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Mag.Alexander Schatek

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Fragen und Informationen   
Die Topothek, das regionalhistorische Nachschlagwerk.   
Wie soll diese Menge von Daten erfasst und eingepflegt werden?   
Einfachste Einpflege und dennoch fit für die Wisschenschaft   
Welches Material gehört in die Topothek?   
Was will die Topothek sein?   
Rechtliche Aspekte   
Woher kommt die Topothek?   
Wer betreibt eine Topothek?   
Kosten   
Nutzen für die Betreiber   
Ausblick   

Fragen und Informationen    

Die Topothek, das regionalhistorische Nachschlagwerk.    

Die Zielsetzung der Topothek ist, das digitalisierte historische Erbe über das Web und via App verfügbar zu machen.
Mit allen Vorteilen, die eine zeitgemäße datenbankmäßige Erfassung bietet: Suche nach Schlagworten, Datum und Verortung. Die Fragestellung „Wie hat das Haus Hauptstraße 18 in unserem Dorf in den 30er-Jahren ausgesehen“ ist damit ebenso spontan beantwortbar wie die Suche nach „Dirndl 1955 - 1960 im Bezirk Wien Umgebung“ entsprechende Ergebnisse bringen wird. Als virtuelle Sammlung ist die Topothek beliebig erweiterbar, kennt weder Redaktionsschluss noch Seitenumfang.

Wie soll diese Menge von Daten erfasst und eingepflegt werden?    

Das Prinzip des Topothek-Gedankens ist die Regionalisierung: Eine Topothek wird stets von einer Gemeinde oder einem Verein betrieben. Der Bereich, der von einer Einzel-Topothek abgedeckt wird, ist damit regional begrenzt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Topothekare und Topothekarinnen, die Material einpflegen, durch ihr Eingebundensein in die örtlichen Strukturen Material und Wissen erschließen können. Indem die örtliche Topothek auch „ihre“ Topothek ist, ist garantiert, dass auch die Energie und Freude für das Weiterarbeiten an einer Topothek erhalten bleibt.

Einfachste Einpflege und dennoch fit für die Wisschenschaft    

Die Eingabestruktur ist bewusst einfach! Denn oft werden Laien und nicht allzu computer-affine Personen mit der Eingabe betraut sein. Daher besteht für eine optimale Übersichtlichkeit ein Eintrag aus eine einzige Zellenzeile. Die Verortung erfolgt durch einfaches Setzen von Punkten auf der Karte. Die für die Schnittstelle zu wissenschafltichen Programmen erforderlichen Angaben sind darin enthalten. So ist die Voraussetzung für die Schnittstelle in die üblichen professionellen Programme wie augias oder imdas gegeben. Via NÖ Landesarchiv werden die Topothek-Daten in das ArchivNet eingespielt.

Welches Material gehört in die Topothek?    

Das vorrangige Tätigkeitsgebiet für die Topothek ist die Erschließung privater Quellen.
Aber zur Komplettierung wird häufig auch Material aus schon vorhandenen Sammlungen digital eingepflegt. Ob Foto, Text, Urkunde, Video oder Audio: für das Format gibt es keine Beschränkungen. So können sich die Interviews mit Senioren, die innerhalb eines Schulprojekts entstanden sind, ebenso in der Topothek finden wie die alten Fotos aus Omas Küchenlade.

Die Entscheidung, was relevant ist, erfolgt vom Gesichtspunkt der Heimatkunde:
Aus diesem Blickwinkel sind auch die alte Straßenführung und der alte Lindenbaum vor dem Gasthaus interessant. Zumeist wird es die Veränderung in der örlichten Topografie sein, die den Anlass für einen Eintrag bildet.

Was will die Topothek sein?    

Ein Anliegen der Topothek ist, Quellen zu erschließen und Material und Wissen sichtbar zu machen.

Die Topothek versteht sich nicht als wissenschaftliches Werk, sondern möchte das vorhandene, digitalisierte Material und Wissen für alle, und damit auch der Wissenschaft, geordnet zur Verfügung stellen. Zumindest einsehbar machen.
Eine mögliche Weiterverwendung hängt natürlich von den jeweiligen nutzungsrechtlichen Bestimmungen eines Eintrags ab.
In einer Topothek ist kein „roter Faden“ wie in einem historischen Werk. Sie ist ganz einfach die Suchmaschine für heimatkundliche Inhalte. Daher ist sie neben dem Heimatmuseum und neben der Dorfchronik, hinter denen historische-wissenschaftliche Arbeit steht, ein optimales Werkzeug für das schnelle Nachschlagen für regionalhistorische Fragestellungen.

