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Kleines Glücksspiel Auch Im Triesterviertel


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Ilse Panagiotakis

Kleines Glücksspiel - auch im Triesterviertel !!

Wir leben gerade in einer Zeit, in der wir täglich durch die Nachrichten von neuen Betrugs- und Korruptionsfällen erfahren. Viele Gemeinden haben in den letzten Jahren, große Summen an Steuergeldern verzockt und sind hochverschuldet.

Warum sollten da Menschen, die großteils ohnehin materiell benachteiligt sind, nicht auch ihr „Glück“ versuchen? Der Reiz mit einem „geringen“ Einsatz, mit ein wenig „Glück“, viel Geld aufeinmal zu besitzen, ist riesengroß!

Angestossen durch einen Artikel im Falter (49/12) über das „kleine Glücksspiel“ in der Reinprechtsdorferstrasse, machten wir uns mehr und mehr Gedanken, wie das im Triesterviertel aussieht mit den Wettlokalen.

Ich weiß nicht, wann es begonnen hat. Tatsache ist, daß für meine Wahrnehmung fast unbemerkt, vermehrt in klassischen Arbeiterbezirken, Wettbüros wie die Schwammerln nach dem legendären Regen aus dem Boden geschossen sind. Rund um die Reinprechtsdorferstrasse sind es auf 900m 13 Stück! Diese Entwicklung hat dort zur Gründung einer Bürgerinitiative geführt. Sie nennt sich „Republik Reinprechtsdorf“ und versucht dieser Misere entgegen zu wirken. So organisierten die Mitglieder Anfang Februar eine Podiumsdiskussion im Aktionsradius Augarten, wo auch Betroffene über die katastrophalen Auswirkungen der Spielsucht berichteten.

In Österreich sind etwa 60 000 Menschen direkt von Spielsucht betroffen. Das heisst genau soviele Familien, die zumindest vorübergehend, mit in den Abgrund gezogen werden. Das Glücksspiel unterliegt in Österreich dem Monopol des Bundes, mit Ausnahme des „kleinen Glücksspiels“, sprich die Spielautomaten. Sie sind in Wien, Niederösterreich, Kärnten und der Steiermark erlaubt und bringen diesen Bundesländern Steuereinnahmen in Millionenhöhe.

Der legale Automatenmarkt wird von der Firma Novomatic dominiert, die die Geräte erzeugt und betreibt z. B. in etwa 80 Lokalen von „Admiral Sportwetten“ in Wien. Es geht um Millionen, die Spielsüchtige verlieren, die Novomatic gewinnt. Auf Antrag der Sektion 8 der Wiener SPÖ -vergangenen Herbst- entschied sich Wien, keine neuen Lizenzen mehr zu vergeben. Die Alten laufen am 31.12.2014 aus, womit es ab 2015 keine legalen Spielautomaten mehr geben sollte.

Spielsucht ist eine Krankheit, die genau wie jede andere Sucht einer entsprechenden, professionellen Therapie bedarf. Selbst wenn diese erfolgreich ist, bleibt die Gefahr rückfällig zu werden ein Leben lang bestehen. Das bedeutet für einen „trockenen“ Spieler, je mehr Orte der Versuchung sprich Wettlokale es gibt, desto schlimmer ist der tägliche Spießrutenlauf.

Schon allein deshalb, müssen wir versuchen, diesem - wie es eine Bewohnerin der Alserbachstrasse formulierte - Krebsgeschwür Einhalt zu gebieten.