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SC Nicholson (FC Wien)
Eine Bezirkslegende in Sachen Fußball

"Der Fußballverein SC Nicholson, der Vorläufer des späteren legendären FC Wien, wurde im Jahr 1913 von Favoritner und Margaretner Fußballanhängern gegründet. Dazu schrieb das „Illustrierte Österreichische Sportblatt“ im November 1913: „SC Nicholson nennt sich ein neuer Fußballverein. Wenn auch die Mannschaft gegen Olympia 0:12 unterlegen ist, so ist es immerhin erfreulich, dass sich die Leute entschlossen haben, einen der hervorragendsten Spieler, die je in Österreich tätig waren, zu ihrem 'Namenspatron' zu erwählen.“ Beim erwähnten Namenspatron handelt es sich um den aus England stammenden M.D.Nicholson, der als aktiver Fußballspieler bei Westbromwich Albion tätig war und später als Leiter eines Reisebüros nach Wien kam. Hier trug Nicholson maßgeblich zur Popularisierung des Fußballsports bei.

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Nachdem im Laufe des Ersten Weltkriegs dem Verein der Sportplatz in der Nähe des Arsenals entzogen worden war, konne der SC Nicholson im Jahr 1919 am damaligen Südsternplatz einen neuen Sportplatz finden. Dieser blieb für die nächsten vier Jahrzehnte die Heimstätte des Favoritner Traditionsklubs. 1928 wurde der in der Angeligasse/Ecke Gußriegelstraße (heute Fortunapark) gelegene Nicholson-Platz einer gründlichen Renovierung unterzogen. Der Platz war für maximal 9 000 Zuschauer ausgelegt. Als Vereinslokal dienten im Laufe der Jahre mehrere Kaffehäuser und Gaststätten, u.a. das Cafe Theresianum, das Terrassencafe am Margartenplatz, das Gasthaus Micka in der Triesterstraße sowie das ebenfalls in der Triester Straße gelegene Gasthaus Stefan.

Nicht nur Fußball wurde beim SC Nicholson gespielt. Erstklassige Handballmannschaften (sowohl Damen als auch Herren) wie auch Leichtathleten hatten beim SC Nicholson ihre sportliche Heimstätte.

Ab dem Spieljahr 1928/29 gehörte der SC Nicholson der obersten Spielklasse an und wurde neben Hertha, Rudolshügel und Slovan zu einem über die Bezirksgrenzen hinaus bedeutenden Wiener Fußballklub. Nach Schwierigkeiten des Klubs bedingt durch das Verhalten einiger Spieler anlässlich einer Schwedentournee und der Androhung, dass der Verein für internationale Spiele gesperrt werden würde, musste der SC Nicholson im Jahr 1933 seinen Namen in Fußballklub Wien (FC Wien) umändern.

Von 1928 bis 1958 gehörte der FC Wien, abgesehen von zwei Saisonen , zum Stamm der Erstligavereinen. Gegen Ende der fünfziger Jahre geriet der Klub jedoch in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten und musste schließlich aufgelöst werden.

Besonders für die hervorragende Jugendarbeit war der FC Wien hinlänglich bekannt. Zahlreiche bekannte Fußballspieler der Zwischen- und Nachkriegszeit, unter anderen Ludwig Durek, Rudolf Oslansky, Karl Stotz und Walter Zeman, begannen ihre Laufbahn beim Favoritner Traditionsverein, worauf der Journalist Ludwig Schidrowitz hinwies: „FC Wien, mit dem Hinterland der früher wesentlich zahlreicheren Wiesen und unverbauten 'Gstätten' des zehnten Bezirkes, war – eines der wichtigsten Charakteristika des Klubs – immer eine wahre Brutstätte für neue Fußballtalente...“

Aus: Wolfgang Slapansky "LEBEN UND ARBEITEN IM TRIESTERVIERTEL - Zur Geschichte eines Bezirksteiles". Favoritner Museumsblätter Nr.18, Wien 1993)

FritzEndl: Der ehemalige FC-Wien-Platz wurde später zum "Fortuna-Park"