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Inhaltsverzeichnis dieser Seite
TextVomAudioguideTriesterviertel   
Kuvertfabrik Roja Mill (vorm.Adolf Reiss)   
BilderZurRojaMillAusstellung anläßlich von 100 Jahre Roja-Mill vor bald 20 Jahren: 13.-19.6.1993   
Chronik   
16.8.2006 und 5.12.2012: Supermärkte wechseln und das Bogner-Edelstahl-Büro ist weg   
August 2007: Neue Vermietungen   
Diskussion und Links   
10.1.2013 Die Familie Stojanoff ist überraschend gegen das Anbringen einer Infotafel    

TextVomAudioguideTriesterviertel    

Kuvertfabrik Roja Mill (vorm.Adolf Reiss)    
Davidgasse 87-89

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"Die Kuvertfabrik wurde im Jahr 1893 vom Unternehmer Adolf Reiss unter dem Namen „Beatrix Mill“ gegründet. Ursprünglicher Standort des Betriebes war die Beatrixgasse im dritten Bezirk, wo hauptsächlich in Handarbeit Briefkuverts un ähnliche Produkte erzeugt wurden. 1899 erhielt die Firma von der kaiserlich-königlichen Statthalterei die „Konzession zum Betriebe von sieben Tiegeldruckhandschnellpressen ausschließlich zum Bedrucken der von der Firma erzeugten Papiersäcke“. Ein Großbrand (vermutete Ursache ein Leimtopf, siehe Bild, FE) vernichtete um die Jahrhundertwende das Firmengebäude im dritten Bezirk, und so ließ Adolf Reiss um die Versicherungssumme das noch heute bestehende Fabriksgebäude in der Davidgasse errichten, welches im Jahr 1908 bezogen wurde.

Durch die deutliche Vergrößerung der Produktionshallen – die Gesamtfläche des eindrucksvollen, geschlossenen Vier-Straßenblocks betrug 5100 qm – war die maschinelle Herstellung von Kuverts, Briefkassetten, Briefmappen sowie anderer Papierwaren möglich. Rund 300 Arbeiter, vor allem Frauen, waren in der Produktion beschäftigt. Neben der Verarbeitung von Papier gehörte auch die Herstellung von Tinte, Tusche und Farbstifte zur Produktionspalette des Unternehmens. In den zwanziger Jahren wurden pro Tag 1,5 Millionen Briefkuverts erzeugt, die dann in verschiedenen Aufmachungen konfektioniert wurden. In den fünf Geschossen der Fabrik waren über 50 Kuvertmaschinen in Betrieb, daneben eine Unzahl von Hilfsmaschinen. Eine Buch- und Offsetdruckerei mit drei Offsetpressen sowie eine Buchbinderei und die Kartonage dienten zur Fertigstellung der Produkte. 70 Waggons Rohpapier lagen im Papierlagerhaus am Fabriksgelände ständig bereit.

In der Fabrik wurde sowohl Massenware als auch Luxusware für spezielle Märkte erzeugt. Rund 80% der Produktion war für den Export bestimmt, wobei neben den traditionellen Absatzländern, dem Balkan und der Levante, zunehmend auch West- und Nordeuropa sowie nach Amerika beliefert wurde.

...... ......

Im Jahr 1939 wurden im Betrieb zwei Verwalter, Hugo Rothe und Josef Jarausch, eingesetzt, von deren Namen sich die heutige Firmenbezeichnung Roja Mill ableitet. Die Produktion von Papierwaren sowie die Buchdruckerei blieben im Laufe des Zweiten Weltkriegs weiterhin aufrecht, wenn auch in eingeschränkter Form.

Nach dem Wiederaufbau nach 1945 kam der Betrieb zu der Familie der Erstbesitzer zurück. Der Schwerpunkt der Produktion lag nach wie vor auf der fabriksmäßigen Erzeugung von Papierwaren sowie auf dem Bedrucken von Briefkuverts.

Heute gehört die Kuvertfabrik Roja Mill aufgrund zahlreicher technologischer Innovationen zu den führenden Betrieben der österreichischen Papierindustrie mit einer breiten Produktpalette. In der Kuvertfabrik sind rund 50 Menschen beschäftigt."

Aus: Wolfgang Slapansky "LEBEN UND ARBEITEN IM TRIESTERVIERTEL - Zur Geschichte eines Bezirksteiles".
(Favoritner Museumsblätter Nr.18, Wien 1993)

BilderZurRojaMillAusstellung anläßlich von 100 Jahre Roja-Mill vor bald 20 Jahren: 13.-19.6.1993    

Chronik    

16.8.2006 und 5.12.2012: Supermärkte wechseln und das Bogner-Edelstahl-Büro ist weg    

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.........16.8.2006: Blick von der Gußriegelstraße ............und 5.12.2012: Von der Davidgasse zur Ecke Braunspergengasse in Richtung Gußriegelstraße

August 2007: Neue Vermietungen    

FritzEndl:Seit der Absiedelung von Roja Mill werden die oberen Räume des Gebäudes als Lofts vermietet und einige Firmen sowie die Lebensmittelkette „Billa“ sind eingemietet.

Diskussion und Links    

"Immobilien Stojanoff"

10.1.2013 Die Familie Stojanoff ist überraschend gegen das Anbringen einer Infotafel     

FritzEndl: Leider mussten wir im Vorjahr zur Kenntnis nehmen, dass wir nicht so wie bei den anderen Objekten Einsicht nehmen durften in jene Unterlagen zum Gebäude, die in der Baupolizei aufliegen. Wir erhielten trotz früherer Unterstützungszusicherung durch Frau Stojanoff auch keine Erlaubnis, dass am Gebäude der ehemaligen Kuvertfabrik eine Infotafeln angebracht werden darf.
Dieser Meinungsumschwung ist umso bedauerlicher, weil Roja Mill´s 100. "Geburtstag" vor bald 20 Jahren (Juni 1993) der Anlass für die Broschüre "LEBEN UND ARBEITEN IM TRIESTERVIERTEL" gewesen ist.
Wir kennen die Beweggründe nicht und können nur auf einen neuerlichen Meinungsumschwung hoffen.