Rechtliche Aspekte    

Die stets stringenter werdenden Bedingungen, die durch Verwertungsgesellschaften EU- und weltweit erkämpft werden, zwingen vor allem „verwaistes“ Material in einen Verschluss von etwa 150 Jahren. Dadurch wird die Dokumentation des 20. Jahrhunderts mit Material, dessen Urheber nicht mehr bekannt sind, de jure unmöglich.
Dieser für die Geschichtsschreibung untragbare Zustand ist durch die Initiative einer Topothek abwendbar, wenn das Material von den Urhebern oder dessen Erben legalisiert in die Topothek eingepflegt werden. Damit fällt dieses Material nicht mehr unter den Begriff der „Verwaisung“ und ist für die Allgemeinheit gerettet.

Woher kommt die Topothek?    

Die Topothek startete als privates Werkzeug. Alexander Schatek wollte sein eigenes Bildmaterial durch Beschlagwortung, Datierung und Verortung sinnvoll verwalten. Die IT-Abteilung seiner Firma hat diesen Gedanken umgesetzt und es hat sich gezeigt, dass das Werkzeug einer Topothek auch für andere, die historisches Material und Wissen verwalten und ggf. auch sichtbar machen möchten, sinnvoll ist.
Das Pilotprojekt mit der Gemeinde Breitenstein am Semmering hat mit einem 1. Preis beim Projektwettbewerb der NÖ Dorf- & Stadterneuerung und einem 2. Preis beim Wettbewerb der „creative industries NÖ“ entsprechende Aufmerksamkeit geschaffen, sodass nun auch in anderen Bundesländern und Gemeinden Topotheken im Aufbau sind.

Wer betreibt eine Topothek?    

Der Grundsatz des Topothek ist: Geschichte ist für alle da. Der Einblick in historisches Material hat für Interessierte unentgeltlich zu erfolgen. Daher darf eine Topothek nur von einer öffentlichen oder der Öffentlichkeit nahestehenden Institution, wie Gemeinde, einem Verein oder einer Bildungseinrichtung betrieben werden. So kann sichergestellt werden, dass mit historischem Material kein Geschäft betrieben wird. Und: „Ein Archiv ist nur so gut, als es für die Öffentlichkeit zur Verfügung steht“ (Dr. T. Aigner): das und die Nachhaltigkeit ist nur durch öffentliche Stellen durchsetzbar.

Kosten    

Hinter einer Topothek steckt Aufwand auf zwei Ebenen: Einerseits verursacht der Betrieb des elektronischen Werkzeugs Kosten, andererseits beansprucht die Arbeit der einpflegenden Personen, der Topothekare und Topothekarinnen, Zeit. Für den Start und Betrieb einer Topothek (Hosting, Support, Weiterentwicklung) wird ein Beitrag in Höhe eines Website-Hostings verrechnet.
Die Arbeit des Einpflegens wird von freiwilligen, historisch Interessierten geleistet, die die Arbeit für ihre lokale Topothekebenso gerne erledigen wie bisher die Arbeit an einem Fotobuch für die Gemeinde. Es ist wünschenswert und auch in der Praxis oft umgesetzt, dass die Arbeit der Topothekare und Topothekarinnen von der Gemeinde unterstützt wird.

Nutzen für die Betreiber    

  • Schaffung einer Zusammenschau des gesamten, auch nicht archivierten Materials: Da auch private (virtuelle) Quellen digital mit aufgenommen werden, wird diese Zusammenschau möglich: Das Bild von Max Mustermann, das im Gemeindearchiv liegt kann nun mit dem Foto von Max Mustermann aus der Feuerwehrsammlung und jenem aus der Schublade von Max Mustermanns Witwe gemeinsam gefunden werden.
  • Verwaltung des Gesamtbestands (also auch virtueller Quellen, die nicht archivisch erfasst sind.
  • Touristischer Nutzen: Über den normalen Topotheknutzen hinaus lassen sich auch touristische Auswahlen zusammenstellen.
  • Heimatverbundenheit: besonders für Neu-Siedler ein gutes Werkzeug, um über die Identifikation mit der Geschichte einen Vertiefung des Ortsbezuges zu schaffen.
  • Junge Generation: Das neue Medium wird bei der jungen Generation akzeptiert und damit können ihr auch die historischen Inhalte näher ins Bewusstsein gebracht werden. Die spontane Beantwortbarkeit heimatkundlicher Fragestellungen wie: „Wie hat das Haus Nr. 18 einmal ausgesehen.“ entspricht der heutigen Frageweise. Und damit kann die Topothek dazu anregen, vielleicht doch einmal das Heimatmuseum zu besuchen oder die Dorfchronik in die Hand zu nehmen.
Ausblick    

Das Ziel des Topothek - Gedankens ist, heimatkundliche Inhalte, die von lokalen Akteuren erschlossen und eingepflegt werden, nach gleichbleibendem Schema österreichweit zugänglich zu machen.
Das ist freilich ein weiter Weg. Aber die anfänglichen Erfolge und der gute Zuspruch machen Mut, dass sich in der Zukunft eine neutrale, nicht kommerzielle Trägerschaft finden lässt. Die Ideelle Trägerschaft durch ICARUS (International Centre for Archival Research) ist ein erster Schritt dazu.