Willkommen im Globalen Dorf / 10 Resilienz - Geschichten 2 |
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(Music) ˧ Liebe ZuhörerInnen, hier ist wieder einmal Franz Nahrada aus Bad Radkersburg mit der 10. Sendung aus der Reihe "Willkommen im Globalen Dorf". Heute ist der 27.Juli 2020. Ich möchte heute den Zyklus zur Resilienz und zur DorfUni abschließen und im August einen neuen Zyklus beginnen, der sich mit dem Thema Bildung und Wissen beschäftigt. Und danach plane ich einen weiteren Zyklus zu Architektur und Gestaltung Globaler Dörfer. Beides verbunden mit geplanten Veranstaltungen und Aktivitäten bis in den Sommer 2021 ˧ (Music fadeout) ˧ Wenn Ihr, wenn Sie meine letzten Sendungen gehört haben, dann ist das folgende nicht ganz neu, ich möchte trotzdem für die NeueinsteigerInnen und mit neuen Worten zusammenfassen. Ganz generell geht es in dieser Sendung um eine wenn man so will optimistische Zukunftsvision, in der die dystopische No Future Stimmung, die uns seit Jahrzehnten begleitet, nicht durch eine große Utopie, sondern durch eine Aufzählung und Summierung vieler spannender neuer Bausteine unterlaufen werden soll. Diese Bausteine ergeben durchaus einen ersten Blick auf ein plausibles Gesamtbild. ˧ Diesess vage Gesamtbild besteht darin, dass die vielen technologischen Errungenschaften unserer Zeit eine dezentralisierende Grundtendenz aufweisen; an der ökonomischen Basis der Gesellschaft ändert sich eine ganze Menge: ˧
Unter diesem Gesichtspunkt sehe ich eine mögliche Zukunft, und zwar nicht nur eine wünschenswerte, sondern auch eine plausible. Unter den heutigen Bedingungen, wo viele überholte Muster von Wirtschaft, Politik, Gewalt und Herrschaft Amok laufen angesichts der von ihnen nicht mehr zu bewältigenden Probleme, wo Imperialismus, Nationalismus, Abschottung, Vertrauensverlust, Größen- und Wachstumswahn, Konkurrenzdenken, Aneignung strategischer Ressourcen, der Irrsinn des Geistigen Eigentums und die Wiedergewöhnung an den großen Krieg und viele andere Sumpfblüten dieser obsoleten Muster uns das gesichtsfeld verwuchern, scheint die von mir skizzierte Zukunft immer noch reine Phantasterei zu sein. Oder schien - denn einiges ist durch die CoronaKrise? schon sehr aktuell geworden. ˧ Denn Corona hat uns gelehrt, dass die riesigen Netzwerke der Absatzmärkte und Einflusssphären, die großen Stadtmonster und Verkehrswege sehr zerbrechlich sind. Dass es wichtig ist, alles was zum Leben notwendig ist, wirklich verfügbar und nahe bei uns zu haben. Erst unter diesen Umständen sind wir den Wirkungen der Unterbrechung der Versorgungswege gewachsen. Klein ist nicht nur schön, es ist auch überlebensfähiger, intelligenter und zukunftssicherer. Das Zauberwort das uns durch die letzten Sendungen begleitet hat heißt Resilienz, Widerstandskraft. Heute soll es ein letztes Mal zentral darum gehen, und zwar etwas systematischer. ˧ In unserer DorfUni - 8 Online Veranstaltungen im Mai und im Juni - haben wir behandelt, dass Krisensicherheit vor allem dort gegeben ist, wo wir eingebettet sind in ein natürliches System der Lebenserhaltung und Versorgung. Weiters kommt es auf das gemeinsame organisierte Agieren an, auf ein Miteinander statt einem Gegeneinander, sodass auch in Krisenzeiten verlässlich Hilfe da ist. Und es kommt auf eine Wirtschaft an, die für alle Menschen funktioniert, die soziale Verantwortung übernimmt. ˧
