VideoBridge ist eine Lernform, bei der lokale lernende Gemeinschaften durch eine synchrone Videoverbindung (uni- oder bidirektional) Vorträge, Präsentationen und Darbietungen. teilen können. Im links abgebildeten Fall handelt es sich um eine bidirektionale Verbindung. Ein Vortragender (*) liefert Inhalte, die überregional interessant sind und teilt damit seine Kompetenz. In anderen Orten wird zusätzlich der Vortrag für das Publikum moderiert, wobei die Person die die lokale Moderation innehat in ihrer Kompetenz vor Ort sichtbar und wirksamer wird. Das Verfahren bedient sich der Techniken der Verlebendigung von Übertragungen, die Film und Fernsehen in vielen Jahrzehnten entwickelt haben.
Durch das Teilen von Vorträgen und anderen Übertragungen kann in den teilnehmenden Orten das Angebot an qualitativ hochwertigen und überregional interessanten Veranstaltungen wesentlich gesteigert werden.
Durch das "Kappen der Verbindung" entsteht eine Situation, in der sich die lokalen Teilnehmer automatisch in einem Lernprozess wiederfinden.
Lokale Moderation ist entscheidend - sie wird im Kontext solcher Verbindungen mit anderen Augen gesehen und Kompetenzen sichtbar gemacht.
Das Format wirkt der Scheidung von "Theoretikern" und "Praktikern" entgegen.
Finden, Abstimmung und Filtern von Themen: Kompetenzen an einem Ort müssen auf Nachfrage an anderen Orten treffen
Finden des richtigen Formates, um Inhalte plastisch und relevant zu übertragen - das hat auch mit Sprache und Verständlichkeit zu tun.
Lokales Finden von Teilnehmern.
Organisation von Zusammenarbeit, Ausbildung und kommerziellen und nichtkommerziellen Angeboten: ein "Verband von Zugangs- und Lernorten" muss geschaffen werden, um den "Mehrwert des Netzes" zu realisieren.
Sowohl die einzelnen Zugangs- und Lernorte als auch der Verband der Zugangs- und Lernorte sollen als wirtschaftlich autonome Einheiten betrachtet und organisiert werden.
Zugangs- und Lernorte können sowohl privatwirtschaftlich als auch gemeinnützig organisiert sein, oft wird eine Doppelstruktur die optimale Organisationsform sein.
Ein Verband von Zugangs- und Lernorten sollte von vorneherein als soziales Unternehmen organisiert sein. Gewinne aus dem "Mehrwert des Netzes" sollten zur Gänze in gemeinnützige lokale Bildungsaufgaben im Sinn der Resilienz von Gemeinden und Regionen investiert werden.
Beispiel: Teaser Vorlesung aus Groß Schönau: Selbst dieses "freie" Angebot hat schon einen ökonomischen Nutzen, weil es auf ein kostenpflichtiges Angebot im Hintergrund verweist.
Beispiel: freier Wissensaustausch zu ökologischem Bauen in mehreren Videobridge - meetings: rentiert sich indirekt, weil damit die Kompetenzen vor Ort steigen. Erforderlich ist eine "faire" Beteiligung aller, aber ohne Angst vor "Trittbrettfahrern"
Beispiel: kommerzielles Training von Versicherungsmaklern: ist billiger als alle Leute nach Wien oder Linz zu holen. Daher kann eine Kostendifferenz für die Firmen ein Anreiz sein, die Infrastruktur (Räume und Technik) zu mieten.
Beispiel : Vor einer öffentlichen Veranstaltung wie im Kino Werbeblock einspielen.
Es gibt eine eigene Präsentation zu diesen Ideen hier:
Ziel des gegenständlichen Projektes ist es, lokale gemeinschaftliche Lernprozesse (Lerngruppen, VeranstaltungsbesucherInnen) durch interregionalen Austausch guter und interessanter Inhalte zu unterstützen.
Dabei knüpft das Projekt an die Faszination an, die die visuellen Medien Film und Fernsehen entwickelt haben. Atmosphärische Dichte und Authentizität von interaktiven Übertragungen sollen die Lust am Lernen fördern.
Gleichzeitig soll damit auch der Engpass an regional verfügbaren guten und gut aufbereiteten Lerninhalten behoben werden und kostengünstig eine breitere Palette an hochwertigen Angeboten in die Region / Mikroregion / Dorf / Kleinstadt gebracht werden.
Gerade im Kontrastfeld zu den "importierten" Inhalten und durch diese Außensicht katalysiert sollen eigene Stärken und Ressourcen entdeckt, sichtbar gemacht und wertschätzend weiterentwickelt werden.
Lokale Lernprozesse sollen psychologisch gestärkt werden, durch das Gefühl bei einer größeren Lerngemeinschaft dabei zu sein, und diese Lerngemeinschaft soll auch die Infrastruktur des Lernens verbessern helfen.
Ein Netzwerk von Zugangs- und Lernorten soll flächendeckend aus diesen ersten, versuchsweisen Aktivitäten entstehen und selber ein lernender organisatorischer Verbund vieler unabhängiger lokaler Aktivitäten und auch miteinander kooperierender größerer Organisationen werden.
Projektziele
im wesentlichen verfolgt das Projekt 2 Ziele:
aufbauend auf den Erfahrungen der Montagsakademie und von Kirchbach sollen Orte mit Interessen und Kapazitäten praktisch damit experimentieren, als gleichberechtigte Produzenten von Inhalten zu agieren.
Dabei kommt es noch nicht primär auf den Aufbau eigener Infrastruktur und Produktionswissens an (im Projekt sollten die Mittel für eine wandernde Produktions-Crew untergebracht sein, die aber auch vor Ort Freiwillige "mitschnuppern" lässt), sondern auf die mentale Bereitschaft sich gemeinsam in einen übergreifenden synchronen Lernprozess zu begeben.
in 8 Veranstaltungen an 8 Orten in Österreich soll dieser Lernprozess organisiert werden, wobei bis zu 8 Orte synchron an einer Veranstaltung teilhaben.
Jeder beteiligte Ort soll mindestens 4 Veranstaltungen passiv und eine aktiv (mit)gestalten.
Gleichzeitig soll an diesem Modellfall das Basiswissen für den Aufbau eines Verbandes der Zugangs- und Lernorte geschaffen werden - um in der Folge diese Aktivtäten (Vereinbarung von Inhalten, wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit) skalieren zu können. Dabei geht es nicht um das technische Wissen, sondern um das Wissen wo und wie die neuen Werkzeuge der online-Kommunikation am besten eingesetzt werden können und um die Fähigkeit, diese Möglichkeiten auch in die Realität zu bringen.
Projektmaßnahmen (leichte Abweichungen im Einreichungsvorschlag)
Auftaktworkshop zur Themenfindung und Abstimmung (Ende 2010 / Anfang 2011)
Wiki als gemeinsames Lernwerkzeug schon in der Planungsphase verwenden lernen
Planung der Vortragsreihe und der technischen Details
Durchführung der "verteilten Veranstaltungen" (6 im Jahr 2011, 2 im Frühjahr 2012)
Evaluationstreffen mit dem Ziel weiterführende Aktivitäten zu beschließen