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"Kurier" 13.2.2011

Emotionale Intelligenz braucht Köpfchen    

Wer mit eigenen Gefühlen und anderen Menschen gut umgehen kann, gilt als intelligent und hat die Kompetenzen für den persönlichen Erfolg. (Auszug)

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Emotionale Intelligenz braucht Köpfchen   
Definition   
Forschung   
Vergleich: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus    

Definition    

Emotionale Intelligenz (EQ) steht für die Fähigkeit, eigene und fremde Gefühle wahrzunehmen, zu verstehen und zu beeinflussen. Der Wissenschaftsjournalist Daniel Goleman machte sie 1995 mit seinem Bestseller EQ: Emotionale Intelligenz bekannt. Mit dem EQ sind eine Reihe von Eigenschaften und Kompetenzen wie Mitgefühl, Kommunikationsfähigkeit, Menschlichkeit, Teamfähigkeit, Wertschätzung, Respekt, Takt, Höflichkeit verbunden. Man könnte sie auch unter dem Begriff "Herzensbildung" zusammenfassen. Nach Goleman seien diese Eigenschaften ausschlaggebend für das Fortkommen. "Das ist wissenschaftlich nicht haltbar", sagt der Intelligenzforscher. Es gebe keine Hinweise, wonach der EQ für den Erfolg eines Menschen wichtiger sei als der IQ, der für eigenständiges Denken, Durchschauen, Logik und Kausalität steht.

Forschung    

"Messen lässt sich nur die kognitive Intelligenz", so Neubauer. "Das heißt aber nicht, dass emotionale oder soziale Fähigkeiten nicht wichtig sind. Dabei handelt es sich um Kompetenzen. Und diese können umso besser erworben werden, je mehr kognitive Intelligenz vorhanden ist." Emotionsmechanismen und Emotionsstrategien sind seit Jahrzehnten Forschungsgebiet der Psychologie. Neubauer: "Aber erst seit man das Ganze EQ nennt, ist es spektakulär. Die emotionale Intelligenz ist also alter Wein in neuen Schläuchen."

Intelligenz habe viel mit Schule und Schulsystem zu tun. Um die "kognitiven Schätze" jedes Einzelnen zu heben, braucht man die besten Schulen. "Deshalb ist die Bildungsdebatte so wichtig.

Vergleich: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus     

Anlässlich einer Gedenkfeier zur Befreiung des KZ Gunskirchen, hat Gerhard Bronner (1922- 2007) folgenden Vergleich angestellt:

Es gibt drei Dinge, die sich nicht vereinen lassen: Intelligenz, Anständigkeit und Nationalsozialismus. Man kann intelligent und Nazi sein. Dann ist man nicht anständig. Man kann anständig und Nazi sein. Dann ist man nicht intelligent. Und man kann anständig und intelligent sein. Dann ist man kein Nazi.

"Dieses Zitat beinhaltet eine klare und nachvollziehbare Aussage. Schade, dass diese nicht die anerkannte Definition von Intelligenz ist", sagt die Wiener Psychologin Beate Handler. "Intelligente Menschen hinterfragen Dinge, statt sie einfach hinzunehmen." Sie setzen nicht nur ihr Hirn ein, sondern bedienen sich auch ihres Einfühlungsvermögens - ihrer emotionaler Kompetenzen.

Und um mit diesen richtig umzugehen, bedarf es Übung und Erfahrung. Wer Jähzorn oder Wut nicht beherrschen kann, wird sich immer wieder den Kopf anrennen und sich viel verbauen. "Man kann aber lernen, das zu ändern. Mit der Zeit weiß man sehr wohl, welches Verhalten angemessen ist, um mit anderen Menschen auszukommen und im Gespräch zu bleiben", sagt Handler. Es sei eine wichtige Aufgabe der Erwachsenen, den Kindern emotionale Kompetenz und soziales Bewusstsein vorzuleben.