So haben wir die DorfUni denn auch mit der Frage nach dem Lebensproduktionsraum begonnen. Wir haben in dieser Krise schlagartig gelernt, auf wieviele Dinge wir wie lange verzichten können und auf welche Dinge nicht. ˧ Einen ganz wichtigen Input in dieser Beziehung gab Tatjana Tupy. Sie hat schon einen langen Weg hinter sich, von der Politikberaterin zur in Irland ausgebildeten Permakulturpraktikerin. seit über 5 Jahren betreut sie die Landwirtschaft im Lebensgut Miteinander, einer Gemeinschaft in einem alten Kloster bei Rohrbach im Gölsental. Sie sprach über ihre Alltagserfahrung in der Krise, warum sie diese kaum gespürt hat und über die Prinzipien der Permakultur. ˧
Solche Systeme zu gestalten ist ein immer wieder neu lernen, es beginnt alles mit Beobachtung, aber auch wenn dann ein Plan gemacht und ein System etabliert ist,gilt es immer wieder zu reagieren. Der Mensch ist in einem beständigen Tanz mit der Natur, er ist Partner, auch wenn ein wichtiges Prinzip der Permakultur ist, der Natur möglichst die Arbeit zu überlassen. ˧ Tatjana hat uns auch gezeigt wie wichtig Formen wie solidarische Landwirtschaft sind. Auf ihrem kleinen Hof mit einem halben Hektar betreut sie 30 - 50 Familien aus der Region. ˧
Gleichzeitig versucht Tatjana viele Kreisläufe vor Ort zu schließen, es existieren mannigfache Austauschbeziehungen, sowohl innerhalb des Lebensguts als auch darüber hinaus. Der winzige Betrieb ruht auf mehreren Säulen, baut 60 verschiedene Gemüsearten und 200 Sorten an - und hat jedes Jahr Ausfälle, die den KundInnen nicht mal auffallen. Es gibt verschiedene Absatzwege, die Solidarische Landwirtschaft ist keine Monokultur. Es wird sogar an Bioläden und Bauernmärkte geliefert. Jungpflanzen für Gemeinschaftsgärten, Selbsterntefelder und Balkongartler sind ebenfalls ein Teil der Vielfalt. ˧ Vielfalt (bei Minute 21) ist das Prinzip auch in anderen Bereichen. Wichtige Ressourcen müssen vielfältig abgedeckt sein. Das Wasser aus der eigenen Quelle ist nicht die einzige Quelle der Wasserversorgung; das Regenwasser wird in einer alten Senkgrube, die nach dem Bau der biologischen Kläranlage zur Zisterne veredelt wurde sowie in einem Teich gesammelt.(22:30) Der Klimawandel zeigt sich auch in der Zunahme von längeren Dürreperioden und Starkregenereignissen. Gerade hier ist es wichtig,dafür zu sorgen, dass der Boden Wasser auch aufnehmen und speichern kann. (25:00) Der Umstand dass in der heurigen Saison nicht genug Arbeitskräfte vorhanden waren und der Betrieb pausiert, wurde dazu genutzt dass mit den Leuten die im Lebensgut wohnen ein temporärer Gemeinschaftsgarten eingerichtet wurde. ˧ Diese Konstellation zusammen mit gemeinschaftlichen Wohnen und Leben begründet auch eine Zuversicht gegenüber der Zukunft, die man anderswo wohl vergeblich sucht: ˧
Die Schlussfolgerung für diese erste Perspektive der Resilienz, wie sie uns Tatjana vorgestellt hat, nochmal zusammengefasst: ˧
Jeder Atemzug den wir tun kommt von einer Pflanze. Sie sind nicht nur Nahrungs- und Rohstoffquelle, sie wirken nicht nur mit dem Boden als Wasserspeicher und sie mitigieren nicht nur Hitze, sie bringen nicht nur Durft und Farbe und Schönheit in unser Leben, sie sind auch Quelle unzähliger Heilmittel.
