa während der Coronakrise einen großen Sprung nach vorne gemacht. Am Ende der Ausgangssperre vollzog sich etwa in Brüssel eine Verkehrs-Revolution, scherzgaft die "Vélorution" genannt: die gesamte Innenstadt wurde zur Fahrrad- und Fußgängerzone. Ab Mai galt: Höchstgeschwindigkeit für Autos, Busse, Tram: 20 Km/h - Fußgänger und Fahrradfahrer dürfen überall gehen + fahren. Ein ähnliches Projekt wurde in Mailand gestartet. Auch in Wien gab es einige Ansätze, zusätzliche Begegnungszonen zu schaffen. Gerade die Abdrängung aus den üblichen Begegnungsflächen wie Büros und Restaurants und dergleichen hat das Bedürfnis nach öffentlichem Raum und Bewegung gestärkt. Das betrifft auch "Gemeinschaftsräume, Balkone und Dachterrassen, die nicht wie selbstverständlich dem am teuersten verkauften Penthouse zugeschlagen werden, sondern als Erweiterungsraum der eigenen vier Wände zur Verfügung stehen." ˧

Wir dürfen gespannt sein auf die Immunreaktion der Städte, und auf die Frage ob diese Aufgabe wegen ihrer Tiefe und Größe ohnehin weiter ignoriert werden, oder ob es zu neuen Entwicklungsn zwischen städtischer Dichte und dörflicher Bewegungsfreiheit kommt, die nicht nur das Gesicht unserer Städte umkehren sondern auch wertvolle Impulse für die Gestaltung der neuen, ländlich-urbanen Siedlungs- und Lebsnsituationen kommt. ˧

https://www.bauwelt.de/rubriken/betrifft/Nach-dem-Ausnahmezustand-Eine-neue-Stunde-Null-Corona-Pandemie-3542435.html ˧

Das wiederum könnte sich als Win-Win Situation erweisen. Wenn wir durch durch solche Gestaltungsweisen, durch eine generelle Lokalisierung auf beiden Seiten eine Angleichung der Lebensverhältnisse schaffen, dann trägt dasauch dazu bei, den verhängnisvollen Trend der Urbanisierung und Landflucht zu stoppen, und hilft, ihn im Endeffekt sogar umzukehren. ˧

(Music Organic Orgasm) ˧

2. Resilienz sozial und politisch: ein Belastbares Wir    

Das war ein Stück aus dem schrägen "organic orgasm remix" von Naing Naing. Alle Musik in dieser Sendung stammt übrigens aus dem Free Music Archive und ist unter Creative Commons Lizensiert.
Sie hören gerade die Sendung "Willkommen im Globalen Dorf" auf Radio Agora 105.5, bei uns in Bad Radkersburg auf 92,6 und natürlich im Internet - auch auf der neuen Radiothek der freien Radios - bitte notieren, eine wunderschöne Seite ist das geworden, brandneu! - (www.freie-radios.online)(!!) und natürlich finden Sie findet Ihr alle Folge auch auf den alterwürdigen Seiten agora.at und cba.at.
Die heutige Sendung rundet das Thema Resilienz ab und erinnert an die online-Produktionen DorfUni im Mai und im Juni. Ihr könnt, Sie können die angesprochenen Vorträge und vieles mehr auf der Website www.dorfuni.at finden. Auch wenn wir - mehr denn je - mit (kichern) Konserven von Konversationen überflutet werden, ist es dennoch wichtig, sie zu verdauen und drauf aufzubauen.
Die DorfUni will ja mit ihren Internet - Vorträgen und Workshops Impulse geben für lokale Gemeinschaften, die Ihr Leben mehr in die eigenen Hände nehmen wollen. Statt uns aus unseren Dörfern fortzulocken, will die DorfUni motivieren, dazubleiben und mit spannenden Geschichten und brauchbarem Wissen die Möglichkeit der Lebensgestaltung im ländlichen Raum zu entdecken. Zum Beispiel in Gutenstein: ˧

(Kreuzer Intro) ˧

Anlässlich eines unglücklichen Projektes des Altbürgermeisters regte sich Protest in der Gemeinde, der zu einem überwältigenden Sieg einer Bürgerliste um Michael Kreuzer führte. Seine Gruppe ging völlig neue Wege und beschloss, mehrere Probleme in der Gemeinde durch massive Mobilisierung des Zusammenhalts und des Zusammenwirkens der Menschen in der Gemeinde zu lösen. Ob es um die Renovierung des desolaten Freibades oder die Wiederinwertsetzung der defizitären Raimund Spiele ging, bei all diesen Sorgenkindern wurde die Gelegenheit möglichst viele Menschen einzubinden mit spektakulärem Erfolg gelöst. Immer mehr Ressourcen dafür können aus der Region selbst aufgestellt werden, bis hin zu den Möbeln aus regionalen Hölzern. Die Gewinne für die Gemeinde sprudeln, aber ohne persönliches Engagement geht gar nichts. ˧

