[Home]
Triesterviertel / Grätzl Tratsch /
Kurier Von Heute


Home
Neues
TestSeite
DorfTratsch

Suchen
Teilnehmer
Projekte

GartenPlan
DorfWiki
Bildung+Begegnung
DorfErneuerung
Dörfer
NeueArbeit
VideoBridge
VillageInnovationTalk


AlleOrdner
AlleSeiten
Hilfe

Einstellungen

SeiteÄndern







Kurier, 26.1.2011

"Sorry, falls Sie im Stau stehen ..."

Die Verlegung eines neuen Wasserrohrs auf der Triester Straße sorgt für zähen Verkehr und Unmut bei den Anrainern. Ein Lokalaugenschein.

Leicht säuerlich blickt Stefan Hofer aus seinem Parkett-Geschäft in der Triester Straße: Wo sonst seine Kunden parken, stehen jetzt Baustellen-Absperrgitter. Seit gestern wird in der Durchzugsstraße die Wasserleitung auf 750 Metern neu verlegt. Bis Ende Juni sollen die Bauarbeiten dauern. "Bei den Parkplätzen hätte man sich schon etwas überlegen sollen", sagt der Geschäftsmann. Er befürchtet, dass in den kommenden Monaten die Laufkundschaft ausbleiben wird.

Während die ersten Bagger und Fräsen den Asphalt aufreißen, wälzt sich der Verkehr an diesem frostigen Morgen merkbar zäher als sonst durch die Triester Straße. Zwischen Windtenstraße und Davidgasse sind bis Sommer nur zwei Spuren in beiden Fahrtrichtungen befahrbar. "Am Gürtel und an anderen Straßen haben wir Hinweistafeln angebracht, auf denen wir den Autofahrern empfehlen, Ausweichrouten zu nehmen", sagt Robert Hartwig von den Wasserwerken, Leiter des mit mehr als zwei Millionen Euro veranschlagten Sanierungsprojekts.

Für alle Fälle verteilen junge Frauen zusätzlich an den Kreuzungen Flyer: "Sorry, falls Sie im Stau stehen ..." Einen Trafikanten kann das nicht besänftigen: "Das mit dem Verkehr wird eine Katastrophe werden. Und wenn es heißt, die Bauarbeiten werden sechs Monate dauern, werden sicher acht daraus."

Auch er ärgert sich über die durch die Sperren der Seitengassen bedingte Parkplatznot. "Außerdem haben sich bei mir schon Kunden beschwert, die wegen des Lärms und der Flutlichtstrahler in der Nacht nicht schlafen können." Fairerweise müsse man aber schon auch sagen, dass der Rohrtausch notwendig ist, betont der Trafikant. "Ich habe vor zwei Jahren den Jahrhundert-Rohrbruch in der Triester Straße erlebt. Damals ist das Wasser wie bei einem Vulkan aus dem Boden geschossen."

Zeitdruck

Ende Juni wolle man aber auf alle Fälle fertig sein, sagt Wolfgang Zerobin, Leiter der Wiener Wasserwerke. "Denn dann soll auch die Südosttangente saniert werden." Und beide Baustellen würden unweigerlich zu einem Riesenchaos führen.

Bei der Opposition stößt vor allem der Zeitplan der Sanierung auf Unverständnis: "Da die Stadt Wien immer bis zum letzten Moment wartet, bis sie tätig wird, muss nun mitten im Winter ein Wasserrohr getauscht werden, das sie bereits vor Monaten hätte wechseln können", sagt Roman Stiftner, Umweltsprecher der Wiener ÖVP. Gepaart mit dem winterlichen Wetter würde sich das Verkehrschaos auf der Triester Straße nur weiter verschärfen. Hartwig rechnet damit, dass sich die Verkehrssituation nach der ersten Woche einpendelt. Auch Zerobin lässt Kritik nicht gelten: "Die neuen Rohre werden viele Jahrzehnte halten. Verglichen damit nimmt sich die Bauzeit sehr kurz aus."