(Musik plants 1) ˧
Martin Regelsberger hat an der Universität für Bodenkultur Kulturtechnik und Wasserwirtschaft studiert und hat an nationalen und internationalen Projekten Erfahrung mit nachhaltigen urbanen Wassersystemen und nachhaltigen Siedlungen gesammelt. Mit dem Verein Transition Oststeiermark ist er am EU—Projekt „Edible City Networks“, kurz EdiCitNet?, beteiligt, das Städte in ein Netzwerk einlädt, um über die urbane Lebensmittelproduktion lebenswerter und dabei nachhaltiger zu werden. Er erinnert uns an ein paar elementare Tatsachen, die die Forderung beinhalten, dass Stadt und Land nicht mehr als die klar unterschiedenen Räume betrachtet werden dürfen, als die sie seit Jahrhunderten gesehen werden. Die Zukunft gehört nicht mehr der Vorstellung dass das Land Lebensproduktionsraum ist, während in der Stadt primär Güter produziert werden, oder überhaupt primär konsumiert wird. "Die Idee einer rein konsumtiven Stadt", so schrieb der Stadttheoretiker Kaye Geipel in derCorona-Debatte der "Bauwelt"[2], "gründet auf einem mehrfachen Irrtum: Man bezahlt etwas, dann ist es da; man benutzt es und schmeißt es in den Müll, dann ist es wieder weg. Die Corona-Krise könnte für einen deutlichen Schub bei der Umsetzung einer Circular City sorgen, in der Produktionswege und Versorgungskreisläufe als Ganzes betrachtet werden." Eine naheliegende Lösung ist die, auch in Städten in Richtung Überschaubarkeit und Kreislaufförmigkeit zu gehen. Städte sollen nicht mehr die großen unersättlichen Senken werden, in denen Unmengen aller möglichen Umweltgüter verschwinden um als kontaminierter Abfall wieder ausgespuckt zu werden. Sie müssen genauso wie ländliche Räume das Muster der Dörflichkeit, der Kreislaufförmigkeit in sich aufnehmen; sie müssen sich vom Muster des individuellen Wohnens in Richtung lebendige Nachbarschaften, gemischte Architektur, vielfältige Kooperationsbeziehungen und unternehmerische Ökosysteme, resourcenschonendes Bauen und auch entspannte Raumsituation bewegen. Überraschendweise haben einige Städte in Europa während der Coronakrise einen großen Sprung nach vorne gemacht. Am Ende der Ausgangssperre vollzog sich etwa in Brüssel eine Verkehrs-Revolution, scherzgaft die "Vélorution" genannt: die gesamte Innenstadt wurde zur Fahrrad- und Fußgängerzone. Ab Mai galt: Höchstgeschwindigkeit für Autos, Busse, Tram: 20 Km/h - Fußgänger und Fahrradfahrer dürfen überall gehen + fahren. Ein ähnliches Projekt wurde in Mailand gestartet. Auch in Wien gab es einige Ansätze, zusätzliche Begegnungszonen zu schaffen. Gerade die Abdrängung aus den üblichen Begegnungsflächen wie Büros und Restaurants und dergleichen hat das Bedürfnis nach öffentlichem Raum und Bewegung gestärkt. Das betrifft auch "Gemeinschaftsräume, Balkone und Dachterrassen, die nicht wie selbstverständlich dem am teuersten verkauften Penthouse zugeschlagen werden, sondern als Erweiterungsraum der eigenen vier Wände zur Verfügung stehen." ˧ Wir dürfen gespannt sein auf die Immunreaktion der Städte, und auf die Frage ob diese Aufgabe wegen ihrer Tiefe und Größe ohnehin weiter ignoriert werden, oder ob es zu neuen Entwicklungsn zwischen städtischer Dichte und dörflicher Bewegungsfreiheit kommt, die nicht nur das Gesicht unserer Städte umkehren sondern auch wertvolle Impulse für die Gestaltung der neuen, ländlich-urbanen Siedlungs- und Lebsnsituationen kommt. ˧ https://www.bauwelt.de/rubriken/betrifft/Nach-dem-Ausnahmezustand-Eine-neue-Stunde-Null-Corona-Pandemie-3542435.html ˧
