[Home]
Triesterviertel / Mustertheorie Im Triesterviertel / Muster /
Die Eigene Identität


Home
Neues
TestSeite
DorfTratsch

Suchen
Teilnehmer
Projekte

GartenPlan
DorfWiki
Bildung+Begegnung
DorfErneuerung
Dörfer
NeueArbeit
VideoBridge
VillageInnovationTalk


AlleOrdner
AlleSeiten
Hilfe

Einstellungen

SeiteÄndern







FritzEndl: Das "Triesterviertel" ist relativ "jung". Gegen Ende des 19.Jahrhunderts sind zu den vorhandenen Ziegelfabriken am Wienerberg/Laaerberg auch andere Fabriken auf den billigen Baugrund am Rande der Stadt errichtet worden. Entlang der Triesterstraße sind zwischen den Fabriken Häuser für die ArbeiterInnen (meist aus der ehemaligen Tschechoslowakei) errichtet worden. Die zahlreichen Kleingewerbetriebe und Gasthäuser waren für diese Menschen wichtige Orte, wo sie Identität aufbauen konnten, obwohl das Viertel durch die stark benützte Triesterstraße auch immer ein "Durchzugsgebiet" war und bis heute noch ist. Dazu Näheres und außerdem

Problem 1: Die "Spinnerin am Kreuz", der "Wasserturm" oder der Evangelische Friedhof mit seiner bekannten Kirche "gehören" ganz Favoriten bzw. Wien, obwohl sie die "Eckpunkte" des "Triesterviertels" sind.

Ich sehe hier kein noch Problem. Franz

Fritz: Insofern ich schon, weil die weniger auffälligen "Alltagsthemen" auch von den verantwortlichen PolitikerInnen leicht "verdrängt" werden. Sie bringen keinen "Auftritt" in den Medien. Das zeigt sich z.B. auch bei der Triesterstraße oder beim Eisring-Süd, weitere wienweit bekannten "Eckpunkte" bzw. Straßen in/bei unserem Grätzl. Auch für die "Grünen" sind diese Orte deshalb besonders interessant. Sie kümmern sich ebenfalls kaum um unseren Alltag. Umso bemerkenswerter und typisch, dass sich die FPÖ sehr wohl auch darum bemüht (siehe "Müll-Stammtisch"). Peinlich, aber nicht für die FPÖ. Kurz: Wir wollen nicht nur dann öffentlich wahrgenommen werden, wenn es den Medien und PolitikerInnen passt! Wir wollen auch jene Orte "öffentlicher" machen, die sich weniger dafür eignen, aber für das Grätzl nicht weniger wichtig waren/sind.

OK dann müste man das auch so formulieren. Zunächst scheinen ja die Orte mit mehr 'Wahrnehmungsqualität' zu helfen, eine eigene Identität zu stärken. Ich habe zum Beispiel in Jedlesee diese Beethovengeschichte angeleiert, um einen "Ankerpunkt" zu finden für Identitäten. Man könnte auch einwenden dass es leicht zum Spektakel wird, dass die Identität eine falsche wird etc. - Deswegen finde ich das was Du hier schreibst erst recht interessant. Franz

Lösung 1: Das Projekt "Orte erzählen" strebt deshalb an, eine grätzlspezifische Identität durch Informationen über verschiedene Gebäude oder Plätze des "Triesterviertels" zu verstärken.

Problem 2: Die Zuwanderungen mit Beginn der 70-er und 80-er Jahren aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei sind nur bedingt vergleichbar mit jenen aus den "Kronländern" in die "K.u.K.-Residenzstadt" Wien. Vor allem die Religion ist nun nicht mehr identitätsstiftend wir früher. Im Gegenteil: Sie macht es viel schwieriger. Ganz abgesehen von der Nationalitäten-Frage, die allerdings auch Ende des 19. und Anfang des 20.Jahrhunderts große Probleme (Deutschnationale gegen Tschechen!) gemacht hatte und da ganz besonders hier in Favoriten.

Lösung 2: Geduldiges "Aufeinander Zugehen" von "offenen" Personen und Einrichtungen mit Respekt und gegenseitiger Achtung durch konkrete gemeinsame Aktivitäten, um persönliches Vertrauen aufbauen zu können. Dann können auch die Unterschiedlichkeiten mit der Chance auf Kompromisse besprochen werden.

Beispiele:

  • Triesterviertel: Jedes Grätzl hat schon, dadurch dass es als Grätzl wahrgenommen wird, seine eigene Identität. Die Menschen können mit einem "wir im Triesterviertel" etwas anfangen. Das ist eine vorhandene soziale Resource.
  • Vulkanland: In der Südoststeiermark wurde, im Rahmen von Regionalentwicklugnsinitiativen, eine neue Marke "Vulkanland" erfunden und über Jahre hinweg, mühsam, durch viele Einzelmaßnahmen, im Bewusstsein der Bevölkerung verankert. Der Landtagsabgeordnete Ing. Josef Ober ist der Erfinder/Vater des Vulkanlandes.
  • Märchendörfer/Mittelpommern: Der Dorferneuerer Waclaw Idziak hat seinen "Creative Cluster" auch als Antwort auf das Identitätsproblem formuliert, ERDE/WaclawIdziak/RuralCreativeCluster "These villages are characterized by high unemployment rate and low levels of cultural heritage. This is partially a result of World War II, as forced migration of people disrupted the cultural transmission."
Benachbart

Diskussion

HelmutLeitner 14. Juni 2010 17:59 CET: Vielleicht sind es auch aus Sicht eines Stadtteils die alten philosophischen Fragen:

  1. Wer bin ich?
  2. Woher komme ich?
  3. Wohin gehe ich?
wobei DieEigeneIdentität so etwas wie einen Handlungsrahmen abgibt bzw. entstehen lässt. Ohne Identität ist alles möglich und nichts ist fix - es gibt Millionen von Möglichkeiten und jede Entscheidung ist als Festlegung ein Problem. Mit Identität ist klar, wo man steht, wohin man will und wofür man sich einsetzt, und warum.