(MKreuzer Vorbild) ˧

Nicht jeder muss alles machen, aber für jeden gibt es eine Tätigkeit die Sinn macht. Natürlich gibt es auch eine Garten- und Blumengruppe zum Schmuck der öffentlichen Räume, die alle Blumen von regionalen Gärtnereien zukauft. Und vieles mehr. Und Michael Kreuzer hat so seien Schmäh, wenn er die Menschen für die Mitarbeit agitiert: ˧

(Junge integrieren) ˧

Ja... Auch ich selbst bin schon bei meinem zweiten Besuch in den Genuss eines solchen Gutscheines gekommen. Aber gehen wir jetzt wieder raus aus dem Vergrößerungsmodus und schauen auf die allgemeinen Lehren, dann können wir zusammenfassen: ˧

  • Resilienz bedeutet Zusammenarbeit und die Erkenntnis, dass jede, aber auch fast wirklich jede Fähigkeit zu einem bestimmten Punkt wichtig werden kann. Resiliente Systeme sind die, in denen viele verborgene Talente auf ihre Stunde warten und Vielfalt gepflegt wird. Sie haben Respekt vor den Potentialen jedes Einzelnen. Und schaffen so eine lebenswerte Gemeinschaft. ˧
  • Ein bewohner des Ökodorfes SiebenLinden? hat diesen Aspekt auf den Punkt gebracht und warum er so viel mit Resilienz zu tun hat: .Ich vermute, dass Menschen, die in vertrauter Nachbarschaft leben und mit konstruktivem Austausch vertraut sind, weniger leicht in Angst und Panik geraten. Vielerorts zeigt sich, dass eine Gemeinschaft ein guter Ort ist, wenn eine Bedrohung „von außen“ kommt. Manche erleben sogar mehr Gemeinschaft in diesen Zeiten, weniger Stress und eine besondere Zeit im positiven Sinn: Vielen Gemeinschaftsbewohner*innen scheint es richtig gut zu gehen....und immer wieder war das vorherrschende Argument: "Gelebte Lebensfreude ist die beste Immunisierung" ˧
Darüber könnte ich noch stundenlang erzählen, mit vielen wunderbaren Beispielen. Carlo Hujber hat uns über die Mitwirkung in Salzburger Gemeinden erzählt, Barbara Strauch über Soziokratie als Mittel, jeder Stimme ein Gewicht zu geben. Wir haben bei der DorfUni ja das Prinzip, immer neue Themen anzureißen und dann die Menschen die an einem Thema dran bleiben wollen, auffordern, sich mit den online Tools zu vernetzen, wobei wir natürlich Hilfestellung geben. ˧

Ein eigener dieser sogenannten Spin Offs zu dem riesigen Themenkomplex Gemeinschaft, Kokreation, Partizipation ist bereits im Gespräch. ˧

Und für die Sammlung vieler guten Ideen und Geschichten haben menschen in unserem Umfeld eine eigene online Plattform im Netz aufgebaut. Die nennt sich (jetzt kommt schon wieder eine Internet Adresse) restart.world. Ich wünsche mir, dass dort viel mehr Ideen für das Zusammenleben in unseren Gemeinden eingebracht werden. ˧

Für heute müssen wir noch einen letzten Besuch machen und wieder den Bereich wechseln. ˧

(Music: Smash by Mildtape) ˧

3. Resilienz ökonomisch: Ein gutes Leben für Alle    

(Obergrafendorf) ˧

Bürgermeister Rainer Handlfinger von Obergrafendorf im Pielachtal stellt dar, wieviel seine Gemeinde, wieviel aber auch Ganz Österreich an Geld für fossile Energien ausgibt, das sich unter anderem in Hochhäusern und Luxusbauten in Dubai und Moskau manifestiert. Eine Energiebilanz von minus 8 Milliarden (2017) bewirkt dass auch Österreichs gesamte Außenhandelsbilanz negativ statt positiv ist. ˧

(Energiebilanz- Kaufkraft) ˧

Gleichzeitig wurden mit Unterstützung der Gemeinde 2 Nahwärmeprojekte initiiert, wobei die biogenen brennstoffe aus der Region kommen. Kreislaufwirtschaft wird groß geschrieben: ˧