Das wiederum könnte sich als Win-Win Situation erweisen. Wenn wir durch durch solche Gestaltungsweisen, durch eine generelle Lokalisierung auf beiden Seiten eine Angleichung der Lebensverhältnisse schaffen, dann trägt dasauch dazu bei, den verhängnisvollen Trend der Urbanisierung und Landflucht zu stoppen, und hilft, ihn im Endeffekt sogar umzukehren. ˧ (Music Organic Orgasm) ˧
Das war ein Stück aus dem schrägen "organic orgasm remix" von Naing Naing. Alle Musik in dieser Sendung stammt übrigens aus dem Free Music Archive und ist unter Creative Commons Lizensiert. (Kreuzer Intro) ˧ Anlässlich eines unglücklichen Projektes des Altbürgermeisters regte sich Protest in der Gemeinde, der zu einem überwältigenden Sieg einer Bürgerliste um Michael Kreuzer führte. Seine Gruppe ging völlig neue Wege und beschloss, mehrere Probleme in der Gemeinde durch massive Mobilisierung des Zusammenhalts und des Zusammenwirkens der Menschen in der Gemeinde zu lösen. Ob es um die Renovierung des desolaten Freibades oder die Wiederinwertsetzung der defizitären Raimund Spiele ging, bei all diesen Sorgenkindern wurde die Gelegenheit möglichst viele Menschen einzubinden mit spektakulärem Erfolg gelöst. Immer mehr Ressourcen dafür können aus der Region selbst aufgestellt werden, bis hin zu den Möbeln aus regionalen Hölzern. Die Gewinne für die Gemeinde sprudeln, aber ohne persönliches Engagement geht gar nichts. ˧ (MKreuzer Vorbild) ˧ Nicht jeder muss alles machen, aber für jeden gibt es eine Tätigkeit die Sinn macht. Natürlich gibt es auch eine Garten- und Blumengruppe zum Schmuck der öffentlichen Räume, die alle Blumen von regionalen Gärtnereien zukauft. Und vieles mehr. Und Michael Kreuzer hat so seien Schmäh, wenn er die Menschen für die Mitarbeit agitiert: ˧ (Junge integrieren) ˧ Ja... Auch ich selbst bin schon bei meinem zweiten Besuch in den Genuss eines solchen Gutscheines gekommen. Aber gehen wir jetzt wieder raus aus dem Vergrößerungsmodus und schauen auf die allgemeinen Lehren, dann können wir zusammenfassen: ˧
Ein eigener dieser sogenannten Spin Offs zu dem riesigen Themenkomplex Gemeinschaft, Kokreation, Partizipation ist bereits im Gespräch. ˧ Und für die Sammlung vieler guten Ideen und Geschichten haben menschen in unserem Umfeld eine eigene online Plattform im Netz aufgebaut. Die nennt sich (jetzt kommt schon wieder eine Internet Adresse) restart.world. Ich wünsche mir, dass dort viel mehr Ideen für das Zusammenleben in unseren Gemeinden eingebracht werden. ˧ Für heute müssen wir noch einen letzten Besuch machen und wieder den Bereich wechseln. ˧ (Music: Smash by Mildtape) ˧
(Obergrafendorf) ˧ Bürgermeister Rainer Handlfinger von Obergrafendorf im Pielachtal stellt dar, wieviel seine Gemeinde, wieviel aber auch Ganz Österreich an Geld für fossile Energien ausgibt, das sich unter anderem in Hochhäusern und Luxusbauten in Dubai und Moskau manifestiert. Eine Energiebilanz von minus 8 Milliarden (2017) bewirkt dass auch Österreichs gesamte Außenhandelsbilanz negativ statt positiv ist. ˧ (Energiebilanz- Kaufkraft) ˧ Gleichzeitig wurden mit Unterstützung der Gemeinde 2 Nahwärmeprojekte initiiert, wobei die biogenen brennstoffe aus der Region kommen. Kreislaufwirtschaft wird groß geschrieben: ˧ (Kreislaufwirtschaft) ab 8:36 ˧ Ein "Radl-Wadl-Pass" für alle die zu Fuß und mit Rad einkaufen ermöglicht die Chance auf tolle Gewinne. Die Regionale Ökonomie wird durch die Cornelkirsche symbolisiert, gemeinsam mit 8 Gemeinden bildet Obergrafendorf die Kleinregion Dirndltal. Und tatsächlich wird eine Unmenge lokaler Produkte generiert: Schnaps, Schokolade, Marmelade, Säfte, Chutneys und vieles mehr. Die Gemeinde hat selbst die Initiative für ein bäuerlich unterstütztes Selbsterntefeld ergriffen. Kindergärten