Bemühung um Globales Dorf Wildalpen

FranzNahrada: Im Jahr 2006 und 2007 versuchte ich gemeinsam mit Annerose Mühlmann, verschiedenste AkteurInnen für ein Projekt in Wildalpen zu gewinnen. fast schon prophetisch schrieb ich im zweiten Brief an das Wiener Bürgermeisterbüro:

''Ich habe auch im Gespräch mit Herrn Bürgermeister Uresch festgestellt, daß die Position eines Projektinitiators ein wenig schwierig ist, weil er zunächst einmal die Menschen für ein Projekt motivieren möchte und muß und dafür auch einiges an Energie und Arbeit investiert, ohne das aus regulärer Geschäftstätigkeit an diesem Projekt refinanzieren zu können. Natürlich verfolge ich mit diesem Projekt auch ein eigenes strategisches Ziel: es müssen Musterfälle geschaffen werden für die immensen Potentiale, die der Informationszugang dem ländlichen Raum erschließt und an denen müssen Probleme und Chancen studiert werden, von denen wir vorher nur sehr wenig wissen. Die GIVE -Forschungsgesellschaft soll zu den führenden wissenschaftlichen Vereinigungen und Beratungsinstitutionen gehören, die dieses Ziel erschließen und evaluieren helfen. Mit "Global Village", "CultH", "Bruck an der Leitung", "Bildung und Begegnung", "ERDE" haben wir eine recht eindrucksvolle Projektliste hinter uns. Die Aktivitäten in Kirchbach - KB5 haben den Durchbruch in ein erfolgreiches praktisches Beispiel gebracht, wo viele andere Experimente steckengeblieben sind.

Mit dem Projekt "Global Village Wildalpen" verbinde ich auch die Hoffnung, nicht nur einen weiteren spektakulären Schritt zu gehen, sondern auch die weltweite Kommunikation zu guten Beispielen der Stadt-Land-Verbindung über Telematik wieder mehr im Großraum Wien beheimaten zu können - ein Thema das immer wieder weltweit Interesse findet und für das wir ein globales Netzwerk aufgebaut haben. Wissenschaft die sich nicht transdisziplinär und experimentell betätigt, ist in einer Zeit des rapiden technologischen und sozialen Wandels immer mehr in der Gefahr, Leerformeln und wenig Bedeutungsvolles hervorzubringen. Leider ist solche transdisziplinäre Arbeit - also Arbeit mit Menschen außerhalb der Wissenschaft am Gestalten von sinnvollen Innovationen - wesentlich teurer und aufwändiger als die Arbeit am Schreibtisch und sie zählt heutzutage noch immer wenig in akademischer Währung.''

Leider ist das Projekt trotz zeitweiser Unterstützung durch die MA 14 und die Wasserwerke nicht nur am mangelnden Interesse der Nachfolgerin von Bürgermeister Uresch gescheitert, sondern eben auch an exakt dem Grund, dass ein transdisziplinäres und innovatives Projekt dieser Art kaum einen institutionellen Förderer zu finden vermag.

/Details (Briefe, Korrespondenzen, Konzepte) /IdeenskizzeFürEinSchulprojekt

siehe auch: TageDerUtopie/ÜbertragungWildalpen