(Kreislaufwirtschaft) ab 8:36 ˧

Ein "Radl-Wadl-Pass" für alle die zu Fuß und mit Rad einkaufen ermöglicht die Chance auf tolle Gewinne. Die Regionale Ökonomie wird durch die Cornelkirsche symbolisiert, gemeinsam mit 8 Gemeinden bildet Obergrafendorf die Kleinregion Dirndltal. Und tatsächlich wird eine Unmenge lokaler Produkte generiert: Schnaps, Schokolade, Marmelade, Säfte, Chutneys und vieles mehr. Die Gemeinde hat selbst die Initiative für ein bäuerlich unterstütztes Selbsterntefeld ergriffen. Kindergärten uns Sozialzentrum werden vom lokalen Wirten beliefert. Ortskernstärkung und Leben im Zentrum ist ein zentrales Anliegen, Räume mit Entwicklungspotential wurden gemeinsam mit der Bevölkerung identifiziert, Ortsansässige Bauunternehmen mit der Realisierung beauftragt. ˧

Das ist nur ein Beispiel von vielen, das auf die Möglichkeit abzielt, ganz bewusst die dritte Säule der Resilienz zu stärken. ˧

Wir können in lokalen Ökonomien die Auswirkungen unserer Handlungen unmittelbar erfahren, während wir sie in einer globalisierten Ökonomie weggeschoben haben. Nicht nur haben wir sie verdrängt und sind blind geworden für sie, sondern sie haben sich erst durch diese Verdrängung und Entfernung unfassbar aufschaukeln potenzieren können, weil wir die Folgen unseres Handelns bedenkenlos externalisiert haben. Und dadurch zu einem falschen begriff und einer falschen realität von Wirtschaft beigetragen haben. ˧

Erinnern wir uns an die von Rob Hopkins zitierte RSA-Studie - daß 38% der englischen Bevölkerung sagen, dass sie seit der Corona Krise mehr von Grund auf neu kochen, und 33%, also hochgerechnete 17 Millionen, angeben, weniger Lebensmittel wegzuwerfen. ˧

Wir haben die elementare Wahrheit verdrängt, dass Wirtschaft mit der Eigenarbeit beginnt, dass Oikonomia ursprünglich und im strikten Wortsinne einmal die Hauswirtschaftslehre hieß und dass, was wir heute als Ökonomie kennen, von Aristoteles als die "Krämerwissenschaft" bezeichnet wurde. Arbeitsteiligkeit ist also nicht unbedingt Grundbedingung von Wirtschaft. Es kommt eher auf den qualitativen Ertrag an und auf die Fähigkeit, sich im Notfall selbst zu helfen. jeder weiß: in der Ergotherapie wird Handwerk schon lange als Therapiemittel eingesetzt, beispielsweise, um Erfolgserlebnisse zu vermitteln oder Selbstwirksamkeit erlebbar zu machen. Etwas selber tun zu können ist elementar für Lebensqualität und Wohlbefinden, hilft enorm gegen Existenzangst und schafft reale Freiheit. ˧

Vielleicht der wichtigste Faktor ist die Pflege der Gemeingüter, der Dinge die wir zum Leben brauchen und die wir in Anspruch nehmen können, weil sich Menschen und Organisationen bewusst darum kümmern. Wir müssen nicht alles besitzen, wenn wir uns darum kümmern dass diese Ressourcen gepflegt werden. Auch wenn viele dieser Güter einen Preis haben ist es wichtig, dass die sie erhaltenden Strukturen nicht primär existieren um Gewinn zu machen. Weder Wasser noch Gesundheit noch Sicherheit sollten den Investoren überlassen werden, das ist eine der wichtigsten Lehren die wir aus den Krisen der vergangenen Jahrzehnte ziehen können. Kein Konzern der Welt könnte das leisten, was die freiwilligen Feuerwehren schaffen. ˧

Unternehmen und Haushalte eint auch der Imperativ der "Resourcefulness", also die Gewohnheit Vorräte anzulegen, und auf der anderen Seite zu versuchen mit sparsamem Einsatz und ohne Verschwendung zu agieren. Ein Sehr spaßiges Zitat habe ich bei Sascha Lobo im "Spiegel" gefunden: " ''"Ein paar Wochen kauft die Welt nur das, was sie wirklich braucht, und schon bricht die halbe Wirtschaft zusammen. ... Online-Marktplätze für Gebrauchtes boomen wie nie zuvor. Der Geist der Reduktion auf das Wesentliche weht durch die Welt, und, ich glaube, er beginnt nur mit den Gegenständen. In einer postpandemischen Gesellschaft kann dieser Corona-Minimalismus viel mehr verändern als nur die hinteren Ecken der Kleiderschränke und Keller." [3]. ˧