uns Sozialzentrum werden vom lokalen Wirten beliefert. Ortskernstärkung und Leben im Zentrum ist ein zentrales Anliegen, Räume mit Entwicklungspotential wurden gemeinsam mit der Bevölkerung identifiziert, Ortsansässige Bauunternehmen mit der Realisierung beauftragt. ˧ Das ist nur ein Beispiel von vielen, das auf die Möglichkeit abzielt, ganz bewusst die dritte Säule der Resilienz zu stärken. ˧ Wir können in lokalen Ökonomien die Auswirkungen unserer Handlungen unmittelbar erfahren, während wir sie in einer globalisierten Ökonomie weggeschoben haben. Nicht nur haben wir sie verdrängt und sind blind geworden für sie, sondern sie haben sich erst durch diese Verdrängung und Entfernung unfassbar aufschaukeln potenzieren können, weil wir die Folgen unseres Handelns bedenkenlos externalisiert haben. Und dadurch zu einem falschen begriff und einer falschen realität von Wirtschaft beigetragen haben. ˧ Erinnern wir uns an die von Rob Hopkins zitierte RSA-Studie - daß 38% der englischen Bevölkerung sagen, dass sie seit der Corona Krise mehr von Grund auf neu kochen, und 33%, also hochgerechnete 17 Millionen, angeben, weniger Lebensmittel wegzuwerfen. ˧ Wir haben die elementare Wahrheit verdrängt, dass Wirtschaft mit der Eigenarbeit beginnt, dass Oikonomia ursprünglich und im strikten Wortsinne einmal die Hauswirtschaftslehre hieß und dass, was wir heute als Ökonomie kennen, von Aristoteles als die "Krämerwissenschaft" bezeichnet wurde. Arbeitsteiligkeit ist also nicht unbedingt Grundbedingung von Wirtschaft. Es kommt eher auf den qualitativen Ertrag an und auf die Fähigkeit, sich im Notfall selbst zu helfen. jeder weiß: in der Ergotherapie wird Handwerk schon lange als Therapiemittel eingesetzt, beispielsweise, um Erfolgserlebnisse zu vermitteln oder Selbstwirksamkeit erlebbar zu machen. Etwas selber tun zu können ist elementar für Lebensqualität und Wohlbefinden, hilft enorm gegen Existenzangst und schafft reale Freiheit. ˧ Vielleicht der wichtigste Faktor ist die Pflege der Gemeingüter, der Dinge die wir zum Leben brauchen und die wir in Anspruch nehmen können, weil sich Menschen und Organisationen bewusst darum kümmern. Wir müssen nicht alles besitzen, wenn wir uns darum kümmern dass diese Ressourcen gepflegt werden. Auch wenn viele dieser Güter einen Preis haben ist es wichtig, dass die sie erhaltenden Strukturen nicht primär existieren um Gewinn zu machen. Weder Wasser noch Gesundheit noch Sicherheit sollten den Investoren überlassen werden, das ist eine der wichtigsten Lehren die wir aus den Krisen der vergangenen Jahrzehnte ziehen können. Kein Konzern der Welt könnte das leisten, was die freiwilligen Feuerwehren schaffen. ˧ Unternehmen und Haushalte eint auch der Imperativ der "Resourcefulness", also die Gewohnheit Vorräte anzulegen, und auf der anderen Seite zu versuchen mit sparsamem Einsatz und ohne Verschwendung zu agieren. Ein Sehr spaßiges Zitat habe ich bei Sascha Lobo im "Spiegel" gefunden: " ''"Ein paar Wochen kauft die Welt nur das, was sie wirklich braucht, und schon bricht die halbe Wirtschaft zusammen. ... Online-Marktplätze für Gebrauchtes boomen wie nie zuvor. Der Geist der Reduktion auf das Wesentliche weht durch die Welt, und, ich glaube, er beginnt nur mit den Gegenständen. In einer postpandemischen Gesellschaft kann dieser Corona-Minimalismus viel mehr verändern als nur die hinteren Ecken der Kleiderschränke und Keller." [3]. ˧
