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Mail von "Monica" am 31.10.2011
Lieber Fritz, im "Triesterviertel" (Webseite FE) habe ich gelesen, wie du dich für die Gesundheit, vor allem für die Vorsorge einsetzt. Ich leite seit über drei Jahren die Selbsthilfegruppe "autoimmuner schilddrüse erkrankter Menschen" und habe so ziemlich das Gleiche erlebt. Mich würde jetzt natürlich interessieren, ob es euch mittlerweile schon gelungen ist, wenigstens Ärzte zu finden die Partner sein wollen. Ich bekomme immer wieder Mails mit der Frage nach Ärzte die uns als Menschen sehen, leider ist das bei einer Autoimmunerkrankung Voraussetzung für eine rechtzeitige Erkennung und "Heilung-so gut als möglich". Freue mich auf gute Zusammenarbeit und Ideenaustausch.
Sonnige Grüße
Antwort Fritz Endl 31.10.2011 Liebe Monica, Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen habe ich aus meiner eigenen Betroffenheit gewonnen (1985 Unfalltod unseres damals 14 jährigen jüngeren Sohnes Gerhard) Seither weiß ich von der Bedeutung von SHG´s für Betroffene. Eine Zusammenarbeit mit Ärzten/Ärztinnen haben wir nie angestrebt. Die Erfahrungen mit ihnen und anderen "Fachleuten" im Zusammenhang mit dem Tod eines Kindes sind oft sehr schlimm, aber eine nachträgliche Auseinandersetzung würde die verstorbenen Kinder auch nicht wieder lebend machen, sagen sich die meisten Betroffenen. Zusätzlich nötige Kontakte zu Psychologen/Psychologinnen hat jeder/jede Einzelne individuell geregelt. Das war/ist aber in der von mir erlebten Gruppe nie ein Thema. Ganz allgemeine Hauptprobleme bei der Gründung und Betreuung von SHG´s sind meiner Erfahrung nach die Raumfrage und das Bekanntmachen. Ich habe einmal die wesentlichsten Merkmale und Probleme von SHG´s zusammengefasst: http://www.dorfwiki.org/wiki.cgi?Triesterviertel/SelbsthilfeInitiativen/SelbsthilfegruppenTrauerndeElternWien/SelbsthilfeGruppen Die Selbsthilfe-Unterstützungsstelle SUS Wien (wirst du vermutlich kennen) hilft durch Aufnahme in ihren Verteiler und Informationen. Mir sind sie aber zu "bürokratisch", ich erlebe sie noch immer hauptsächlich als "Leidverwalter", weil sie meiner Erfahrung nach dazu neigen, Betroffene als "Bittsteller"zu betrachten und nicht als Partner und Experten/Expertinnen "in eigener Sache": ( http://www.wig.or.at/SUS Wien.45.0.html#parent=selbsthilfe) Ich fände es sehr nützlich, wenn es in einem so großen Bezirk wie Favoriten eine unbürokratische Koordinationsstelle für Selbsthilfegruppen geben würde. Sie könnte als Info-Drehscheibe von passenden Räumen für SHG-Treffen dienen, vorhandene SHG´s dokumentieren und Interessierte informieren. Beginnen wir damit, ein unbürokratisches Konzept zu entwerfen, bevor wir darauf (vergeblich) warten, dass in dieser Richtung etwas "von oben" geschieht. Ich würde dich dabei unterstützen. Mit herzlichen Grüßen Fritz :-) | |||