Musikangaben    

http://freemusicarchive.org/music/Blue_Dot_Sessions/Onesuch_Village/Sunday_Lights Sunday Lights by Blue Dot Sessions Sunday Lights by Blue Dot Sessions is licensed under a Attribution-Non Commercial License. ˧

https://freemusicarchive.org/music/Lobo_Loco/Requickened_City/Opener_Village_Feast_ID_586 Opener Village Feast (ID 586) by Lobo Loco is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial?-No Derivatives 4.0 License. ˧

https://freemusicarchive.org/music/Borrtex/Creation/Borrtex_07_Plants Plants by Borrtex is licensed under a Attribution-Non Commercial License. ˧

https://freemusicarchive.org/music/Naing_Naing/Zoo-The_Animal_Hop_Remixes/09-Naing_Naing-Organic_Orgasm_Remix Naing Naing is licensed under a Attribution-Noncommercial-Share Alike 2.0 UK: England License. ˧

https://freemusicarchive.org/music/mildtape/Dub_alpina/LCL24_-_mildtape_-_Dub_alpina_-_04_-_Smash Smash by mildtape is licensed under a Attribution-NonCommercial?-NoDerivatives? (aka Music Sharing) 3.0 International License. ˧

https://freemusicarchive.org/search?quicksearch=Plants ˧

Ausgelassenes Material    

Zu Lebensproduktions Raum    

zu Kokreation, Partizipation etc.    

  • Fritz Endl aus dem Triesterviertel schreibt: " 2008 habe ich an der Erprobung eines sogenannten „Telefonrings“ teilgenommen. Das Konzept stammt von Heinrich Hoffer. Ich bin überzeugt, dass diese Initiative gerade in unser Coronazeit ein Beitrag gegen Vereinsamung sein kann. Möglicherweise könnte dieses Konzept über die Hausärzte initiiert werden. ˧
    • Voraussetzung dafür ist, dass sich 5-10 Personen aus der Nachbarschaft zur Teilnahme bereit erklären. Ein Telefonring braucht zum Vertrauensaufbau eine zentrale Person A. Voraussetzung ist auch, dass sie dieser Vertrauensperson A ihre Telefonnummer bekannt geben. Die Teilnehmer*innen vereinbaren eine bestimmte tägliche Kernzeit für den Rundruf von etwa ein bis zwei Stunden: Die zentrale Person A ruft B an und fragt nur "Wie geht´s?", "Was haben sie heute vor?". Der Ring schließt sich, wenn wieder die zentrale Person A erreicht worden ist. Wenn sich jemand nicht gemeldet hat, sollte A verständigt werden." ˧
  • Ein Bewohner des Ökodorfes Sieben Linden hat auf der Eurotopia Plattform eine Umfrage unter Gemeinschaften gemacht und schreibt: "Zwar gelten die weltweit ähnlichen Verordnungen auch für Menschen in Gemeinschaften, aber unsere „Hausstände“ umfassen bisweilen Dutzende von Menschen, und unsere Kontakte nach „außen“ lassen sich oft so gut regulieren, dass sich eine Gemeinschaft fast in Quarantäne begeben kann, ohne ihren Alltag allzu sehr umzustellen. In vielen Gemeinschaften werden zu Zeiten geschlossener Schulen die Kinder gemeinsam betreut – sie leben sowieso auf dichtem Raum zusammen, oft wie in einer gemeinsamen Quarantäne....Ich vermute, dass Menschen, die in vertrauter Nachbarschaft leben und mit konstruktivem Austausch vertraut sind, weniger leicht in Angst und Panik geraten. Vielerorts zeigt sich, dass eine Gemeinschaft ein guter Ort ist, wenn eine Bedrohung „von außen“ kommt. Manche erleben sogar mehr Gemeinschaft in diesen Zeiten, weniger Stress und eine besondere Zeit im positiven Sinn: Vielen Gemeinschaftsbewohner*innen scheint es richtig gut zu gehen....und immer wieder war das vorherrschende Argument: "Gelebte Lebensfreude ist die beste Immunisierung" ˧
  • https://aktiv-demokratie.at/sites/index.php ˧
  • https://www.urbanedoerfer.ch/ ˧
Zu Wirtschaft    

https://centerforneweconomics.org/publications/moving-toward-community-from-global-dependence-to-local-interdependence/ ˧

https://www.xing.com/news/klartext/warum-die-zukunft-den-verlierern-gehort-3963 ˧


--- eher weglassen --- ˧

Ein wirklich schönes Beispiel für mich waren die vielen kreativen Atemschutzmasken, und auch die sehr professionellen Anleitungen, die im Internet kursierten. [4] ˧

Tatsächlich werden für die Dimension der wirtschaftlichen Resilienz neben der Eigenarbeit noch viele weitere Faktoren entscheidend sein, zusammenspielende Muster, die ich hier auch nur aufzählen kann.