http://freemusicarchive.org/music/Blue_Dot_Sessions/Onesuch_Village/Sunday_Lights Sunday Lights by Blue Dot Sessions Sunday Lights by Blue Dot Sessions is licensed under a Attribution-Non Commercial License. ˧ https://freemusicarchive.org/music/Lobo_Loco/Requickened_City/Opener_Village_Feast_ID_586 Opener Village Feast (ID 586) by Lobo Loco is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial?-No Derivatives 4.0 License. ˧ https://freemusicarchive.org/music/Borrtex/Creation/Borrtex_07_Plants Plants by Borrtex is licensed under a Attribution-Non Commercial License. ˧ https://freemusicarchive.org/music/Naing_Naing/Zoo-The_Animal_Hop_Remixes/09-Naing_Naing-Organic_Orgasm_Remix Naing Naing is licensed under a Attribution-Noncommercial-Share Alike 2.0 UK: England License. ˧ https://freemusicarchive.org/music/mildtape/Dub_alpina/LCL24_-_mildtape_-_Dub_alpina_-_04_-_Smash Smash by mildtape is licensed under a Attribution-NonCommercial?-NoDerivatives? (aka Music Sharing) 3.0 International License. ˧ https://freemusicarchive.org/search?quicksearch=Plants ˧
https://centerforneweconomics.org/publications/moving-toward-community-from-global-dependence-to-local-interdependence/ ˧ https://www.xing.com/news/klartext/warum-die-zukunft-den-verlierern-gehort-3963 ˧
--- eher weglassen --- ˧ Ein wirklich schönes Beispiel für mich waren die vielen kreativen Atemschutzmasken, und auch die sehr professionellen Anleitungen, die im Internet kursierten. [4] ˧ Tatsächlich werden für die Dimension der wirtschaftlichen Resilienz neben der Eigenarbeit noch viele weitere Faktoren entscheidend sein, zusammenspielende Muster, die ich hier auch nur aufzählen kann. ˧ Ein Bestandteil davon ist es wenig von außen zu brauchen, geringe Fixkosten zu haben, also zum Beispiel Eigentum statt Miete & Eigenkapital statt Kredit. ˧ Aber auch die Unternehmen selbst können ganz verschieden resilient sein, je nachdem wie sehr sie in die soziale Umwelt eingebunden sind. Hier hat der Dualismus von "Shareholder value" gegen "Stakeholder value" seinen Platz. In schwierigen Zeiten überlebt so manches Unternehmen nicht weil es viel Geld hat, sondern weil es eine Umgebung gibt, die sich um das Überleben des Unternehmens sorgt. Berührend waren die Geschichten von vielen Vermietern, die Unternehmen Mieten erlassen haben. Kreisläufe und stabile Kunden - Lieferantenbeziehungen haben sich ausgezahlt, weil Kunden Gutscheine für spätere Leistungen gekauft haben. Offensichtlich haben auch Unternehmen Ökosysteme. Ein Grund warum trotz aller scheinbaren Hässlichkeit und Lebensfeindlichkeit große Bürogebäude und sogar Wolkenkratzer viabel sind: Gemeinsame Infrastrukturen erlauben rasche Umstrukturierungen, vergrößerungen und Verkleinerungen. ˧ Unternehmen bilden ja untereinander auch selbst Ökosysteme: Verbünde und Genossenschaften, Assoziationen für wechselseitige Hilfe, Kooperationen zum Teilen von Ressourcen: Fluggesellschaften teilen in Allianzen ihre Jets und Serviceleistungen, die Bauindustrie setzt traditionell auf das Ver- und Ausleihen von Geräten, Technologie- und Gründerzentren nutzen eine gemeinsame Infrastruktur und Maschinenringe haben in der Landwirtschaft bereits eine lange Tradition. Auch große Unternehmen sind gut beraten, ihre kleinen Zulieferer nicht einfachals lästige Insekten zu betrachten, sondern sich zum Beispiel an der koopperativen Vielfalt von Organismen im Regenwald ein Beispiel zu nehmen. Monokulturen brechen am schnellsten zusammen. ˧ ++++++++++++++++++Einstweilen rauslassen: ˧ Weitere Stichworte sind: ˧
Ich hoffe diese Skizze hat klargemacht, dass wir nicht nur in ein Zeitalter der Resilienz und Regeneration eintreten können, sondern dass wir an sehr vielen Dirngen anfangen können. Der Weg wie wir die Krise bewältigen wird unsere Zukunft sein. ˧
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