˧

Ein Bestandteil davon ist es wenig von außen zu brauchen, geringe Fixkosten zu haben, also zum Beispiel Eigentum statt Miete & Eigenkapital statt Kredit. ˧

Aber auch die Unternehmen selbst können ganz verschieden resilient sein, je nachdem wie sehr sie in die soziale Umwelt eingebunden sind. Hier hat der Dualismus von "Shareholder value" gegen "Stakeholder value" seinen Platz. In schwierigen Zeiten überlebt so manches Unternehmen nicht weil es viel Geld hat, sondern weil es eine Umgebung gibt, die sich um das Überleben des Unternehmens sorgt. Berührend waren die Geschichten von vielen Vermietern, die Unternehmen Mieten erlassen haben. Kreisläufe und stabile Kunden - Lieferantenbeziehungen haben sich ausgezahlt, weil Kunden Gutscheine für spätere Leistungen gekauft haben. Offensichtlich haben auch Unternehmen Ökosysteme. Ein Grund warum trotz aller scheinbaren Hässlichkeit und Lebensfeindlichkeit große Bürogebäude und sogar Wolkenkratzer viabel sind: Gemeinsame Infrastrukturen erlauben rasche Umstrukturierungen, vergrößerungen und Verkleinerungen. ˧

Unternehmen bilden ja untereinander auch selbst Ökosysteme: Verbünde und Genossenschaften, Assoziationen für wechselseitige Hilfe, Kooperationen zum Teilen von Ressourcen: Fluggesellschaften teilen in Allianzen ihre Jets und Serviceleistungen, die Bauindustrie setzt traditionell auf das Ver- und Ausleihen von Geräten, Technologie- und Gründerzentren nutzen eine gemeinsame Infrastruktur und Maschinenringe haben in der Landwirtschaft bereits eine lange Tradition. Auch große Unternehmen sind gut beraten, ihre kleinen Zulieferer nicht einfachals lästige Insekten zu betrachten, sondern sich zum Beispiel an der koopperativen Vielfalt von Organismen im Regenwald ein Beispiel zu nehmen. Monokulturen brechen am schnellsten zusammen. ˧

++++++++++++++++++Einstweilen rauslassen: ˧

Weitere Stichworte sind: ˧

  • Die Änderungsbereitschaft, Anpassungsfähigkeit, Flexibilität, Beweglichkeit - hier kommt es eben darauf an, sich niemals zu stark zu spezialisieren und eine große Wissensbasis zu unterhalten. ˧
  • Resilienz bedeutet Anpassungsfähigkeit. In Zeiten der Krise müssen Wirtschaftsbetriebe - auch mit ein wenig Umstrukturierung - rasch lokale Bedarfe erfüllen können. Und sie müssen trachten, sich miteinander zu vernetzen, zu verketten, zu spezialisieren, anstatt einander Konkurrenz zu machen. ˧
  • Angemessenheit statt Wachstumsimperativen; Grenzen des Genug, des Ausreichenden müssen in allen Prozessen eingezogen werden. ˧
  • regionale kreisläufe: https://www.deins-und-meins.at/ ˧
+++++++++++++++++++++++++ ˧

Ich hoffe diese Skizze hat klargemacht, dass wir nicht nur in ein Zeitalter der Resilienz und Regeneration eintreten können, sondern dass wir an sehr vielen Dirngen anfangen können. Der Weg wie wir die Krise bewältigen wird unsere Zukunft sein. ˧





[1] https://www.welt.de/gesundheit/article154517284/Nur-fuenf-Minuten-im-Wald-staerken-Ihr-Selbstbewusstsein.html

[2] https://www.bauwelt.de/rubriken/betrifft/Nach-dem-Ausnahmezustand-Eine-neue-Stunde-Null-Corona-Pandemie-3542435.html

[3] https://www.spiegel.de/netzwelt/web/corona-krise-leben-in-der-postpandemischen-gesellschaft-kolumne-a-823fc893-56a4-442e-abe6-7d6e6baf7b0d

[4] https://www.paritaetischer.de/aktuelles/covid-19-coronavirus/naehanleitung/